Ende der Sperrung der Innenstadt für den Radverkehr?
Problem des Einbahnstraßenringes
Seit den 70er Jahren wird wegen der damals maroden,
einsturzgefährdeten Welsleber Brücke der
Verkehr durch Schönebecks Innenstadt über einen
Einbahnstraßenring geführt: in Richtung
Friedrichstr. über die Welsleber Brücke und die
Bahnhofstr.; in Richtung Gommern über die Salzer Str.
Während der damit verbundene Umweg von 1,5 km für
warm und trocken in
ihren Fahrzeugen sitzende Kfz-Fahrer nicht weiter ins Gewicht
fällt, werden Radfahrer, die auch bei Wind und Wetter fahren
(ja, es gibt nicht nur Schönwetterfahrer!) arg
beeinträchtigt, wobei zum Umweg auch noch die 10 m
Höhenunterschied der Brückenauffahrt hinzukommen,
während es unter der Bahnbrücke in der Salzer Str.
Richtung Friedrichstr. ohne großen Höhenunterschied
hindurchgeht. Die Folge ist, daß die meisten
Radfahrer in der Salzer Str. auf dem Gehweg entgegen der
Einbahnstraßenrichtung fahren - was immer wieder zu
Konflikten mit Fußgängern führt. Bei der
Neugestaltung der Salzer Str. vor einigen Jahren wurde zugunsten
der Schaffung von Parkplätzen im Seitenraum der Salzer Str.
auf eine Radverkehrsmöglichkeit entgegen der Einbahnstraße
verzichtet. Bereits damals gegen geltendes Recht, und die Folgen - die
Konflikte mit Radfahrern auf dem Gehweg - zeigen,
daß diese Entscheidung falsch war. Zugleich lenkt der
unverändert bestehende
Einbahnstraßenverkehr einen großen Teil Fernverkehr
mitten durch Schönebecks Altstadt, als willkommene
Abkürzung zur offiziell ausgeschilderten
Verkehrsführung der B246A. Diese 6 km kürzere Strecke
nutzen Ortskundige, und dank Navigationssystemen
kennen und nutzen immer mehr diese kürzere Strecke
mitten durch die Stadt.
Die Welsleber Brücke
Im Jahr 2004 wurde der Ersatzneubau
der Welsleber Brücke abgeschlossen, am 17. November 2004 wurde
die neue Brücke eingeweiht. Die Baukosten betrugen etwa 12 Mio
EUR, von denen die Bahn etwa 7 Mio EUR, das Land Sachsen-Anhalt etwa 4
Mio EUR und die Stadt
Schönebeck etwa 1 Mio EUR zahlten.
Die alte Welsleber Brücke, 2003.
Zuletzt durfte sie wegen der Gefahr des Herabfallens von Teilen auf die
Bahnstrecke nur noch von Pkw und in Schrittgeschwindigkeit befahren werden.
Die 2004 neugebaute Welsleber
Brücke wurde großzügig dimensioniert und
ist bei weitem breit genug für Zweirichtungsverkehr. Zu 90%
funktioniert sie aber immer noch als Einbahnstraße.
Bereits kurz vor Fertigstellung
der Welsleber Brücke
zeigten sich Schönebecker Bürger in
Leserbriefen an die Volksstimme verwundert darüber,
daß aus Richtung Bahnhofstr. keine Einbiegespuren markiert
wurden. Und tatsächlich zeigte sich bald, daß die
Stadt überhaupt nicht die Absicht hatte, mit der neuen
Brücke den Einbahnstraßenring aufzuheben, zu dem
doch die marode alte
Brücke den Anlaß gegeben hatte. Rausgeworfenenes Geld? Jedenfalls ist nach wie vor der
Einbahnstraßenring in Kraft. Selbst wenn die Welsleber
Brücke in beiden Richtungen befahren werden darf, rollt
der Verkehr dort zu 90% in Richtung des weiter bestehenden
Einbahnstraßenringes und nur zu 10% entgegen. Ursache ist die
bisher nicht vorgesehene Verkehrsanbindung entgegen der bisherigen
Einbahnstraße.
Die Hälfte der Brücke bleibt also nahezu
ungenutzt. Damit ist sie überdimensioniert und für
die anscheinend vorgesehene Nutzung zu teuer ausgeführt.
Sofortige Verkehrsentlastung der Innenstadt
Mit der Fertigstellung der Welsleber
Brücke, also bereits seit Ende 2004 hätte sofort auch
der Einbahnstraßenring aufgehoben werden können. Dafür
hätte es lediglich eines im Vergleich zu den Baukosten winzigen
Mehraufwandes bedurft.
Während die Verantwortlichen der Stadtverwaltung die Verantwortung
bis 2005 noch von sich weisen konnten, mit dem Hinweis, 'dort verlaufe die B246A,
dafür sei der Landkreis zuständig und der wolle die
Einbahnstraß nicht aufheben', gilt ab dem 1.1.2006 diese Ausrede
nicht mehr. Mit diesem Tag wurde die in der Realität schon lange
anders verlaufende Verkehrsführung der B246A auch auf dem Papier
geändert (bis dahin ging die B246A theoretisch noch durch
Salztor und Salzer Str. bzw. über die Welsleber Brücke).
Die Zuständigkeit ging damit vom Landkreis auf die Stadt Schönebeck über.
Seit dem 1.1.2006, also schon seit über zwei Jahren, hat die
Stadt Schönebeck die planerischen und rechtlichen Möglichkeiten
für eine Entlastung der Salzer Str. und ist also auch dafür
verantwortlich, daß sich an der derzeitigen Verkehrsbelastung der Salzer Str.
noch immer nichts geändert hat.
In dieser
Karte zur Verkehrsführung ist bei Google Maps
eingetragen, in welcher Form der Verkehr über die Welsleber
Brücke
fließen könnte. Inkl. kurzen Anmerkungen
dazu und Angabe der Fahrbahnbreiten (dazu bitte die farbigen Linien und
Symbole anklicken, eine bessere Ansicht erreichen Sie mit dem
Öffnen der Karte über den Link).
Aktuell biegt der Hauptanteil (etwa 60%) des Verkehrs in der Salzer Str.
am Bäreneck links ab (aus Richtung Bahnbrücke kommend in
Richtung Elbbrücke, als Durchgangsverkehr in Richtung Gommern). Die wichtigste
Maßnahme zur Umlenkung dieses Verkehrs wäre
die Aufhebung der Einbahnstraße auch in der Bahnhofstr. Dann
kann der Verkehr Richtung Elbbrücke über die
Bahnhofstr., die Welsleber Brücke und die
Geschwister-Scholl-Str. fließen.
In der Salzer
Str. bleibt dann nur noch der Verkehr Richtung Breiteweg und Barbyer
Str. (am Bäreneck rechts abbiegend). Mit dieser
Verkehrsentlastung reicht die Kapazität der Salzer Str.
(Fahrbahnbreite 6,5 m) völlig aus, um Zweirichtungsverkehr
zuzulassen. Damit hätte man drei Fliegen mit einer Klappe
geschlagen: der Radverkehr könnte wieder auf der Fahrbahn
fahren, die Verkehrsbelastung wäre geringer und man
müßte auf keinen einzigen Parkplatz verzichten.
Ob man den Verkehr auch aus Richtung Böttcherstr. vollständig
zuläßt oder nur als sogenannte unechte
Einbahnstraße mit Freigabe für den Radverkehr (der
Verkehr aus Breiteweg/ Barbyer Str. würde dann
weiterhin über die Republikstr./ Breitscheidstr./
Söker Str. fließen), wäre noch zu
klären. Eine
Sperrung der Tischlerstr. zwischen Salzer
Str. und Friedensplatz für Kfz außer Busse kann die
Nutzung als Schleichweg Richtung Gommern verhindern und gleichzeitig
den Busverkehr Richtung Busbahnhof gewährleisten. Bisher wurde der Vorschlag, die
Welsleber Brücke zur Verkehrsentlastung zu nutzen, von der
Stadtverwaltung abgelehnt, überwiegend im mündlichen
Gespräch, mit im wesentlichen folgenden, jedoch nicht
haltbaren Gründen:
1. Die Bahnhofstraße ist zu schmal.
Nein. Wie jeder leicht
nachmessen
kann ist die Bahnhofstraße z.Z. zwischen 7,6 und 8,1 m breit.
Und damit breit genug, auch in den Kurvenbereichen.
Allerdings ist nach jetzt bekanntgegebenen Planungen vorgesehen, die
Bahnhofstraße auf eine Breite von 6,5 m
zurückzubauen (Anm.: das ist die Fahrbahnbreite der Salzer
Str.!), um Busbuchten anzulegen. Erst nach der Reduzierung der
Fahrbahnbreite soll sie in beide Richtungen geöffnet werden.
Allerdings bleibt die Frage, warum die jetzt bereits "nur" 6,50 m
breite Salzer Straße für Zweirichtungsverkehr zu
schmal sein soll, während die nach der Neugestaltung ebenso
schmale Bahnhofstraße dafür ausreichend breit sein
soll.
2. In der Bahnhofstr. sind Bushaltestellen.
Stimmt. Aber
Bushaltestellen sind
auch in normalen, im Zweirichtungsverkehr befahrenen Straßen
zu finden und können damit kein Hinderungsgrund sein. Soweit
sie zum Umsteigen
zwischen unterschiedlichen Linien genutzt werden, kann das auch auf dem
Busbahnhof stattfinden. Der wäre dann leicht über die
Welsleber Brücke erreichbar.
3. Die Einmündungsbereiche sind zu klein.
Nein. Wie jeder nachmessen
kann, sind die breit genug für die benötigten
Einfädelspuren:
Welsleber Brücke:
jeweils ca. 10 m
Bahnhofstr. Richtung Welsleber Brücke: 9,1 m
Bahnhofstr. Richtung Bahnbrückental: 9,1 m
Friedrichstr. Richtung Bahnbrückental: 11,9 m
Salzer Str. Richtung Bahnbrückental:
10,8 m
4. Es sind neue Ampeln bzw. Umprogrammierungen der Ampeln nötig.
Ja, vor allem an der
Kreuzung Bahnhofstr./Welsleber Brücke. Diese allerdings
hätte man gleich von den damals sehr freigiebigen Geldgebern
des Brückenneubaus finanzieren lassen können. Jedoch
liegen an den Ampeln Leerrohre für die Leitungen, das macht
die Nachinstallation nicht teuer. Und das Umprogrammieren ist
tägliches Geschäft der
Straßenverkehrsbehöden, nichts besonderes. So wie
grad vor wenigen Wochen zu sehen war, als auch "nur mal eben so" die
Ampelschaltung und die Fahrbahnmarkierung an der Abfahrt der Welsleber
Brücke Richtung Bahnhofstr./Welsleber Str. geändert
wurden.
5. Es wird nach Auskunft der Stadtverwaltung
keine Zwischenlösung für den Verkehr in der
Innenstadt geben.
Das allerdings
hört sich sehr nach
"Beweis durch Fußaufstampfen an", zumal das nicht
näher begründet
wurde. Man erklärt also verbindlich die Zementierung der
jetzigen
Verkehrsbelastung in der Innenstadt für weitere Jahre, bis
dann
irgendwann mal Geld für den Bau der Ortsumfahrung da sein
sollte.
Warum wird eine Lösung bisher verhindert?
Die hier dargestellten
Vorschläge wurden von Dr. Winkler bereits vor einiger Zeit, und
jetzt nochmals im Zuge der Bürgerbeteiligung zum Flächennutzungsplan
unterbreitet. In der Stellungnahme der Stadt Schönebeck vom
3.8.2007 heißt es dazu:
"Seitens der Stadt
Schönebeck (Elbe) wird der Aussage zur Dringlichkeit der
Salzer Straße zugestimmt. [...] Eine im Entwurf
vorgeschlagene, kurzfristig umsetzbare Zwischenlösung vor
Fertigstellung der Zentrumsumgehung wird in diesem Zusammenhang durch
ein ergänzendes Fachgutachten bezüglich ihrer
Funktionsfähigkeit und die finanziellen Auswirkungen bewertet."
Kurz danach, am 29.8.2007 (und da
kann es noch kein Ergebnis eines Fachgutachtens gegeben haben)
teilte die Stadtverwaltung dann folgendes mit:
"Die
Stadt Schönebeck arbeitet derzeit im Rahmen des
Sanierungsgebietes Altstadt an einem Konzept der
innerstädtischen Verkehrsberuhigung, von dem auch die Salzer
Straße erfaßt ist. Mit umsetzbaren Ergebnissen kann
erst mittelfristig gerechnet werden. Zeitlich begrenzte
Lösungen unabhängig von der planerischen Absicht (Anm.: der mittelfristigen Planung)
einzurichten, ist aus haushaltrechtlichen Gründen nicht
möglich".
D.h., bereits vor Vorliegen von Ergebnissen des o.g. Fachgutachtens
schließt die Stadtverwaltung aus, diese kurzfristigen
Maßnahmen ggf. umsetzen zu wollen. Diese
Aussage steht damit in Gegensatz zur (so auch den Stadträten
mitgeteilten) o.g. Stellungnahme zu den Einwendungen zum
Flächennutzungsplan, eine kurzfristig machbare
Zwischenlösung zu untersuchen. Mit diesem Vorgehen wird das
politische Instrument der Bürgerbeteiligung bei Planungsvorhaben
hintergangen.Warum
also wird die durch die Welsleber
Brücke sofort mögliche
Verkehrsentlastung der
Altstadt nicht genutzt?
Ist etwa politisch nicht gewollt, eine
sofort realisierbare Lösung zu haben (und sei es nur für die
Jahre bis zur Fertigstellung des Neubaus der B246A und der neuen
Elbbrücke). Ist etwa die Hoffnung auf weitere
Fördergelder ein Grund? Die man erhalten möchte unter
Hinweis auf eine prekäre Verkehrssituation? Und die man
befürchtet nicht zu erhalten, sollte eine Verkehrsreduzierung
bereits jetzt möglich sein?
Der Schluß liegt zumindest nahe - denn da wird öffentlich beklagt, die
Innenstadt Schönebecks sei durch den Einbahnstraßenring
zweigeteilt, man müsse dringend die Ortsumfahrung bauen,
brauche dafür Fördergelder, während in all diesen in letzter Zeit
häufig zu lesenden öffentlichen Bekundungen die zu 90% von
Bahn und Land bezahlte Welsleber Brücke nie erwähnt wurde.
So heißt es dann z.B. in der Pressemitteilung der Stadt vom 30.1.2008:
"Eine bisher noch nicht verbindliche Förderung
vorausgesetzt, soll diese Maßnahme (Anm.: der
Zweirichtungsverkehr in der Bahnhofstr.) in den kommenden Jahren
zumindest vorbereitet werden". Das jedoch hört sich nach sehr
ferner Zukunft (real kann man wohl von mindestens 4 - 5 Jahren
ausgehen) an und ist alles andere als eine "kurzfristig
umsetzbare Zwischenlösung".
Außerdem wird in öffentlichen Aussagen zum Verkehr in der Altstadt
regelmäßg behauptet, durch die Altstadt fließe
Schwerverkehr. Dies ist zumindest für den hier relevanten
Bereich der Altstadt seit längerem falsch. Dieser
ist bis auf Busse und Lieferfahrzeuge für Kfz
größer 3,5 t gesperrt (in dieser Karte
eingetragen). Und diese Sperrung wird auch eingehalten.
Im Übrigen stellt dies ist auch der Flächennutzungsplan der
Stadt Schönebeck so fest: "Im Bereich der Schönebecker
Innenstadt ist bereits eine Tonnagebeschränkung für Fahrzeuge bis 3,5 to
(ausgeommen Lieferverkehr und Busse) wirksam.
Nur durch die Geschwister-Scholl-Str., sowie Barbyer Str./ Breite
Weg/ Markt fließt weiter Schwerverkehr, der aber mit
dem Verkehr durch die Salzer Str. nichts zu tun hat - daran
ändert das Festhalten am Einbahnstraßenring kein
bißchen.
Fazit:
Durch die jetzige Straßenführung wird ein großer Teil des Durchgangsverkehrs durch
die Salzer Str. geführt. Man braucht sich nur einen Routenplaner oder
Navigationssystem herzunehmen und sich die Route von der Autobahn nach Gommern anzeigen lasssen:
Da wird nicht der viel längere "offizielle" Weg angezeigt, sondern die Strecke
mitten durch Schönebecks Innenstadt.
Bereits drei Jahre hätte in der Salzer Str. eine Verkehrsreduzierung
um 60% erreicht sein können. Wer die Welsleber Brücke auch
weiterhin nicht nutzt, lenkt einen großen Teil des Verkehrs
wissentlich und mit Absicht, und das für weitere mindestens drei
bis fünf Jahre (bis es mal wieder Geld gibt), mitten durch die
Innenstadt.
Statt auf irgendwann vielleicht kommende, noch nicht verbindlich
zugesagte Fördergelder zu warten, sollte man die sofort (und
mit wenig Aufwand) möglichen Schritte auch sofort tun. An
weiteren (und auf jeden Fall notwendigen) Maßnahmen kann (und soll!)
dann in Ruhe weitergearbeitet werden.
Die Verkehrsbehörden sind aufgerufen, endlich die bereits bestehenden
Möglichkeiten zu nutzen.
Und was die Bahnhofstr. angeht - da ist das Geld, das man benötigen würde,
um sie auf 6,50 m Breite zu verengen, besser angelegt, wenn man es für einen
Tunnel zwischen Bahnhof und Busbahnhof verwendet. Genauer: nur für dessen
Verlängerung um die fehlenden 15 Meter.
Solange die Ortsumfahrung noch nicht fertig gebaut ist, wäre wichtiger,
einen Teil des Verkehrs aus der Salzer Str. herauszunehmen.
(Januar 2008)
Nachtrag 1
In einem persönlichen Schreiben wurde im Februar 2008 vom Oberbürgermeister
mitgeteilt, daß die Angaben zu den Fahrbahnbreiten der Bahnhofstr.
nicht stimmen würden (nun, die kann jeder selbst nachmessen - die
sind schon so breit wie angegeben, und damit breit genug), und daß
eine Verringerung der Fahrbahnbreite nicht geplant sei.
Die Information zur geplanten Verringerung der Fahrbahnbreite stammte aus
einem früheren Gespräch mit Mitarbeitern der Stadtverwaltung.
Sollte sie nicht mehr aktuell sein - um so besser. Dann steht einer
Öffnung der Bahnhofstr. für beide Richtungen nichts mehr entgegen.
Außerdem teilte er mit, daß die Stadtverwaltung intensiv an
der Verkehrsberuhigung in der Salzer Str. arbeite.
Dennoch bleiben die Fragen offen, warum erst jetzt (und nicht bereits 2004)
daran gearbeitet wird, und wie lange es noch dauern soll, bis der
größte Teil des Verkehrs aus der Salzer Str. herausgenommen
und über die Welsleber Brücke geführt wird.
Nachtrag 2
Im Vorfeld der Wahl des Oberbürgermeisters fragte die Schönebecker
Volksstimme in ihrer Ausgabe vom 21. Februar 2008 die drei Kandidaten Eckhard
Czarnetta, Sabine Dierlich und Hans-Jürgen Haase u.a. nach der Umsetzbarkeit
einer Verkehrsberuhigung in der Salzer Straße. Alle drei Kandidaten sprachen
sich für eine (kurzfristige) Zwischenlösung bis zur Fertigstellung
von Ortsumgehung der B246A und der Zentrumsumfahrung aus, unter Nutzung der
Bahnhofstraße im Zweirichtungsverkehr.
Mit dieser Willensbekundung sollten auch politisch die nötigen Voraussetzungen
vorliegen, nun endlich zu einer schnellen Lösung der Verkehrsprobleme in der
Innenstadt zu kommen.
Nachtrag 3
Am 21. Mai 2008 eröffnete Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Dr. Karl-Heinz
Daehre die Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit". Leider wies man ihm statt der
Hauptachse des Radverkehrs für den Weg zu Arbeit und Schule (vom Markt
Richtung Friedrichstraße) die touristische Route (zur Salzblume).
Aus Sicht der Stadt als Gastgeber mag das richtig gewesen sein (man zeigt ja
gern seine schöne Seite) - aber den Anforderungen des Radverkehrs
(schließlich ging es genau um diesen) und auch der Verkehrsberuhigung in
der Innenstadt wäre es dienlicher gewesen, hätte der Verkehrsminister
persönlich Bekanntschaft mit den Hindernissen machen müssen, die der
nach wie vor bestehende Einbahnstraßenring vor allem dem Radverkehr
auferlegt.
Das Verkehrsministrium ist als einer der Haupt-Geldgeber der Welsleber
Brücke auch verantwortlich für die Kontrolle einer sinnvollen
Verwendung der Gelder. Es bleibt zu hoffen, daß das Verkehrsministerium
ein wachsames Auge auf die noch nicht fertiggestellte Verkehrsanbindung der
Welsleber Brücke wirft. Noch schöner wäre, würde es
finanzielle Hilfe für die wenigen noch fehlenden Arbeiten geben.