Auch zum Ende des Jahres 2013 ein Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate:
Wetter
Das Jahr begann mit winterlichem Wetter. Die Temperaturen sorgten einige
Wochen für gute Eisbedingungen auf der Liesekuhle. Das Winterwetter hielt in
diesem Jahr bis Ostern an. Dadurch fand der Osterspaziergang anders als bei Goethe
("Vom Eise befreit sind Strom und Bäche") bei Schnee und Eis statt. Trotz einiger schöner
Tage (zum Beispiel zum Ranieser Rosenmontagsumzug bei strahlendem Sonnenschein)
wurde der Winter als der trübeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bezeichnet.
Der Frühling kam erst mit Verspätung, ein paar Tage nach dem kalendarischen
Frühlingsanfang wurden noch zweistellige Minustemperaturen gemessen.
Der Frühling begann so richtig erst im April, der sonnig und trocken war. Anders
dann der Mai, der fast durchweg verregnet war und wenig später auch den Regen brachte,
der dann zu uns als Hochwasser die Elbe und Saale herabgeflossen kam.
Glück im Unglück war das Sommerwetter, das den Helfern wenigstens von oben her
Trockenheit bescherte und die Dämme nicht auch noch durch Regen zusätzlich aufweichte.
Es gab sogar mehr Sonne als vielen lieb war – neben Mückenschutzmitteln gehörte
bei den Einsatzkräften auch Sonnenschutzcreme zum unbedingt Notwendigen. Die Mückenplage
fiel in diesem Jahr durch die großen Überschwemmungsflächen und die hinter den Deichen
liegenden durch Sickerwasser feuchten Stellen extrem aus. Man konnte sich vor allem
abends kaum im Freien aufhalten. Der Sommer setzte sich auch in den Folgemonaten
fort. Der Sommer war trockener, als den Landwirten lieb war. Der Boden wurde hart
und trocknete zusehends aus. Nur Beregnung half.
Der Herbst war dann wieder feuchter und glich damit das Niederschlagsdefizit aus.
Feucht und warm blieb es auch noch bis zum Ende des Jahres. An den Weihnachtstagen
gab es zweistellige Plusgrade, einzelne Kischblüten waren zu sehen.
Hochwasser
Das 2013er Sommerhochwasser war ein in dieser Höhe noch nie dagewesenes und wird
vielen in Erinnerung bleiben. Daß es für Elbenau so glimplich ausging, war nur der
schnellen Hilfe durch hunderte Einsatzkräfte aus der ganzen Bundesrepublik, aber
auch der örtlichen Feuerwehren zu verdanken. Schwachstellen an den Dämmen gab es vor allem
im Bereich zwischen Haberlandbrücke und Pretziener Wehr und bei Grünewalde. Dort
waren hunderte Helfer von Feuerwehr, THW, DLRG und Bundeswehr zur Stelle um die
zu niedrigen Dämme mit Sandsäcken zu erhöhen und an Sicker- und Rutschungsstellen
zu sichern. Daß die Lage wirklich knapp war zeigte sich unter anderem daran, daß
zivile Helfer dort gar nicht mehr an und auf die Deiche gelassen wurden. Bei den
Sicherungsarbeiten an der Grünewalder Gartenanlage jedoch ließen sich die vielen
Freiwilligen nicht wegschicken und transportierten tausende Sandsäcke an den Deich.
Sicher war neben der unermüdlichen Tätigkeit der Helfer auch Glück dabei, daß Elbenau
von Überschwemmung verschont blieb. Denn sowohl in Grünewalde (wo Feuerwehrmann Ronald
Mühlsiegel berichtete, dort gebe es mehr als armtiefe Sickerlöcher im Deich), als auch
zwischen Alter Fähre und Ranies (wo es einen meterlangen Längsriß an der Deichkrone gab)
hätte es genausogut auch schiefgehen können. So wurde dann auch für Elbenau die
Evakuierung behördlich angeordnet. Diese wurde jedoch auf freiwilliger Basis
durchgeführt und nicht (was rechtlich möglich gewesen wäre) unter Zwang durchgeführt.
Wer wollte konnte auf eigene Gefahr im Sperrgebiet bleiben, geschätzt etwa zehn
Prozent der Elbenauer blieben in ihren Häusern.
Das Gebiet des Elbenauer Werders liegt zwischen Alter Elbe/Umflutkanal und der
Elbe und deutlich tiefer als der Pegelstand der Elbe. Wie hoch bei einem Deichbruch
das Wasser stehen würde, darüber wurde viel diskutiert – neben den bekannten
Höhenwerten, aus denen man einen maximalen Wasserstand berechnen konnte, spielt
auch eine Rolle, dass das Gebiet zwischen den Deichen nicht wie eine Wanne vollaufen,
sondern das Wasser auf natürlichem Weg Richtung Magdeburg weiterfließen würden.
Die dadurch für die ostelbischen Stadtteile Magdeburgs bestehende zusätzlich
Überschwemmungsgefahr war sicher auch ein Anlaß für die gerade um Elbenau herum
sehr hohe Zahl von Einsatzkräften. Zumindest wurde das hier vermutet, offiziell
bestätigen wollte das niemand.
Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser. Der Neubau des restlichen Stückes Umflutdeich
war bereits lange vor dem Hochwasser für die Jahre 2014/2015 bis eventuell 2016 geplant.
An dieser Zeitschiene wird sich wohl auch nichts ändern. Auch in Grünewalde wird es
wohl erst in ein bis zwei Jahren einen Deichneubau geben. So bleibt ganz pragmatisch
nur, für die nächsten zwei bis drei Jahre zu hoffen, daß kein erneutes
Jahrhunderthochwasser kommt und die Dämme "normale" Hochwässer noch mitmachen. Wenn
jedoch der Deichbau abgeschlossen ist, dann sollten die Hochwasser-Sorgen erst mal
vorbei sien. Denn die nach neuen Standards gebauten Deiche (Elbdeich Ranies, rechter
Umflutdeich) sind so breit und stabil, daß sie das Extremhochwasser ohne Probleme
überstanden.
Feste und Jubiläen
Das Elbenauer Osterfeuer wurde wegen des Tauwetters und des dadurch auf dem
Sportplatz befürchteten Schlamms abgesagt und Ende April als Frühlingsfeuer nachgeholt.
Im Juni gab es seit langem wieder eine Hochzeit in der Elbenauer Kirche. Wann
zuvor die letzte war, wußte keiner ganz genau zu sagen. Es müssen jedenfalls mehr als
30 Jahre gewesen sein.
Ausgefallen ist das Elbenauer Sport- und Sommerfest. Der erhebliche Aufwand für
Organisation, Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltungen wurde von den
Mitgliedern der beteiligten Vereine immer ehrenamtlich und in deren Freizeit betrieben.
Angesichts dessen, dass die Besucherzahlen in den letzten Jahren immer geringer
wurden, ist zu verstehen, daß die wenigen an den Vorbereitungen beteiligten (vorerst)
den Schlußstrich zogen. So wie zum Beispiel Sabine Krause vom Elbenauer Bürger-
und Kulturverein sagte: ""nur für uns selbst brauchen wir das nicht machen". Eine
Wiederauflage schloß sie aber nicht aus. Jetzt wird als Fernziel erst mal das
725jährige Dorfjubiläum 2017 für ein größeres Dorffest ins Auge gefaßt. Ob es vorher
ein Dorffest gibt, liegt sicher auch an den Elbenauern selbst.
Apropos Jubiläum: Die Stadt hat sich 1913 gern die Dörfer Elbenau und Grünewalde
einverleibt, das hundertste Jubiläum der Eingemeindung dagegen ging unter. Erst auf
Anfrage reagierte die Stadtverwaltung, allerdings nur mit der Aussage, selber plane
man zu diesem Anlaß keine Veranstaltung, aber man könne ja Fördergelder für
Veranstaltungem im Ort beantragen. Die Vereine winkten ab: Für das bischen Zuschuß
den vorgeschriebenen Aufwand bei der Abrechnung zu treiben, lohne sich erst gar nicht.
Die Elbenauer Feuerwehr konnte in diesem Jahr ein kleines Jubiläum feiern: das
zwanzigjährige Bestehen der Jugendwehr. Dazu gab es ein großes Programm, unter anderem
mit Technikvorführungen rund um's Brandlöschen.
Wirtschaft
Zwei bekannte Betriebe in Elbenau stellten ihre Arbeit ganz oder teilweise ein.
Die Elbenauer Fischräucherei beendete im September ihren Geschäftsbetrieb vollständig.
Inhaber Bernd Fronecke sagte, das Geschäft lohne sich nicht mehr, wozu wohl auch
der infolge der Sperrung der Haberlandbrücke zurückgehende Durchgangsverkehr beigtragen
haben dürfte. Statt des Fischverkaufs bietet er jetzt Schlauchboottouren an.
Die Fleischerei Meyer hat ihren Verkauf in Elbenau eingestellt. Jedoch produziert
sie weiter wie bisher und beliefert ihre beiden Verkaufsstellen in Magdeburg.
Verkehr
Die Haberlandbrücke entwickelt sich zur Dauerbaustelle. Statt geplanter 7 Monate
dauern die Arbeiten voraussichtlich 15 Monate. Dabei war nicht das Hochwasser
Grund für die Verzögerung der Arbeiten, sondern Reste alter Fundamente, die
Nachverhandlungen der Bauleistungen notwendig machten. Im Nachhinein betrachtet
wäre eine Sanierung wesentlich schneller und preiswerter zu haben gewesen.
Bis zur Fertigstellung der Brücke erfreut sich bei Ortskundigen ein nur für
landwirtschaftliche Fahrzeuge und Busse freigegebener Schleichweg größerer Beliebtheit.
Dieser Weg ist aber auch der Polizei bekannt, die dort gelegentlich kassiert.
Wahlen
In diesem Jahr gab es drei Wahlen: die zum Bundestag sowie die Abwahl des alten
und die Wahl des neuen Oberbürgermeisters von Schönebeck. Bei der Bundestagswahl
entsprach das Elbenauer Ergebnis ungefähr dem bundesweiten bzw. es war ein wenig
konservativer. Bei der Abwahl des Schönebecker OB fiel das Ergebnis in Elbenau
ebenso eindeutig gegen den bisherigen OB Hans-Jürgen Haase aus wie in den anderen
Wahlbezirken. Die Abwahl des OB machte die Neuwahl eines neuen notwendig. Zur Wahl
stellte sich auch der Elbenauer Holger Goldschmidt. In der ersten Runde schaffte
er es als unabhängiger Kandidat auf den zweiten Platz, hinter dem CDU-Mann Bert
Knoblauch. Die Stichwahl findet erst im neuen Jahr statt. Es wird auf jeden Fall
spannend, wie die Abstimmung am 12. Januar 2014 ausgeht – vielleicht
kommt der neue Oberbürgermeister aus Elbenau.
30.12. Still ruht der Bau
Stille herrscht auf der Dauerbaustelle der Haberlandbrücke. Anfang Dezember wurde
in die Spundwände eine Grundschicht aus Beton gegossen. Darauf wurde dann
Armierungsstahl aufgebracht und begonnen, das Fundament der Brücke zu gießen.
Das war es dann für dieses Jahr, in der letzten Arbeitswoche des Dezember wurden
einige der Baucontainer abtransportiert und auch der Aussichtshügel abgebaggert,
der dem Fotografen den Blick von oben auf die Baustelle ermöglichte.
Die Bauarbeiten begannen im April mit dem Abriß der Brücke. Die anfangs für
Oktober 2013 geplante Fertigstellung wurde nun auf den 30. Juni 2014 verschoben.
Bei einer Bauzeit von mehr als einem Jahr für ein so kleines und überschaubares Projekt
sei die kritische Nachfrage gestattet, ob es nicht auch eine Nummer kleiner und
dafür schneller gegangen wäre. Denn nach dem Abtragen der oberen Betonschicht der
alten Brücke zeigte sich, daß die darunterliegende Bausubstanz noch gut und fest war.
Zu diesem Zeitpunkt hätte eine Änderung der Pläne entschieden werden können –
eine neue Deckschicht aus Beton hätte gereicht, das wäre eine Sache von wenigen
Wochen gewesen und die Brücke wäre längst wieder nutzbar. Der gleichen Ansicht
war ein Bauingenieur, der mir sagte "Eine Schicht aus armiertem Beton drauf und
die Brücke hätte noch hundert Jahre gehalten. So haben wir das auch bei anderen
Brücken gemacht". Schade um die vertane Chance.
29.12. Deichbauarbeiten an der Dreibogenbrücke
Auf der anderen Seite der Alten Elbe wird an den Dämmen gebaut. Genauer: am
linken Damm des Ehlekanals, der niedriger als der rechte ist und beim Hochwasser
überspült wurde. Dieser Damm wird zwischen Schäfer- und Dreibogenbrücke durch
das Einbringen von Spundwänden verstärkt und anschließend erhöht.
Auf der Elbenauer Seite der Alten Elbe stehen dagegen die Instandsetzungsarbeiten
der Deiche noch aus.
29.12. Weihnachtsbaum an der Sandgrube
Bei einer Radtour auf die andere Seite der Alten Elbe (die durch die fehlende
Haberlandbrücke nur umständlich zu erreichen ist) entdeckten wir diesen
Weihnachtsbaum an der Sandgrube, bunt mit Kugeln geschmückt und sogar mit
einem Gästebuch, in das man sich eintragen kann.
24.12. Krippenspiel in voller Kirche
Auch wenn die Elbenauer Kirche in jedem Jahr zu Weihnachten voll ist – in
diesem Jahr kamen besonders viele Besucher zum Heiligabend-Gottesdienst mit der
Krippenspielaufführung der Elbenauer Kinder. Unten waren ausnahmslos alle Sitzplätze
besetzt und auf dem Rang, wo es nur wenige Stühle gibt, standen die Leute.
Pfarrer Johannes Beyer wies auf die kurzfristigen Probleme bei der Musikbegleitung
hin. Einige Lieder wurden von Sven Koch aus Schönebeck auf der Elektroorgel begleitet,
bei anderen griff Pfarrer Beyer selbst zu Gitarre und kam damit gut an.
Eine kurzfristige Improvisation mußten auch die jungen Krippenspiel-Schauspieler
hinbekommen: Pfarrer Beyer erklärte dazu: "in diesem Jahr haben wir es nicht hinbekommen,
daß zu den Proben alle Mitspieler anwesend waren, auch zur Generalprobe nicht. Da
ist dann eben das heutige Krippenspiel so etwas wie eine Generalprobe. Außerdem
hatten wir bisher noch nicht mit den Musikeinspielungen geprobt". Die
mitspielenden Kinder und Jugendlichen aus Elbenau ließen sich davon jedoch nicht
beeindrucken. Sie hatten ihre Rollen lange genug geprobt, um sie frei und sehr
lebendig zu verkörpern. Alles klappte wie selbstverständlich und die vorher noch
vorhandene Aufregung war vergessen. Für die Besucher des Gottesdienstes war es
eine Freude, beim Krippenspiel zuzusehen. Auch wenn es vom Aufbau her recht
traditionell war (mit Erzähler, Maria und Joseph, Wirten, Hirten, Engel und
Königen), so enthielten doch die Texte auch einiges an leiser Situationskomik.
Den Besuchern gefiel es, und man konnte hinterher von vielen hören "das haben
die Kinder so richtig schön gemacht". Hier gibt es ein paar Bilder vom diesjährigen Krippenspiel.
24.12. Der Weihnachtsmann kommt auf seiner roten Schwalbe
Die Kinder sollten wegen des gar nicht winterlich aussehenden Wetters nicht
traurig sein. Der Weihnachtsmann kommt trotzdem zu ihnen – jedenfalls,
wenn sie artig waren. Statt des Schlittens hat er sich ein anderes Transportmittel
genommen: heute Mittag wurde er in Elbenau auf einer roten Schwalbe gesichtet.
23.12. Krippenspiel-Generalprobe
Heute haben sich die Elbenauer Kinder zur Generalprobe des Krippenspiels
getroffen. Ein wenig holperte es noch, mußten einige Szenen mehrfach geprobt
werden und auch die Musik fehlte heute. Es muß also morgen sicher ein wenig
improvisiert werden.
Vertraut man jedoch der alten Theaterweisheit, daß nach einer nicht ganz so
optimalen Generalprobe die Aufführung dann um so besser wird, dann wird auch
das morgige Krippenspiel gut werden. Spaß hatten die Kinder jedenfalls und in
ihre Rollen haben sie sich gut hineinversetzt, um sie lebendig spielen zu können.
An dieser Stelle sei noch nicht verraten,
in welcher Weise die alte Weihnachtsgeschichte diesmal dargestellt
werden wird. Höchstens so viel: das Stück ist diesmal wieder nahe an der
traditionellen Art eines Krippenspiels gehalten. Wenn Sie dabei sein wollen:
Heiligabend um 15 Uhr in der Elbenauer Kirche. Rechtzeitiges Kommen sichert gute Plätze.
15.12. Elbenauer Adventsbasar – draußen Wärme am Feuer und drinnen der Weihnachtsmann
In diesem Jahr war das Wetter am dritten Advent eher herbstlich, von Winter
keine Spur. Dennoch wurde die Wärme des offenen Feuers in einer Blechtonne
dankbar angenommen, schon der Gemütlichkeit wegen. Für innerliche Wärme sorgte
der Glühwein, und auch zu Essen gab es genug – entweder frisch gebackene
Waffeln oder, wer es lieber herzhaft mochte, Grillwürste, Bratklopse und Steaks,
dazu Grünkohl.
Für die Kinder kam nicht ganz unerwartet der Weihnachtsmann. "Wer ein Geschenk
haben möchte, der hebt die Hand", sagte er, und die Finger der Kinder gingen
sofort hoch. Aber natürlich gab es das Geschenk nicht einfach so – zuvor
wollte der Alte ein Gedicht oder ein Lied hören. Zum Schluß sang dann auch der
Weihnachtsmann noch ein paar Weihnachtslieder gemeinsam mit den Elbenauern.
Es sei nicht verschwiegen, daß dabei weder der Weihnachtsmann noch die
Gäste im Saal eine besonders gute Figur machten. Die Kinder konnten das besser.
Bis Weihnachten müßt ihr noch etwas üben, lieber Weihnachtsmann und liebe Elbenauer.
Es ist ja noch etwas Zeit bis dahin und dann klappt es Heiligabend auch mit
den Geschenken. Hier gibt es ein paar Fotos vom Adventsbasar.
15.12. Wahl des Oberbürgermeisters – wie wurde in Elbenau entschieden?
Noch bevor das Wahllokal 16 im Gebäude der Elbenauer Feuerwehr um 18 Uhr
schloß, war das Elbenauer Ergebnis zu ahnen: schon aus Lokalpatriotismus
würde hier wohl der Elbenauer Holger Goldschmidt vorn liegen.
Von den 483 Elbenauer Wahlberechtigten gingen immerhin 283 zur Wahl. Diese
58,5 Prozent Wahlbeteiligung waren zwar viel zu wenig für eine
Entscheidung, die die Wähler viel direkter betrifft als z. B. eine sehr fern
liegende Bundestagswahl. Aber immer noch viel mehr als die nur 35,9 Prozent
insgesamt für Schönebeck. Die meisten Elbenauer gingen am Nachmittag zur Wahl,
vielleicht, weil da das Wetter besser wurde. Bis zum Mittag waren nur rund
hundert Stimmen, um 15 Uhr etwa zwei Drittel der Stimmzettel in der Wahlurne
gelandet.
In den beiden Diagrammen sehen Sie die Ergebnisse aus Elbenau und das Schönebecker
Gesamtergebnis.
Es steht nun also fest, daß es eine Stichwahl geben wird zwischen den beiden
Bestplazierten; zwischen Bert Knoblauch (CDU) und dem unabhängigen Bewerber
Holger Goldschmidt. Daß Holger Goldschmidt nicht nur von der Mehrheit der
Elbenauer gewählt wurde (was vorauszusehen war), sondern auch aus den übrigen
Schönebecker Ortsteilen etwa 1800 Stimmen erhielt, zeigt, daß er in Schönebeck
gut punkten konnte.
Bei der Stichwahl am 12. Januar wird es nochmal spannend. Zum einen gilt es
für Goldschmidt, die Stimmen der jetzt unterlegenen Kandidaten auf sich zu
vereinen und zum anderen, einen möglichst großen Anteil derjenigen für sich
zu gewinnen, die heute zu Hause geblieben sind. So wird es für Goldschmidt
in diesem Jahr wohl nichts mit ruhigen Weihnachtstagen. Denn als Einzelbewerber
hat er keine Partei im Rücken, die ihn im Wahlkampf unterstützt und muß er
selbst und aus eigener Kraft den Wahlkampf bestreiten.
Bevor es in die nächste Runde geht, zunächst von hier aus einen herzlichen
Glückwunsch für Holger Goldschmidt für den zweiten Platz und den Einzug
in die nächste Runde.
Kandidat
Elbenau
Schönebeck (gesamt)
Holger Goldschmidt
67,8% (192)
20,0% (2006)
Heinz-Werner Herrler (Linke)
7,1% (20)
18,1% (1816)
Bert Knoblauch (CDU)
17,7% (50)
40,1% (4022)
Robert Leubeling (Grüne)
0,0% (0)
1,1% (110)
Frank Schiwek (SPD)
7,1% (20)
18,2% (1826)
Peter Volz
0,0% (0)
2,5% (251)
ungültige Stimmen
0,4% (1)
0,7% (75)
13.12. Weihnachtsstern leuchtet über Elbenauer Kirche
Bei der Montage war etwas Schwindelfreiheit schon erforderlich – schließlich
hat die kleine achteckige Dachlaterne des Elbenauer Kirchturms kein Geländer.
Dann war es aber soweit: seit dem vergangenen Wochenende steht der
Weihnachtsstern hell über der Elbenauer Kirche.
13.12. verirrte Kirschblüte kurz vor Weihnachten
Nach altem Brauch holt man am Barbaratag, dem 4. Dezember, die sogenannten
Barbarazweige ins Haus – Zweige von sonst im Frühjahr blühenden
Sträuchern oder Bäumen. Diese blühen dann genau zu Weihnachten. Daß es auch anders
geht, zeigt diese Kirschblüte im Elbenauer Kirchgarten. Trotz der nachts schon
eisigen Kälte trieben an der Zierkirsche einzelne Blüten aus.
12.12. Wir haben die Wahl
Man könnte es beinahe übersehen – aber bereits in drei Tagen ist wieder
eine Wahl: die des Schönebecker Oberbürgermeisters. Zur Wahl treten insgesamt
sechs Kandidaten an. Darunter Holger Goldschmidt aus Elbenau. Seit einigen Tagen
können Sie sich auch auf seiner Webseite holgergoldschmidt.de
über ihn und seine Ziele und Vorstellungen vom Amt des Oberbürgermeisters informieren.
Vielleicht kommt der Schönebecker Bürgermeister bald aus Elbenau.
Sie haben die Wahl – nutzen Sie diese Möglichkeit! Das Wahllokal befindet
sich wie immer im Elbenauer Feuerwehrgebäude und ist kommenden Sonntag von
8 bis 18 Uhr geöffnet.
08.12. Einladung zum Adventsbasar
Gärtners Bistro lädt am dritten Advent, am Sonntag, dem 15. Dezember, zu einem
Adventsbasar ein. Es gibt Grünkohl und Knacker, Speisen vom Grill, Waffeln,
Kaffee und Glühwein. Draußen im Biergarten und bei kaltem und feuchtem Wetter im Saal.
Für die Kleinen kommt 17:30 der Weihnachtsmann mit kleinen Geschenken, für die
Großen gibt es von 18:15 bis 22 Uhr Familientanz. Der Eintritt ist frei.
08.12. Kein Nikolausfest
In den vergangenen Jahren (Foto: 2012) gab es nach dem Adventskonzert das
Nikolausfest, veranstaltet gemeinsam von Bürger- und Kulturverein und Sportverein.
In diesem Jahr blieb der Grill kalt, gab es weder Glühwein noch den Nikolausumzug
für die Kinder. Warum das? Die beteiligten Vereine stellten fest, daß die
öffentliche Resonanz in den letzten Jahren geringer wurde und vor allem die eigenen
Mitglieder und ein paar Freunde und Bekannte kamen. "Für uns allein brauchen wir
den großen Aufwand nicht zu machen", sagte Sabine Krause vom Bürger- und
Kulturverein auf dessen Jahresversammlung. Immerhin ist mit der Vorbereitung
derartiger Veranstaltungen erheblicher Aufwand verbunden. Falls Sie es ebenso
wie ich schade finden, daß wieder eine der wenigen Veranstaltungen in Elbenau
wegfällt, dann sagen Sie das den Vereinen. Diese sind über Rückmeldungen dankbar
und würden sich – sollte doch noch Interesse da sein und wieder mehr
Besucher kommen – eine Neuauflage sicher vorstellen können.
07.12. Adventskonzert in Elbenau
Der Elbenauer Frauenchor "Concordia" hatte in die Elbenauer Kirche zum
Adventskonzert geladen. Die beiden Bilder stehen für Beginn und Schluß des
Konzertes, den stimmungsvollen Einzug der "ßwiet ßisters" in das schummrige Dunkel
der nur von ihren Adventskerzen erleuchteten Kirche und den gemeinsamen
Abschlußgesang der Chöre und der Konzertbesucher. Die weiteren Mitwirkenden des
Konzertes waren der Pretziener Männerchor "Orpheus", die Kinder der Elbenauer
Waldschule und Ina Dubnitzka am Keyboard.
Friedrich Harwig dirigierte diesmal sowohl "seine" Chöre, den Elbenauer Frauenchor
und die ßwiet ßisters, als auch den Pretziener Männerchor (in dem er sonst mitsingt).
Die Elbenauer Waldschulkinder wurden von Frau Harbke geleitet.
Musikalisch eingerahmt wurde das Konzert von Klavierstücken, die Ina Dubnitzka
auf ihrem Keyboard spielte. Als Ersatz für die Elbenauer Orgel, die noch immer
defekt und unbespielbar ist. Die ßwiet ßisters bringen mit ihren an Gospel
angelehnten Vertonungen von Kirchengesängen immer eine ganz besondere Stimmung mit,
hatten aber auch Weihnachts- und Winterlieder im Programm. Besonders beeindruckend
ihre Adaption des Liedes "Winterland" des Sängers Graf von der Popgruppe Unheilig.
Auch Chorleiter Harwig gefällt es, ab und zu selbst bei seinen "Sisters" mitzusingen, so
wie beim "Veni Jesu". "Ich würde ja gerne öfter mitsingen, aber die lassen mich
ja nicht", bemerkte er nach dem Konzert scherzhaft. Die Elbenauer Frauen hatten
schöne Adventslieder im Programm, so das "Vorfreude, schönste Freude", ihr
fast schon Markenzeichen gewordenes (so lange ist es schon im Programm) "Gloria"
oder das Lied vom Tannenbaum und seinem grünen Kleid. Der Pretziener Männerchor
sang das "Kommet Ihr Hirten" mit seinen kräftigen Baßstimmen - man konnte sich
gut vorstellen, wie damit alle Dorfbewohner zusammengerufen werden sollten, zur
Krippe zu kommen. Besinnlicher klangen dann die Lieder "Es wird schon gleich
dunkel" und "Guten Abend, Gute Nacht". Die Kinder der Elbenauer Waldschule bildeten
im Adventskonzert einen stimmlichen Gegenpunkt zu den Liedern der Großen. Mit
ihren hellen Kinderstimmen und Freude an der Musik sangen sie Advents- und
Weihnachtslieder, zum Schluß das stimmungsvolle "Feliz Navidad".
Statt der gewohnten Worte zum Advent gab es diesmal eine ebenso vergnügliche
wie auch nachdenkliche Nikolausgeschichte, vorgelesen von Andrea Krüger. Eine Geschichte, in der ein
Kind erfährt, daß der Nikolaus nur gespielt wurde und zwei Sichtweisen darauf gegeneinander
stehen - die der Erwachsenen, die meinten "jetzt sei der Zauber dahin" und die
des Erzählers, der merkt, daß das Kind so die wirkliche Geschichte des Nikolaus
hört, und daß so die Geschichte in der Überlieferung weitergegeben wird,
wodurch der Zauber der Geschichte immer weiter lebt.
Das Konzert voller Weihnachtslieder brachte die Elbenauer der Weihnachtszeit
auch vom Gefühl her ein Stück näher. Zur adventlichen Stimmung fehlte dann nur
noch der Schnee – aber darauf hatten die Veranstalter keinen Einfluß.
Auch wenn die Temperaturen draußen noch nicht sehr winterlich waren, lag die
Temperatur in der Kirche am Morgen bei nur 3 Grad über Null. Die elektrische
Heizung schaffte es bis zum Konzert auf immerhin 11 Grad. Die Kälte wurde durch
dicke Sachen und die Wärme der Adventskerzen ausgeglichen.
Fotos vom Konzert finden Sie hier.
30.11. Elbenauer Frauenchor beim Chorkonzert in Pretzien
Der Elbenauer Frauenchor Concordia trat am Sonnabend beim Adventskonzert in
Pretzien auf. Das Konzert wurde veranstaltet von Pretziener Männerchor Orpheus.
Die Zusammenarbeit der beiden Chöre ist dabei nicht ganz zufällig. Natürlich auch
durch die Nachbarschaft der beiden Dörfer bedingt, eine nicht unwichtige Rolle
spielt sicher auch, daß Elbenaus Chorleiter Friedrich Harwig zugleich auch Sänger
im Pretziener Männerchor ist.
Und auch Leiter der ßweet Sisters, die unbedingt zu dem Chortrio dazugehören.
Das Adventskonzert in Pretzien war eine sehr schöne und stimmungsvolle Einstimmung
auf die Weihnachtszeit, die teils altbekannten, teils neuen Weihnachtslieder wurden
sehr schön interpretiert. Das Konzert können Sie in ähnlicher Form (mit Ausahme
des Gommeraner Chores) am kommenden Sonnabend in Elbenau erleben. Seien Sie
herzlich dazu eingeladen, am 7. Dezember um 15 Uhr in der Elbenauer Kirche.
links oben: Frauenchor Concordia Elbenau (Leitung Friedrich Harwig), rechts oben:
ßweet Sisters aus Pretzien (Leitung Friedrich Harwig), links unten: Männerchor
Orpheus Pretzien (Leitung Bernhard Janowski), rechts unten: gemischter Chor
Gommern (Leitung Mathias Rickmann)
Die Chöre sangen je nach ihrer musikalischen Ausrichtung unterschiedlich,
gemeinsam aber war allen eine sehr gelungene Stimmführung in den unterschiedlichen
Stimmlagen. Der Männerchor Pretzien interpretierte die Weihnachtslieder mit
stimmgewaltigem Baß, sang alte Volkslieder, bei denen die Hirten auf dem Felde
deutlich vorstellbar wurden. Der Elbenauer Frauenchor dagegen sang um einiges
höher, die gefühlvollen Frauenstimmen kündeten von der glücklichen Weihnachtszeit.
Ganz anders und immer wieder wunderbar zu hören: die ßweet Siters. Ihr musikalischer
Schwerpunkt liegt auf Gospelgesang, jedoch gab es auch andere Lieder. Ihr
neu einstudiertes "Winterland" war ein sehr berührendes Lied über die Kälte draußen
und die Wärme drinnen. Der Gommeraner Chor besitzt als gemischter Chor einen sehr
großen Stimmumfang und brillierte durch die sehr schönen alten lateinischen
Kirchengesänge. Ein Konzert, das am Vorabend des ersten Advent sehr schön auf die
kommenden Adventswochen einstimmte.
30.11. Vorbereitung auf den Auftritt
Vor dem Pretziener Adventskonzert hat sich der Fotograf in den Probenraum
des Elbenauer Chores eingeschlichen. Die Elbenauer Frauen machten ihre Stimmen
mit kleinen Gesangsübungen geschmeidig, von Chorleiter Friedrich Harwig lustig
kommentiert. Was zeigt, daß professionelle Vorbereitung den Spaß keinesfalls
ausschließt.
30.11. Drückjagd in Elbenau
Jedes Jahr Ende November/Anfang Dezember gibt es eine Drückjagd im Elbenauer Forst.
Verkehrszeichen an den Straßen um Elbenau herum wiesen Autofahrer bereits mit dem
Zeichen "Achtung Treibjagd" auf erhöhte Aufmerksamkeit hin. Aber wenn da Treibjad
steht – was ist dann eigentlich eine Drückjagd? Der Autor mußte sich da
gleich einen bei jagdlichen Laien verbreiteten Irrtum erklären lassen: eine
Drückjagd ist keine Treibjagd. Bei einer Drückjagd gehen die Treiber ruhig durch
das Jagdgebiet, um das Wild lediglich zu veranlassen, seine Verstecke zu verlassen
und relativ langsam auf andere, ruhigere Plätze zu wechseln (und dabei den im
Wald verteilten Jägern vor die Flinte zu laufen). Bei Treibjaden dagegen wird
das Wild von den Treibern vor sich her in eine bestimmte Richtung getrieben.
Etwa 40 Jäger (überwiegend aus dem Salzlandkreis, einige aber auch aus weiter
entfernten Gegenden, wie den Kreisen Potsdam und Wittenberg oder sogar aus
Nordrhein-Westfahlen) und 20 Treiber versammelten sich am Sonnabendmorgen auf
der Wiese nahe der Haberlandbrücke. Nach Einschreibung in eine Anwesenheitsliste und Kontrolle
der Jagdpapiere hieß es Antreten zum Appell. Vier Jagdhornbläser (darunter auch
der Grünewalder Förster Andreas Goldschmidt) bliesen zur Eröffnung der Jagd.
Ruhe breitete sich unter der Jägerschaft aus, die sich vorher noch fröhlich
unterhalten hatte. Selbst der nicht jagderfahrene Autor konnte die andächtige
Stimmung nach diesen Signalen spüren. Dann hatte der Leiter des Forstreviers
Elbaue, Jens Dedow aus Plötzky, als Leiter der Jagd das Wort.
Zunächst gab er wichtige Hinweise zur Sicherheit – immerhin sind die
Jagdwaffen nicht nur für das Wild tödlich. Zur Sicherheit ist für alle Jäger und
Treiber das Tragen von orangen Westen oder Jacken vorgeschrieben, außerdem gelten
Sicherheitsabstände bei der Annäherung der Treiber. Anschließend verlas Förster
Dedow die zum Abschuß freigegebenen Tierarten. Er wies darauf hin, daß es infolge
des Hochwassers Ausfälle beim Wildbestand gab und deshalb vorzugsweise schwache
Tiere geschossen werden sollen. Vom Abschuß ausgenommen war außerdem Damwild,
ebenso durften keine Wildscheine geschossen werden, die noch Frischlinge haben
oder als führende Bachen die Rotte anführen. Ohne Einschränkung dagegen war
das Raubwild wie Fuchs, Waschbär, Marderhund und Mink zur Jagd freigegeben.
Am Ende der Jagd waren 7 Rehe und zwei Wildschweine zur Strecke gebracht. Was
passiert eigentlich mit dem Wildfleisch? Dazu sagte Jens Dedow: der Forstbetrieb
hat einen Vertrag mit einer Wildfleischerei, die zuerst das Recht hat, sich
Fleisch auszusuchen. Wenn dann noch etwas übrig bleibt, dann können auch die
Jäger Fleisch erwerben. Aber unabhängig davon wird das Fleisch zunächst
tierärztlich untersucht (z.B. auf Trichinen), bevor es zum Handel freigegeben wird.
30.11. Einladung zum Adventskonzert in Elbenau am 2. Advent
Am Vorabend des zweiten Advent lädt der Elbenauer Frauenchor Concordia herzlich
zu seinem Adventskonzert in die Elbenauer Kirche ein: Sonnabend, 07. Dezember, 15:00 Uhr.
Neben dem Elbenauer Frauenchor wirken mit:
- die ßwiet Sisters aus Pretzien
- der Männerchor Orpheus aus Pretzien
- Kinder der Waldschule Elbenau
- Ina Dubnitska (keyb)
Pfarrer Johannes Beyer wird mit Worten zum Advent auf die kommende Weihnachtszeit
einstimmen.
26.11. Weihnachtsbasteln bei Beymes in Pechau
Vor dem Weihnachtsbasteln der Frauen aus Elbenau und Grünewalde stand erst
einmal eine längere Besichtigung der diesjährigen Weihnachtsdekoration, die
im Verkaufsraum des Pflanzenhofes Beyme in Pechau liebevoll angeordnet war.
Frau Beyme hat in jedem Jahr etwas neues im Weihnachtssortiment. Wenn man
daran einen Weihnachtstrend 2013 ausmachen wollte, so gehört auf jeden Fall die
Nostalgie dazu. Schaukelpferde, Weihnachtsbäume mit Stoffschleifen und (im
linken Bild wegen der geringen Bildgröße nur schwer zu erkennen) eine weihnachtlich
geschmückte Geige. Musikliebhaber seien getröstet: es handelte sich um kein
echtes Instrrument. Nach den Erklärungen von Frau Beyme ging es dann zwei Stunden voller
Konzentration ans Werk. Natürlich auch voller Spaß, denn es gab auch Glühwein
und selbst gemachte Plätzchen, dazu genug Gelegenheit zum Schwatzen. Am Ende
hatte jeder ein oder auch mehr Adventsgestecke fertig - und beim Basteln die
erste weihnachtliche Stimmung bekommen.
14.11. Morgen starten die Proben zum Krippenspiel
Es ist mal wieder so weit, daß das Krippenspiel eingeübt werden muß. Schließlich
soll zur Aufführung am Heiligabend alles klappen. Die Kinder, die bereits im letzten
Jahr dabei waren, wurden bereits über den Termin informiert. Wer noch hinzukommen
möchte ist gern eingeladen: am Freitag, dem 15.11. um 18 Uhr im Gemeinderaum der
Elbenauer Kirche.
14.11. Die Weihnachtsvorbereitungen beginnen – auch beim Bürger- und Kulturverein Elbenau
Alljährlich im November heißt es, sich allmählich auf die bevorstehende Weihnachtszeit
einzustellen. Der Bürger- und Kulturverein Elbenau lädt zu zwei vorweihnachtlichen
Veranstaltungen ein:
Weihnachtsbasteln am Dienstag, dem 26. November, 19:00 Uhr, im Pflanzenhof Beyme in Pechau.
Der Verein hat wie schon in den Vorjahren das Basteln von Weihnachtsgestecken
organisiert, unter fachlicher Anleitung von Frau Beyme. Jedes Jahr die selben
Gestecke, das geht im Fachhandel nicht, und auch zu Hause ist etwas Abwechslung
ganz schön. Deshalb gibt Frau Beyme jedes Jahr neue Anregungen, weist auf aktuelle
Trends hin, hilft beim Anfertigen von außergewöhnlichen Gestecken und zeigt,
was alles geht. So gelingen immer wieder viele kunstvolle Kreationen. Das Mitbringen
von eigenen Bastelgrundlagen wie Tannengrün, Baumscheiben und Gesteckgefäßen, Kerzen
und Schmuck ist ebenso möglich wie das hinzukaufen von fehlenden Dingen.
Für die Anleitung und Kleinmaterialien werden vor Ort 5 Euro kassiert, selbstgebackene
Kekse und Glühwein inklusive. Der Verein bittet um eine telefonische Voranmeldung
bei Susanne Brandt (Tel. 402222).
Am Freitag, dem 6. Dezember um 19:00 Uhr findet im Elbenauer Bistro Gärtner die
Weihnachtsfeier des Bürger- und Kulturvereins Elbenau statt. Dazu sind nicht nur die
Vereinsmitglieder, sondern auch alle anderen Elbenauer eingeladen. Traditionell
bringt jeder Gast ein kleines Geschenk im Wert von 5 Euro mit, das in den Sack
des Weihnachtsmanns kommt und nach dem Zufallsprinzip verteilt wird – aber
nur gegen ein kleines Gedicht oder Lied. Der Spaß dabei, sich auch als Erwachsener
diesen kindlichen Ritualen zu unterziehen, ist immer wieder groß. Der Verein
bittet um eine telefonische Voranmeldung bei Susanne Brandt (Tel. 402222) oder
Heike Severin (Tel. 4899735).
04.11. Bürgerforum mit Holger Goldschmidt
Der Saal bei Gärtners in Elbenau war gut gefüllt, als sich Holger Goldschmidt aus
Elbenau als Kandidat für den Posten des Oberbürgermeisters vorstellte. Zu den
Besuchern der Veranstaltung zählten nicht nur Elbenauer, sondern auch Bürger aus
den anderen ostelbischen Dörfern. Holger Goldschmidt berichtete über seine bisherigen
Erfahrungen in der öffentlichen Verwaltung, die er in eine Tätigkeit als Bürgermeister
einbringen würde. Die Besucher stellten Fragen zu vielen Themen, wie zum Beispiel
(in den ostelbischen Dörfern nur zu verständlich) dem Hochwasserschutz und Deichbau,
aber auch zum Straßenbau oder zu Bildung und Kultur.
18.10. Einladung zum Bürgerforum zur Wahl des Oberbürgermeisters – mit Holger Goldschmidt, Elbenau
Der Elbenauer Holger Goldschmidt kandidiert für die Wahl zum Oberbürgermeister
der Stadt Schönebeck. Damit stellt sich erstmals auch jemand aus den ostelbischen
Dörfern zur Wahl, ein gutes Zeichen für die Zukunft dieser immer ein wenig
abgelegenen Ortsteile von Schönebeck.
Am Montag, dem 4. November 2013, um 19 Uhr im Elbenauer Bistro Gärtner, stellt
sich Holger Goldschmidt vor und erläutert seine Vorstellungen von der Entwicklung
Schönebecks und ganz besonders auch der ostelbischen Ortsteile. Der Bürger- und
Kulturverein lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu diesem Forum ein,
den Kandidaten kennenzulernen und ihn ausführlich zu seinen beruflichen Erfahrungen
und seinen Plänen zu befragen.
18.10. Warten auf den Deichbau
Bereits im vergangenen Jahr, also noch weit vor dem diesjährigen Hochwasser,
sprach ich schon einmal mit Christian Jung, dem Leiter des Flußbereichs Schönebeck des
Landesbetriebes Hochwassserschutz über die Sanierung des für Elbenau bedeutsamen
linken Umflutdeichs. Der rechte Umflutdeich war damals schon von der Haberlandbrücke
bis nach Heyrothsberge neu gebaut. Hoch, breit und fest, mit Asphaltwegen auf der
Deichkrone und am Deichfuß. Schon damals sagte Jung, daß demnächst auch der
linke Deich ebenso ausgebaut werden soll, vom Pretziener Wehr bis nach Heyrothsberge.
Als Zeitschiene nannte er damals 2013 für die Planungsarbeiten und 2014/15 für
die Durchführung der Bauarbeiten.
Inzwischen, nach dem großen Hochwasser, stellen sich die Fragen nach dem Neubau
bzw. der Reparatur der Deiche am Umflutkanal und an der Elbe in Grünewalde mehr
denn je. Noch dazu, da schon Gerüchte die Runde machten, daß das noch ewig dauern
könnte, beispielsweise wegen europaweiter Ausschreibungsverfahren oder aus
Naturschutzgründen. Deshalb befragte ich Christian Jung jetzt nach dem aktuellen
Stand.
Von Verzögerungen gegenüber den bereits genannten Zeiträumen war dabei nichts
zu hören. Allerdings bestätigte Jung, daß die Planungen normalerweise hätten
wirklich in einem komplizierten europäischen Verfahren ausgeschrieben werden müssen.
Wegen der Dringlichkeit der Beseitigung der Hochwasserschäden konnte das Land
dieses Verfahren umgehen.
Und so sind derzeit drei regionale Planungsbüros (Wetzel & Fiedler aus Gommern,
Muting aus Magdeburg und die Ingenieurgesellschaft Gübs) mit den Planungen
der Bauarbeiten beschäftigt. Durchgeführt werden die Arbeiten dann wie bereits
lange geplant in den Jahren 2014 und 2015, evtl. mit Restarbeiten 2016.
Ebenso ist derzeit auch der Elbedeich bei Grünewalde in der Planungsphase und
wird im kommenden Jahr saniert.
Auch am linken Ehledeich sind Arbeiten zur Stabilisierung und Erhöhung vorgesehen.
Dieser Deich ist etwas niedriger als der rechte. Und so wurde er vom
zurückgestauten Wasser des Umflutkanals überspült, das dann auf dem Acker beinahe
bis an die Rinderställe und an die Sandgrube lief. Derzeit klafft dort noch die
große Lücke, die in den Deich geschlagen wurde, um die Ackerflächen zu entwässern.
Der Deich wird erhöht und durch Spundwände verstärkt.
Eine weitere Frage an Christian Jung betraf die Beräumung der Deiche. Bereits
vielen wird aufgefallen sein, daß die Sandsäcke auf den Deichen zwar größtenteils
weggeräumt wurden, an einigen Stellen aber noch große Sandsackmengen an den
Deichen liegen (wie auf dem Foto, nahe der Haberlandbrücke). Jung sagte dazu: "Das
ist Absicht. An Stellen mit Setzungserscheinungen oder begonnenen
Böschungsrutschungen bleiben die Verbaumaßnahmen bestehen, um den Deich zu
stabilisieren. Eventuelle werden diese Stellen noch mit Erde abgedeckt. Auf den
Deichkronen werden die Sandsäcke aber beräumt".
Kommentar
Der erst langsam anlaufende Deichbau mag manchem zu langsam vorangehen –
angesichts der weit größeren Schäden an anderen Stellen im Land ist es eher
beruhigend, daß es hier bei uns planmäßig weitergeht und es nicht nur kleine
Reparaturen, sondern einen grundhaften Ausbau der Deiche geben wird. Denn die
in den letzten Jahren neu gebauten Deiche (zum Beispiel rechts des Umflutkanals
oder an der Elbe bei Ranies) hielten selbst dem diesjährigen Jahrhunderthochwasser
problemlos stand. Geplant war die Erneuerung der noch verbliebenen alten
Deichabschnitte schon länger, das große Hochwasser kam einfach drei Jahre zu
früh. Wenn 2015 die Deiche neu gebaut sein werden, dann werden die Bewohner des
Elbenauer Werders und auch die der etwas weiter elbabwärts gelegenen Magdeburger
Stadteile wieder ohne Sorge vor Hochwasser leben können. Bis dahin gilt das
Prinzip Hoffnung, bleibt zu hoffen, daß die nächsten Hochwasser ein Stück
niedriger als 2002, 2006, 2011 oder 2013 ausfallen werden.
12.10. Klavier, Klarinette, Geigen und ganz viele Celli brachten die Kirche zum klingen
Ein großes Ensemble von Musikern kam zum Konzert nach Elbenau. Überwiegend Celli,
denn organisiert wurde das Konzert von der Elbenauerin Beate Dawils, die selbst
erwachsene Musikschülerin der Kreismusikschule ist und die Celloklasse ihres
Cello-Lehrers Bernhard Winkler nach Elbenau holte. Für musikalische und klangliche
Abwechslung sorgten Gastmusiker an Klavier, Klarinette und Violine. Die Musikschüler
waren sowohl Kinder und Jugendliche (die jüngste Musikerin geht in die dritte
Klasse) als auch Erwachsene, für die das Spielen eines Instrumentes ein schönes
Hobby ist. Vorab gab es bei allen etwas Lampenfieber vor dem Auftritt, von dem
dann aber im Konzert nichts zu merken war. Nachdem beim ersten Musikstück das
komplette Endemble ein Canon des Engländers Thomas Tallis spielte, gehörte ein
Großteil der Zeit kleinen Solostücken der einzelnen Musiker. Den Abschluß des
Konzertes bildeten dann wieder Werke für größere Cellobesetzungen. Das Programm
reichte von Klassik bis Jazz und Rock, darunter auch ein Stück der Cello-Rockband
Apocalyptica. Auf die Frage, wie lange man für so ein Konzert üben muß, sagte
Beate Dawils: "In diesem Jahr war das etwas einfacher, da hatten wir ein ähnliches
Programm schon im April gespielt. Aber dann kam erst durch das Hochwasser und
dann durch die Ferien eine große Pause. Nach den Ferien begannen dann gleich die
Vorbereitung auf das Konzert".
Bereits im vergangenen Jahr kamen die Musiker nach Elbenau. Wie nach dem
Konzert zu hören war, ist ihnen dieser Auftrittsort schon ein wenig ans Herz
gewachsen und so werden sie hoffentlich auch im kommenden Jahr wieder hier
auftreten. Bernhard Winkler jedenfalls zeigte sich da zuversichtlich: "Für die
Musiker ist so ein öffentlicher Auftritt etwas besonderes, und das wollen wir
auch im nächsten Jahr wieder organisieren".
Der Eintritt zum Konzert war frei, dennoch konnte wer wollte am Ausgang etwas
spenden. Nach Abzug der Unkosten blieben 105 Euro übrig, die für die Reparatur
der Elbenauer Orgel gespendet werden.
Bilder vom Konzert gibt es hier.
10.10. Am Sonnabend: Konzert "Celloträume"
Am Sonnabend, dem 12. Oktober spielen Schüler der Celloklasse Bernhard Winkler
von der Kreismusikschule "Bela Bartok" in der Elbenauer Kirche.
Das Konzert trägt den Titel "Celloträume". Auf dem Programm stehen Komposition
aus verschiedenen Epochen und Genres. Unterstützt werden die Cellisten von
Gästen an Violine, Flöte, Klarinette und Klavier.
Zu den Musikern gehören sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene, die
ihr Instrument an der Musikschule erlernen und sich bereits seit einiger Zeit
auch zu gemeinsamen Konzerten treffen. Mit dabei ist auch die Elbenauerin
Beate Dawils, die das Konzert in Elbenau organisiert hat. Sie spielt ebenso
wie ihr Sohn Carl selbst mit.
Der Eintritt ist frei. Um eine Spende, die der Sanierung der Elbenauer Orgel
zugute kommt, wird gebeten.
05.10. Erntedankfest – anschließend Übergabe der Elbenauer Chronik
Fleißige Hände (unter anderem Ingrid Osten, Susanne Brandt und Gundel Kerger)
hatten die Kirche zum Erntedankfest außen und innen mit Blumen und Feld- und
Gartenfrüchten bunt geschmückt. Weizen und Mais gab es, Möhren und Kohl,
Pfirsiche, Pflaumen, Äpfel und Quitten. Auf dem Altar standen Brot und Wein.
Vieles davon aus dem eigenen Garten mitgebracht – man konnte sich an die
Zeiten zurückerinnert fühlen, da Elbenau noch um vieles mehr landwirtschaftlich
geprägt war und das Erntedankfest eine noch viel ursprünglichere Bedeutung hatte.
Pfarrer Johannes Beyer begann den Erntedankgottesdienst mit Betrachtungen über
ein Bild, das ausgedruckt mitbrachte. Der italienische Renaissance-Maler
Giuseppe Arcimboldo,
war einst berühmt für seine Porträts, die er aus Abbildungen von Früchten
oder Tieren zusammensetzte. So beispielsweise das Porträt des Kaisers Rudolf II.,
der wie aus der ganzen Fülle eines Erntedank-Korbes zusammengesetzt zu sein scheint.
Eine verblüffende Darstellung, die heute wohl als Karrikatur angesehen werden
würde, galt damals aber als allegorisches Sinnbild für die Veränderung der Natur.
Im Anschluß an den Erntedank-Gottesdienst gab es noch ein für Elbenau wichtiges
Ereignis: die Unterlagen zur Elbenauer Chronik wurden an den Elbenauer Bürger-
und Kulturverein übergeben.
Diese Chronik wurde von Hermann Heuer (Foto links) zusammengestellt. Bereits
sein Vater, Hermann Heuer sen., war Lehrer in Elbenau und führte die Dorfchronik.
Hermann Heuer jun., gleichfalls Lehrer in Elbenau, aber auch Organist und Leiter des Elbenauer
Frauenchors, setzte diese Arbeit weiter fort. Das Leben im Dorf
dokumentierte er bis Mitte der 1990er Jahre schriftlich und mit Fotos,
später dann mit der Videokamera.
Nach dem Tod von Hermann Heuer im Jahr 2011 kamen die Dokumente zu
seiner Tochter, Birgitt Grunert, nach Schönebeck. Dr. Susanne Brandt vom
Bürger- und Kulturverein Elbenau wandte sich mit der Bitte an sie,
Hermann Heuers Chronik dem Bürger- und Kulturverein Elbenau zu
überlassen. Am Sonnabend wurde das Erntedankfest zur Übergabe der Texte,
Fotos und Videos genutzt.
Birgitt Grunert wandte sich in einer kurzen Rede an die Elbenauer und erinnert
an das Wirken Ihres Vaters als Ortschronist. "Bei Ihnen ist die Chronik in guten
Händen", sagte sie, "und vielleicht wird sie ja auch weiter fortgesetzt".
Das konnte Dr. Thoralf Winkler, der die Chronik entgegennahm, auch bestätigen.
Er sagte "Bereits seit 2006 führe ich auf der Elbenauer Internetseite die Chronik,
deshalb freue ich mich sehr über die Dokumente von Hermann Heuer".
Der Bürger- und Kulturverein Elbenau wird die Chronik nun erst mal
sichten. Stephan Grunert, der die Alben seines Opas vor der Übergabe
schnell noch durchgeblättert hatte, deutete an, daß diese Arbeit sicher
einige Zeit brauchen wird. "Nur das Durchblättern hat Stunden gedauert",
sagte er. Deshalb ergänzte Winkler auch, an die Elbenauer gewandt:
"Bitte haben da noch etwas Geduld - das wird wohl frühestens im Winter
etwas werden". Die langen dunklen Abende werden die Mitglieder des
Bürger- und Kulturvereins dann nutzen, um sich gemeinsam an die Arbeit
zu machen. Dass das interessant werden wird, zeigte sich schon am
Sonnabend, als es nach dem Erntedankfest noch Kaffee und Kuchen gab. Die
ersten Neugierigen nutzten da die Gelegenheit, in die Alben zu schauen,
wen sie denn wiedererkennen würden. Eine erste Idee existiert auch
schon: die Chronik dann in einem Vortrag öffentlich vorzustellen. Und
als längerfristiges Ziel für die Überarbeitung der Chronik nannte
Susanne Brandt schon mal das 725jährige Dorfjubiläum Elbenaus im Jahr 2018.
linkes Foto: Birgitt Grunert bei einer kurzen Ansprache zum Wirken Ihres Vaters
in Elbenau. Neben ihr hält ihr Sohn Stephan Grunert die Kartons mit den
Dokumenten.
rechtes Foto: Dr. Thoralf Winkler, Dr. Susanne Brandt, Birgitt Grunert (v.l.n.r.)
linkes Foto: Dr. Thoralf Winkler, Birgitt Grunert, Sabine Krause, Stephan Grunert (v.l.n.r.)
rechtes Foto: die ersten Elbenauer schauen interessiert in das Album
27.09. Archiv der Dorfchronik kehrt bald nach Elbenau zurück
Die Elbenauer Dorfchronik wurde lange Zeit vom 2011 verstorbenen Ortschronisten
Organisten und Chorleiter Hermann Heuer geführt. Seine Tochter Birgit Grunert
übergibt die Chronik und das von ihm hinterlassene Archiv während des diesjährigen
Erntedankgottesdienstes an den Elbenauer Bürger- und Kulturverein. Nach und
nach wird es gesichtet und später vieles auch an dieser Stelle veröffentlicht
werden.
Eine herzliche Einladung geht daher auch an die, die sich für Elbenaus
Geschichte interessieren. Im Anschluß gibt es Kaffee und Kuchen – und
dabei sicher auch die Möglichkeit, sich über die Geschichte Elbenaus zu
unterhalten. Sonnabend, den 5. Oktober, um 15:30 in der Elbenauer Kirche.
27.09. Ballonlandung in Elbenau
Es gab durchaus schon Zeiten mit häufigeren Ballonlandungen in Elbenau. Aber
heute war es mal wieder soweit, daß die Winde einen Ballon nach seiner Fahrt
über Magdeburg nach Elbenau lenkten, wo er dann am Richtung Randau führenden
Feldweg sanft aufsetzte. Der Ballon mit der Werbung einer großen Kaubonbon-Marke
ist mit 8500 Kubikmetern heißer Luft, 40 Metern Höhe und einem Korb für 12 Personen
einer der größten in Deutschland gebauten Ballons.
22.09. Bundestagswahlen und Abwahl des Oberbürgermeisters – wie wurde in Elbenau entschieden?
Das Wahllokal 16 im Gebäude der Elbenauer Feuerwehr beendete Punkt 18 Uhr
die Wahl, dann wurden die Wahlurne geleert und die Stimmen gezählt. Die
Auszählung der Stimmen zur Bundestagswahl dauerte etwa eine Stunde, da die
Wahlzettel mehrfach sortiert werden mußten: nach Stimmengleichheit oder
unterschiedlichen Erst- und Zweitstimmen sowie im zweiten Schritt bei
Wahlzetteln mit unterschiedlichen Stimmen nochmals jeweils einzeln nach
der Erst- und Zweitstimme. Und zum Schluß mußte die Summe der Stimmen unter
dem Strich und als Kontrolle auch noch der Zahl der Wähler entsprechen.
Einige Stapel mußten bis zur Übereinstimmung
aller Zahlen mehrmals neu gezählt werden, bis alles stimmte. Ein etwas
umständliches Verfahren, aber dafür ein sicheres und überprüfbares. Um
18:53 Uhr wurde das Elbenauer Ergebnis an die Wahlleitung gemeldet.
Mit der telefonischen Meldung der Wahlergebnisse endete für die Wahlhelfer
in Elbenau Wahlbüro ein langer Sonntag.
Von den 494 Wahlberechtigten in Elbenau hatten sich 55 für eine Briefwahl
entschieden. Von den übrigen 439 Wahlberechtigten gingen 315 zur Wahl, was
einer Wahlbeteiligung von 71,8 Prozent entspricht. Geht man davon aus, daß
alle Briefwähler ihre Stimmen auch abgeschickt haben, dann wären es sogar
74,9 Prozent Wahlbeteiligung. Allerdings werden die Stimmen der Briefwähler
zentral erfaßt und können deshalb hier nicht lokal berücksichtigt werden.
Der größte Teil der Elbenauer gab bereits am Vormittag ihre Stimme ab. Um
13 Uhr waren etwa zwei Drittel der Stimmzettel in der Wahlurne gelandet.
In den beiden Diagrammen sehen Sie die Ergebnisse der Bundestagswahl, getrennt nach
Erst- und Zweitstimme.
In Klammern angegeben ist die Zahl der Stimmen für die jeweilige Partei.
Erststimme
Die Linke, Dr. R. Hein
17,5% (55)
CDU, T. Sorge
44,1% (139)
SPD, B. Lischka
23,8% (75)
FDP, S. Fricke
1,0% (3)
Grüne, S. Bischoff
6,0% (19)
Piraten
1,3% (4)
NPD, G. Haenschke
0,6% (2)
MLPD, D. Wiegenstein
0,0% (0)
--
--
Freie W., Dr. C. Heinemann
3,2% (10)
--
Tierschutzpartei, J. Fassl
0,6% (2)
ungültige Stimmen
1,9% (6)
Zweitstimme
Die Linke
16,5% (52)
CDU
47,0% (148)
SPD
18,7% (59)
FDP
2,2% (7)
Grüne
6,0% (19)
Piraten
1,0% (3)
NPD
0,3% (1)
MLPD
0,3% (1)
AfD
4,1% (13)
pro D
0,0% (0)
Freie Wähler
1,3% (4)
ÖDP
0,3% (1)
--
ungültige Stimmen
2,2% (7)
Außer den Wahlen zum Bundestag stand am heutigen Tag noch die Frage zur
Abstimmung, ob Schönebecks Oberbürgermeister Hans Jürgen Haase weiter im
Amt bleiben oder abgewählt werden soll. Wie bei kommunalen Wahlen üblich
lag das Wahlalter bei 18 Jahren, deshalb gab es mit 501 etwas mehr
Wahlberechtigte als bei der Bundestagswahl. Von diesen beantragten 51 die
Briefwahl. Von den übrigen 450 Wahlberechtigten gingen 314 zur Wahl
(69,8 Prozent).
Diese Stimmauszählung war sehr viel einfacher und so stand das Ergebnis
der Auszählung sehr schnell fest. In Elbenau entschieden sich 235 Wähler
für die Abwahl (74,8 %) und 71 dagegen (22,6 %). 8 Stimmen waren ungültig.
Das Abwahlverfahren ergibt sich aus der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalts.
Dort heißt es in § 61: "Ein Bürgermeister kann von den Bürgern der Gemeinde
vorzeitig abgewählt werden. Er ist abgewählt, wenn sich für die Abwahl eine
Mehrheit der gültigen Stimmen ergibt, sofern diese Mehrheit mindestens 30
vom Hundert der Wahlberechtigten beträgt." In real verständliche Sprache
übersetzt heißt das: Mehr als 50 Prozent der Wähler müssen für die Abwahl
stimmen, zugleich muß die Zahl dieser Stimmen mehr als 30 Prozent der
Zahl der Wahlberechtigten betragen. Bezogen auf die Elbenauer Zahlen heißt
das, daß mindestens 151 Stimmen für eine Abwahl erforderlich gewesen wären.
17.09. Erster Rauhreif
Der Morgen des heutigen Tages begann mit klarem Himmel und einer Temperatur
von nur noch 5 Grad – und einer ersten dünnen Schicht Rauhreif auf den
Flachdächern. So kündigt sich ein paar Tage vor dem Herbstanfang tatsächlich
der Herbst an.
17.09. Es tut sich was an der Haberlandbrücke – nur was?
An der Haberlandbrücke kommt nach drei Monaten wieder Bewegung auf. Die Baufirma
verteilte Schotter im Flußbett. Nach Aussagen von Ralf Felgenträger von der
Straßenbauverwaltung des Salzlandkreises werden jetzt noch einige
Restarbeiten aus der bisherigen Ausschreibung des Brückenbaus ausgeführt, die
noch vor einer Neuplanung erledigt werden können, wie zum Beispiel die Beseitigung
der Fundamente der Radwegbrücke. Über den weiteren Fortschritt der Planungen und
der Neuverhandlungen mit dem Land über eine finanzielle Beteiligung konnte er
jedoch noch keine Angaben machen. Damit rückt auch die Fertigstellung der
Brücke in eine noch unbestimmte Ferne.
Wie auch immer, jedenfalls wird man, wenn die Arbeiten so weitergehen, den
Umflutkanal bald trockenen Fußes auf einem Schotterdamm überqueren können.
14.09. Feuer und Rauch – beim Sommerfest der Feuerwehr wurde es heiß
Das diesjährige Sommerfest stand vor allem im Zeichen des zwanzigsten Jubiläums
der Jugendwehr. Diese wurde am 1. Oktober 1993 gegründet und ist mit ihren
zwanzig Jahren inzwischen älter als das Höchstalter von Jugendwehren. Kinder und
Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren können in der Jugendwehr die Kenntnisse
und Fertigkeiten der Feuerwehrleute erlernen, von Brandbekämpfung bis zur
Hilfe bei Bergung verunfallter Fahrzeuge. Neben der Freizeitbeschäftigung
sorgt die Feuerwehr so selbst für ihren personellen Nachwuchs. Bestes Beispiel
dafür ist Andy Bitter, der bei der Gründung der Jugendwehr dabei war und heute
Wehrleiter der Elbenauer Freiwilligen Feuerwehr ist.
Am Vormittag wurde das Fest vorbereitet, und es gab für das einheitliche
Erscheinungsbild neue T-Shirts, mit der Aufschrift "Jugendfeuerwehr Elbenau" und
dem Elbenauer Wappen.
Am Nachmittag hatte die Elbenauer Jugendwehr dann die Jugendwehren der anderen
Ortsteile zu Gast: aus Ranies, Felgeleben, Salzelmen und Schönebeck kamen die
Kinder und Jugendlichen (rechtes Foto).
Der Nachmittag begann mit Gratulationen und besten Wünschen zum Geburtstag. So
von der Ranieser Feuerwehr (linkes Foto) und von Christa Beier von der
Schönebecker Linkspartei (rechtes Foto). Sie überbrachte neben den Glückwünschen
auch eine Spende von Sabine Dirlich in Höhe von 250 Euro, die damit die
Schönebecker Jugendfeuerwehren unterstützen möchte. Auf dem Fest wurden schon
erste Ideen durchgesprochen, was man damit machen könne. Vielleicht einen
gemeinsamen Kinobesuch aller Jugendwehren.
Bei den Technikvorführungen gab es allerhand an Feuerwehrtechnik im praktischen
Einsatz zu sehen. So zum Beispiel die Drehleiter, die Schönebecks Jugendwart
René Zander aus der Feuerwehr Tischlerstraße mitbrachte und die nicht nur zum
Löschen hoher Gebäude dient, sondern auch als Kran zum Abseilen von Feuerwehrleuten
auf Gebäudedächer oder in Schächte sowie zum Retten von Personen in speziellen
Rettungsliegen. Christian Werner von der Elbenauer Feuerwehr schwebte wie ein
rettender Engel über den Köpfen der Zuschauer.
Bei einem Hausbrand (in dem Fall war es nur ein mit Stroh gefülltes anderthalb Meter
hohes Holzhaus) zeigten die Elbenauer Nachwuchsfeuerwehrleute, wie sie beim
Löschangriff vorgehen, Schläuche verlegen und anschließen, bevor es dann "Wasser
marsch!" heißen kann und das Feuer gelöscht wird.
Die wohl spektakulärste Vorführung war die Wirkung von Wasser, mit dem man
brennendes Fett zu löschen versucht. Das ist etwas, was man tunlichst lassen
sollte. Stattdessen sollte man zum Pulverlöscher oder einer Löschdecke greifen
– oder im Haushalt am einfachsten: beherzt einen Topfdeckel auf die
brennende Pfanne decken. Was passiert, wenn man es falsch macht und Wasser auf
den Topf mit dem brennenden Öl kippt, demonstrierte die Felgeleber Feuerwehr.
Das Wasser verdampft in dem heißen Öl sofort, dabei spritzt eine große Menge Öl
aus dem Topf. Dieses Öl hat nun eine wesentlich größere Oberfläche zum Brennen.
Deshalb entwickelt sich eine riesige Feuerwolke, die in der Wohnung verheerende
Folgen hätte und selbts im offenen Bereich auch noch in großem Abstand einen
deutlichen Eindruck der Wärmewirkung hinterließ. In der hier zu sehenden
animierten Gif-Datei werden die bei der Fettexplosion gemachten Fotos in Echtzeit
wiedergegeben.
Die Fotos vom Sommerfest der Feuerwehr können zum Vergrößern angeklickt werden.
Eine separate Fotostrecke wird demnächst noch eingestellt. Schauen Sie in den
nächsten Tag nochmal auf dieser Seite nach.
08.09. Tag des offenen Denkmals
Die Elbenauer Kirche ist normalerweise nur zu den Gottesdiensten geöffnet,
deshalb kennen viele die schmucke Kirche nur von außen. Am Tag des offenen
Denkmals kamen den Nachmittag über etwa 40 Besucher. Die meisten waren aus der
näheren Umgebung, aus Schönebeck oder Magdeburg, so wie die Gäste auf dem Foto.
Am weitesten gereist war eine Radtouristin aus Aschaffenburg, die auf
dem Elberadweg unterwegs ist und gerade in Schönebeck Pause macht. Den Tag des
offenen Denkmales nutzte sie für Kirchenbesichtigungen in der Gegend von
Schönebeck.
03.09. Einladung zum Sommerfest der Feuerwehr am 14. September in Elbenau
Auf dem nebenstehenden Flyer ist einer der Anlässe des diesjährigen Feuerwehrfestes
zu lesen: die Jugendfeuerwehr Elbenau wird in diesem Jahr 20 Jahr alt. Dies
feiert sie mit einem bunten Programm, bei dem man sich die Feuerwehrtechnik
ausgiebig erklären lassen und auch selbst mal anfassen kann. Unter anderem wir an
einem (beinahe) realen Hausbrand das Brandlöschen demonstriert und die Bergung
nach einem Unfall gezeigt.
Die Jugendfeuerwehr
ist sowohl eine nützliche und interessante Freizeitbeschäftigung für Kinder und
Jugendliche als auch Nachwuchsgewinnung für die "große" Feuerwehr. In den
vergangenen 20 Jahren sind schon viele Kameraden aus der Jugendfeuerwehr in
die Elbenauer Feuerwehr aufgerückt.
Der Abend geht dann in das Feuerwehrfest über, das in jedem Jahr zum Ende des
Sommers gefeiert wird. Die Feuerwehr lädt alle ganz herzlich zum mitfeiern ein.
Wie immer wird es Speisen vom Grill und ein frisch gezapftes kühles Bier geben.
Eine Anmerkung der Redaktion von elbenau.de möchte ich der Einladung hinzufügen:
auch wenn (oder vielleicht gerade weil) es um das vergangene und hier glimpflich
überstandene Hochwasser schon wieder sehr ruhig geworden ist, können die Elbenauer
den Besuch des Feuerwehrfestes nutzen, um denen Danke zu sagen, die in Zeiten des
Hochwassers rund um die Uhr im Einsatz waren und geholfen haben, Elbenau vor
den Fluten zu retten.
03.09. Einladung nach Pechau – Stummfilmkino am Deich
Am kommenden Dienstag, 10. September, kommt das zum
Wanderkino umgebaute
ehemalige Feuerwehrauto nach Pechau und holt dort am Deich den Stummfilmabend
nach, der drei Monate zuvor buchstäblich ins Wasser fiel. Beginn: nach Einbruch
der Dunkelheit, ca. 20 Uhr. Gezeigt wird ein aus verschiedenen Filmen aus den Jahren 1913-1920
gemixtes Programm, mit Livemusik von Piano und Geige. Das Kinomobil baut seine
Leinwand im Umflutgelände auf, etwa in Höhe des Gasthauses Kelly.
(Einladung als pdf)
28.08. Am Ende der Elbenauer Schweiz: Die alte Holzbrücke ist weg
Früher führte am Ende der Elbenauer Schweiz, dem romantisch schönen Stück der
Alten Elbe, an der Stelle auf dem linken Foto eine kleine Holzbrücke über das Wasser,
zum Weg in Richtung der Chaussee. Diese Brücke war im Frühjahr noch vorhanden.
Beim vergangenen Hochwasser muß das Wasser in der Alten Elbe so hoch gestanden
haben, daß die Holzbrücke weggeschwommen ist. Jetzt liegt sie dreißig Meter
weiter im Schlamm.
Es ist bedauerlich, daß sich anscheinend niemand für die kleinen Wanderwege
durch den Wald verantwortlich fühlt. Dagegen werden die großen Wege zum Holztransport
immer schön frei gehalten.
24.08. Unfall am Ortseingang: Motorradfahrer prallt gegen Geschwindigkeitsmesser
Mit dem Motorrad über kurvenreiche Strecken fahren macht Spaß – aus diesem
Grund sind die Straßen um Elbenau herum bei Motorradfahrern beliebt. Daß das auch
schiefgehen kann, zeigte ein Unfall am Donnerstagabend: ein 24jähriger Motorradfahrer kam
in der Kurve am Elbenauer Ortseingang nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte
gegen den Mast des dort angebrachten Geschwindigkeitsanzeigers. Der Motorradfahrer
wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Lebensgefahr besteht nach Auskunft der
Polizei jedoch nicht.
Der Geschwindigkeitsanzeiger, der vor überhöhter Geschwindigkeit im Bereich der
Elbenauer Waldschule warnen sollte, ist seit dem Unfall außer Betrieb.
21.08. Neues von der Haberlandbrücke
Zeichnung: Salzlandkreis
So wie auf der Skizze soll die neue Haberlandbrücke aussehen. Allerdings
existiert die Brücke nach wie vor nur auf dem Papier. Viele, die ab und zu an
der Baustelle vorbeischauen, haben es schon gemerkt: seit Wochen ruht dort der
Bau.
Ralf Felgenträger, Leiter des für den Bau zuständigen
Kreiswirtschaftsbetriebes des Salzlandkreises erläuterte die Gründe dafür.
Zunächst habe natürlich das Hochwasser für einige Wochen Pause gesorgt. Die
Ursachen für den nun schon seit über zwei Monaten dauernden Baustop liegen aber
tiefer – im Wasser des Umflutkanals. Dort wurden bei den Abrißarbeiten
Reste eines im 2. Weltkrieg zerstörten Vorgängerbaus der bisherigen Brücke
gefunden. Diese waren vor den Bauarbeiten nicht bekannt und machen nun
Änderungen der Fundamente notwendig. Das bedeutet eine teilweise Neuplanung und
damit nicht unerhebliche Mehrkosten.
Ein Teil der Bausumme wird aus Fördermitteln des Landes bereitgestellt. In den
nächsten Tagen finden Gespräche mit dem Landesverwaltungsamt über die weitere
Verfahrensweise statt. Über die Dauer der eintretenden Bauverzögerung konnte
Ralf Felgenträger deshalb noch keine Auskunft geben. Zumindest konnte er în
einem Punkt Entwarnung geben: die Brücke wird auf jeden Fall gebaut werden.
"Grundsätzlich wird an dem Neubau festgehalten. Es wird kurzfristig geklärt,
wie weiter gebaut wird", teilte er mit.
12.08. Verfall der Sandsackburg geht schneller als der Deichbau
Im Wettlauf mit dem Deichbau war die Sandsackburg schneller. Die Burg, die von
den Kameraden der Paderborner Feuerwehren als witziges "Denkmal" an den
Hochwassereinsatz erbaut wurde, ist längst verfallen, bevor mit der Sanierung
des Deiches nebenan überhaupt begonnen wurde.
Schade, denn besser wäre es anders herum gewesen. Aber vor dem Beginn des Deichbaus stehen sicher noch
diverse Planungs- und Ausschreibungsverfahren. Bis dahin bleibt den Elbenauern
nur die Hoffnung auf ein paar Jahre ohne großes Hochwasser.
08.05. Rotes Licht für die Haberlandbrücke?
Das Hochwasser ist schon seit sechs Wochen verschwunden, und tatsächlich wurde
bald nach dem Sinken des Pegelstandes im Umflutkanal die Baustelle der Haberlandbrücke
wieder eingerichtet. Bereits vor vier Wochen standen die Baustellencontainer
wieder an der bisherigen Stelle. Seitdem herrscht aber Ruhe auf der Baustelle,
nur die roten Warnlichter leuchten still vor sich hin.
Über die Gründe für den Baustop kann nur spekuliert werden. Vielleicht hat die Baufirma
anderenorts mit dringenderen Arbeiten zu tun, möglicherweise zur Beseitigung von
Hochwasserfolgen. Oder die immer noch bestehenden Fundamentreste der Radfahrerbrücke
erweisen sich als so fest und unzerstörbar, daß erst noch ein Weg gefunden werden muß,
sie in die neue Brücke zu integrieren... (Fortsetzung folgt)
21.07. Hungerstein ist wieder sichtbar
Nach dem Hochwasser ist der Pegelstand der Elbe nun soweit gesunken, daß der Hungerstein
wieder sichtbar ist. Erfreulich dabei: er scheint an seinem neuen Standort, an den
er vom Wasser- und Schifffahrtsamt gebracht wurde, liegengeblieben zu sein. Das
extreme Hochwasser hat ihn nicht weggespült.
Mit der Verlegung Hungersteins hat das Wasser- und Schifffahrtsamt ihn zugleich
höher gelegt. Und die Bedeutung des Steins damit an die Erfordernisse
der heutigen Schiffahrt auf der Elbe angepaßt. Zeigte sich der Hungerstein zuvor
erst bei Unterschreitung von 160 Zentimeter Fahrrinnentiefe, so ist er jetzt
bereits ab etwas 250 Zentimeter Fahrrinnentiefe sichtbar. Das ist etwa die
Wassertiefe, die heutige Frachtschiffe benötigen. Unterhalb dieses Wertes findet
kaum noch Güterverkehr auf der Elbe statt. Früher mußten die Elbeschiffer dann
Hunger leiden – heute weichen sie auf andere Strecken aus. Die
Fahrgastschiffahrt ist davon nicht betroffen: die Marco Polo (im Hintergrund
des Bildes, an ihrem Anleger in Schönebeck) fährt auch noch bei 140 Zentimeter.
29.06. Erste Hochzeit in der Elbenauer Kirche seit vielen Jahren
Von den Elbenauern konnte sich niemand daran erinnern, wann in der Elbenauer Kirche
zum letzten Mal eine Trauung stattfand. Vor 1989 schon ewig nicht, weil die
Kirche damals seit langer Zeit baufällig war, und nach den Sanierungs- und
Renovierungsarbeiten der letzten Jahre auch nicht. So ungefähr müssen Zeitabschnitte
aussehen, die man mit "seit Menschengedenken" umschreibt. Da ist es schon ein großes
und für Elbenau ungewohntes Ereignis, wenn in der Kirche seit Menschengedenken
wieder eine Hochzeit stattfand. Vor dem Traualtar standen Anna Törmer und
Stephan Grunert aus Magdeburg. Stephan Grunert hat seine Wurzeln zum
Teil auch in Elbenau, sein Großvater war der langjährige Elbenauer Organist,
Chorleiter und Ortschronist Hermann Heuer.
Vor dem Kaffetrinken im Festzelt wurde der Kirchgarten für ein Gruppenfoto
genutzt. Im leider immer stärkeren Nieselregen, der zugleich aber ein gutes
Zeichen war: Regen bei der Hochzeit bedeutet im Volksmund Glück für viele Jahre.
Der Fotograf auf der Leiter rief den Hochzeitsgästen
zu: "je besser ihr mitmacht, um so eher könnt ihr wieder rein".
Die Trauung nahm Pastorin Elfriede Begrich vor, die von 1982 bis 1989 für Elbenau
zuständig war und der die Rettung der Kirche vor dem schon geplanten Abriß zu
verdanken ist. In ihrer Ansprache erinnerte sie sich an die Elbenauer Kirche
als ihrer "Lieblingskirche", aber auch daran, daß zu ihrer Elbenauer Zeit
eigentlich nichts schönes darin war: "Das Dach war undicht, die Bänke zerbrochen",
sagte sie, "aber wir haben auch schönes hier gemacht". So merkte man ihr die
Freude darüber an, nun wieder in Elbenau zu stehen und dort sogar ihre ehemaligen
Konfirmanden trauen zu dürfen. "Ich habe mich sehr gefreut, als die beiden mit
ihrem Wunsch auf mich zukamen", sagte sie.
Nach der Trauung sagte sie, daß die Kirchgemeinde mit der Elbenauer Kirche ein
echtes Schmuckstück habe: "Eine ideale Hochzeitskirche". In Berlin, wo sie jetzt lebt,
"suchen sich die Leute zum Heiraten gerade solche kleinen Kirchen auf dem Lande aus,
in denen man nicht im Raum großer Hallen untergeht". Diese kleine Fachwerkkiche,
mit dem hübschen Rosenweg davor, könnte ruhig öfter für Hochzeiten genutzt werden.
"Es fehlen eigentlich nur eine Orgel und das Glockengeläut". Nach dem Hinweis, daß
zumindest für die Glocken schon Aussichten auf Reparatur bestehen, meinte sie
lachend, "dann gibt es die nächste Trauung ja vielleicht schon mit Glocken".
29.06. Grundwasserstand sinkt wieder
Wer auf die Grundwasserwerte schaut sieht, daß sie seit über einer Woche wieder
sinken, täglich um etwa 3 Zentimeter. Inzwischen hat das Grundwassers bereits
um 25 Zentimeter abgenommen. Das ist bereits ein Wert, bei dem viele die Pumpen im Keller wieder abstellen
konnten. Verglichen mit der Situation 2011 waren die diesjährigen Grundwasserprobleme
zumindest hier in Elbenau nicht so dramatisch, im Januar 2011 war der
Grundwasserstand um 15 Zentimeter höher als 2013.
Auch die jetzt wieder steigenden Wasserstände der Elbe werden daran nichts
grundsätzlich ändern. Die Vorhersagen für den Barbyer Pegel liegen bei etwa 5 Meter. Das ist
weit unterhalb des Wertes, bei dem das Pretziener Wehr gezogen werden müßte (5,95 Meter).
Während der Höchststand hier für Sonntag Abend vorhergesagt wird, fallen in Sachsen
die Wasserstände bereits wieder. Also besteht kein Grund zur Sorge.
26.06. Am Sonnabend: Hochzeit in der Elbenauer Kirche
Am Sonnabend findet zum ersten Mal seit langem wieder eine Trauung
in der Elbenauer Kirche statt. Vor dem Traualtar stehen dann Anna Törmer und
Stephan Grunert. Stephan Grunert ist der Enkel des langjährigen Elbenauer
Ortschronisten Hermann Heuer. Der öffentliche Traugottesdienst beginnt um 14 Uhr.
25.06. Überschwemmung an der Dreibogenbrücke
Bei Hochwasser ist die Gegend hinter dem Umflutkanal von Elbenau aus unerreichbar.
Nur spärlich drangen Nachrichten von dort herüber. Es hieß, der Ehledeich sei
an der Dreibogenbrücke zu niedrig gewesen und überflutet worden und das Wasser
sei bis zur Sandgrube ("AWG-See") gelaufen. Erst als man merkte, daß das Wasser
den Kuhstall an der Alten Ziegelei zu überfluten drohe, habe man den Deich durch
Sandsäcke erhöht. Jetzt war Gelegenheit, zu schauen, wie es dort "auf der anderen
Seite" aussieht.
Wie auch immer die Überschwemmung und die Sicherungsarbeiten abliefen, tatsächlich
stand das Wasser teilweise so hoch in dem Gebiet hinter den Deichen, daß es auf
dem unteren Deichverteidigungsweg des rechten Umflutdeiches noch 30 Zentimeter
hoch stand (sichtbar am Schwemmgut im linken Foto).
An einigen Stellen hat die Kraft des über den Deich strömenden Wassers den
Ehledeich durch Unterspülung und Materialabtrag stark beschädigt (Foto rechts).
Um das Gebiet hinter den Deichen zu entwässern, wurden erst riesige Pumpen
eingesetzt. Vor ein paar Tagen, als das Pretziener Wehr geschlossen und das
Wasser entsprechend gesunken war, wurde der Ehledeich geöffnet. Durch die etwa
zehn Meter breite Lücke strömt schwarzes Wasser in den Ehlekanal (Foto links),
über der gesamten Gegend liegt der Geruch von Jauche. Der Wasserstand
im Überschwemmungsgebiet ist durch die Öffnung des Deiches inzwischen um etwa
einen Meter gesunken.
Die gute Nachricht: das in das Gebiet eingeströmte Wasser scheint die Sandgruben
nicht erreicht zu haben. Das Wasser in den Seen sah klar aus und war geruchlos. Die einzig
sichtbaren Verunreinigungen waren die leider schon üblichen Hinterlassenschaften
von Idioten, die ihren Müll nicht mitnehmen.
23.06. Unkenrufe
An den warmen windstillen Sommerabenden tönt von den um Elbenau herum befindlichen
Wasserlöchern, zum Beispiel den alten Tonkuhlen, ein seltsames summendes Geräusch. Es
sind die Rufe von hunderten von Rotbauchunken. Zumindest diese Amphibien fühlen
sich jetzt bei dem hohen Wasserstand wohl. Foto: Benny Trapp, Wikipedia.
22.06. Elbenauer feiern ihre Hochwasser-Überstanden-Party bis in die Nacht
Jana und Mario Bolze hatten ganz spontan die Idee, sich nach dem für Elbenau
gut ausgegangenen Hochwasser mit anderen Elbenauern zu einem kleinen Straßenfest
zu treffen. Und das klappte auch ohne große Vorbereitung, viele brachten Stühle
oder Bänken selbst mit und dann war der Gehweg der Randauer Straße gut gefüllt.
Manche hatten noch anderes vor und kamen wenigsten kurz zum Hallo-Sagen vorbei,
viele blieben bis spät in die Nacht (oder wenigstens bis zum weit nach Mitternacht
einsetzenden Regen), und so konnten man über den Abend hinweg gemeinsam feiern
und mit vielen über die anstrengenden und oft nervenaufreibenden Hochwasser-Tage
sprechen. Auch die Getränke waren selbst mitgebracht und wurden immer wieder
von zu Hause nachgeholt.
Dabei war es keine Party aus reiner Feierlaune – immer wieder drehten sich
die Gedanken und Gespräche um das "Was wäre wenn", kam man auf die Orte zu sprechen,
die es schlimmer getroffen hatte. Auch die Elbenauer Feuerwehr, die eine
Dankeschön-Party verdient hätte (die es auch noch geben wird) konnte nicht dabei
sein, weil sie den ganzen Tag in Groß Rosenburg zum Wasser pumpen im Einsatz war.
Foto unten links: Natürlich war auch an die Sicherheit gedacht.
22.06. "Hochwasser-2013-Überstanden"-Party
Jana und Mario Bolze aus der Randauer Straße 17 haben aus Anlaß des überstandenen
und für uns bis auf das etwas höhere Grundwasser folgenlos gebliebenen Hochwassers
kurzfristig zu einem improvisierten Straßenfest aufgerufen. Sie schreiben dazu:
Wir haben zusammen Sandsäcke geschippt, zusammen gebangt und gehofft, unser zu
Hause verlassen, sind trockenen Fußes zurückgekehrt und haben es zusammen überstanden.
Darum laßt uns zusammen feiern!
Kurzfristig laden wir zum Straßenfest ein, vor der Randauer Str. 17, neben Partyservice Thiel.
Trinken, Knabberzeug und Plastikbecher bitte mitbringen. Wer hat kann auch Sitzgelegenheiten,
Stühle oder Bänke, mitbringen.
21.06. Übungstag der Jugendfeuerwehr
Nach dem Hochwasser kehrt auch bei der Elbenauer Feuerwehr der Alltag ein. In
Anlehnung an einen alten Fußballspruch könnte man sagen "Nach dem Ernstfall ist
vor dem Ernstfall", und für den muß regelmäßig geübt werden. Dazu traf sich heute
die Elbenauer Jugendfeuerwehr wie an jedem Freitag. Elf Kinder und Jugendliche
zwischen 9 und 17 Jahren sind dort Mitglied. Für ein so kleines Dorf wie Elbenau
ist das schon eine schöne Zahl, schließlich kann nur so der Nachwuchs für die
örtliche Feuerwehr langfristig gesichert werden.
Der Fotograf traf am Löschfahrzeug ein, als die jungen Feuerwehrleute grad mit den
Übungen auf dem Sportplatz fertig und die zum Üben ausgerollten Schläuche
bereits wieder im Löschfahrzeug verstaut waren. Vor der Rückfahrt ins Elbenauer
Gerätehaus stellten sie sich schnell noch für ein Foto auf.
21.06. An der Haberlandbrücke
Die Haberlandbrücke (bzw. deren ehemaliger Standort) ist wieder zu Fuß erreichbar.
Heute mußte man dazu noch die Schuhe ausziehen, weil auf der Fahrbahn noch zwei
Zentimeter Wasser standen. Oder mit dem Fahrrad durchfahren. Warum man, wie auf
dem Foto, unbedingt mit dem Auto bis auf die Brückenrampe fahren muß, erschließt
sich mir dagegen nicht. Diese Art von Katastrophentourismus brauchen wir auch
jetzt nicht.
Die Brückenbaustelle hat das Hochwasser ohne Schäden überstanden. Auch die noch
nicht abgerissenen Reste der Fundamente der ehemaligen Fußgängerbrücke sind noch
im Wasser zu sehen (Foto rechts). Das Wasser ist, abgesehen von der braunen Farbe,
überraschend klar und hat nichts mehr mit dem trüben Elbwasser gemeinsam, das
noch vor ein paar Tagen hier entlangfloss. Vielleicht weil es jetzt das Wasser aus dem
Dornburger Siel ist, das die Dornburger Wiesen entwässert. Dort wird sich ein
großer Teil der im Wasser mitgeführten Schwebstoffe inzwischen abgesetzt haben.
19.06. Ist die B246A frei oder gesperrt?
Verwirrend sind die Angaben zur Befahrbarkeit der Straße an der Alten Fähre.
In Schönebeck steht an der Brückenabfahrt der Elbebrücke nach wie vor der Hinweis
"Frei bis Ranies". Nach dem Abzweig Ranies und nochmals vor der Brücke Alte Fähre
steht ein Sperrschild. Man dürfte dort also nicht weiterfahren. Und das, obwohl
das Wasser einen weiteren halben Meter zurückgegangen, die Straße und sogar
der tiefer liegende Radweg vollständig trocken sind. An der Straße stehen an
einigen Stellen, an denen das Bankett der Straße teilweise weggespült ist, Warnbaken. Die
Straße ist also auch gesichert, aber dennoch gesperrt. Am Pretziener Wehr wiederum
hängt ein Hinweis des LHW, die Wehrbrücke bleibe ab 18 Uhr für Passanten gesperrt, da
die B246A wieder freigegeben sei.
Weiß da wieder eine Behörde nichts von der anderen (und setzten sich damit die
Kommunikationsprobleme auch nach dem Hochwasser fort) oder hatte die Straßenwacht
ganz einfach schon Feierabend, als die Freigabe beschlossen wurde und hat nur
deshalb die Sperrschilder nicht entfernt? So bleibt die Entscheidung dem Autofahrer
überlassen – bis auf weiteres den Umweg über Magdeburg zu nehmen oder den
kurzen Weg über die Alte Fähre und dabei 35 Euro Bußgeld riskieren.
18.06. Wasserstand sinkt weiter
Heute morgen war das Wasser im Umflutkanal bereits etwa 2,50 Meter unter den
Höchststand gefallen. Am Vormittag meldete dann auch der
Lagebericht, daß wegen
der stark gefallenen Wasserstände der Elbe die Alarmstufe 4 für den Bereich
von Aken bis Tangermünde aufgehoben wird.
Am Abend lag der Wasserstand an der Haberlandbrücke schon unter den Stand vom
4. Juni und damit so niedrig, daß schon höher gelegene Wiesen im Umflutgelände
aus dem Wasser herausragten. Grund genug, auch noch zur Alten Fähre zu fahren.
18.06. Alte Fähre wieder frei
Als wir die Brückenabfahrt der Alten Fähre herunterfuhren, dort wo am
8.6. die Amphibienfahrzeuge eine ideale Rampe fanden, um
ins Wasser zu fahren, war die Fahrbahn noch ein sehr langes Stück trocken. Ganz
weit hinten, kurz vor Plötzky, sah man Radfahrer auf dem Wasser fahren (Bild 1).
Beim dichter heranfahren sah man, daß das Wasser nur noch einen halben Zentimeter
hoch über die Straße floss (Bild 2 und 3). Also wurde die kleine Radtour gleich
noch bis nach Gommern ausgedehnt (was sonst über Magdeburg etwa 30 Kilometer Umweg
gekostet hätte). Auf der Rückfahrt war die Straße auf der rechten Hälfte bereits
fast trocken, floss kein Wasser mehr hinüber. Drei Radfahrer kamen entgegen und
fuhren aus Spaß durchs Wasser, einer auf dem etwas tiefer liegenden Radweg. Von
dem muß er dann aber seitlich abgekommen sein, denn plötzlich hörte man ihn fluchen
"Sch..., ich bin steckengeblieben!" (Bild 4).
Offiziell ist die Straße allerdings noch gesperrt. Und aus eigener Erfahrung weiß
ich, daß es 35 Euro kostet, wenn die Polizei einen mit dem Auto erwischt. Etwas
Kontrolle ist sicher nicht verkehrt, schließlich kann die Fahrbahn auch unterspült
sein und unter dem Gewicht eines Autos einbrechen, wo sie zuvor noch Fußgänger oder
Radfahrer ausgehalten hat. Da aber der LHW auch schon zur Alten Fähre unterwegs war,
bleibt zu hoffen, daß die Straße begutachtet und dann wenigstens halbseitig und
ggf. mit Tempo 30 wieder freigegeben wird.
Verwundert hat, daß die Straße bereits jetzt frei war, obwohl das Wehr doch erst
am Donnerstag geschlossen werden soll. Oder wurde es doch bereits heute geschlossen?
18.06. Pretziener Wehr noch offen - Schließung am Donnerstag
Obwohl die Straße an der Alten Fähre bereits befahrbar ist, ist das Pretziener
Wehr noch in der gesamten Breite geöffnet. Bei einem Pegelstand von 5,48 Meter in
Barby reicht die Dimensionierung der Brücke an der Alten Fähre und der kleineren
Brücke bei Plötzky also bereits aus, das noch durch das Wehr fließende Wasser
aufzunehmen.
Ein Zettel am Tor zur Wehrbrücke teilt mit, daß das Wehr am Donnerstag, dem 20.
Juni ab 6 Uhr geschlossen wird. Gleiches sagt auch der
Lagebericht vom 18. Juni.
Während der Arbeiten zur Schließung des Pretziener Wehrs darf die Wehrbrücke
nicht von Fußgängern begangen werden. An dem Tag haben dann die Elbenauer und
Grünewalder Kinder, deren Schulweg bei Hochwasser über das Wehr führt, schulfrei.
18.06. Wasser marsch!
Das Grundwasser steigt immer noch stetig und steht nun bereits in einigen Kellern.
So laufen nun wieder die Pumpen, um das Wasser aus dem Haus zu befördern.
Bitte leiten Sie das Wasser auf die Straße, nicht in die Abwasserleitung. Denn
von der Abwasserleitung würde es nach Schönebeck in Klärwerk gepumpt werden und
dadurch die Abwasserentsorgung in Elbenau überlasten.
Der Anstieg des Grundwassers ist zwar in den letzten Tagen etwas langsamer geworden,
siehe Notiz rechts oben (javascript erforderlich), hat aber noch nicht aufgehört.
Pro Tag steigt es etwa zwei bis drei Zentimeter.
Stagnieren oder wieder weniger wird es wohl erst in ein paar Tagen, wenn das
Wehr geschlossen ist und das Sickerwasser der Deiche aus dem Gebiet um Elbenau
herum abgeflossen ist.
Der Wert in der Tabelle gibt den Wasserstand unterhalb des Messpunktes an. Dieser
Messpunkt hat eine Höhe von 48,02 m über Normal Null, das entspricht etwa der
Höhenlage der Randauer Straße.
18.06. Erdbeeren zum Selberpflücken
Bereits seit dem vergangenen Wochenende weht über Elbenau wieder die Erdbeerfahne.
Erdbeeren zum Selberpflücken gibt es, wenn man auf halbem Weg von Grünewalde nach
Elbenau links abbiegt.
16.03. Spenden für Flutopfer!
Die Luftbildkarten des ZKI des DLR bilden in sehr nüchterner Form die
Überschwemmungsgebiete ab: das Wasser ist blau in die Luftbilder eingezeichnet.
Wieviel persönliches Leid, wieviele materielle Verluste daran hängen, kann man
daraus nicht entnehmen.
Auf der nebenstehenden Karte sind unter anderem die durch Deichbrüche
überfluteten Gebiete bei Groß Rosenburg und bei Fischbeck enthalten, die das
Schicksal ereilt hat, das uns erspart blieb. Wer direkt beim
ZKI des DLR
nachschaut, bekommt auch die übrigen Hochwassergebiete zu sehen, weiter elbaufwärts,
an der Saale und an der Donau.
Ich möchte an dieser Stelle zu Spenden für die aufrufen, die diesmal von der
Flut getroffen wurde. Spenden zur Fluthilfe werden derzeit von den Hilfsorganisationen,
aber auch von Rundfunksendern und Tageszeitungen gesammelt. Eine Empfehlung für
eine bestimmte Spendensammelaktion mag ich an dieser Stelle nicht abgeben. Im
Internet können Sie sich z.B. darüber informieren, auf welchem Weg das Geld
den Flutopfern zugute kommt.
Und bitte befolgen Sie die Hinweise der Polizei, die inzwischen bereits vor
Betrügern warnt, die sich für Spendensammler ausgeben und Bargeld sammeln.
Spenden Sie per Überweisung an die Konten von bekannten Hilfsorganisationen oder
an Hilfsaktionen der Tageszeitungen oder Sender, damit stellen Sie sicher, daß
Ihre Spende richtig ankommt. Und auch beim Finanzamt können Sie nur
per Überweisung bezahlte Spenden anrechnen.
16.06. Fallende Pegel
Die Deichüberfahrt an der Haberlandbrücke war heute ein beliebtes Ausflugsziel.
Und dort – auf der asphaltierten Straße – besteht auch keine Sorge
vor Schäden, deshalb spricht nichts dagegen, sich persönlich ein Bild von den fallenden
Pegeln zu machen. So wie Olli aus Elbenau, der mit seinem Fahrrad bis ans Wasser
fuhr. (mit dem Fahrrad ist es kein Problem, aber bitte lassen Sie Ihr Auto unten
geparkt und fahren nicht bis auf den Deich!)
Anhand der durch die Deichwachen immer noch vorgenommenen farbigen Markierungen
sieht man gut die fallenden Wasserstände. Im Vordergrund der 14., dann der 15.
und 16. Juni. Jetzt, am Abend haben wir in Schönebeck noch einen Pegelstand von
5,88 Meter, in Barby 5,97 Meter. Die Pegel fallen derzeit relativ langsam. In den
Lageberichten
der Hochwasservorhersagezentrale
des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft ist noch nichts von einer bevorstehenden
Schließung des Pretziener Wehres zu lesen. Wenn das Wehr planmäßig bei einem
Barbyer Pegel von 5,25 Meter geschlossen wird, so dauert das nach den aktuellen
Wasserstandsvorhersagen noch bis zum 20. oder 21. Juni.
Wichtig ist noch die folgende Information des LHW, daß aufgrund der Situation
der Deiche an der Elbe weiterhin die Alarmstufe 4 gilt, auch bei Unterschreitung von
normalerweise für die Alarmstufen geltenden Pegelwerten. Das bedeutet weiterhin das
Verbot, die Deiche zu betreten. An der Haberlandbrücke z.B. wurden bereits
Spaziergänger auf den Deichen beobachtet.
16.06. In eigener Sache
In den letzten Tagen erhielt ich eine große Anzahl an Reaktionen auf die
Berichterstattung der letzten Tage. Gespräche hier im Ort, E-Mails und Anrufe von
Leuten aus Elbenau und Umgebung, aber auch von deren Angehörigen aus weiter
entfernten Gegenden, die sich dafür bedankten, auf dem Laufenden gehalten
zu werden was hier in Elbenau passiert.
Ich konnten nicht auf jede E-Mail sofort antworten, deshalb auch an dieser Stelle:
die E-Mails an
webmaster@elbenau.de
sind angekommen und gelesen – danke für diese Rückmeldung,
ich habe mich sehr darüber gefreut.
Angesichts magerer offizieller Informationen und einiger Falschmeldungen in
den Medien schien es wirklich wichtig zu sein, zum einen ohne Sensationshascherei
und zum anderen auch mit ein paar Hintergründen zu berichten. Dabei konnte ich
auch jederzeit die Kameraden der Elbenauer Feuerwehr fragen, deshalb auch an
diese einen herzlichen Dank von mir.
Da auch für mich der berufliche Alltag wieder begonnen hat und einiges
liegengeblieben ist, habe ich noch nicht alle Fotos vom Hochwassereinsatz
sortieren können. In den nächsten Tagen wird es hier noch einen Rückblick geben.
16.06. Danke!
Nach der an Elbenau gerade noch mal vorbeigegangenen Flutkatastrophe bleibt, allen Helfern von
nah und fern Danke zu sagen. Den Kameradinnen und Kameraden von Feuerwehr,
THW, DLRG und DRK und den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, aber auch
all denen, die "einfach so" geholfen haben, beim Sandsäcke füllen, Sandsäcke
schleppen, mit Verpflegung und mit Trost. Danke auch an diejenigen Arbeitgeber,
die ihren Arbeitern und Angestellten frei gegeben haben, um während des
Hochwassers sich um ihr gefährdetes Eigentum kümmern oder anderen helfen zu
können.
Die schnell auf Stoff oder Pappe gemalten Banner und Schilder mit herzlichen
Grüßen und Dank an die Helfer zeigen, daß die Leute hier in Elbenau (und ebenso
auch in den anderen Orten) genau wissen, daß es ohne die viele Hilfe
keine Chance gegen das Hochwasser
gegeben hätte.
Deshalb auch an dieser Stelle: Danke für Eure Hilfe!
16.06. Ein Rückblick der Feuerwehren des Detmolder Reservezuges auf den Hochwasser-Einsatz
In Schönebeck und den ostelbischen Dörfern waren die Feuerwehren der Bezirksreserve
Detmold 3, Zug 33/34 eingesetzt. Diese Reserve besteht aus den Feuerwehrwehren des
Kreises Paderborn. Von ihnen bekam ich den Link zu dem folgenden
Video zugeschickt. Die Kameraden haben aus ihren Fotos vom Einsatz in
Schönbeck, Elbenau und Grünewalde eine Videodokumentation erstellt, in der
sie auf die ereignisreiche und anstrengende Woche zwischen Alarmierung und Anmarsch
am frühen Morgen des 7. Juni bis zur Rückfahrt am 14. Juni zurückblicken.
15.06. Wasserstand gesunken - Deichwachen nur noch bis zum Sonntag
Der Wasserstand an der Haberlandbrücke ist weiter gefallen. In blauer Schrift der
Wasserstand vom 12.6, dahinter der vom 14.06. Heute steht das Wasser schon unterhalb
der Markierung des 5.6. (im Bild nicht erkennbar), dem Tag nach der Öffnung des
Pretziener Wehrs.
Die bis gestern vormittag hier eingesetzten Feuerwehrkräfte sind weiterkommandiert,
an die Brennpunkte im Norden Sachen-Anhalts. Die Deichwache wird jetzt wieder
durch die Elbenauer Feuerwehr übernommen. Noch bis Sonntag kontrollieren die
Feuerwehrleute die Sicherheit der Deiche. An der Alten Fähre trafen sich die
Teams des Abschnittes bis zur Haberlandbrücke (einschließlich Deichwachhund) und
des Abschnittes bis zum Pretziener Wehr. An den entspannten Gesichtern sieht
man, daß am Deich alles ruhig ist.
15.06. Eroberung der Wewelsburg
Gestern schaute Familie Krüger aus Elbenau an der Haberlandbrücke nach dem Wasserstand
im Umflutkanal. Dabei entdeckten sie auch die Wewelsburg, die von den Kameraden
der Paderborner Feuerwehren als Andenken an den Einsatz in Elbenau und als Mahnung
für den Neubau des Problemdeiches gebaut wurde. Jonah und Noah haben nicht
lange gewartet und die Burg sofort erobert. (Foto: Jens Krüger)
Per E-Mail meldete sich Sven Butz, der in Elbenau aufgewachsen ist und jetzt
in der Nähe von Paderborn wohnt (woher wiederum viele der Feuerwehren kamen - so
schließen sich dann wieder die Kreise). Er verfolgt mit viel Interesse die
Nachrichten aus Elbenau und schrieb mir später noch "die Wewelsburg kenne ich auch, sie ist
von mir nur 10 Minuten entfernt", und schickte ein Foto der originalen Burg mit.
15.06. Grundwasserstand steigt stetig weiter
Das Grundwasser steigt seit dem Beginn des Hochwassers stetig an. Waren es
anfangs durch den Regen bedingt nur wenige Zentimeter pro Woche, so sind es
jetzt vier bis fünf Zentimeter pro Tag.
Hier sind die Werte der letzten Tage, gemessen ab einer Höhe von 48,02 üNN aus
(das ist etwa das Straßenniveau der Randauer Straße).
05.06. -2,05
06.06. -2,04
07.06. -2,01
08.06. -1,98
09.06. -1,95
10.06. -1,89
11.06. -1,85
12.06. -1,81
13.06. -1,76
14.06. -1,72
15.06. -1,68
Betrachtet man den Verlauf der Werte, dann ist ein Ende des Grundwasseranstiegs
noch nicht abzusehen. Der hohe Grundwasserstand erinnert an den Winter 2010/11.
Damals lag der Höchststand des Grundwassers bei -1,41 Meter unter dem Meßpunkt.
Bald werden auch in Elbenau wieder die Pumpen laufen, um Wasser aus den Kellern zu pumpen.
Bitte leiten Sie das abgepumpte Wasser auf die Straße ab, nicht in die Abwasserleitung.
Elbenau hat separate Systeme für Regen- und Abwasser. Das Regenwasser läuft vor
Ort in den Graben. Das Abwasser dagegen muß über eine Pumpstation zum Klärwerk
gepumpt werden. Diese würde überlastet werden und damit die Abwasserentsorgung
in Elbenau gefährden.
14.06. Abfluss des Drängwasser in die Alte Elbe
Das lange Zeit bestehende Hindernis (bei dem nicht ganz klar war, ob es nun ein
Biberdamm oder eine zufällig entstandene Anschwemmung von Holz war) im Elbenauer
Landgraben, das den Abfluss behinderte, wurde rechtzeitig vor dem Hochwasser
entfernt (links). Das aus den Deichen sickernde Drängwasser wird nun ungehindert
in die Alte Elbe geleitet (rechts). Durch das geringe Gefälle ist die abgeführte
Wassermenge jedoch begrenzt. Viel mehr als jetzt geht nicht.
13.06. (20 Uhr) Die letzte Nacht in Elbenau, dann geht es nach Hause
Am Abend kam wie nach jeder 12-Stunden-Wache die Ablösung für die am Tag an der
Haberlandbrücke eingesetzten Kameraden aus Paderborn. Die Nacht über tun die
etwa 70 Kameraden aus Höxter ihre Pflicht. "Das haben wir aber schlecht gewählt", sagte
Zugführer Jürgen Schmits scherzhaft. "Seit letzten Freitag immer nur die Nachtschicht".
Die sei nicht nur gefährlicher, weil man nicht so viel sehe. Dagegen helfe die
Beleuchtungstechnik des THW. Auch die Mücken stechen nachts wie wild. "Was
habt ihr denn hier für Mücken? Die Biester stechen durch die Kleidung durch",
sagte jemand. Deshalb war die erste Handlung nach der Ankunft: Antimückenspray
auftragen und möglichst keine Körperstelle frei lassen.
"Die Nacht heute ist unsere letzte hier", sagte Schmits, "und dann geht es
zurück nach Hause". Das wäre dann genau eine Woche Dauereinsatz, denn meist
blieb es auch nicht bei den 12 Stunden, kamen noch unverhoffte andere Einsätze
dazwischen. "Zu Hause können wir dann mal erzählen, was ein richtiges Hochwasser
ist", sagte jemand. "Bei uns ist vielleicht mal eine Straße unter Wasser".
Der Einsatz wird wohl vielen lange in Erinnerung bleiben. Und im positiven Sinn
der zwischen Haberlandbrücke und Pretziener Wehr. Denn die gelungene Sicherung
der Deiche, die Verhinderung einer Katastrophe können die Kameraden der Feuerwehrzüge
aus dem NRW-Regierungsbzirk Detmold für sich als Sieg mit nach Hause nehmen – der
kräftezehrende Einsatz hat sich gelohnt. Neben dem Schaden für die Anwohner wäre
es auch frustierend gewesen, hätte man umsonst gekämpft, sagte einer der Kameraden.
So wie sich die Lage am Deich normalisierte, so ändert sich in den letzten Tagen
auch die Stimmung von Anspannung und Arbeiten rund um die Uhr zu einem entspannten
Abwarten, aber immer bereit für den Ernstfall. Die Kameraden vom DLRG hatten
ihre Boote im Wasser liegen, waren aber genauso gelassen davon überzeugt, daß ein
ernsthafter Einsatz wohl nicht mehr kommen werde. Als kleine Anekdote am Rande berichteten die
Feuerwehrleute davon, daß sie mit den DLRG-Booten mal mitgefahren seien, und
dabei versuchten, die von Wasser überspülte Haberlandbrücke zu finden. Trotz
GPS-Navigation war da nichts. Wir Elbenauer konnten dann aufklären,
warum die Brücke nicht gefunden wurde: die ist gerade abgerissen worden und wird jetzt (nach dem
Hochwasser) wieder neu aufgebaut.
An den farbigen Markierungen kann man das Steigen und wieder Abfallen des Wasser
ablesen: in orange der 6. und 7. Juni, als das Wasser noch anstieg. Der rote
Strich für den höchsten Wasserstand am 9. Juni. Und weiß am linken Fahrbahnrand
der 10.6.
Auch die Kameraden aus Paderborn müssen wie bereits am Tag zuvor einen ruhigen
Tag ohne größere Probleme am Teich gehabt zu haben. Denn bauten sie gestern die
Sandsackburg, so war es heute ein Deichwachhaus. Aus dem, was grade im Überfluß
da war: Sandsäcke, Paletten und Folie.
Als bei den ersten ankommenden Löschzügen ein Krad-Fahrer vorneweg fuhr, freuten
sich die Elbenauer Kameraden "so was hatten wir auch mal, es kommt also alles mal
wieder neu". Der Motorradfahrer aus Höxter sagte dagegen, den Krad-Einsatz gibt
es dort schon ewig, und "gut daß wir die Motorräder nicht abgeschafft habe,
damit kommen wir überall durch und können schon mal vorfahren und die Lage klären.
"In der einen Woche hier im Einsatz habe ich über 2000 Kilometer auf dem Tacho,
dazu kommen dann noch die je 300 Kilometer An- und Abreise", sagte er.
Zwischen den Kameraden aus Höxter und denen aus Elbenau gab es gleich nach der
Ankunft Gespräche über den Einsatz, aber auch über vieles andere drumherum (rechtes Foto).
Nach der Ankunft vor Ort bereiteten sich die Kameraden auf die Nacht vor. Die
besteht – so keine Probleme am Deich auftreten – vor allem aus
Abwarten. Die Nächte sind durchaus noch kühl und bringen Tau mit sich, heute
Nacht gibt es sogar Regen. Dummerweise waren keine Zelte mitgenommen worden. Statt
sich zu ärgern, bauten sich die Höxteraner improvisierte Übernachtungsmöglichkeiten,
stellten ihre Feldbetten auf die Ladeflächen der Fahrzeuge, spannten Planen zwischen
die Fahrzeuge oder verbreiterten einen VW-Bus durch Folien, so daß ein Feldbett
quer hineinpaßte. Die Straße sah aus wie ein riesiger Campingplatz. Selbst solcher
Comfort wie ein Kühlschrank für die Getränke fehlte nicht.
13.06. (19 Uhr) Der Wald steht voll Wasser
Kaum fährt man ein paar Meter in den Wald vor der Haberlandbrücke hinein, verhindert
Wasser die Weiterfahrt. Das Wasser auf dem Weg ist bald mehr als gummistiefeltief.
Der komplette Wald steht unter Wasser. Das Wasser drängt als Sickerwasser durch
die Deiche und läuft entweder in den Elbenauer Landgraben oder geht in das
Grundwasser über. Daß es nun nur noch kurze Zeit braucht, bis das Wasser in vielen
Kellern stehen wird, kann sich jeder leicht vorstellen. Es wird wohl mal wieder
Zeit, die Entwicklung der Grundwasserstände zu veröffentlichen: aktuell sind es
1,75 Meter unter der 48,02 m üNN gelegenen Meßstelle (entspricht etwa der Höhe der
Randauer Straße). Einziger Trost, es ist dann klares Grundwasser statt braunem
trüben Elbwasser.
13.6. (18 Uhr) Der kleine rote Traktor darf nach Hause
Nicht nur die Menschen wurden evakuiert. Als ich den kleinen Trecker nach Magdeburg
in eine trockene Garage evakuieren wollte, war nur noch der Weg über die A14
frei. Das wollte ich mir und dem Traktor dann doch nicht antun. Stattdessen durfte
der Traktor dann auf einem der alten, auf angeschütteten Hügeln höher gelegenen
Grundstücken stehen. Dort wäre er wohl hochwasserssicher gewesen. Heute durfte
auch der kleine rote Traktor wieder nach Hause. (Foto: Katrin Wilke)
13.6. (10 Uhr) Sperrgebiet aufgehoben
Nach der
Hochwassermeldung Nr. 71
ist die Verfügung über das Sperrgebiet und das Betretungsverbot für Grünewalde,
Elbenau und Ranies ersatzlos aufgehoben.
13.06. (8 Uhr) Allmähliche Rückkehr zur Normalität
Noch ist das Hochwasser nicht ganz vorbei, doch so langsam kehrt der normale
Alltag wieder zurück. Erstes Zeichen hier: bei Gärtners gibt es ab heute wieder
frische Brötchen von Bäcker Bauer (der zum Bringen seiner Backwaren ins
Sperrgebiet gelassen wurde) und es ist dort heute wieder Suppentag. "Heute gibt
es hier Nudelsuppe", sagte Heiner Gärtner. Viele Elbenauer fahren wieder
zur Arbeit. Sicher mit einem immer noch nicht ganz sicheren Bauchgefühl und ein
Ohr am Telefon, ob denn zu Hause alles in Ordnung bleibt.
Auch ich werde ab heute wieder normal meiner Arbeit nachgehen. Deshalb wird es
hier erst am Abend wieder eine Aktualisierung geben. Und in den kommenden Tagen auch
noch den einen oder anderen Rückblick, auch mit weiteren Fotos vom Hochwasser und
den Sicherungsarbeiten. Schauen Sie also auch weiterhin ab und zu auf diese
Seite.
Neben der bisher zum Glück ausgebliebenen Katastrophe wird ein Zusammengehörigkeitsgefühl
zurückbleiben. Vielleicht auch weil man vor Ort selbst nicht viel tun konnte, die
Arbeiten am Deich zu gefährlich für zivile Helfer waren und man zur Untätigkeit gezwungen
war, ergaben sich in den zurückliegenden Tagen viele Gelegenheiten zu Gesprächen
mit Nachbarn oder mit Leuten, die man sonst nur vom Sehen und Hallo sagen kennt. Und
natürlich ging es dabei vor allem um eine Frage: Kommen wir nochmal davon? Oder auch:
Was habt ihr ausgeräumt, wo sind die Kinder, was tut man um das Haus zu sichern und vieles mehr.
12.06. Fast geschafft?!
Nach den überstandenen Beinahe-Katastrophen im Bereich Elbenau, den vielen Schäden
an den Deichen, dem Riß bei Ranies und dem verhinderten Deichrutsch in Grünewalde
zeigt sich in der Bevölkerung schon eine gewisse Erleichterung über das anscheinend schon
überstandene Hochwasser. Beinahe meint man, alles sei schon vorüber. Dabei sollte aber
bedacht werden, daß wir immer noch Hochwasser haben, mit Wasserständen über dem
Niveau der umgebenden Landschaft. Für eine grundsätzliche Entwarnung ist es deshalb
immer noch zu früh. Vielleicht am Wochenende kann man dann sagen, "wir haben es
geschafft". Aber bereits jetzt zeigen die Berichte über die kritischen
Einsatzstellen der letzten Tage, daß es wirklich sehr knapp für uns war.
Nur dank der vielen Helfer haben die Deiche bisher gehalten. Jetzt sind sie aber
sehr weich und empfindlich und werden nur durchhalten, wenn sie die nächsten Tage
hinweg beobachtet und auch kleinste Schäden sofort behoben werden.
Zuversichtlich stimmt dabei, daß der Pegelstand der Elbe stündlich um etwa einen
Zentimeter fällt, und damit von Tag zu Tag die möglichen Schäden geringer werden,
sollte doch noch ein Deichbruch eintreten.
12.06. Einsatz an der Alten Fähre: Mit Manpower den Deich gerettet
Gunnar Ulrich (linkes Foto) schaut an der Alten Fähre inzwischen relativ ruhig
auf das Hochwasser. Als Einsatzleiter ist er gemeinsam mit seinem Schwager
Martin Hopfer für die Koordination der Arbeiten und der Einsatzkräfte für drei
Deichabschnitte zuständig. Deiche, die aufgrund ihres kritischen Zustandes
beinahe zum Schicksal für Grünewalde, Elbenau und Ranies wurden: von Calenberge
bis zur Haberlandbrücke, von dort bis zur Alten Fähre und dann weiter bis nach
Grünewalde. Als Ranieser Feuerwehrmänner kennen beide die Deiche und die
örtliche Situation genau. Die 2002er Elbeflut hatte Ulrich damals noch in Pechau mitgemacht.
Eigentlich wären Schichten von 12 Stunden noch "normal", aber er weiß genau,
daß in den schwierigen Situationen der vergangenen Tage die Ortskenntnis und
Erfahrung nicht zu ersetzen sind. So sind die beiden Einsatzleiter
seit letzten Donnerstag beinahe rund um die Uhr im Einsatz. Für die
Einsatzbereitschaft der vielen Hilfskräfte aus der gesamten Republik hat er
großes Lob übrig. Vor allem für die etwa 500 Mann der Bundeswehr, die am Freitag und
Sonnabend zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre eingesetzt waren. An den
Deich kamen wir dort von der Landseite kaum heran, mußten ihn aber mit mehreren
Reihen Sandsäcken erhöhen und zusätzlich Sandsäcke an Schadstellen bringen.
Da half nur Manpower, also Handarbeit beim Transprt der Sandsäcke auf dem 2,2 km
langen Abschnitt zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre. "Um es kurz zu sagen",
fügte er hinzu, "die Bundeswehr hat uns den Arsch gerettet". Es war eine
"Wahnsinnsleistung", die die Soldatinnen und Soldaten vollbracht haben.
Die Bundeswehr wurde inzwischen an andere Einsatzorte verlegt. Seit dem Abzug der
Bundeswehr sind in dem Bereich nun 260 Kameraden der Feuerwehr aus dem
Regierungsbezirk Detmold in Nordrhein-Westfahlen im Einsatz.
Die Verhältnisse vor Ort waren mehr als schwierig. Der Deichverteidigungsweg
auf der Landseite war faktisch nicht vorhanden oder wenn, dann kaum nutzbar.
Teilweise bis zu ein Meter Wasser steht dort landseitig am Deich. So kamen auch
ungewohnte Hilfsmittel zum Einsatz. Beispielsweise ein Förderband des Elbenauer
Landwirts, mit dem Sandsäcke über das Wasser hinweg auf den Deich transportiert
wurden. Oder die Amphibienfahrzeuge der Bundeswehr-Pioniere, die man schon auf
dem Elbenauer Sportplatz sehen konnte. Diese fuhren von der Wasserseite an den
Deich heran und brachten Sandsäcke an die Mitte des Abschnittes. Um dabei Schäden
am Deich zu verhindern, wurde dort aus Sandsäcken eine Art Landungsbrücke errichtet.
Ulrich berichtete auch von dem Riß im Deich zwischen Alter Fähre und Pretziener Wehr, der
Auslöser der Evakuierung des Elbedorfs wurde. Auf der Deichkrone wurde auf vier Meter
Länge ein zehn Zentimeter breiter und 60 Zentimeter tiefer Riß sichtbar. Zeichen
dafür, daß die Landseite des Deiches auf dieser Länge unmittelbar abzurutsche
drohte. Der geplante Hubschraubereinsatz mit den schon bekannten anderthalb Tonnen
schweren Big Bags verzögerte sich, denn die kamen zu der Zeit am Deichbruch in
Groß Rosenburg zum Einsatz. Dann verhinderte das Wetter den Einsatz der Hubschrauber.
"Diese Situation ließ uns keine andere Wahl als Ranies zu evakuieren", sagte Ulrich,
"denn bei einem Deichbruch wäre die einzige Straße nach Ranies innerhalb kurzer Zeit
weg gewesen". Zm Glück hielt der Deich noch, bis die Hubschrauber kamen. Auf 15 Meter
Länge wurden dann die Big Bags an den Deichfuß plaziert. Sie dienten dort als
erster Schutz gegen das Abrutschen und als Widerlager für die anschließend auf
den Deich gepackten Sandsäcke. Viele der Arbeiten am Deich hätten für die Helfer
auch gefährlich werden können, zum Glück gab es aber bisher keine Personenschäden.
Auf die Koordination zwischen den verschiedenen Ebenen des Katastrophenschutzes,
zwischen Landkreis, Stadt, technischen Kräften und LHW angesprochen sagte Ulrich
"auf der Einatzebene, also unter den Kameraden der verschiedenen Einsatzkräfte
vor Ort lief das am besten".
Zum Einsatz kommen an der Alten Fähre auch die Kameraden vom DLRG. Gerade heute
wurden die seit letzter Woche in Schönebeck und Umgebung eingesetzten Kameraden
durch neue Kräfte ersetzt. Zugführer Dirk Kleeschulte vom DLRG Büren (rechtes Foto, 1.v.l.)
weist die Kameraden in die Verhältnisse vor Ort ein und zeigt an der Karte die
Einsatzorte. Am Einsatzort Alte Fähre übernimmt die DLRG neben der Sicherung
der Arbeiten von der Wasserseite her auch die regelmäßigen Deichwachen. Fachlich
wurden die Kameraden durch den LHW eingewiesen. "Der Deichzustand ist jetzt stabil",
sagte Kleeschulte. "Es kommt aber jetzt darauf an, jegliche Veränderung wahrzunehmen
und sofort weiterzumelden, um so auch kleinste Schäden zu verhindern". Jetzt
müsse man noch einige Tage lang das Abfallen des Wasserspiegels überwachen,
so Kleeschulte. Denn auch dann können Schäden eintreten, wenn auch im Deich der
Wasserspiegel sinkt und das in das Flussbett zurückströmende Wasser zum Beispiel
Lehm oder Sand aus dem Deich mit sich führt.
Die Tauchergruppe der DLRG hatte ihre Tauchanzüge einsatzbereit an einem Transporter hängen.
Nein, nicht um jetzt noch am Deich zu tauchen und ihn von der Wasserseite stabilisieren
zu müssen. Das sei an der Alten Fähre nicht mehr nötig, sagten die DLRG-Taucher.
Dort kamen sie auch nur an einer Stelle zum Einsatz, wo ein Loch auf der Wasserseite
gestopft werden mußte. Vorgesehen sind sie jetzt nur noch für Notfälle. Bei den
Grünewalder Deicharbeiten vom Montag allerdings waren sie an mehreren Stellen unter
Wasser eingesetzt.
Diese beiden Bilder geben einen Eindruck von den Arbeiten am Deich im Bereich alte
Fähre. Neben der Erhöhung des Deiches um bis zu fünf Schichten wurden an vielen
Stellen sogenannte Quellkaden errichtet (siehe Eintrag vom 07.06.). Diese umfangreichen
Sandsack-Verbaue liegen bereits auf den ersten hundert Metern dicht an dicht.
Auf dem Deich sieht man regelmäßig die Deichwachen der DLRG. Daß sie bei ihrer
Arbeit Schwimmwesten tragen, ist nicht einfach Folge irgendwelcher Vorschriften.
Es ist Zeichen der immer noch bestehenden Gefahr eines plötzlichen Deichbruches.
In dem Fall würden Einsatzkräfte keine Chance gegen die Strömung haben.
12.06. Voll bis zum Rand
Durch den hohen Wasserstand der letzten Tage dringt besonders viel Sickerwasser
durch die Deiche. Im Elbenauer Landgraben, hier an der Kap-Straße nach Ranies,
fehlt nicht mehr viel bis zum Erreichen der Straße. Auch der Grundwasserstand
steigt täglich um vier bis fünf Zentimeter. Für viele Elbenauer wird das auch
nach dem Abfließen des Hochwassers noch lange Zeit Wasser im Keller bedeuten.
12.06. Feuerwehr Paderborn baut Elbenauern eine Burg
Ob die Feuerwehrleute aus dem Kreis Paderborn (linkes Foto: anklicken zum Vergößern) wohl gewußt haben, daß Elbenau
mal eine Burg hatte? Die Burg Elbenau steht schon seit 1800 nicht mehr, nur
noch vereinzelte Scherben von Dachziegeln oder Stücke von Mauersteinen findet
man am ehemaligen Standort. Jetzt steht kurz vor der Haberlandbrücke eine neue
Burg, gebaut aus Sandsäcken. Sie soll an das Hochwasser 2013 erinnern. "Wir haben
die Form der Burg der Wewelsburg mit ihrem dreieckförmigen Grundriß nachempfunden",
sagte Andreas Müller, Teilverbandsleiter der Bezierksreserve Paderborn. Diese Burg ist
als Logo stilisiert auf die T-Shirts der Feuerwehr gedruckt. Auf einem schnell
gemalten Stoff-Banner bedanken sich die Kameraden für die "Super-Unterstützung"
durch die Bevölkerung. "So wie beispielsweise am Montag in Grünewalde, als die
Bürger Kaffee und Kuchen brachten, und dann tatkräftig mit anpackten", sagte Müller,
und fügte hinzu "ohne die vielen freiwilligen Helfer hätten wir das in Grünewalde
wohl nicht so schnell geschafft". Aber auch allgemein findet er die Aufnahme durch
die Bevölkerung super, ob es nun die Hilfe bei den Sandsäcken ist, oder einfach nur,
wenn man mal irgendwo klingelt, weil jemand mal auf die Toilette muß, sagte er. Und
niemand fühlt sich hier durch die hunderten Helfer genervt, die überall durch die Gegend
fahren und die Straßen blockieren.
Rechts auf dem Foto sind die Mitglieder der DLRG aus Brakel zu sehen, die hier an der
Haberlandbrücke vor allem unterstützend tätig sind, die sogenannte wasserseitige
Unterstützung vornehmen. Das kann auch das Heranschaffen von Sandsäcken bedeuten,
oder Tauschereinsätze wie in Grünewalde, hier geht es aber vor allem um die
Bereitschaft, falls jemand aus dem Wasser gerettet werden muß.
Der inzwischen gelassenere Umgang der Einsatzkräfte vor Ort mit dem Hochwasser
kann schon ein Zeichen sein für eine allmähliche Entspannung der Lage. "Wir machen
natürlich halbstündlich unsere Kontrollgänge auf dem Deich", sagte Einsatzleiter Müller,
"hauptsächlich müssen wir aber hier vor Ort sein, um an Gefahrstellen unverzüglich
etwas tun zu können". Den Einsatzkräften, die wie die Feuerwehrleute aus NRW oder die Mitglieder des DLRG
bereits seit sechs Tagen in Zwölf-Stunden-Schichten am Deich oder in Schönebecks Überflutungsgebieten
ihren Dienst tun, ist diese Ruhe auch nur zu wünschen. Damit aber keine Langeweile
aufkommt, tönte es grad aus dem Lautsprecher "15 Uhr Fußballspiel Paderborn gegen Detmold
im Elbenauer Waldstadion". Gemeint war natürlich nicht der Elbenauer Sportplatz,
sondern ein freies Stück Straße vor der Haberlandbrücke - denn noch müssen die
Kameraden vor Ort einsatzbereit sein. Die endgültige Entwarnung ist jedoch
noch ein gutes Stück weit entfernt.
Die Kameraden, die seit Freitag früh hier sind und an vielen kritischen Punkten
in Schönebeck eingesetzt waren, können morgen wieder zurückfahren. Sie werden
dann durch frische Kräfte ersetzt, denn noch müssen an diesem schwierigen
Deichabschnitt genügend Kräfte rund um die Uhr vor Ort sein, um ihn notfalls schnell zu sichern.
Was die Sandsackburg als Denkmal angeht: eine sehr schöne Idee. Sicher wird sie
irgendwann wie eine alte Burgruine verfallen und verschwunden sein. Aber ein Weilchen
sollte sie schon noch stehen und an den Deich erinnern, der in diesem Jahr so
viele Sorgen machte. Und mahnen, endlich auch diesen Abschnitt neu zu bauen.
Bereits Anfang des Jahres teilte Christian Jung, Flußbereichsleiter vom LHW,
mit, daß die Planungen für den linken Umflutdeich in diesem Jahr abgeschlossen
werden sollen und der Bau für 2014/15 vorgesehen ist. Dann wird er so wie der
rechte Deich aussehen und stabil genug sein. Das aktuelle Hochwasser kam drei
Jahre zu früh.
12.06. Sperrzone für Anwohner frei
Verwirrung gab es seit gestern abend um die Auslegung der Sperrzone für Grünewalde,
Elbenau und Ranies. Nachdem bereits am Dienstag morgen ein Teil der
Anwohner Elbenaus zurückgekehrt war, wurde gestern abend ab etwa 18 Uhr kaum noch
jemand durchgelassen, auch heute früh hieß es noch gegenüber einem Elbenauer,
der zur Arbeit wollte: "Raus aus dem Sperrgebiet dürfen Sie, zurück aber nicht".
Daraufhin kehrt er wieder um und mußte er sich einen weiteren Tag freinehmen. Dann
folgte ein Hin und Her. Ließ man vormittags Leute wieder rein, hieß es gegen
Mittag wieder, nein, keine Weiterfahrt. Die Polizeibeamten erklärten bedauernd
"das entscheiden nicht wir – wir bekommen auch nur über Funk die Anweisung
über die aktuelle Verfahrensweise".
Eine unschöne Erfahrung mußte auch ein älterer Elbenauer machen, der am Dienstag
nur mal schnell zu Friseur nach Schönebeck rüberfuhr, mit kurzer Hose und nichts
als seiner Geldtasche (und vermutlich auch dem nötigen Ausweis). Bei der Rückkehr
wurde er nicht nach Elbenau gelassen, sondern stattdessen in ein Notquartier
gebracht. Auf seinen Einwand hin, er habe doch nicht mal seine dringend notwendigen
Medikamente dabei fuhr das DRK nach Elbenau, aber nicht um ihn auf kurzem Dienstweg
nach Hause zu bringen, sonder nur um die Medikamente zu holen.
Seit heute Mittag ist nun in der
Hochwasserinformation Nr. 64
der Stadt Schönebeck zu lesen: "Die Bürgerinnen und Bürger Ostelbiens, hat der
Katastrophenstab des Salzlandkreises jetzt entschieden, können ab sofort durch
Vorzeigen des Personalausweises von auswärts zurück in die heimischen Ortsteile
und Wohnungen gelangen. Touristen oder auswärtige Besucher werden streng
kontrolliert und zurückgewiesen, da es sich um ein Sperrgebiet im
Katastrophenfall handelt. Nur in Elbenau, Grünewalde und Ranies Wohnende werden
akzeptiert. Dringendste Notfälle bilden eine Ausnahme".
Dieser Teilaufhebung der Sperrzone liegt eine heute vormittag stattgefundene
gemeinsame Begutachtung des Deiches zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre
durch den Katastrphenschutz, den LHW und die Stäbe der Einsatzkräfte (Feuerwehr,
THW, DLRG, DRK) zugrunde.
11.03. (24 Uhr) Elbenauer Feuerwehr
Die Feuerwehren sind rund um die Uhr im Einsatz, da kommt jede Gelegenheit zum
kurzen Ausruhen recht. In Elbenau wurde vor dem Gerätehaus über einem Feldbett
aus Decken kurzerhand ein Zelt nach Pfadfinderart errichtet. Es schläft sich
an der frischen Luft einfach besser als im von der Sonne aufgeheizten
Feuerwehrhaus. Die aufgespannten Decken geben Schutz vor der heißen Sommersonne.
Am Abend ergab sich zum Wachwechsel die seltene Gelegenheit, fast alle Elbenauer
Kameraden auf's Bild zu bekommen. Meist sind einige von ihnen im Einsatz am Deich,
für kurze Zeit trafen sie sich am Gerätehaus, um Details für den Einsatz der
kommenden Nacht abzustimmen.
11.06. Polizeistreifen
Wie angekündigt fährt bzw. geht die Polizei bereits seit gestern Streife im
teilweise evakuierten Ort, um Einbrüchen vorzubeugen. Den Autor dieser Zeilen,
der grad auf der Straße mit einem anderen Elbenauer sprach, fragten Sie:
"Sind Sie Anwohner?" und fügten hinzu "Wir erhielten die Meldung, daß Leute
von Haus zu Haus gehen, die sich als Pressevertreter ausgeben". Auf meine Kamera
deutend sagte ich "Also Leute wie wie ich...?", konnte aber glaubhaft machen,
daß ich kein Ganove bin.
Unabhängig von dieser kleinen Anekdote ist die Polizeipräsenz durchaus wichtig.
Ansonsten würden solche zumindest offiziell völlig leeren Orte ein leichtes
Ziel von Einbrechern werden können.
11.06. Sperrgebiet
Fährt man über die Schönebecker Elbebrücke, so ist Elbenau das einzig mögliche
Ziel (linkes Foto). Dort angekommen sieht man, daß in Elbenau die Welt zu Ende ist,
nichts geht mehr. Nicht nach Magdeburg, nicht nach Plötzky.
Inzwischen ist jedoch selbst Elbenau kaum noch zu erreichen. Seit gestern ist es Sperrgebiet,
nur noch Anwohner kommen hinein. Manchmal jedoch nicht einmal die, und woran dies
liegt, weiß niemand so genau. So war den ganzen Tag über nach Vorzeigen eines
Ausweises mit Elbenauer oder Grünewalder Adresse die Einreise in das
Grenzgebiet Sperrgebiet problemlos möglich. Dagegen wurde am Abend niemand
mehr über die Brücke gelassen. Unbegründet und willkürlich, ohne daß sich an
der Lage vor Ort etwas geändert hätte. In der Anordnung der Sperrgebietes heißt
es, "der Vollzug der Anordnung wird in das Ermessen der Einsatzkräfte vor Ort gestellt".
Wie es scheint, wird hier dieses Ermessen überschritten. Noch dazu, da inzwischen
von Magdeburg aus eine Einreise in die Zone ohne Kontrolle möglich ist.
11.06. (13 Uhr) Erste Rückkehrer nach Elbenau
Noch ist die Anordnung von Sperrgebiet und Evakuierung nicht aufgehoben, doch
kehren nach der Sicherung des Deiches immer mehr Anwohner nach Elbenau zurück.
Bei der Stadt wußte man noch nichts über eine offizielle Regelung, da die
Evakuierung durch den Landkreis angeordnet worden war. Es scheint aber so zu
sein, daß durch die Polizei Anwohner (die anhand der Adresse im Ausweis als solche
erkennbar sind) über die Brücke zurück nach Elbenau gelassen werden.
Auch die Telefon-Hotline des Kreises konnte dazu nichts genaueres sagen,
demnach scheint es eine Ermessensentscheidung der Beamten vor Ort zu sein. Diese
Ermessensentscheidung ist dem Wortlaut der Anordnung nach zulässig.
11.06. Gestern: Einsatz von DLRG und Feuerwehr am Grünewalder Elbedeich
Dank des nächtlichen Einsatzes vieler Helfer wurde der Deich in Grünewalde
gesichert. Dabei kamen auch Taucher der DLRG (Foto: DLRG-Fahrzeuge warten
gestern in der Randauer Straße auf den Einsatzbefehl) zum Einsatz, die den Deich von
der Wasserseite aus auf Schäden und Löcher untersuchten und diese abdichteten.
Eine schwierige Arbeit, sich bei Strömung und faktisch ohne Sicht am Deich
entlangzutasten. Wie zu erfahren war, fanden sie dabei einige Stellen mit von Tieren
gegrabenen Löchern, durch die Wasser in das Innere des Deiches eindrang.
Von der Landseite aus ist der Deich mit tausenden von Sandsäcken gesichert worden,
die von der Feuerwehr, aber auch von Grünewalder Bürgern und weiteren Helfern
transportiert wurden. (siehe auch Eintrag 10.06. 13 Uhr)
11.06. (7 Uhr) Deich gerettet, alles trocken
Am Abend wurden die Elbenauer Einwohner durch das Ordnungsamt zum Verlassen des
Ortes aufgefordert. Die meisten hatten da Elbenau bereits mit eigenen Fahrzeugen
verlassen. Durch Polizeihubschrauber wurde das Gebiet kontrolliert.
In den Nachtstunden arbeiteten die Einsatzkräfte in Grünewalde am Elbedeich und
auch an der Alten Fähre am Umflutdeich weiter. Nach telefonischem Bericht aus
Grünewalde konnte der Deich dort gesichert werden. Während Elbenau noch von
Strom versorgt wird, ist dieser in Grünewalde bereits abgeschaltet.
In Elbenau ist derzeit alles noch trocken. Und wie auch immer es letztlich
ausgeht – danke an die vielen Einsatzkräfte für die bisher erfolgreiche Arbeit!
Die Pegel fallen derzeit nur sehr langsam und liegen mit aktuell 6,96 m in Barby
und 7,03 m in Schönebeck nur knapp unter den 2002er Werten. Das bedeutet weiterhin
eine starke Belastung der Deiche. Die Gefahr ist zwar für's Erste gebannt, aber
noch immer nicht vorbei.
In den
Hochwasserinformationen
№ 53 und 54 teilt die Stadt mit, "Die Evakuierung von Grünewalde, Elbenau und
Ranies ist abgeschlossen. ... Die Lage an den Deichen in diesem Bereich ist angespannt.
Alle Schutzlinien sind derzeit aber unter Kontrolle. Es gibt keine akute Gefährdung
durch einen Deichbruch. Auf Grund der Lage wird es zu Stromabschaltungen in dem
evakuierten Gebiet kommen beziehungsweise sind bereits vorgenommen.
Die Zufahrten nach Ostelbien in das Sperrgebiet sind gesperrt."
10.06. (19:30) Sirene – Bei Dauerton: Evakuierung
Eben ertönte die Elbenauer Feuerwehrsirene. Von der Feuerwehr wurde vor Ort mitgeteilt, daß dies die
Vorwarnung für einen möglichen Deichbruch im Bereich der Grünewalder Gärten
sei. Dort sei der Damm im Bereich des Dammfußes stark gefährdet, da er im unteren
Bereich von Autoreifen beschädigt und zu schmal sei. Außerdem sei der Damm dort
schon sehr weich. Ein Deichbruch können jederzeit eintreten.
Allerdings warnte Stadtwehrleiter Ronald Mühlsiegel, der als Elbenauer die Verhältnisse
vor Ort kennt, vor übertriebener Panik. Es werde an der Stelle mit Hochdruck
gearbeitet und vielleicht schaffen es die Einsatzkräfte rechtzeitig, den Deich
zu stabilisieren.
Der Sirenenalarm (dreimal kurz) war derzeit eine erste Vorwarnung. Wenn aber die
Sirene mit Dauerton zu hören sei, dann solle man sich in Sicherheit bringen.
Von der Stadtverwaltung werden dazu Busse bereitgestellt.
Über die Höhe eines dann zu erwartenden Wasserstandes konnte keine genaue Angabe
gemacht werden. Das Wasser werde erst einmal Richtung alter Elbe strömen und erst
später Richtung Elbenau zurückstauen. Möglicherweise auch mit geringerer Höhe,
da das Wasser sich zum Teil auch den Weg flussabwärts Richtung Randau nehmen könnte.
Es kann sein, daß in Vorbereitung eines Deichbruches demnächst der Strom abgestellt
wird und dann (der Computer geht dann halt nicht mehr) von hier aus keine Meldungen mehr kommen können.
10.06. (16 Uhr) Abfalltermine
In dieser Woche wäre planmäßig die Abfallabholung (gelbe und blaue Tonne) dran.
Die für die Entsorgung der gelben Tonne zuständige Firma Udo Achtert sitzt in
Aken und teilte mit, daß sie durch das Hochwasser bedingt nicht nach Elbenau
durchkommen. Ob es einen Ersatztermin gibt oder die nächste Entsorgung in zwei
Wochen stattfinden wird, konnte noch nicht gesagt werden. Der Hausmüll dagegen
wird durch den Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises wie geplant am
Donnerstag abgeholt. Auch die für morgen in einigen Haushalten geplante
Sperrmüllabholung erfolgt. Beides gilt natürlich nur, sofern Elbenau zugänglich ist.
10.06. (13 Uhr) Vorbereitung für Sicherungsarbeiten in Grünewalde
Seit dem Vormittag steht auf der Elbenauer Straße in Grünewalde (Foto: Blick
Richtung Elbebrücke) eine lange Reihe von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr.
Die Kameraden aus NRW warten auf einen möglichen Einsatz am Grünewalder Elbedeich.
Einzelne Kameraden haben Feldbetten aufgestellt und nutzen die Wartezeit, sich
im Schatten der Bäume auf dem Wiesenstreifen vor der Kleingratenanlage auszuruhen.
Derweil begutachten Fachleute des LHW und der Einsatzkräfte den in Richtung
Magdeburg führenden Deich. Wie die Stadt später in der
Hochwasserinformation
№ 50 mitteilt, hat sich am Deich in Grünewalde, Magdeburger Richtung, ein
Problem ergeben. Gegenüber den Gärten wird dort von 120 Einsatzkräften eine
kritische Sickerstelle bekämpft.
In der Brüderstraße warten weitere Einsatzkräfte, Fahrzeuge des DLRG mit Rettungsbooten.
Auch auf der Elbbrücke stehen Feuerwehren in Warteposition, ebenso in einer
Hälfte des Kreisverkehrs. Auf dem Foto begegnen den wartenden Fahrzeugen die
in Richtung Elbenau fahrenden Feuerwehren. Der Platz für die Rettungskräfte ist
an dieser Stelle beengt.
Am Parkplatz der Brückenauffahrt warten Grünewalder Bürger bereits darauf, ob
Ihre Hilfe benötigt wird. Sie stehen für den Fall bereit, daß auch hier Sandsäcke
zur Sicherung des Deiches notwendig sind und transportiert werden müssen.
10.06. Abfluß des Drängwassers
Der Elbenauer Landgraben führt das durch die Deiche sickernde Wasser in Richtung
Alte Elbe ab. Paul und Fritz aus Elbenau schauen sich den Wasserstand an Lausch'
Brücke an. Der Graben ist schon weit gefüllt und reicht nun
bis an die Hausgärten heran. Bis zur Fahrbahn sind noch etwa 1 Meter Platz, es kann
aber mit einer weiteren Zunahme des Wasserstandes im Graben und damit auch des
Grundwassers gerechnet werden. Derzeit liegt der Grundwasserstand bei etwa
46,1 m üNN.
10.06. (10 Uhr) Alles trocken
Noch ist die Lage hier unverändert, vielleicht kann man sogar schon von leicht
positiv sprechen. Die
Hochwasserinformationen
№ 46 bis 49 geben zwar keine grundsätzliche Entwarnung (dafür wäre es auch
viel zu früh), geben aber immerhin diese hoffnungsvolle Nachricht: "Die Rissstelle im
Deich bei Ranies konnte in der Nacht durch Big Bags gechlossen werden, die von
der Bundeswehr mit Hubschraubern abgesetzt worden sind, unterstützt wurden die
Sicherungsmaßnahmen durch 131 Einsatzkräfte der DLRG, THW und der Feuerwehren".
Auch die Elbenauer Feuerwehr ist derzeit zuversichtlich, was die Lage am Deich
zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre betrifft. Allerdings rücken jetzt auch
Deichabschnitte im Bereich der Elbe Richtung Grünewalde verstärkt in die Aufmerksamkeit
der Hilfskräfte. Denn auch wenn die Pegelstände merklich gefallen sind, so liegen
sie auch jetzt immer noch 20 Zentimeter höher als 2002, und es sind noch einige
Tage zu überstehen, in denen die Deiche zunehmend feuchter werden und durch
den Wasserdruck immer noch stark belastet sind.
Bei der Stadt ist weiterhin zu lesen: "Die Evakuierung in Ranies, Grünewalde
und Elbenau ist in Ruhe abgeschlossen worden. Die vorbereiteten Notunterkünfte
wurden nicht in Anspruch genommen." Jedoch standen auch heute morgen noch zwei
Busse vor der Feuerwehr. Unterdessen kommen bereits einige Einwohner Elbenaus,
die gestern abend abgefahren sind, wieder zurück. Zumindest den Tag über. Es
ist eben doch ein sichereres Gefühl, im Notfall zu Hause etwas tun zu können.
10.06. (0:30 Uhr) Deichzustand weiter kritisch
In der aktuellen Hochwassermeldung
Hochwasserinformation
№ 46 teilt die Stadt mit "... Auch im Bereich Haberlandbrücke und Alte
Fähre ist der Zustand kritisch. Die Einsatzkräfte der DLRG, FW und THW
stabilisieren weiterhin die Deiche. +++ Die freiwillige Evakuierung in
Ranies, Grünewalde, Elbenau wird in Ruhe durchgeführt. +++ Der Pegel fällt..."
Damit bleibt weiter das Hoffen auf trockene Füße.
09.06. (23 Uhr) Lage derzeit stabil, Gefahr aber noch nicht vorbei
Die Stadt teilte am Abend in ihrer
Hochwasserinformation
№ 45 mit: "Weitere freiwillige Evakuierungen werden aktuell in Ranies,
Grünewalde, Elbenau durchgeführt. In den Orten werden Transportmöglichkeiten
zur Verfügung gestellt. Der Transport wird zur Registrierung der Bevölkerung
in die Bördehalle Eggersdorf durchgeführt. Bitte sichern Sie die Strom- und
Gaszufuhr (Strom abschalten, Hauptsicherung entfernen; wenn möglich,
Absperrhähne vor den Gas- und Wasserzählern schließen), Ihre persönlichen
Unterlagen und folgen Sie zum Schutz von Leib und Leben den Anweisungen der
aktiven Einsatzkräfte."
Ob die Meldung auf konkreten Gefahrmeldungen beruht (am Abend war noch nichts
davon zu hören) oder allgemein vorsorgenden Charakter hat (da die Deiche
zunehmend weicher werden), kann momentan nicht festgestellt werden. Auf jeden
Fall laufen die Arbeiten zur Deichsicherung weiter, fliegen Hubschrauber, sieht man
am östlichen Horizont den Wiederschein der Arbeitsbeleuchtung an den Deichen.
An der Bushaltestelle neben der Feuerwehr steht ein Bus für eventuell notwendige
Evakuierung bereit.
Im Ort selbst herrscht eine beinah gespenstische Ruhe. Keine Verkehrsgeräusche
sind zu hören, viele Häuser sind bereits dunkel. Um Einbrüchen in leerstehenden
Häusern vorzubeugen, läuft die Polizei Streife im Ort.
Im Moment können die im Ort verbliebenen Einwohner nichts tun als auf die fallenden
Pegelwerte zu schauen und zu hoffen, daß durch niedrigere Wasserstände die
Belastung auf die Deiche allmählich sinkt und die Deiche noch ein paar Tage
durchhalten. Eine aktive Hilfe am Deich ist aus Sicherheitsgründen nicht
möglich – so schwer das Nichtstun auch fällt.
Seit dem Höchststand am Morgen ist der Pegel der Elbe kräftig gefallen,
von 760 auf aktuell 733 Zentimeter. Wie jeder weiß, sind die Ursache dafür die
Deichbrüche bei Groß Rosenburg und Breitenhagen. Ohne das dort abfließende und
die dort gelegenen Ortschaften überflutende Wasser hätten wir den Vorhersagen nach noch 20
Zentimeter mehr Wasser.
09.06. (20 Uhr) Evakuierung (vorerst) abgesagt
In Elbenau standen bereits vier Busse mit weit offenen Türen zur Abfahrt bereit,
um die Elbenauer zu evakuieren. Derweil hatten seit dem Nachmittag bereits einige Familien Elbenau
mit ihren eigenen Autos verlassen oder zumindest Frau und Kinder zu Freunden und
Verwandten gebracht. Andere entschieden sich für das Hierbleiben. Wie auch immer,
die Busse blieben leer und nach einiger Zeit kam bei den mit nach Elbenau gekommenen
MItarbeitern des Ordnungsamtes die Nachricht der Leitstelle an, daß die
Evakuierung erst einmal aufgehoben wurde. In Grünewalde und Elbenau sollte aber
jeweils ein Bus stehenbleiben, für den Fall, daß plözlich wieder eine
Gefahrensituation entsteht. Den Elbenauern fiel bei dieser Nachricht natürlich
ein Stein vom Herzen, bedeutet es doch im Umkehrschluß auch, daß der gefährdete
Deich bei Ranies gehalten werden konnte.
Dies wurde auch von der Feuerwehr bestätigt. Allerdings wiesen die Kameraden
darauf hin, daß die Gefahr noch nicht völlig gebannt sei. Die Deich würden
zunehmend weicher.
09.06. (14 Uhr) Droht eine Evakuierung?
14 Uhr: Die Lage um Elbenau herum ist derzeit etwas unklar. Gerade wurde durch
die Stadt mitgeteilt, daß Ranies wegen eines 10 cm breiten Risses im Deich vorsorglich
evakuiert wird. Für Elbenau gibt es noch keine offizielle Mitteilung. Allerdings
kann sich jeder ausrechnen, daß im Falle eines Deichbruches bei Ranies auch Elbenau bald
unter Wasser steht. Die Elbenauer Feuerwehr berichtete indes, daß an den Deichen
immer noch alles versucht wird sie zu halten. An der Haberlandbrücke sind seit
heute vormittag 120 Feuerwehrleute aus Paderborn und Detmold im Einsatz, weitere 200
an der Alten Fähre. Verloren gegeben ist dieser Bereich noch nicht.
Sofern es weiter Strom gibt lesen Sie hier demnächst näheres.
09.06. (8 Uhr) Hochwasserscheitel erreicht Schönebeck und Elbenau
In den Morgenstunden des 9. Juni hat der Scheitel des Hochwassers Schönebeck
erreicht, mit einem Höchstwert von 7,60 Metern am Pegel Schönebeck. Das entspricht
einer Höhenlage von 50,30 m üNN. In Barby liegt der Pegelwert derzeit bei 7,61 Meter.
Damit haben die Pegelstände tatsächlich die hohen Werte erreicht, wie sie am 4. Juni
prognostiziert wurden. Danach wurden die Vorhersagewerte weiter nach unten korrigiert.
Die schwankenden Vorhersagewerte erklärt der
Lagebericht der Hochwasserzentrale
vom 8. Juni: "Da Vorhersagemodelle für solche noch nicht beobachtete Ereignisse
nicht kalibriert werden konnten, ergeben sich entsprechende Unsicherheiten bei
der aktuellen Vorhersage". Anders als zunächst erhofft sind die Hochwasserwellen
von Saale und Elbe zeitlich zusammengetroffen. Damit ergaben sich dann die hohen,
noch nie dagewesenen Pegelstände.
Die Stadt Schönebeck teilt in Ihren
Hochwasserinformationen
№ 36 und 37 zur Lage in den ostelbischen Gebieten mit: "Die Deiche im
Bereich Haberlandbrücke und Alte Fähre werden ständig kontrolliert und Einsatzkräfte
sind mit Technik und Material vor Ort. ... An der Haberlandbrücke und an der
Alten Fähre werden die Verbauungen, Sicherung und Überwachung derzeit durchgeführt
und ständig durch die unermüdlichen Einsatzkräfte kontrolliert. Auch wenn die
Lage hier kritisch ist, sind weitere Einsatzkräfte in diesem Bereich sehr aktiv."
Außerdem informiert die Stadt darüber, daß es im Bereich Grünewalde, Ranies und
Elbenau zu Stromabschaltungen kommen kann. Die Bevölkerung solle sich darauf
vorbereiten.
Solange es Strom gibt, wird auf elbenau.de weiter über die Situation vor Ort informiert.
Die Elbenauer (und auch viele Leute von außerhalb) schauen gebannt auf die
Pegelstände und die Lage am Deich des Umflutkanals. Auch am Deich der
Elbe (Foto: Deichüberfahrt des Elberadweges, an der "Grenze" zwischen
Elbenau und Randau) steht das Wasser bis kurz unter der Deichkrone. Der Elbedeich
scheint derzeit aber unkritisch zu sein. Auf dem daneben liegenden Acker steht
schon Sickerwasser, aber in einem nur geringen Ausmaß.
08.06. Keine Prognose
Zur Zeit (20 Uhr) sagen die Informationen aus Schönebeck, daß die Situation am
Deich des Umflutkanals stabilisiert werden konnte. In
Schönebecks Hochwassermeldung
№ 34 heißt es: "Es gibt trotz allem auch positive Nachrichten: Es ist
gelungen, den Deich bei Elbenau durch den beherzten Einsatz der Bundeswehr bis
auf Weiteres stabil zu halten und zu sichern". Aus Pechau wurde nach der Zehn-Uhr-Meldung,
der Deich werde gehalten, nichts neues gemeldet. Ich gehe deshalb davon aus, daß
auch dort die Situation stabil ist.
Die Elbenauer Feuerwehr bestätigte die Aussagen zum Umflutdeich. Die Bundeswehr
habe unter Einsatz der Amphibienfarzeuge von der Wasserseite aus weitere Sandsäcke
an den Deich herangebracht und die bisher drei Sandsackschichten auf fünf erhöht.
Mehr sei wegen der zusätzlichen Masse nicht möglich. Und mehr wohl auch nicht
nötig, denn der Scheitel des Hochwassers dürfte inzwischen beinahe erreicht sein.
Eine genaue Aussage über den Wasserstand in Schönebeck kann man aktuell nicht
machen, denn bei
Pegelonline
ist der letzte Wert auf 13 Uhr datiert, da waren
es 7,45 Meter. In Barby ist der Pegel zwischen 13 und 19 Uhr nur noch um 2 Zentimeter
gestiegen. Ähnlich dürfte das in Schönebeck sein.
Aber egal ob nun 7,45 oder 7,47 Meter – das Problem sind die nur langsam
fallenden Pegel und damit die lange Belastung der Deiche. Nach den
aktuellen Prognosen dauert es noch etwa 5 Tage, bis der Pegel
Barby um einen Meter gefallen ist. Soweit die Vorhersage für den Wasserstand.
Ob der Deich noch solange durchhält, darüber dürfte es wohl keine Prognose geben.
So bleibt vorerst das Abwarten und die Hoffnung. Und die stirbt bekanntlich zuletzt.
Die Feuerwehr teilte weiter mit, daß nach Ende der Sicherungsarbeiten noch eine
kleine Besatzung von 39 Bundeswehrsoldaten am Deich geblieben ist, um bei auftretenden
Lecks schnell eingreifen zu können. Die übrigen Soldaten wurden an andere Einsatzorte
kommandiert. Weitergezogen ist auch die Pioniereinheit mit ihren Amphibienfahrzeugen.
08.06. Kein Deichbruch
Im Live-Ticker
von MDR Info gab es heute morgen gegen 9 Uhr die folgende Meldung: "...Im Salzlandkreis
gibt es auch Probleme mit einem Deich in Elbenau bei Schönebeck. Eine
MDR-Reporterin berichtet, es gebe mehrere Risse. Man versuche derzeit mit
schwerer Technik, den Deich zu sichern." Auf Grund dieser Meldung kursierten
schon Gerüchte, der Deich wäre gebrochen. Auch bei
Focus online
(Eintrag 9:04) war zu lesen: Nach Informationen von "MDR Info" ist in Elbenau
bei Schönebeck der Deich an mehreren Stellen gebrochen. Man versuche nun mit
schwerer Technik den Deich zu sichern.
Nach Rücksprache mit der Elbenauer Feuerwehr kann zu diesen Meldungen gesagt werden, daß es
derzeit keinen Deichbruch gibt (natürlich sickert Wasser durch den Deich, aber
in einem normalen Maß, und daß die Bundeswehr mit schwerem Gerät im Einsatz
ist, ist hier auch schon berichtet worden). Auch vom Deich bei Pechau ist derzeit
durch die Stadt Magdeburg keine akute Gefährdung gemeldet. Dort heißt es heute um 10 Uhr:
"Die Verbaumaßnahmen am Umflutdeich in Pechau wurden auch in der vergangenen Nacht
mit Hochdruck fortgesetzt. Kleinere Deichverstärkungsmaßnahmen wurden auch in
der Kreuzhorst vorgenommen. Aufgrund des hohen Wasserstandes gibt es vielfach
Sickerstellen an den Sandsackwällen. Die Verbauten werden ständig kontrolliert."
Was den Deichbereich bei Elbenau angeht, so ist dort die Elbenauer Feuerwehr als
ortskundige Wehr unmittelbar an der Haberlandbrücke und auf dem Abschnitt bis zur
Alten Fähre eingesetzt und damit auch in den Funkverkehr des Gebietes eingebunden.
Wenn wirklich eine aktute Gefahrenlage bestünde, dann hätte sie von dieser
über Funk als erste etwas zu hören bekommen. Und derzeit gibt es solche Meldungen nicht.
08.06. Bilder vom Hochwassereinsatz
Möglicherweise war der gestrige Sonnabend der entscheidende Tag im Kampf um
die Rettung des Deiches am Umflutkanal. Wissen wird man es erst, wenn das Wasser
auf ungefährliche Pegelwerte gefallen ist.
Hier gibt es eine Bilderstrecke vom
Einsatz der vielen Hilfskräfte von Feuerwehr, THW, Bundeswehr und DLRG.
Eine Aktualisierung der Information wird es an dieser Stelle erst am Nachmittag
geben – bis dahin melde ich mich zur Deichwache ab.
07.06. Amphibienfahrzeuge
Am Nachmittag rückte die Bundeswehr mit schwerem Gerät in Elbenau ein. Eine
Pioniereinheit aus Minden wartet auf dem Sportplatz auf ihren Einsatz. Die
Amphibienfahrzeuge M3, die auf den ersten Blick großen Urzeitmonstern aus Stahl
ähneln, können sowohl als Brücke, als auch als Boot genutzt werden.
Sie sollen beladen mit Sandsäcken an der Alten Fähre ins Wasser fahren und diese
Sandsäcke dann von der Wasserseite aus an den Deich bringen.
Das sieht dann so aus wie auf den Fotos unten (vom 8.6., Foto: Benedikt Michaelis).
07.06. Hochwasser-Lagebericht
Der aktuelle Hochwasser-Lagebericht
von heute nachmittag nennt als Ursache für die zwischenzeitlich wieder etwas
nach oben korrigierten Pegelvorhersagen das Zusammentreffen der Pegel von Elbe
und Saale. Zusammen ergeben die beiden Flüsse so große Wassermengen, daß die
Rechenmodelle an ihre Grenzen stoßen. Immerhin ist der Scheitelwert bereits
sichtbar, er wird für mortgen nachmittag erwartet. Dann sinkt das Wasser wieder,
aber zunächst sehr langam.
Unterdessen bestätigte auch Schönebecks Stadtwehrleiter und Elbenauer Feuerwehrmann
Ronald Mühlsiegel, was bereits die Stadtverwaltung in ihrem Lagebericht schrieb:
der Deich scheint durch die Sicherungsmaßnahmen so stabilisiert bzw. in der Höhe aufgebaut worden sein, so daß
momentan keine Gefahr ausgeht. Aber auch er wies darauf hin, daß das Wasser noch
eine Weile so stehen wird, was eine hohe Belastung für den Deich ist. Auch wenn
er zuversichtlich ist, daß der Deich hält. "Dieser Deich war bisher noch einer
der besten, er ist aus gutem bindigen Material aufgebaut,
das nicht so schnell weggespült wird". Er verwies auf eine Ausage von Flußbereichsleiter
Christian Jung, wonach es einfach ein unglücklicher Zufall sei, daß nach so kurzer
Zeit wieder ein Extremhochwasser aufgetreten sei. Da der Deich vom Material her
bisher gut war, sei der Abschnit von der Alten Fähre bis nach Magdeburg als letzter
für einen bereits eingeplanten Neubau vorgesehen gewesen. Noch in diesem Jahr sollten
die Planungen für den neuen Deich fertiggstellt und der Deich innerhalb der
folgenden zwei Jahregabaut werden.
07.06. Keine Evakuierung geplant
Aus der Hochwasser-Mitteilung Nr. 21 der Stadt Schönebeck zur Lage in den
ostelbischen Orten:
Nach fachlichem Urteil zeigt sich der als bis kritisch eingeschätze Deichabschnitt
des Umflutdeiches auf der ostelbischen Seite doch als relativ stabil,
Unwägbarkeiten eingeschlossen. Der Deich wird durch intensiven Einsatz freiwilliger
Kräfte unter maßgeblicher Nutzung von Sandsackverbau erhöht. Die vorbereitenden Maßnahmen zur Sicherstellung einer möglichen Evakuierung
der ostelbischen Ortsteile und Ortschaften werden deshalb zur Zeit eingestellt.
Die Bürgerinnen und Bürger sind zu Ruhe und Besonnenheit aufgerufen.
Das ist eine sehr gute Nachricht für Elbenau. Unabhängig vom tatsächlichen Ausgang der
Bemühungen der Einsatzkräfte (den man letztlich erst in ein paar Tagen sehen kann,
wenn der Deich bis zum Rückgang der Pegel hält): Ein herzlicher Dank an alle
Rettungskräfte, an Feuerwehr, THW, DLRG, Bundeswehr und alle freiwilligen Helfer.
Wir wünschen Euch die nötige Ausdauer!
Gestern Nacht hieß es noch bei der Einsatzstelle der Stadt, daß im Bereich Elbenau
freiwillige Helfer benötigt werden. Heute morgen sagte mir der Einsatzleiter vor Ort,
daß er aus Sicherheitsgründen nur noch ausgebildete Einsatzkräfte an den Deich schickt.
Das hat wohl weniger mit der Gefahr zu tun, der Deich würde brechen als vielmehr
damit daß die Einsatzkräfte wie Feuerwehr, THW und Bundeswehr gewohnt und verpflichtet
sind, auf Befehl zu handeln und diese damit sicherer arbeiten.
Sollten doch noch zivile Helfer benötigt, so erfahren Sie das hier oder besser
noch: direkt bei der Elbenauer Feuerwehr.
Von der Stadt wurde außerdem noch darüber informiert, daß 100 Tonnen Sand nach
Elbenau unterwegs sind.
07.06. Unterstützung von allen Seiten
Elbenau ist seit gestern abend ein Stück weit mehr von anderen Orten abgeschnitten:
bei Pechau wird der Deich des Umflutkanals erhöht, auf der Straße in Höhe Pechauer
Siel ist die Einsatzstelle aufgebaut. Deshalb ist die nach Magdeburg führende
Straße gesperrt. Die Feuerwehren kamen aus Braunschweig und Umgebung. Außerden
ware Soldaten zum Verlegen der Sandsäcke eingesetzt. Infolge der wenigen
Zufahrten zum Damm mußten sie weit bis zum Verlegeort laufe: der Weg dorthin
dauerte etwa 20 Minuten.
Die Sperrung der Straße nach Magdeburg dauert auch am Abend noch an.
Auch am Deich zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre wird gearbeitet. Seit
gestern abend sind Feuerwehr und THW im Dauereinsatz. Die Elbenauer Feuerwehr
wird dabei unter anderem von den Feuerwehren aus Welsleben und Unseburg, später
dann auch aus Ranies unterstützt. Die Kameraden der Feuerwehr berichteten davon,
daß sie mit nur zwei bis vier Stunden Schlaf seit über zwanzig Stunden auf den
Beinen sind.
Unterstützung kommt aus dem ganzen Bundesgebiet. So kommt beispielsweise
das THW aus Bünte bei Bielefeld und aus Münster, die DLRG aus Berlin und weitere Feuerwehren
am Damm Richtung Pechau aus Braunschweig und anderen niedersächsischen Orten.
Seit heute ist eine Kompanie der Bundeswehr im Einsatz an Haberlandbrücke und
an der Alten Fähre (dort konnte man dann auch den Elbenauer Schubkarren begegnen).
Standort der Bundeswehrkompanie ist zwar Eutin bei Lübeck, jedoch war von einzelnen
Soldaten zu hören, die aus Sachsen-Anhalt kommen, beispielsweise aus Halle und Parey,
also gleichfalls vom Hochwasser der Saale und Elbe betroffenen Orten.
Mit Christian Jung vom LHW sprach ich zur Situation an den Deichabschnitten Pechau und
Haberlandbrücke bzw. Alte Fähre. Trotz des austretenden Sickerwassers sieht er noch keine
akute Gefahr für den Deich. "Der Deich besteht hier aus bindigem Material, ich
bin mir sicher, daß er halten wird", sagte Jung. Allerdings ist er an einigen
Stellen zu niedrig, so daß er um 3 Sandsackreihen erhöht wird. An einigen Sickerstellen
wurden sogenannte Quellkaden angelegt: Sandsackwälle, vor denen sich das Sickerwasser
staut und durch die Stauhöhe dann ein Gegendruck aufgebaut wird, der dem weiteren
Durchsickern von Wasser entgegenwirkt.
Die Fotos lassen erahnen, welche Leistung die Männer der Bundeswehr, der
Feuerwehr und des THW vollbringen, die über lehmigen Boden hinweg die Schubkarren
voller Sandsäcke über den Deich schieben. Die Strecke zwischen Alter Fähre
und Haberlandbrücke ist immerhin über 2 Kilometer lang. Und die legten sie
bei Temperaturen von 25 Grad und über rutschigen Boden hinweg zurück.
Auch heute gab es wieder Gerüchte, daß Elbenau evakuiert werden muß. So wurde angeblich
in einem Radiosender gesagt, Schönebeck solle sich darauf vorbereiten, die Bewohner
von Grünewalde und Elbenau aufzunehmen. Zur Zeit sind dies nur Gerüchte, die nach
der aktuellen Situation am Deich keine Grundlage haben.
06.06. An der Haberlandbrücke – noch etwas Platz bis zur Deichkrone
Wann man auch zur Haberlandbrücke (oder wie auch immer die Stelle ohne Brücke
jetzt heißt, also vielleicht einfach Haberland...) trifft man immer Leute. Leute,
die man nicht alle als Hochwassertouristen bezeichnen kann. Manch ein besorgter
Anwohner ist darunter, der einfach das machen will, was Politiker ständig tun:
"sich ein Bild von der Lage verschaffen". Und diese Lage ist inzwischen eine noch nie
dagewesene. Seit Bau des Pretziener Wehres herrschten noch nie so hohe Wasserstände.
In Barby wie auch in Schönebeck wurden sowohl die Wasserstände des
Hochwassers 2002 übertroffen als auch die nur wenig niedrigeren des Jahres 1876,
als das Wehr sein erstes Hochwasser erlebte und dabei beim Öffnen mit
Eisproblemen zu kämpfen hatte.
Schaut man sich beim Gang über die Deichüberfahrt den Wasserstand an (dabei bitte
auf der Straße bleiben und den Deich nicht unnötig betreten!), dann sieht man, wie wenig
Platz noch bis zur Deichkrone bleibt. Waren es gestern noch 140, so
blieben heute abend nur noch etwa 80 Zentimeter. Ein Trost: das Wasser soll nur
noch um etwa 25 Zentimeter steigen und der Scheitel der Hochwasserwelle soll
nicht sehr lange bestehen bleiben. Bereits am 9. und 10. Juni soll das Wasser
wieder deutlich zurückgehen. Zu sehen in den Vorhersagen auf
elbenau.de/elbe und im heutigen
Lagebericht.
06.06. Endlich Sandsäcke
Von Nachbar zu Nachbar sprach sich herum – an der Feuerwehr gibt es Sandsäcke
zum Selberfüllen. Und ruck-zuck waren eine Menge Leute unterwegs, die mithalfen, die
Sandsäcke zu füllen, um sie dann mitzunehmen oder von einigen hilfsbereiten Leuten
mit Pkw-Hänger oder Pickup abholen zu lassen. Was sich erst etwas später herausstellte:
der Sand und die Säcke waren nicht von offizieller Stelle angeliefert, sondern
von einem Elbenauer privat angeliefert und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt
worden.
06.06. THW-Einsatz am Umflutdamm – mit Schubkarren auf dem Deich
Am Abend ging bei der Elbenauer Feuerwehr über Funk die Meldung ein "Bringt Eure
Schubkarren sofort zur Einsatzstelle Haberlandbrücke". Etwas ratlose Gesichter:
'wir haben doch gar keine Schubkarren'. Kurz darauf rief Feuerwehrmann Andy Bitter
die Elbenauer dazu auf, alle verfügaren Schubkarren heranzuholen, und kurz darauf
waren so viele da, daß eine Fuhre mit dem Einsatzwagen nicht ausreichte.
Das THW wartete schon, ließ den Fotografen aber nicht an die Einsatzstelle.
"Aus Sicherheitsgründen", wie es hieß. Immerhin sagte ein THW-Mitarbeiter, daß es am
Deich etwa 900 Meter Richtung Alte Fähre eine Sickerstelle gebe. Dorthin waren
dann THW-Mitarbeiter und freiwillige Helfer mit den inzwischen eingetroffenen
Schubkarren voller Sandsäcke unterwegs, um sie dann am Deich aufzustapeln.
Auf die Frage, warum es so wenig Infos gebe (in Elbenau kursierten – auch
wegen des THW-Einsatzes – zu der Zeit schon Gerüchte, der Deich würde
bald nachgeben), sagte der Mitarbeiter des THW, man hänge solche Einsätze
gerade deshalb nicht an die große Glocke, um keine Panik aufkommen zu lassen.
Zumindest versuchte er zu beruhigen, "machen Sie sich keine Sorgen, das ist
nur ein wenig Sickerwasser, da kommen ein paar Sandsäcke drauf und
dann war's das". Hoffen wir mal, daß das THW die Sache unter Kontrolle hat.
Und dennoch wäre etwas mehr Information über derartige Einsätze besser und würde
vor allem Vertrauen schaffen.
06.06. Satellitenauge blickt auf das Hochwasser
Das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des Deutschen
Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat bereits seit einigen Jahren Technik
im Einsatz, mit der von Satelliten aus weltweit Fotos von Überschwemmungs- und anderen
Katastrophengebieten möglich sind. Damit können dann Einsatzkräfte bei der
Koordinierung von Maßnahmen unterstützt werden. Beim aktuellen Hochwasser wurde
dieser Dienst auch wieder für Deutschland aktiviert.
Nach den Donaugebieten und Sachsen gibt es nun auch die ersten Lagebilder für
Sachsen-Anhalt. Die nebenstehende Karte, die Überschwemmungsflächen an der Elbe
von Aken bis Schönebeck und an der Saale von Bernburg bis Barby zeigt, kann
hier
in zwei unterschiedlichen Auflösungen heruntergeladen werden.
05.06. Gute Aussichten – Elbenau bleibt trocken
Im aktuellen Bericht der
Hochwasservorhersagezentrale wird für den Pegel Barby der Hochwasserscheitel am
Sonntag und Montag mit 7,30 Metern erwartet. Das sind "nur" 30 Zentimeter mehr als 2002
und ein ganzes Stück weniger als befürchtet (prognostiziert wurden vor ein paar
Tagen noch 7,84 Meter). Heute 16 Uhr wurde in Barby ein Pegel von 6,49 Meter
gemessen. Das heißt, es wird dort noch ein Anstieg von 81 Zentimetern erwartet.
Für den elbabwärts liegenden Pegel Magdeburg wird noch ein Anstieg um 1,67 Meter
auf 7,20 Meter erwartet. Daß das Wasser in Magdeburg stärker ansteigt erklärt
sich dadurch, daß die Elbe in Magdeburg nicht so viel Platz hat. Das Wasser kann
sich nicht in der Breite verteilen und fließt dort entsprechend schneller und höher.
Was bedeuten die erwarteten Pegelstände für Elbenau?
Dazu erklärte Schönebecks Dezernent Joachim Schulke, der zur Zeit im Stab
für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) tätig ist: "Durch den erwarteten
Hochwasserscheitel werden die Deichhöhen nicht erreicht, weder am Deich der Elbe noch am Deich des Umflutkanals. Die
Deiche werden nicht überspült werden. Deshalb sind aktuell keine Maßnahmen wie
zum Beispiel eine Erhöhung der Deiche durch Sandsäcke notwendig." Er sagte
weiter, daß die Höhenreserven auch so weit ausreichen, daß auch bei Wellengang
kein Wasser über den Deich strömen wird. Schulke erläuterte die Arbeit des SAE, der sich in Schönebeck zweimal täglich
mit dem LHW und dem THW trifft, um die aktuelle Situation zu beraten. Dabei
werden auch jedesmal die Hochwasserprognosen zugrundegelegt und notwendige
Maßnahmen abgestimmt. Wenn sich daraus eine konkrete Gefahr für Elbenau abzeichnet,
dann wird entsprechend reagiert.
Der aktuelle Wasserstand am Deich scheint die Aussagen zur ausreichenden Deichhöhe zu bestätigen.
Das Wasser stand heute abend am Deich des Umflutkanals (Foto: an der Überfahrt zur
Haberlandbrücke) bereits recht hoch. Leider war die Markierung nicht mehr
sichtbar, mit der jemand beim Hochwasser vor zwei Jahren den Höchststand auf der
Straße farbig markiert hat. Ansonsten hätte man einen kleinen Anhaltspunkt
für die noch zu erwartenden Wasserstände gehabt.
Bei einer Messung um 20 Uhr stand das Wasser noch etwa 140 Zentimeter unterhalb
der Deichkante. Auf Grundlage des Barbyer 20-Uhr-Wertes und der Prognosen ist
bis Sonntag ein Anstieg des Wassers um etwa weitere 75 Zentimeter möglich.
Dann bleiben aber immer noch 65 Zentimeter bis zur Deichkrone.
Inzwischen waren sogar schon Gerüchte zu hören, Elbenau würde evakuiert werden.
Dazu sagte Joachim Schulke, daß dies keinesfalls so sei, und "wenn Evakuierungen
geplant wären, hätten wir in Elbenau schon längst informieren müssen und die
Elbenauer entsprechend benachrichtigt".
Eine Garantie, daß die Deiche halten, kann sicher niemand abgeben. Wichtiger ist
dabei, daß deren Zustand ständig kontrolliert wird und daß sie nicht durch unbefugtes
Betreten oder Befahren beschädigt und geschwächt werden. Vor allem sollten sich die
Hochwassertouristen bitte auf das Betreten der asphaltierten Bereiche wie beispielsweise
der Deichüberfahrten beschränken oder von der Elbebrücke aus auf das Hochwasser schauen,
nicht aber auf dem Deich laufen.
Angesichts der etwas reduzierten, aber immer noch sehr hohen Prognosewerte kann man die Lage derzeit mit
"ernst, aber nicht hoffnungslos" umschreiben.
Vor allem besteht kein Anlaß zu Panik. Die hier auf elbenau.de veröffentlichten
Zahlen zu möglichen Überflutungshöhen waren nur dazu gedacht, einen Anhaltspunkt
für mögliche Wasserstände zu geben. Etwa wenn jemand vorsorglich wichtige Papiere,
Fotos und elektronische Geräte in höher gelegene Bereiche bringen möchte und dazu
erstmal wissen muß, wie hoch das sein müßte. Daß ein solcher Ernstfall tatsächlich
eintritt, braucht zumindest nach derzeitigem Stand nicht befürchtet werden.
04.06. Neue Hochwasservorhersagen machen etwas Hoffnung
Inzwischen kam die aktuelle Hochwasserinfo
herein, deren Vorhersagewerte bzw. Abschätzungen für den Hochwasserscheitel
um 20 Zentimeter nach unten korrigiert wurden. Statt 7,85 Meter werden am Sonntag
am Barbyer Pegel 7,65 Meter erwartet. Das sind immer noch 65 Zentimeter höher
als 2002, gibt aber schon wieder etwas Hoffnung. Schaut man sich die
Übersicht
der Pegelwerte der Elbe an, dann wird jetzt für Schöna und Dresden bereits für
den 6.6. ein Scheitelpunkt prognostiziert, ab da geht es (flußabwärts mit
entsprechender zeitlicher Verzögerung) wieder leicht abwärts. Bleiben noch Mulde
und Saale als Risikofaktor, denn beide Nebenflüsse der Elbe haben noch steigende
Pegel. Wenn alles gut geht, kommt der maximale Saalepegel bereits vor dem der Elbe.
bei uns an.
04.06. Höhenangaben für Elbenau
Aktuell fragt sich wohl jeder, wie hoch liegt eigentlich mein Haus? Die
Schachtdeckel von Regen- und Abwasserkanal sind von der Höhe her genau eingemessen
und können zur Abschätzung der Höhenlage genutzt werden.
Auf eine Anfrage nach diesen Daten reagierte das Tiefbauamt sehr schnell. Danke
dafür an die Mitarbeiter des Tiefbauamtes, vor allem an Regina Schäfer, die die
Daten aus den Plänen heraussuchte und in diese Tabelle
eintrug.
Darin sind für die Elbenauer Straßen die entsprechenden Hausnummern angegeben,
vor denen sich Kanaldeckel befinden, und dazu die Höhenangabe (mit dem Zusatz
R – Regenwasser bzw. S – Schmutzwasser). Eine Angabe von z.B.
18/R47.18 heißt dann, daß der Regenwasserschacht vor Hausnummer 18 eine Höhenlage
von 47,18 Meter hat.
Diese Angaben können dann (wie am 3.6. beschrieben) mit den Höhenangaben des
Schönebecker Pegels verglichen werden, um einen Anhaltspunkt für mögliche
Überflutungsgefahren zu erhalten.
03.06. Noch mehr Hochwasser
Das Pretziener Wehr wurde heute nachmittag gezogen, damit wird der Umflutkanal
geflutet, die Straße zwischen Schönebeck und Gommern ist damit nicht mehr
passierbar.
Während es auf der Wehrbrücke von Mitarbeitern des Landesbetriebes für
Hochwasserschutz LHW wimmelte, lockte die Ziehung des Wehres auch wieder
viele Schaulustige an. Sicher auch, weil das Hochwasser nun doch ein großes zu
werden droht.
Die aktuelle Hochwasserlage stellt sich nach den Vorhersagen (z.B. auf
elbenau.de/elbe) nun doch
bedrohlicher dar als es zunächst aussah. Die Pegelvorhersagen bei ELWIS werden
unterschieden in Vorhersagewert und Abschätzung. Die Vorhersagewerte treffen
zuverlässiger ein, während die für mehrere Tage im Voraus angegebenen Abschätzungen
dagegen etwas ungenauer sind.
Wurde für den Pegel Barby gestern noch ein Scheitelwert von 7,05 Meter abgeschätzt,
also knapp über dem 2002er Pegelstand, so wird dieser Wert nun schon am Morgen
des Mittwoch, 5. Juni, erreicht. Als Vorhersagewert, also wird er relativ
sicher auch so eintreffen. Viel schlimmer ist dann aber der Blick auf die
darauffolgenden Schätzwerte: Für Donnerstag, 6. Juni, werden 7,55 Meter und für
Freitag, 7. Juni dann 7,84 Meter erwartet. Das wären dann über 80 Zentimeter mehr
als 2002. Ähnliches gilt auch für den abwärts von Elbenau gelegenen Pegel Magdeburg.
Dort werden 7,43 Meter erwartet, das sind 70 Zentimeter mehr als 2002 (6,72 Meter).
Die Hochwasserzentrale
Sachsen-Anhalt meldet in ihrer heutigen Information, daß an der Elbe die Alarmstufe
4 erwartet wird. Da der Server anscheinend immer noch überlastet ist, können Sie
die heutige Meldung hier nachlesen.
Ohne jetzt Panik verbreiten zu wollen: aber räumen Sie zumindest mal Ihre
Wertsachen in höher gelegene Stockwerke des Hauses.
Denn die Deiche sind zwar relativ gut in Ordnung, aber es hat immerhin drei
Wochen lang geregnet, sie könnten also weicher sein als für die Standsicherheit
gut ist. Und wenn ich an die Zeit als Deichwache während des 2002er Hochwassers
denke, so war damals nicht mehr viel Platz vom Wasserspiegel im Umflutkanal bis
zur Deichoberkante.
03.06. Im schlimmsten Fall – wie hoch würde in Elbenau das Wasser stehen?
Angesichts der aktuellen Hochwassersituation und der für Ende der Woche
vorhergesagten überaus hohen Wasserstände stellt sich vielen die Frage, was im
schlimmsten Fall passieren würde. Wie hoch würde also das Wasser in Elbenau
bei einem Deichbruch stehen?
Elbenau liegt auf dem Elbenauer Werder, einer ehemaligen Elbinsel zwischen der
heutigen Elbe und der Alten Elbe bzw. jetzt dem Umflutkanal. Der Elbenauer Werder
liegt bei Hochwasser tiefer als der Wasserspiegel der Elbe. Im Fall eines
Deichbruches würde das Wasser aus der Elbe bzw. dem Umflutkanal in das Gebiet
des Elbenauer Werders einströmen und das Gebiet zwischen den Deichen mit Wasser
füllen. Der Wasserstand würde dann auf den Wasserstand der Elbe an der Stelle des
Deichbruches ansteigen.
Auf der Hochwasserstele am Schönebecker Elbufer (Foto) sind einige Hochwasserstände
der vergangenen 200 Jahre eingetragen, einschließlich der Höhen über Normalnull.
Zum Vergleich: Die Randauer Straße in Elbenau liegt in Höhe der Einmündung der
Neuen Straße bei 48,20 m HN. Der Wasserspiegel der Elbe lag 2002
bei 49,81 m üNN, also 1,61 Meter höher als die Randauer Straße.
Bei einem nach aktueller Vorhersage 80 Zentimeter höherem Hochwasser könnte bei
einem Deichbruch das Wasser dort also 2,40 Meter hoch stehen.
Einen genauen Anhaltspunkt geben auch die Pegelwerte der Elbe am Pegel Schönebeck.
Pegel geben einen relativen Wert für den Wasserstand an. Die Pegelwerte eines
Pegels beziehen sich auf dessen Pegel-Nullpunkt (PNP). Der PNP ist vergleichbar
mit der Höhenlage der Null auf einem senkrecht gehaltenen Lineal. Für den
Schönebecker Pegel beträgt der PNP 42,702 m üNN. Addiert man zum PNP den
aktuellen Pegelstand, so erhält man die Höhe des Wasserspiegels der Elbe über
Normalnull.
Heute abend 19 Uhr lag der Pegelstand bei 543 cm. Damit stand die Elbe bei
48,13 m üNN. Also bereits knapp unterhalb der Fahrbahn der Randauer
Straße.
Einen entscheidenden Einfluß auf die Höhe des Wasserstandes hätten dann aber
noch Faktoren wie der genaue Ort eines Deichbruches oder ob das Wasser nach dem Überfluten
des Gebietes zwischen den Deichen stehen bleibt oder wieder irgendwo hinausströmt.
Die Elbe hat bei uns ein Gefälle von etwa 17 Zentimetern je Elbkilometer. Damit
liegt die Elbe am Beginn des Elbenauer Werders, bei Ranies und der Abzweigung der
Alten Elbe etwa 1,70 Meter höher als bei Schönebeck. Am Ende des Elbenauer Werders,
bei Prester, liegt sie 1,70 Meter tiefer. Bei einem flussabwärts gelegenen
Deichbruch würde das Wasser entsprechend weniger hoch steigen. Bei einem
flussaufwärts gelegenen dagegen würde das Wasser höher stehe, allerdings nur
etwas, da es weiter unterhalb den Deich von hinten überströmen und weiterfließen
würde.
03.06. Filmtip – Stummfilm mit Live-Begleitung
Ein Hinweis auf eine Veranstaltung im Nachbardorf Pechau: dort gibt es einen
Stummfilm zu sehen. Open Air und mit Livebegleitung an Piano und Geige,
aufgeführt durch das Wanderkino "Laster der Nacht" aus Leipzig. Eine Änderung
wurde bereits mitgeteilt: wegen des Hochwassers gibt es den Film nicht hinterm
Deich des Umflutkanals, sondern am Pechauer See. Wenn das Wetter nicht mitspielt
und es regnet, wird der Film in einer Scheune gezeigt (ist im Ort ausgeschildert).
02.06. Update der Hochwasserinfos
Inzwischen ist bei ELWIS der für den Pegel Barby vorhergesagte Hochwasserstand auf 6,98
Meter aktualisiert worden (siehe
elbenau.de/elbe/) und liegt damit
dicht am Höchststand des Jahrhunderthochwassers des Jahres 2002. Im Hochwasserlagebericht
stehen für den 07.06. sogar 7,05 Meter drin. Sollten diese Werte, die allerdings
derzeit nur als Abschätzung eingetragen sind, tatsächlich erreicht werden, hätten
wir ein relativ kurzes Jahrhundert gehabt.
Allerdings sollte dieser Vergleich zum Hochwasser des Jahres 2002 kein Grund
zu übertriebener Besorgnis sein. Das Hochwasser 2002 hätte eigentlich einen
noch höheren Wasserstand in unserer Region zur Folge gehabt, wären nicht weiter
oberhalb Deiche gebrochen. So gesehen fällt das aktuelle Hochwasser insgesamt
gesehen doch noch etwas kleiner aus. Für unsere Region würde das Hochwasser
aber dennoch so wie das 2002er Hochwasser ausfallen. Problematisch könnte (aber
dazu gab es noch keine konkreten Aussagen) werden, daß die Deiche möglicherweise
durch den Dauerregen schon stark durchfeuchtet und nicht mehr 100%ig stabil sind.
Die Hochwasserlageberichte sind normalerweise bei der
Hochwasserzentrale des Landes Sachsen-Anhalt
zu finden. Derzeit scheint der dortige Server von den vielen Anfragen überlastet
zu sein. Sie können sich den heutigen Bericht jedoch
hier herunterladen.
Am 3. Juni wird das Pretziener Wehr gezogen. Noch ist für unseren Bereich nur
die Alarmstufe 1 angegeben. Allerdings wird im Lagebericht schon darauf hingewiesen,
daß nicht ausgeschlossen werden kann, daß die Pegel-Richtwerte für die Alarmstufe 4
erreicht werden. Während Alarmstufe 3 ständigen Wachdienst auf den Deichen, auch
durch freiwillige Helfer, bedeutet, würde die Alarmstufe 4 dann bereits
Katastrophenalarm bedeuten.
02.06. Ziehung des Pretziener Wehrs für morgen angekündigt
Die Hochwasservorhersagezentrale des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und
Wasserwirtschaft teilte mit, nach der aktuellen Hochwasserberechnung werde der
Richtwert für die Öffnung des Pretziener Wehres (Anm.: dieser liegt bei einem
Pegelstand von 5,95 Meter am Pegel Barby) mit steigender Tendenz überschritten.
Die Öffnung des Pretziener Wehrs sei daher für Montag, den 03.06. geplant. Die
Vorbereitungen dafür sind schon in Gange, die Technik zum Heben der Platten ist
einsatzbereit und auch die Sicherungsnetze für die Nutzung der Wehrbrücke durch
Fußgänger sind bereits angebracht.
Der Hochwasserbericht wird heute 13 Uhr aktualisiert. Nach den aktuellen
Vorhersagen (siehe www.elbenau.de/elbe)
soll der Pegel in Barby bis auf 6,70 Meter steigen. Zum Vergleich können die Werte
der zurückliegenden Hochwasser herangezogen werden: beim Jahrhunderthochwasser 2002
lag der Barbyer Pegel bei 7,00 Meter, bei den auch schon recht hohen Hochwassern
der Jahre 2006 und 2011 bei 6,53 Meter. Es ist also kein so ganz kleines Hochwasser, das da auf uns zu kommt.
01.06.Wetterrückblick Mai
Niederschlag
Summe: 147 mm
Maxima: 49,7 mm/d am 07.05.
17,6 mm/h am 07.05.
Niederschlagstage: 16 Tage Temperatur
max. + 26,2 °C am 17.05.
min. + 4,3 °C am 23.05.
Mittelwert + 14,03 °C.
Der Mai 2013 wird als durchweg verregnet in Erinnerung bleiben, auch
wenn er einen sonnigen Beginn und auch zwischendurch einige schöne,
sonnige Abschnitte mit sommerlichen Temperaturen hatte. Zwischen diesen
allerdings regnete es dann beinahe täglich. Die höchsten Niederschläge
waren am 7. Mai (50 mm) und am 25./26. Mai (45 mm) zu verzeichnen.
Die Landwirte dürfte das feuchte Wetter freuen, denn die Kulturen
bekommen so auch ohne künstliche Beregnung das zum Wachstum nötige
Wasser. Nur auf den Acker kommen sie mit ihren Maschinen jetzt nicht
drauf. Zum guten Wachstum fehlte allerdings noch die Wärme. Pünktlich zu
den Eisheiligen gab es kalte Nächte mit wenigen Grad über Null und
leichtem Rauhreif, und bis Ende Mai immer wieder Perioden mit
Durchschnittstemperaturen von unter 10 Grad.
01.06. Hochwasservorbereitungen
Infolge des stetigen Regens (auch in den oberhalb gelegenen Einzugsgebieten von
Elbe und Saale) stieg der Wasserstand in den Flüssen. Jetzt
ist für Montag oder Dienstag bereits die Öffnung des Pretziener Wehrs angekündigt.
Die Baufirma OST-Bau aus Osterburg, die die Haberlandbrücke baut, ließ bereits
heute die Brückenbaustelle räumen und transportierte die Baustellencontainer aus dem
Umflutgelände ab. Mit Öffnung des Wehres wird Elbenau temporär wieder zur Insel,
mit links der Elbe und rechts dem Umflutkanal.
Auch das Grundwasser stieg im Mai weiter an, um etwa 30 Zentimeter. Seit
Mitte Dezember hat die Elbe kontinuierlich einen hohen bis mittleren
Wasserstand, deshalb ist das Grundwasser seit seinem Tiefststand Mitte
Dezember in den letzten 5 Monaten um etwa 95 Zentimeter gestiegen. Noch ist es
nicht besorgniserregend, weil es damit immer noch ca. 2 Meter unter Straßenniveau
steht, bis zum Kellerboden bleibt dann allerdings auch nicht mehr viel...
13.05. Rauhreif am Morgen
Auf die Eisheiligen – gestern Pankratius, heute Servatius – ist noch
Verlaß: nach einer sternenklaren Nacht lag leichter Rauhreif auf den Dächern.
Die Temperaturen sanken auf etwa 4 Grad. Gärtner und Landwirte indes können
aufatmen, Rauhreif gab es nur auf den isolierten Flachdächern. Frostschäden
an Pflanzen gab es nicht.
09.05. Herrentagsausflug bei beinahe perfektem Wetter
Der Himmelfahrtstag begann mit leichtem Regen, der aber gegen zehn Uhr aufhörte.
Spätestens dann brachen die Herren zu ihrem Herrentagsausflug auf, viele davon
auf der Strecke nach Ostelbien. Nach der ersten Station in Grünewalde lag der
nächste Haltepunkt in Elbenau. Ein paar Fotos davon und auch von einer kleinen
eigenen Herrentagsrunde mit dem Trecker gibt es hier.
Am Nachmittag gab es dann noch ein paar Regentropfen, aber das gehört irgendwie
auch dazu. "Zu Himmelfahrt gibt es immer etwas Regen", stellten viele schon fest.
Und der war in diesem Jahr mit nicht mal einem halben Millimeter kaum der Erwähnung
wert.
08.05. Umleitung für Radfahrer
Wie angekündigt wurden noch vor dem Himmelfahrtstag die Schilder aufgestellt, die
den Radfahrern den kürzesten Weg um die abgerissene Haberlandsbrücke weiter nach
Plötzky weisen. Ein Dank für die schnelle und unbürokratische Reaktion auf die
Anfrage geht an die Schönebecker Stadtverwaltung und das Straßenbauamt des
Salzlandkreises.
07.05. Mehr Regen, als der Boden fassen kann
Am Morgen des heutigen Tages mochte man noch denken, die zwei Millimeter
Niederschlag der vergangenen Nacht waren dringend nötig und es könne durchaus
noch ein wenig mehr sein. Doch schon einen halben Tag später hörte man förmlich
die Rufe in den gewitterschwarzen Himmel: "schließe deine Schleusen wieder".
Die knapp 50 Millimeter Regen, die bis dahin gefallen waren (davon 18
Millimeter allein in einer Stunde) waren mehr als genug, mehr als der Boden
fassen konnte. In den Gärten und auf Äckern standen Pfützen. Auch konnten (anders
als auf dem Foto) nicht alle Gullys den Niederschlag aufnehmen, so sah man in
der Randauer Straße Anwohner den Gully vor dem Haus säubern, damit das Wasser
der Straße nicht auf den eigenen Hof fließt.
Der Weg der Regengebiete auf dem Radarfilm des Wetterradars war dabei ungewöhnlich:
der Niederschlag kam von Südosten herangezogen, über Tschechien und Sachsen hinweg.
Und damit entlang des Niederschlagseinzugsgebietes der Elbe. Das erinnerte an
die seltenen Wetterlagen, wie sie zum Hochwasser 2002 führten. Normalerweise
kommen Niederschlagsgebiete eher von Westen, vom Antlantik her. Auch wenn es
im gesamten Elbegebiet ähnlich wie in unserer Gegend geregnet hat – die
Wasserstandvorhersage läßt
derzeit keine erhöhten Wasserstände erkennen.
05.05. Umleitung für die gesperrte Haberlandbrücke
Zur Zeit sieht man in Elbenau – oder auch an der Haberlandbrücke, wo es
jetzt wirklich nicht mehr weitergeht – oft Radfahrer, die wegen einer
fehlenden Umleitungsbeschilderung nicht weiter wissen. Was für die Elbenauer
selbstverständlich ist, ist für Ortsfremde nicht ersichtlich: die Umleitung für
Radfahrer führt über den asphaltierten Feldweg zur B246A und dort weiter über
die Brücke an der Alten Fähre nach Plötzky.
Bei der Stadtverwaltung ist die
Aufstellung eines entsprechenden Hinweisschildes angefragt. Nach Weiterleitung
dieser Anfrage an das für die Baustelle zuständige Straßenbauamt des Salzlandkreises
wird die Baufirma am Mittwoch ein Umleitungsschild für Radfahrer aufstellen.
Bis dahin der Hinweis für Ortsunkundige: biegen Sie an der Kirche nach rechts in die "Liesekuhle" ab
(linkes Foto). Die Lieskuhle führt sie zum Elbenauer Sportplatz. An der Einfahrt
zur Liesekuhle (rechtes Foto) ist auf dem grünen Hinweisschild der Weg zur
"Alten Fähre" ausgeschildert. Vom Elbenauer Sportplatz aus führt ein asphaltierter
Feldweg zur B246A, an der entlang ein Radweg Richtung Plötzky führt.
01.05. Start der Biergartensaison in Gärtners Bistro, lange Schlangen am Eiscafé Ebeling
Am ersten Mai eröffnete Elbenaus Bistro Gärtner die Biergartensaison und lud
mit 1-Euro-Preisen für Bier und Würstchen dazu ein. Veronika Gärtner hatte
gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen am Nachmittag alle Hände voll zu tun,
als zahlreiche Radtouristen bei sonigem Wetter zu einer Pause in
den Biergarten kamen (linkes Foto).
Auch im Eiscafé Ebeling herrschte Hochbetrieb. Am Nachmittag reichte die
Schlange am Eistresen zeitweise bis auf die Straße (rechtes Foto).
So zeigte sich am ersten Mai, daß Elbenau trotz Sperrung der Straße nach Plötzky
immer noch ein bekanntes und lohnendes Ausflugsziel ist. Der nächste
Ausflugs-Höhepunkt wird dann sicher der Himmelfahrtstag in der kommenden Woche
sein.
01.05. Kirchenradtour legt im Elbenauer Kirchgarten Kaffeepause ein
Die etwa 40 Radfahrer der Kirchenradtour der Schönebecker St.-Jakobi-Gemeinde
hatten schon etwa 30 Kilometer zurückgelegt, als sie in Elbenau eintrafen.
Ihr Weg führte sie über Ranies nach Prödel und von dort über Dornburg zurück.
Mit etwas Muskelkater, ansonsten aber glücklich über das schöne Radfahrwetter
ließen sie sich im Schatten der Bäume des Elbenauer Kirchgartens Kaffee und Kuchen
schmecken.
27.04. Elbenauer Frühlingsfeuer
Bis in den Nachmittag hinein sah man Autos, Trecker und Mopeds mit Anhängern,
aber auch Schubkarren und Handwagen, mit den die Elbenauer Baumschnitt, Sträucher
und ähnliche Gartenabfälle zum nachgeholten Osterfeuer auf den Sportplatz brachten.
Die Mitglieder der Feuerwehr, die das Aufschichten des Haufens überwachten, stellten
erstaunt fest, daß sogar noch eine ganze Menge Weihnachtsbäume dabei waren.
Der Haufen wuchs bis zum Nachmittag auf eine ansehnliche Größe an.
Allerdings spielte Petrus wieder nicht ganz mit – herrschte bis Freitag
sommerliches Wetter mit Temperaturen von 24 Grad, so gab es die ganze Nacht über
kräftigen Landregen, auch am Sonnabend noch Nieselregen, und einen Temperatursturz
von 15 Grad. Alles andere als angenehmes Frühlingswetter. Die Aussichten stehen
aber ganz gut, daß es zum Abend hin trockener wird, so daß es dann ein schönes
Elbenauer Frühlingsfeuer gibt. Für Getränke und Speisen vom Grill ist ab 19 Uhr
gesorgt und die Elbenauer sind sich sicher, daß am Abend viele Gäste kommen. Das
Feuer wird zu Einbruch der Dunkelheit entzündet und sorgt dann für gemütliche
Wärme.
24.04. Es geht weiter mit dem Brückenabriß
Auf der Elbenauer Seite sind noch Betonreste übrig, seit dieser Woche steht
der Bagger aber erst einmal auf der Plötzkyer Seite des Umflutkanals und reißt
von dort aus die Brücke weiter ab.
22.04. Boot an der Brückenbaustelle gestohlen
Am vergangenen Wochenende wurde an der Haberlandbrücke das Boot der Baufirma
gestohlen. Eine völlig unverständliche Tat, war es doch nur ein einfaches und
ziemlich altes Plastikboot, ohne jede Extras. Deshalb liegt die Vermutung nahe,
jemand habe sich einen schlechten Scherz erlaubt, und das Boot den Kanal
hinabtreiben lassen oder damit ein wenig auf der Alten Elbe herum gepaddelt.
Wie auch immer - wem irgendwo ein solches blaues Plastikboot auffällt, der
möge sich an die Polizei oder die Abrißfirma wenden. Seit die Brücke
abgerissen wurde, benötigen die Arbeiter das Boot, um über den Umflutkanal
zu kommen.
21.04. Pilger halten Einkehr in Elbenau
Etwa siebzig Pilger, vor allem aus dem Salzlandkreis, waren seit Freitag zu Fuß
auf dem Weg von Egeln nach Pretzien. Die erste Etappe war die längste, sie führte
von Egeln nach Eggersdorf, wo in der Sporthalle übernachtet wurde. Am Sonnabend
ging es von dort aus nach Schönebeck und heute über Elbenau weiter nach Pretzien.
In Elbenau wurde eine kleine Andacht gehalten und die schmucke Elbenauer Kirche
bewundert. Anschließend wartete noch das eigentlich nur kurze Stück bis Pretzien.
Aber wenn man schon fünfzig Kilometer in den Beinen hat, dann können auch weitere
sieben Kilometer ganz schön anstrengend sein.
16.04. Die Haberlandbrücke verschwindet Stück für Stück
Heute wurde mit dem endgültigen Abriß der Haberlandbrücke begonnen. Mit dem
hydraulischen Betonmeißel des Baggers wurde die tragende Struktur zerstört,
wodurch die Brücke ins Wasser des Umflutkanals kippte. Nun sieht es an der Brücke
sehr nach Zerstörung aus: die östliche Brückenhälfte liegt noch im Wasser, die
westliche ist bereits zum überwiegenden Teil in kleinere Betonstücke zerkleinert.
Der 25 Tonnen schwere Bagger hat dabei mit seinen 180 PS mächtig zu tun.
15.04. Brückenabriß beginnt
Jetzt wird es Ernst mit dem Brückenabriß. Seit heute hat ein Komatsu PC 240 NLC
mit dem Abriß der Brücke begonnen. In ein paar Tagen wird sie wohl verschwunden
sein.
Allerdings sieht der Beton unter dem bereits abgetragenen Pflaster noch gar
nicht so schlecht aus - würde womöglich eine Erneuerung der oberen Stahlbetonschicht
ausreichen, deren Bewehrung zuletzt durch Betonschäden freilag? Und könnte in
dem Fall eine Menge Geld (und Zeit) gespart werden?
13.04. Volksstimme erinnert an die Goldene Blume
Golden Blume (Foto leider nicht datiert).
Anklicken für größere Auflösung.
Das Bild des Heimaträtsels der Volksstimme war diesmal die Goldene Blume - für
Elbenauer war es kein Problem, auf die Lösung zu kommen. In der Wochenendausgabe
löste die Volksstimme das Rätsel auf und erinnerte zugleich an die traditionsreiche
Elbenauer Gaststätte. Der Artikel ist hier
nachzulesen.
Zahlreiche Volksstimme-Leser erinnerten sich an das gute und preiswerte Essen
und die Faßbrause, andere an die Diskos im Saal oder die Kinovorführungen des
über die Dörfer ziehenden Landkinos.
Einen Fehler muß ich dabei selbst eingestehen: in meiner Zuschrift erinnerte ich
an den damals bestehenden Denkmalschutz und nannte dabei eine um hundert Jahre
zu alte Jahreszahl. Richtig wäre 1737 gewesen, worauf mich ein Elbenauer aufmerksam
machte.
10.04. Osterfeuer wird nachgeholt – nun als Elbenauer Frühlingsfeuer
Das wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausgefallene Osterfeuer wird am letzten
Aprilwochenende nachgeholt. Am Sonnabend, dem 27.04. wird zu Einbruch der Dunkelheit
das Feuer entzündet. Wegen des um einen Monat verschobenen Termins und wegen
der Sommerzeit geht die Sonne fast zwei Stunden später als zum ursprünglichen
Termin unter – erst um 20:30 Uhr, und so richtig dunkel wird es erst 22 Uhr. Die
gastronomische Versorgung ist natürlich bereits früher gewährleistet.
Auch zu diesem Termin gilt, daß das Brenngut erst im Verlauf des Sonnabend
angeliefert werden darf.
Nähere Informationen können Sie später hier nachlesen.
05.04. Straßensperrung
Für die aus Richtung Magdeburg kommenden Autofahrer ist es seit dem 2. April
deutlich gekennzeichnet: die Straße Richtung Plötzky ist gesperrt. Grund sind
die Bauarbeiten an der Haberlandbrücke. Konnte man die Absperrung am Nachmittag
des 2. April noch umfahren und die Brücke benutzen, so ist dies ab jetzt nicht
mehr möglich. Und so sah man heute einige Autofahrer am Baustellenzaun kehrtmachen.
Radfahrer und Fußgänger konnten jedoch die Baustellenabsperrung umgehen und
dennoch die Brücke benutzen. Damit wird es wohl in einigen Tagen vorbei sein,
wenn die alte Brücke gänzlich abgerissen wird. Unterdessen haben bereits die
ersten Inline-Skater die Straße von Elbenau zur Haberlandbrücke für sich
entdeckt, die sie ohne Autoverkehr in voller Breite ganz für sich haben.
04.04. Alles bleibt beim alten
Wie viele haben in den letzten Tagen beim Vorbeifahren aufmerksamer auf das
Verkehrsschild geschaut? Und sich über die falsche Berichterstattung
gewundert? Wenn ich jetzt sagen würde, 'Alles nur ein Aprilscherz', dann
stimmte das nicht ganz. Denn die Meldung zum hundertsten Jubiläum der
Eingemeindung Elbenaus ist voll und ganz richtig: am 1. April 2013 wurde
Elbenau Stadtteil von Schönebeck.
Ein weithin übersehenes Jubiläum (jedenfalls war anderenorts bisher nichts
darüber zu lesen oder hören), bei dem inzwischen von einigen Elbenauern die Frage zu
vernehmen war, ob es das wirklich Wert sei zu feiern.
Einer solchen Frage möchte
ich an dieser Stelle entgegenhalten, daß ein hundertjähriges Jubiläum zumindest zum
Nachdenken darüber anregen könnte, was die Eingemeindung für Elbenau gebracht
hat, und ob Elbenau nicht sogar besser dastehen würde, wenn es bis 2009 ein
eigenständiges Dorf geblieben wäre, dann vielleicht mit einer Stärke ähnlich
seiner Nachbardörfer. Denn auch wenn deren Ortschaftsräte nicht viel mehr als
eine Alibifunktion haben, so müssen doch in Schönebeck die Stimmen aus diesen
Ortsteilen zumindest gehört werden. Das soll nicht pauschal heißen, daß
Elbenau von Schönebeck außen vor gelassen würde – das neue Feuerwehrhaus
oder zuletzt der DSL-Ausbau zeigen das Gegenteil.
Es ist eher festzustellen, daß es zunehmend an einem eigenen dörflichen
Zusammenhalt fehlt. Wenn beispielsweise die Dorffeste und andere Veranstaltungen
nicht mehr stattfinden, weil die Veranstalter für die nur wenigen Besucher kaum noch
bereit sind ihre Freizeit zu opfern, dann liegen die Ursachen neben einer
vielfältigeren Freizeitgestaltung sicher auch in einer fehlenden dörflichen
Identifikation. Im Vergleich mit seinen Nachbardörfern schneidet Elbenau
darin jedenfalls nur schlecht ab. Kann natürlich sein, daß diesen Dörfern –
auch als Folge einer unsinnigen Gebietsreform – ein solcher Prozeß noch
bevorsteht oder bereits begonnen hat.
Soweit der Beitrag von elbenau.de zum ausgefallenen hundertsten Jubiläum der
Eingemeindung. Sollten Sie Meinungen dazu haben, die an dieser Stelle veröffentlich werden sollen, so
können Sie die gern per
E-Mail
mitteilen.
Ach ja, da bliebe nur noch die Sache mit dem Ortseingangsschild aufzulösen: wie
Sie hier im originalen Foto sehen, brauchen Sie keine Sorge haben – in Elbenau bleibt alles beim alten.
01.04. Neues Ortsschild zum hundertsten Jahrestag der Eingemeindung Elbenaus
Auf den Tag genau heute vor 100 Jahren wurde Elbenau nach Schönebeck
eingemeindet. Die Eingemeindung war damals eine Voraussetzung, den Bau
der Schönebecker Elbbrücke genehmigt zu bekommen. Damit konnte Schönebeck
auf einen ostelbischen Stadtteil als Grund für die Notwendigkeit einer
Brücke verweisen. Das Beispiel zeigt, daß auch damals schon in die
Trickkiste gegriffen wurde, um Bauvorhaben durchzusetzen.
Obwohl schon hundert Jahre Stadtteil, hat Elbenau seinen dörflichen
Charakter nie ganz verloren – dennoch ist es gegenüber anderen Dörfern
benachteiligt. Als vor vier Jahren Elbenaus Nachbardörfer Plötzky, Pretzien
und Ranies gleichfalls Stadtteile von Schönebeck wurden,
durften sie im Gegensatz zu Elbenau zumindest einen Teil ihrer
Eigenständigkeit behalten, indem sie weiterhin einen Ortschaftsrat und
ein eigenes, wenn auch kleines Budget haben. "Für Elbenau können wir das
nachträglich nicht mehr ändern", teilte Schönebecks Verwaltung auf Anfrage
von elbenau.de per E-Mail mit. Allerdings wurde eine andere Möglichkeit
vorgeschlagen, Elbenaus Bedeutung als eigenständigen dörflichen Ortsteil
hervorzuheben: "Zum hundertsten Jubiläum der Eingemeindung Elbenaus
werden wir auf den Ortsschildern die Bezeichnung Dorf hinzufügen", hieß
es in der E-Mail weiter, "auch wenn das nur von symbolischer Bedeutung
ist". Dieser Vorschlag wurde inzwischen umgesetzt und von den
Elbenauern überwiegend begrüßt.
30.03. Der Osterhase kommt im Schnee
Der diesjährige Winter wird wohl allen als nicht enden wollend in Erinnerung
bleiben. Bis Ende März Schnee, wenn auch mit Unterbrechungen, das gab es schon
lange nicht.
Im Garten eines Hauses in der Plötzkyer Straße haben Kinder aus
Schnee einen riesigen Schneehasen gebaut, ihm einen Schal umgebunden und ihm
ein Körbchen mit Ostereiern in die Hand gedrückt – vielleicht eine
Aufforderung, trotz des Schnees auf jeden Fall vorbeizukommen.
28.03. Osterfeuer abgesagt
Wie heute in der Volksstimme zu lesen war, wird das Osterfeuer wegen des zu
erwartenden Tauwetters abgesagt. "Dem Wetterbericht nach würde das Osterfeuer
im Schlamm versinken. Deshalb verschieben wir die Veranstaltung auf Ende
April/Anfang Mai", sagte Ronald Mühlsiegel, Elbenauer Feuerwehrmann und
Stadtwehrleiter der Schönebecker Feuerwehr. Die Absage ist zwar schade, aber
angesichts des Wetters verständlich. Nicht so sehr wegen des Schlamms an sich,
dafür gibt es Gummistiefel. Aber wenn tatsächlich ein paar Zentimeter Schlamm
auf dem darunter noch gefrorenen Boden stehen, weil das Wasser nicht versickern
kann, und einige hundert bis tausend Besucher über den Sportplatz laufen, dann
wäre der Rasen hinterher wohl endgültig ruiniert. Denn bereits jetzt ist der
Rasen auf dem Sportplatz nicht in bestem Zustand.
28.03. Weiße Ostern
Sind die Ostereier sonst bunt, um sie auf leuchtender Blumenwiese zu verstecken,
so ist in diesem Jahr Weiß die Tarnfarbe, mit der man Ostereier nahezu unsichtbar
machen kann. So wie diese hier, die der Osterhase schon mal probeweise versteckt
hat (Idee zum Foto: Lina Winkler). Ostern wird zum großen Teil weiß bleiben.
Der alte Winter aus Goethes Osterspaziergang hat sich diesmal nicht sehr weit
in die Berge zurückgezogen.
24.03. Die Vorbereitungen für das Elbenauer Osterfeuer laufen
Auch in diesem Jahr bereiten die Elbenauer Feuerwehr, der Sportverein und der
Bürger- und Kulturverein das Elbenauer Osterfeuer vor. Wie in den vergangen
Jahren bewährt, wird auch in diesem Jahr das Feuer erst im Laufe des Sonnabends
aufgeschichtet. Die Kameraden der Elbenauer Feuerwehr nehmen das Brennmaterial
von 9 bis 17 Uhr auf dem Sportplatz entgegen. Abgegeben werden darf nur
unbelastetes Material, keine Möbel oder behandeltes Holz. Bitte nichts vorher
abladen! Ansonsten droht eine kostenpflichtige Entsorgung.
Durch die Aufschichtung an nur einem Tag und nuter Aufsicht wird eine illegale
Entsorgung von Abfällen verhindert und zugleich vermieden, daß Tiere unter dem
Haufen Schutz suchen und dann im Feuer verbrennen.
Bei der Anlieferung von Brennmaterial wird um eine Spende für die Entsorgung der
Asche gebeten. Die Entsorgung der Reste des Osterfeuers muß von den Vereinen
bezahlt werden und kostet in jedem Jahr einige hundert Euro.
Das Osterfeuer wird bei Einbruch der Dunkelheit, also irgendwann zwischen 19
und 20 Uhr entzündet. Bereits ab 19 Uhr sorgen der Sportverein Elbenau und der
Elbenauer Bürger- und Kulturverein für die Versorgung mit Speisen vom Grill und
Getränken. Bei den aktuellen Wetterverhältnissen wird wohl der Glühwein heiß
begehrt sein.
Spannend wird die Frage, ob überhaupt genügend Brennmaterial zusammenkommt. Denn
bei vielen hat die Gartensaison noch gar nicht richtig begonnen, steht noch nicht
wie sonst viel Baum- und Heckenschnitt zur Verfügung. Da hilft nur, daß am
Sonnabend (da soll es auch etwas wärmer werden!) alle nochmal in ihren Garten
gehen und aufräumen.
Außerdem kann der Sportplatz am Sonnabend schon recht matschig werden. Für Sonnabend
sind bereits plus neun Grad vorhergesagt, da kann dann oben der Schnee getaut
sein, während der Boden in einigen Zentimetern Tiefe noch gefroren ist.
Elbenaus Nachbardorf Randau hat aus diesem Grund sein Osterfeuer abgesagt.
Schaun wir mal, wie es am Sonnabend bei uns aussieht. Dann kann man immer noch
das passende Schuhwerk aussuchen. Und warme Sachen, denn abends wird es wieder kühl.
24.03. Eisiger Frühling – minus 11 Grad im März
Blauer Himmel, Schnee und kräftiger Frost – alles andere als Frühlingswetter.
Minus 10,8 Grad betrug die Tiefsttemperatur der vergangen Nacht, und selbst am
Tag kletterte das Quecksilber nicht über Null (gestern Mittag waren es minus
2,7 Grad). Das läßt an den Dezember oder Januar denken, als die Tiefsttemperaturen
ähnlich tief lagen (-10,5 °C bzw. -11,6 °C). Obwohl die Sonne schon kräftig
scheint, kommt sie nicht gegen die arktische Kaltluft an, die derzeit von Nordosten
her einströmt. Während die Sonne Ende Dezember nur 14,6 Grad über dem Horizont
stand und 7:44 Stunden schien, steht sie heute mittag 39,6 Grad hoch. Die
Tageslänge beträgt 12:19 Stunden, also fast 5 Stunden mehr. So bleibt zu hoffen,
daß es bald wärmer wird. Die Meterologen sind sich noch nicht ganz sicher, ob
es bis Ostern weiter kalt bleibt oder eine warme Luftströmung aus Richtung
Frankreich endlich den Frühling bringt. Hoffentlich wird es bald wärmer, denn
wen man auch fragt – alle haben genug vom Winter.
09.03. Jahresrückblick der Elbenauer Feuerwehr
(Foto: www.schoenebeck.de)
Bei der Jahreshauptversammlung der Elbenauer Feuerwehr am 1. März erinnerte
Wehrleiter Andy Bitter an die Einsätze des vergangenen Jahres. Dazu gehört unter anderem
die Suchaktion nach einem vermißten Kind, das möglicherweise ertrunken war –
was sich dann zum Glück als Fehlmeldung herausstellte. Insgesamt gab es sieben
Einsätze der Feuerwehr, was im Vergleich zu anderen Jahren wenig ist. Im
einzelnen waren das neben der bereits erwähnten Suchaktion noch die Beseitigung
von Sturmschäden auf der B246a und einer Ölspur auf der Elbbrücke, eine
technische Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall zwischen Elbenau und Plötzky,
der Brand in einem Keller, in einer Tischlerei in Pretzien und in einem
Chemiebetrieb.
Zur Feuerwehr gehören 19 Kameraden, darunter fünf Frauen. Dennoch kann die
Einsatzbereitschaft nur am Wochenende voll gewährleistet werden kann, da viele
Mitglieder der Feuerwehr außerhalb arbeiten. Nachwuchs bekommt die Feuerwehr
durch die derzeit acht Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Unter Anleitung des
Jugendwarts Sascha Kunstmann und der Kameraden Christian Werner, Torsten Pötsch und Marcel Ohle
erlernen sie die für Brandbekämpfung und Vorbeugung nötigen Fertigkeiten und
das erforderliche Wissen.
Bei der Versammlung waren seitens der Stadtverwaltung Schönebecks OB
Hans-Jürgen Haase und Dezernent Joachim Schulke sowie Stadträte von den
Fraktionen der Linken, der SPD und der FDP zu Gast. Sie dankten der Feuerwehr
für ihre Einsatzbereitschaft.
Weitere Berichte gibt es bei der
Volksstimme
und der
Stadt Schönebeck.
02.03. Sterbender Winter
Vor wenigen Tagen noch ein stattlicher Schneemann, kündet dieser Schneehaufen
nun vom Ende des Winters.
02.03. Eiscafé Ebeling wieder geöffnet
Nach der Winterpause ist seit heute das Elbenauer
Eiscafé Ebeling wieder geöffnet.
Täglich außer Montag (ab Mai dann täglich Mo. bis So.).
24.02. Schneemannbauen
Bevor am Nachmittag das Tauwetter einsetzte, begann der Vormittag noch ganz
winterlich. Über Nacht und am Morgen waren fast 10 Zentimeter Schnee gefallen
und das frische Weiß lud geradezu zu einer Winterwanderung ein. Oder auch zum
Schneemannbauen, wie es diese Familie in Alt Elbenau macht.
16.02. Herr Fischer, Herr Fischer, wie tief ist das Wasser?
Die auf der Liesekuhle heute gemessene Eisdicke von 7 bis 9 Zentimeter reichte
zum Betreten und hätte auch zum Schlittschuhlaufen gereicht. Das Eis war fest
und hatte eine glatte Oberfläche. Da aber heute kein anderer Schlittschuhläufer
Zeit hatte, machte ich mich mal an die Beantwortung einer Frage, die sich mir
schon einige Zeit stellte: Wie tief ist eigentlich die Liesekuhle? Das Eis machte
die Antwort relativ leicht, ansonsten hätte man erst ein Boot heranholen müssen.
So mußten nur Löcher reingeschlagen und die Tiefe gemessen werden.
Die reine Wassertiefe liegt zur Zeit bei etwa 80 bis 100 Zentimeter. Dann allerdings
kommt eine je nach Messort zwischen 30 Zentimeter und 1 Meter dicke Schicht aus
schwarzem Schlamm. Auf den obigen Fotos (links: Wassertiefe, mitte:
bis zum festen Grund, rechts: ungefähre Dicke der Schlammschicht) sind es etwa 80
Zentimeter. Das ist, auch wenn man es immer ahnte, doch erschreckend viel. Das
Umfeld der Liesekuhle wurde zwar in den letzten Jahren neu gestaltet –
es wäre aber nun an der Zeit, den Elbenauer Dorfteich endlich auch mal zu
entschlammen, bevor er in ein paar Jahren zu einer stinkende Kloake wird.
4000 m² Wasserfläche mit durchschnittlich 50 cm Schlamm bedeuten allerdings
eine Menge von 2000 m³, und selbst wenn man den Schlamm etwas entwässern würde,
blieben noch um die 1000 m² übrig. Vielleicht ist das Zeug ja als Dünger
zu gebrauchen?
16.02. Stau im Landgraben
Der Elbenauer Landgraben steht an Lausch' Brücke so hoch, daß das Wasser schon
den Uferrand erreicht (linkes Bild). Inzwischen hat das Wasser eine Tiefe
erreicht, bei der man – wäre es nicht so trübe und kalt – durchaus schon mit
dem Kahn fahren könnte. Für den Sommer wäre das sogar eine interessante
Vorstellung.
Ursache des hohen Wasserstands ist aber nicht etwa der durch das Hochwasser
der Elbe inzwischen um etwa 30 Zentimeter gestiegene Grundwasserstand. Vielmehr
kommt das Wasser im Graben aus Richtung Ranies herangeströmt, als Sickerwasser
des am Pretziener Wehr gestauten Wassers. Außerdem ist der Graben durch ein
Hindernis leicht angestaut. Und so hat Elbenau wieder einen kleinen Wasserfall
(rechtes Bild). Ein wenig versteckt und nur zu Fuß zu erreichen, kurz vor der
Einmündung in die Alte Elbe. Bereits seit zwei Jahren staut dort ein Damm aus
Hölzern und inzwischen angespülter Erde den Graben. Der Graben wird zwar
regelmäßig gereinigt, das Hindernis hat diese Grabenpflege aber bisher schadlos
überstanden. Und so kann man sich jetzt eben wieder einen Wasserfall im
Miniformat ansehen.
Kurz davor befindet sich ein altes, halb verfallenes und noch aus den Zeiten
der LPG stammendes Meliorationsbauwerk; ein Betonklotz mit Führungsschienen für
einzuschiebende Bretter, mit denen der Grundwasserstand reguliert werden konnte.
Der nun natürlich vorhandene Stau geht zur Zeit nicht über das hinaus, was die
Meliorateure absichtlich einstellen konnten, man könnte also zunächst "ist ja
noch alles im grünen Bereich" sagen. Aber vielleicht geht ja bei der nächsten
Grabenpflege auch jemand mal an den Stau heran (was in dem Fall Handarbeit
bedeutet – und wohl der Grund dafür ist, daß er noch nicht beseitigt wurde).
15.02. Noch eisig
Seit über einer Woche ist es nachts wieder frostig kalt, liegen die Temperaturen
auch am Tage nur kurze Zeit über Null. Anlaß, mal an der Liesekuhle nach dem
Eis zu schauen. Siehe da, das Tauwetter hat den zwischenzeitlich auf das Eis
gefallenen Schnee zusammengeschmolzen und eine beinahe perfekt glatte Eisfläche
hinterlassen. Messungen ergaben eine Eisdicke von 6 bis 7 Zentimeter. Nun ja,
gerade so an der Grenze des für Einzelpersonen zulässigen. Zumindest hat das
Eis den Mann mit dem Eisbohrer auch ohne zu knacken ausgehalten. Nur an den
Rändern ist durch das etwas angestiegene Grundwasser das Eis etwas dünner (ein
Brett für den ersten halben Meter mitzunehmen kann nicht schaden). Und: wenn
jemand auf's Eis gehen sollte, gelten natürlich immer und jetzt erst Recht die
Sicherheitshinweise (siehe 19.01.).
Die heutige Nacht bringt bei sternenklarem Himmel nochmal einige Minusgrade,
am Tage soll es aber wieder wärmer werden. Also wenn jemand Schlittschuhlaufen
möchte, dann vielleicht eher morgens.
12.02. Kommt Anschlusszwang an den Niederschlagskanal?
Mich erreichte heute der Hinweis auf eine Protestaktion gegen den demnächst
im Landtag zur Beschlußfassung vorliegenden Gesetzentwurf des neuen Wassergesetzes
Sachsen-Anhalt. In diesem Entwurf sind Passagen enthalten, die es den Kommunen
gestatten bzw. stark erleichtern würden, Bürger zum Anschluss der
Niederschlagsentwässerung an das Abwassernetz zu verpflichten. Der
Verein Bezahlbares Abwasser
wehrt sich mit Protestschreiben dagegen. Dort
können Sie sich ein vom Verein verfaßtes Flugblatt herunterladen, das auch eine
an das Umweltministerium adressierte Protest-Postkarte enthält.
Die Befürchtungen bestehen vor allem darin, daß sich Kommunen Kosten für nach
der Wende überdimensioniert aufgebaute Abwasserbeseitigungsanlagen vom Bürger
nachträglich hereinholen wollen.
In dem Zusammenhang soll kurz erläutert werden, wie in Elbenau die
Entwässerung des Niederschlagswassers und des Abwassers funktioniert. Mitte der
1990er Jahre wurden separate Leitungssysteme für Abwasser und Niederschlag
angelegt. Das erfasste Niederschlagswasser wird auf kurzem Weg in den Elbenauer
Landgraben geleitet. Das separat davon erfaßte Abwasser wird mittels einer Pumpstation
durch eine unter der Elbe hindurch verlegte Druckleitung bis ins Schönebecker
Klärwerk gepumpt.
Die Kosten für die Leitungssysteme wurden nach Straßenlänge und Grundstücksfläche
auf die Grundstücksbesitzer aufgeteilt. In den später erschlossenen Baugebieten
wurden die Leitungen durch den Erschließungsträger angelegt, die Kosten auf die
Käufer umgelegt und die Leitungssysteme der Stadt übergeben. Auf diese Weise
sind die in Elbenau verlegten Leitungssystem bezahlt.
Allerdings wird das Regenwasser nicht in allen Straßen Elbenaus von dem
Leitungssystem erfaßt, so sind beispielsweise in der Plötzkyer Straße nur
Versickerungsrinnen unterhalb des gesplitteten Gehwegs angelegt. Dort soll beispielsweise das Wasser der Fahrbahn
versickern. Das funktioniert mehr oder weniger. Einen Anschlußzwang für die
privaten Grundstücke gibt es zur Zeit nicht, sofern das Niederschlagswasser
auf dem Grundstück versickern kann.
Der neue Entwurf des Wassergesetzes geht unter anderem auf mögliche Maßnahmen
gegen hohe Grundwasserstände zurück. In Elbenau würde ein Anschlußzwang jedoch
nichts gegen hohe Grundwasserstände nützen, denn das Grundwasser hängt neben der
Versickerung auch von anderen Faktoren ab, wie beispielsweise dem aus Richtung
Pretziener Wehr durch den Elbenauer Landgraben in Richtung Alter Elbe fließenden
Wassers. Und genau dorthin wird das Wasser aus dem Regenwasserkanal geleitet.
Zudem würde auch nur das Wasser von versiegelten Flächen erfaßt werden, nicht aber
das in Garten, Wiese und Acker weiter versickernde Wasser.
02.02. Baumfällarbeiten an der Haberlandbrücke
Wie angekündigt wurden bereits jetzt, vor Beginn der Brutzeit von Vögeln,
einige Bäume im Bereich der Baustelle der Haberlandbrücke gefällt. Ob der
dort ansässige Biber ebenfalls von den Arbeiten gelesen hatte und sich deshalb
daran beteiligte, ist nicht bekannt. Hier
gibt es einen Bericht der Schönebecker Volksstimme über die an der
Haberlandbrücke vorgesehenen Arbeiten.
27.01. Zugefrorene Gräben
Nicht nur auf der Liesekuhle, sondern auch auf dem Elbenauer Landgraben (Bild
links, an Lausch' Brücke) war das Eis dick genug zum Schlittschuhlaufen. Und das,
obwohl dort jetzt wieder etwas Wasser entlangfließt. So brauchten diese Kinder
nur wenige Schritte bis zu "ihrer" Eisbahn gehen.
Auch die Alte Elbe hinter den Kleingärten war fest zugefroren (Bild rechts).
Die Frage nach der Tragfähigkeit beantwortete eine Rotte Wilschweine, die vor
den Spaziergängern über das Eis geflüchtet war. Was diese Tiere trägt, sollte
auch Menschen aushalten. Vom Eis aus ergab sich ein ungewohntes Bild der
Elbauenlandschaft. So wird zum Beispiel sichtbar, wie hoch der hinter den Gärten
angelegte Deich über dem Wasserspiegel der Alten Elbe liegt. Dieser alte Deich
ist einige Jahrhunderte alt und stammt noch aus der Zeit, als ein Teil
des Elbwassers durch das Bett der Alten Elbe floß. Die Deiche, die man im
Gebiet der Elbenauer Schweiz an mehreren Stellen noch sehen kann, schützten das
Gebiet des Elbenauer Werders bei Hochwasser vor Überschwemmungen.
26.01. Eislaufen in Elbenau
Vor der (inoffiziellen) Freigabe des Eises wurde an mehreren Stellen mit
Probebohrungen die Eisdicke auf der Liesekuhle gemessen (Bild links oben).
10 bis 12 Zentimeter waren es – nach den Eisregeln des DRK
ist das ausreichend, und so stand von der Eisdicke her dem Eislaufen nichts
entgegen. Natürlich mit der nötigen Vorsicht, aber die sollte ohnehin immer mit dabei sein. Hinweise zu
den Verhaltensregeln finden Sie im Plakat vom 19.01.
Das Eis ist von der Oberfläche her zwar nicht das beste, aber nach einem ersten
Test zum Schlittschuhlaufen geeignet. Etwas wellig, aber mit glatter und harter
Oberfläche, mit einer dünnen, losen Schneeschicht. Schöner wäre eine klare,
spiegelglatte und ebene Eisschicht – aber wir sind hier ja nicht bei
"Wünsch Dir was".
Übrigens wird das Wochenende für einige Zeit die letzte Gelegenheit zum
Schlittschuhlaufen gewesen sein, denn ab Sonntag Mittag ist Tauwetter angesagt,
mit Temperaturen in den kommenden Tagen bis 10 Grad.
24.01. Aktuelle Eislage
Da ohnehin danach gefragt wird – ja, es gibt neue Messwerte:
Die aktuelle Eisdicke auf der Liesekuhle beträgt 8 bis 9 Zentimeter. Das ist
schon erfreulich dick. Noch erfreulicher ist, daß der in den letzten Tagen
gefallene Schnee durch das aufsteigende Wasser angetaut und zu Eis geworden
ist. Jetzt liegt nur noch der heute gefallenene Schnee als dünne Schicht auf dem
Eis. Es sollte am Wochenende also zum Schlittschuhlaufen reichen, noch dazu
da für die kommenden Nächte kräftiger Frost vorhergesagt ist.
19.01. Dünne Eisdecke
Seit neun Tagen herrscht frostiges Wetter mit Temperaturen, die beinahe
durchgängig unter Null lagen. Da stellt sich schon die Frage, wie dick ist das
Eis auf der Liesekuhle, reicht es zum Betreten aus?
Erste Messungen ergaben heute eine Eisdicke von 4 bis 5 Zentimeter, das Eis
ist fest und knackt nicht beim Betreten.
Die Wasserwacht des DRK schreibt dazu recht zutreffend: "Wenn Du über das Eis laufen
kannst, dann ist Winter". Natürlich beläßt sie es nicht dabei, sondern gibt in
den Eisregeln des DRK Richtwerte für die notwendige
Eisdicke vor. So beispielsweise für das Betreten durch Einzelpersonen eine
Mindestdicke von 5 Zentimetern, für Personengruppen 8 Zentimeter.
Auch wenn
das Eis schon trägt: da man aber meist nicht allein auf dem Eis ist (und dies
auch nicht sein sollte) und weil es vielleicht noch ein paar dünnere Stellen
geben kann, sollten vorsichtshalber noch ein paar Tage abgewartet werden, bis
das Eis etwas dicker geworden ist. Der Frost wird den Vorhersagen nach anhalten
und am nächsten Wochenende sind die Eisbedingungen bestimmt schon besser, dann
wird es vielleicht schon etwas mit dem Eislaufen.
In jedem Fall wird dringend auf das Einhalten der nötigen Sorgfalt hingewiesen.
Das abgebildete Plakat (Anklicken zum Vergrößern) verdeutlicht die
Verhaltenshinweise. Diese sollten Eltern auch ihren Kindern beibringen.
15.01. Aktuelles vom geplanten Friedwald
Die Pläne der Friedwald GmbH, in Elbenau einen Friedwald (eine naturnahe
Begräbnisstätte im Wald) einzurichten, kamen im vergangenen Jahr auf den Tisch
des Schönebecker Stadtrates und wurden dort befürwortet. Wie geht es nun weiter
mit diesem Projekt?
Dazu erklärte Friedwald-Mitarbeiter Helge Hedtke, daß man sich gegenwärtig noch
im Genehmigungsverfahrens befinde. Die Zustimmung des Stadtrates war ein wichtiger
Schritt, nun müsse aber noch der Landkreis als federführende Behörde zustimmen.
Probleme damit befürchtet er aber nicht und ist zuversichtlich, daß der
Elbenauer Friedwald noch in diesem Sommer eröffnet werden kann. Zuvor müssen
aber noch ein Parkplatz und ein Andachtsplatz eingerichtet werden. Und ein
paar Aufräumarbeiten im Wald könnten auch noch erfolgen, auch wenn der Wald
grundsätzlich naturbelassen bleiben wird. Eine Aufgabe hat auch der Stadtrat
noch zu erledigen: vor Eröffnung des Friedwaldes muß er für diesen eine
Nutzungsordnung beschließen.
14.01. Wasser am Pretziener Wehr
Eine nicht alltägliche, zumindest aber alljährliche Sache – das Hochwasser am
Pretziener Wehr. Wasser läuft durch die Ritzen zwischen den Platten und gelangt
so auch nach Elbenau. In den Gräben um Elbenau herum sieht man jetzt ein wenig
mehr Wasser. Besorgniserregend ist das aber keinesfalls. Auch wenn es auf dem
Foto nach sehr viel Wasser aussieht, das durch das Wehr dringt - so sind es
doch nur wenige Kubikmeter, die je Sekunde durch die Ritzen fließen. Kein
Vergleich mit den 1732 Kubikmetern je Sekunde, die am Sonntag, dem Aufnahmedatum
des Bildes, die Elbe hinunterflossen. Gäbe es das Wehr nicht, dann würde etwa
ein Drittel des Wassers die Alte Elbe entlangfließen. So wie das übrigens bis
1871 bei jedem Hochwasser der Fall war, als noch ein Teil der Elbe rechts des
Elbenauer Werders an Elbenau vorbeifloß.
09.01. Die Haberlandbrücke – schnell noch mal hin
Die monolithisch aus Stahlbeton gegossene Haberlandbrücke zwischen Elbenau
und Plötzky ist mit ihrer charakteristischen Bogenkonstruktion vielen bekannt.
Eine Bauweise, die typisch war für die Bauzeit der Brücke, die vermutlich in
den 1950er Jahren lag. Das genaue Baujahr der Brücke, die eine Holzbrücke ersetzte,
ist nicht bekannt.
Ein alter Elbenauer berichtete jedoch davon, daß er dort in seiner Kindheit
mit dem Pferdefuhrwerk noch über eine Holzbrücke gefahren ist. Eine
Holzbrücke vermutlich der Art, wie es sie bis in die 1980er Jahre hinein
auch an der Alten Fähre gab. Eine zur Haberlandbrücke baugleiche
Betonbrücke führt auch in Pechau über den Umflutkanal.
Am 2. April beginnt der Abriß der Haberlandbrücke. Sie wird wegen der
Schäden am Beton durch einen Neubau ersetzt. Zuvor werden werden ab dem
11. Februar bereits die Bäume im Baustellenbereich gerodet. Wer sich die
bisherige Brücke also noch einmal ansehen oder sie als Erinnerung
fotografieren will, sollte sich beeilen. Für einen Wochenendspazierung
ist das Gebiet der Alten Elbe ohnehin immer ein lohnendes Ziel.
05.01. Grundwasserstand des letzten Jahres war niedrig
Noch ein Jahresrückblick: den auf das Grundwasser des vergangenen Jahres.
Die nebenstehende Grafik (anklicken für größere Ansicht) zeigt den
Grundwasserstand seit Ende 2010. Bereits das Jahr 2011 war ein sehr trockenes
und auch das vergangene Jahr brachte wenig Niederschlag. Entsprechend niedrig
war auch der Grundwasserstand im Verlauf des Jahres 2012. Zum Ende des Jahres
lag der Grundwasserpegel etwa drei Meter unter dem Straßenniveau.
Elbenau liegt mittem im Urstromtal der Elbe und damit auf einem breiten
Grundwasserstrom, der unterirdisch im Sandbett des Urstromtals fließt. In der Grafik ist
deutlich zu erkennen, daß sich der Wasserstand im Grundwasserleiter sehr viel
langsamer ändert als der stetig schwankende Wasserstand in der Elbe. Kurzzeitige
Hochwässer der Elbe wirken sich anders als zu vermuten wäre nicht unmittelbar
bzw. nur mit zeitlicher Verzögerung auf den Grundwasserstand aus. So lag
beispielsweise das Winterhochwasser Anfang 2012 etwa zwei Meter über dem Grundwasserspiegel,
der dann im Verlauf von drei Monaten um nur 30 Zentimeter stieg. Starke Regenfälle
führen dagegen viel kurzfristiger zu Veränderungen im Grundwasserstand,
allerdings nur im Bereich weniger Zentimeter.
03.01. Haberlandbrücke entsteht neu aus Stahl und Beton
Aus Stahl und Beton? Daraus besteht sie doch jetzt schon, mag man denken. Aber
bereits seit einiger Zeit rostet der Stahl, bröckelt der Beton. Desbalb ist die
Haberlandbrücke seit dem letzten Hochwasser halbseitig gesperrt. In diesem
Jahr steht ein Neubau der Brücke über den Umflutkanal auf dem Plan.
Wie die Straßenbauverwaltung des Salzlandkreises mitteilte, wird der Neubau der
Brücke als Stahlbetonrahmen mit kastenförmigen Widerlagern und Bohrpfahlgründung
ausgeführt. Die Bohrpfähle sollen als Tiefgründung verhindern, daß die
Strömung die Brücke unterspült.
Für die Brücke selbst werden 310 m³ Stahlbeton mit insgesamt 84 Tonnen Stahl
verbaut, hinzu kommen noch 212 m² Bohrpfahlwand und 230 m² Wasserbaupflaster
als seitliche Befestigung. Die Brücke erhält eine Asphaltdecke.
Insgesamt sind also umfangreiche Bauarbeiten vorgesehen. Baubeginn wird der 2.
April 2013 sein, als Fertigstellungstermin ist (sofern kein Sommerhochwasser
dazwischenkommt) der 30. Oktober 2013 vorgesehen. In dieser Zeit wird die
Umleitung von Elbenau nach Plötzky über Grünewalde und die Alte Fähre führen.
Wegen der Bauarbeiten wird auch die neben der Brücke liegende Fußgängerbrücke
nicht nutzbar sein. Für Radfahrer bietet sich stattdessen an, die Kapstraße von
Elbenau in Richtung Alte Fähre zu nutzen. Diese Verbindung in Richtung Plötzky
ist für Radfahrer übrigens ein Geheimtip, denn die Streckenlänge bis Plötzky ist
dort sogar 200 Meter kürzer und obendrein viel bequemer zu befahren als der von
Jahr zu Jahr holpriger werdende Radweg entlang der Kreisstraße.
Details zum Aussehen der Brücke oder den Baukosten wollte der Landkreis noch
nicht veröffentlichen. Bitte schauen Sie für weitere Informationen später
wieder auf dieser Seite nach.
03.01. Aufgeräumt!
Der Jahreswechsel ist oft Anlaß, Platz zu schaffen. So auch auf dieser Seite.
Die Informationen des vergangenen Jahre finden Sie aber auch weiterhin, nun
im Archiv unter "2012".
31.12.2012 Jahresrückblick 2012
Das Jahr 2012 ist mit der heutigen Silvesternacht Geschichte. Ein kleiner
Rückblick faßt die Ereignisse der vergangenen zwölf Monate zusammen.
Wetter:
Januar und Februar zeigten sich von ihrer winterlichen Seite. Temperaturen weit
unter Null ließen die Eisdecke auf der Alten Elbe auf etwa fünfzehn Zentimeter
anwachsen. Die Stadtverwaltung fühlte sich nicht dazu veranlaßt, die Gewässer zum
Eislaufen freizugeben und das bestehende touristische Potential zu nutzen. Den
Wintersportlern und Eisanglern war das aber egal - sie nutzten das Eis für ihre
Freizeitgestaltung.
Der Sommer hatte seine wärmsten Tage im Mai. Na ja, nicht ganz, aber es war schon
so, daß auf den warmen und sonnigen Mai ein verregneter Juni und ein ebenso
feuchter Juli folgten. Glücklicherweise blieb Elbenau von den sintflutartigen
Regenfällen verschont, die Teile des Landkreises unter Wasser setzten und mit
Schlammlawinen und Hagel großen Schaden anrichteten.
Erst der August holte die Wärme nach. Für die Landwirtschaft war das Wetter ideal.
Der Elbenauer Landwirt berichtete davon, daß seine Maisernte so gut wie lange nicht
ausfiel. Der Rest des Jahres war vom Wetter her unspektakulär. Insgesamt fiel
das Jahr 2012 wie auch schon das Vorjahr trotz des verregneten Sommers relativ
trocken aus.
Feste und Jubiläen:
Die Elbenauer Feuerwehr feierte ihr 90jähriges Bestehen, im Jahr 1922 wurde sie
gegründet. Das Straßenfest der Feuerwehr stand im Zeichen dieses Jubiläums.
Das Elbenauer Eiscafé Ebeling feierte sein 30jähriges Firmenjubiläum mit einem
kleinen Fest und einer großen Spende, die an ein Waisenhaus in Afrika ging. Die
Rhönradgruppe der Lerchenfeldschule trat auf der Straße vor dem Eiscafé auf.
Der Elbenauer Frauenchor Concordia wurden in diesem Jahr 20 Jahre alt. Gefeiert
wurde zunächst groß mit der Ausrichtung des diesjährigen Schönebecker Chorfestes
und dann eine Woche später (und nicht viel kleiner) mit einer Feier bei "Gärtners".
Auch der Elbenauer Bürger- und Kulturverein feierte sein "zwanzigjähriges".
Allerdings in kleinerem Rahmen, um Geld für die Veranstaltungen zum Dorfjubiläum
2017 zu sparen. Die Mitglieder gingen aber gemeinsam auf eine Busreise nach Dresden.
Gefeiert wurde in diesem Jahr auch wieder das Elbenauer Dorffest. Nachdem es im
vergangenen Jahr ausfiel, war die Veranstaltung in diesem Jahr maßgeblich dem
Engagement des Elbenauers Matthias Böhmer zu verdanken, der mit seinem neu
gegründeten Veranstaltungsservice die organisatorische Ausgestaltung des Festes
übernahm. Was er heranholte, konnte sich sehen lassen: ein großes Festzelt, eine
Live-Band, Verpflegung und Getränke. Nur das Wetter spielte nicht mit, der
verregnete Sommer wirkte sich auch auf die Besucherzahlen aus. Bleibt zu hoffen,
daß sich Matthias Böhmer im kommenden Jahr nicht ermutigen lässt und auch die
Elbenauer nicht hinter dem Ofen sitzen bleiben. Zwischen den Zeilen war jedenfalls
zu hören, daß er es 2013 noch einmal probieren wird.
Zu Beginn des Dorffestest stand das Fußballturnier gegen Grünewalde. Elbenau verlor
leider wie schon so oft in den letzten Jahren. Das Kinder- und Familiensportfest
versank im Wasser des sommerlichen Dauerregens.
Kultur:
Die in den letzten Jahren auch innen restaurierte Kirche wurde für Konzerte genutzt,
in diesem Jahr für ein Bläserkonzert, ein Cellokonzert und für das Adventskonzert
des Elbenauer Frauenchores. Neu war in diesem Jahr, daß die Elbenauer Waldschule
einige der Veranstaltungen mitgestaltete, beispielsweise das Dorffest, auf dem
Tanzgruppe und Kinderchor auftraten und das Adventskkonzert, dem der Kinderchor
mit seinen jungen Stimmen eine schöne Stimmung gab.
Zum Tag des offenen Denkmals war die Elbenauer St.-Pankratius-Kirche geöffnet.
Das Thema des diesjährigen Denkmaltages "Holz als Baustoff" paßte ganz genau zur
kleinen Fachwerkkirche.
Neu war in diesem Jahr auch der Taufstein in der Kirche, wenngleich der aus
Sandstein gehauene Taufstein schon über hundert Jahre auf dem Buckel hat und aus
der Schönebecker Jakobikirche nach Elbenau kam. Der neue Taufstein wurde kurze
Zeit später auch gleich genutzt, zum ersten mal seit 24 Jahren fand in Elbenau
wieder eine Taufe statt.
Wirtschaft:
Das Jahr begann mit der Ankündigung der Friedwald GmbH, im Elbenauer Wald eine
naturnahe Begräbnisstätte einzurichten. Im Stadtrat gab es dazu kontroverse
Diskussionen - einige Stadträte sahen unverständlicherweise eine Konkurrenz zu
städtischen Friedhöfen. Von den Elbenauern war Zustimmung zu hören und zu lesen.
Letztlich gab es aus dem Stadtrat grünes Licht, nun ist die Friedwald GmbH am Zuge.
Im Frühjahr erfolgte die Vergabe von Fördermitteln für den Internetausbau an MDDSL,
im Herbst war es dann soweit, daß die Anschlüsse tatsächlich geschaltet werden
können. Statt mit 1 bis 2 Mbit/s geht es nun mit bis zu 30 Mbit/s ins Netz.
Die neue Elbbrücke wurde Stück für Stück von beiden Seiten aus weitergebaut, bis
sich die Brückenteile punktgenau trafen. Da die Ernst-Thälmann-Brücke aber vor
einigen Jahren erst saniert wurde und weiterhin nutzbar bleiben wird, ändert die
neue Brücke nichts am Verkehr nach Elbenau und auch nicht am durch Elbenau
führenden Durchgangsverkehr, der überwiegend Richtung Magdeburg verläuft.
Auch zu einer weiteren Brücke gab es Neuigkeiten. Ende 2012 erfolgte die
Ausschreibung für einen Neubau der Haberlandbrücke zwischen Elbenau und
Grünewalde, deren Bau im Jahr 2013 erfolgen wird.
Was sonst noch passierte:
Ein tödlicher Unfall aus dem Jahr 2010 (nach dem Elbenauer Dorffest wurde ein
angetrunkener Festbesucher überfahren und schwer verletzt liegen gelassen) hatte
sein gerichtliches Nachspiel. Ein 24jähriger Autofahrer wurde als Unfallverursacher
ermittelt. Gerichtlich geahndet wurde am Ende nur die Unfallflucht, mit einer
dreijährigen Bewährungsstrafe.
Kommentar
Im zu Ende gehenden Jahr gab es erfreulich viele Veranstaltungen in Elbenau.
Was mir dabei besonders deutlich auffiel: daß die kulturellen
und sportlichen Termine in Elbenau ein gemeinsames Problem hatten, das mangelnder
Besucherzahlen. Man mochte mitunter kaum glauben, daß Elbenau tatsächlich etwa
700 Einwohner hat. So kann man durchaus verstehen, wenn die
Organisatoren sich fragen, ob es überhaupt noch Sinn hat, in Elbenau etwas zu
veranstalten. Immerhin setzen diese ihre private Freizeit für die Vorbereitung
von Veranstaltungen ein.
Die Analyse der Ursachen ist nicht einfach. Sicher sind die vielfältiger gewordenen
Möglichkeiten der Freizeitgestaltung eine Ursache, aber in anderen Dörfern geht
es ja auch. Vielleicht spielt auch eine Rolle, daß Elbenau schon seit fast hundert
Jahren nach Schönebeck eingemeindet wurde und nach und nach seine Funktion
als eigenständiges Dorf verlor. Anders als für die ostelbischen Nachbardörfer gibt
es auch keinen eigenen Etat beispielsweise für Dorffeste. Und möglicherweise fehlt es auch
allgemein an dörflicher Gemeinschaft, entwickelt sich auch Elbenau zu den Dörfern
im Speckgürtel Magdeburgs, die nur zum Schlafen genutzt werden.
Wie auch immer – es bleibt zu hoffen, daß die bisherigen Organisatoren
dennoch weitermachen und vielleicht im kommenden Jahr wieder mehr Elbenauer auch
die Veranstaltungen im Ort besuchen.
Kulturtips
In den Vorjahren gab es hier die Rubrik Kulturtips
mit einer (subjektiven) Auswahl von Hinweisen und kurzen Texten zu Kulturereignissen
aus der näheren und weiteren Umgebung. Zur Zeit wird diese Seite nicht aktualisiert,
vor allem aus Zeitmangel. Möglicherweise wird es irgendwann wieder eine solche Rubrik geben.