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Aktuelle Informationen aus Elbenau und Umgebung – Archiv 2013

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31.12. Jahresrückblick

Auch zum Ende des Jahres 2013 ein Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate:

Wetter
Das Jahr begann mit winterlichem Wetter. Die Temperaturen sorgten einige Wochen für gute Eisbedingungen auf der Liesekuhle. Das Winterwetter hielt in diesem Jahr bis Ostern an. Dadurch fand der Osterspaziergang anders als bei Goethe ("Vom Eise befreit sind Strom und Bäche") bei Schnee und Eis statt. Trotz einiger schöner Tage (zum Beispiel zum Ranieser Rosenmontagsumzug bei strahlendem Sonnenschein) wurde der Winter als der trübeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bezeichnet. Der Frühling kam erst mit Verspätung, ein paar Tage nach dem kalendarischen Frühlingsanfang wurden noch zweistellige Minustemperaturen gemessen.
Der Frühling begann so richtig erst im April, der sonnig und trocken war. Anders dann der Mai, der fast durchweg verregnet war und wenig später auch den Regen brachte, der dann zu uns als Hochwasser die Elbe und Saale herabgeflossen kam.
Glück im Unglück war das Sommerwetter, das den Helfern wenigstens von oben her Trockenheit bescherte und die Dämme nicht auch noch durch Regen zusätzlich aufweichte. Es gab sogar mehr Sonne als vielen lieb war – neben Mückenschutzmitteln gehörte bei den Einsatzkräften auch Sonnenschutzcreme zum unbedingt Notwendigen. Die Mückenplage fiel in diesem Jahr durch die großen Überschwemmungsflächen und die hinter den Deichen liegenden durch Sickerwasser feuchten Stellen extrem aus. Man konnte sich vor allem abends kaum im Freien aufhalten. Der Sommer setzte sich auch in den Folgemonaten fort. Der Sommer war trockener, als den Landwirten lieb war. Der Boden wurde hart und trocknete zusehends aus. Nur Beregnung half.
Der Herbst war dann wieder feuchter und glich damit das Niederschlagsdefizit aus. Feucht und warm blieb es auch noch bis zum Ende des Jahres. An den Weihnachtstagen gab es zweistellige Plusgrade, einzelne Kischblüten waren zu sehen.

Hochwasser
Das 2013er Sommerhochwasser war ein in dieser Höhe noch nie dagewesenes und wird vielen in Erinnerung bleiben. Daß es für Elbenau so glimplich ausging, war nur der schnellen Hilfe durch hunderte Einsatzkräfte aus der ganzen Bundesrepublik, aber auch der örtlichen Feuerwehren zu verdanken. Schwachstellen an den Dämmen gab es vor allem im Bereich zwischen Haberlandbrücke und Pretziener Wehr und bei Grünewalde. Dort waren hunderte Helfer von Feuerwehr, THW, DLRG und Bundeswehr zur Stelle um die zu niedrigen Dämme mit Sandsäcken zu erhöhen und an Sicker- und Rutschungsstellen zu sichern. Daß die Lage wirklich knapp war zeigte sich unter anderem daran, daß zivile Helfer dort gar nicht mehr an und auf die Deiche gelassen wurden. Bei den Sicherungsarbeiten an der Grünewalder Gartenanlage jedoch ließen sich die vielen Freiwilligen nicht wegschicken und transportierten tausende Sandsäcke an den Deich.
Sicher war neben der unermüdlichen Tätigkeit der Helfer auch Glück dabei, daß Elbenau von Überschwemmung verschont blieb. Denn sowohl in Grünewalde (wo Feuerwehrmann Ronald Mühlsiegel berichtete, dort gebe es mehr als armtiefe Sickerlöcher im Deich), als auch zwischen Alter Fähre und Ranies (wo es einen meterlangen Längsriß an der Deichkrone gab) hätte es genausogut auch schiefgehen können. So wurde dann auch für Elbenau die Evakuierung behördlich angeordnet. Diese wurde jedoch auf freiwilliger Basis durchgeführt und nicht (was rechtlich möglich gewesen wäre) unter Zwang durchgeführt. Wer wollte konnte auf eigene Gefahr im Sperrgebiet bleiben, geschätzt etwa zehn Prozent der Elbenauer blieben in ihren Häusern.
Das Gebiet des Elbenauer Werders liegt zwischen Alter Elbe/Umflutkanal und der Elbe und deutlich tiefer als der Pegelstand der Elbe. Wie hoch bei einem Deichbruch das Wasser stehen würde, darüber wurde viel diskutiert – neben den bekannten Höhenwerten, aus denen man einen maximalen Wasserstand berechnen konnte, spielt auch eine Rolle, dass das Gebiet zwischen den Deichen nicht wie eine Wanne vollaufen, sondern das Wasser auf natürlichem Weg Richtung Magdeburg weiterfließen würden. Die dadurch für die ostelbischen Stadtteile Magdeburgs bestehende zusätzlich Überschwemmungsgefahr war sicher auch ein Anlaß für die gerade um Elbenau herum sehr hohe Zahl von Einsatzkräften. Zumindest wurde das hier vermutet, offiziell bestätigen wollte das niemand.
Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser. Der Neubau des restlichen Stückes Umflutdeich war bereits lange vor dem Hochwasser für die Jahre 2014/2015 bis eventuell 2016 geplant. An dieser Zeitschiene wird sich wohl auch nichts ändern. Auch in Grünewalde wird es wohl erst in ein bis zwei Jahren einen Deichneubau geben. So bleibt ganz pragmatisch nur, für die nächsten zwei bis drei Jahre zu hoffen, daß kein erneutes Jahrhunderthochwasser kommt und die Dämme "normale" Hochwässer noch mitmachen. Wenn jedoch der Deichbau abgeschlossen ist, dann sollten die Hochwasser-Sorgen erst mal vorbei sien. Denn die nach neuen Standards gebauten Deiche (Elbdeich Ranies, rechter Umflutdeich) sind so breit und stabil, daß sie das Extremhochwasser ohne Probleme überstanden.

Feste und Jubiläen
Das Elbenauer Osterfeuer wurde wegen des Tauwetters und des dadurch auf dem Sportplatz befürchteten Schlamms abgesagt und Ende April als Frühlingsfeuer nachgeholt.
Im Juni gab es seit langem wieder eine Hochzeit in der Elbenauer Kirche. Wann zuvor die letzte war, wußte keiner ganz genau zu sagen. Es müssen jedenfalls mehr als 30 Jahre gewesen sein.
Ausgefallen ist das Elbenauer Sport- und Sommerfest. Der erhebliche Aufwand für Organisation, Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltungen wurde von den Mitgliedern der beteiligten Vereine immer ehrenamtlich und in deren Freizeit betrieben. Angesichts dessen, dass die Besucherzahlen in den letzten Jahren immer geringer wurden, ist zu verstehen, daß die wenigen an den Vorbereitungen beteiligten (vorerst) den Schlußstrich zogen. So wie zum Beispiel Sabine Krause vom Elbenauer Bürger- und Kulturverein sagte: ""nur für uns selbst brauchen wir das nicht machen". Eine Wiederauflage schloß sie aber nicht aus. Jetzt wird als Fernziel erst mal das 725jährige Dorfjubiläum 2017 für ein größeres Dorffest ins Auge gefaßt. Ob es vorher ein Dorffest gibt, liegt sicher auch an den Elbenauern selbst.
Apropos Jubiläum: Die Stadt hat sich 1913 gern die Dörfer Elbenau und Grünewalde einverleibt, das hundertste Jubiläum der Eingemeindung dagegen ging unter. Erst auf Anfrage reagierte die Stadtverwaltung, allerdings nur mit der Aussage, selber plane man zu diesem Anlaß keine Veranstaltung, aber man könne ja Fördergelder für Veranstaltungem im Ort beantragen. Die Vereine winkten ab: Für das bischen Zuschuß den vorgeschriebenen Aufwand bei der Abrechnung zu treiben, lohne sich erst gar nicht.
Die Elbenauer Feuerwehr konnte in diesem Jahr ein kleines Jubiläum feiern: das zwanzigjährige Bestehen der Jugendwehr. Dazu gab es ein großes Programm, unter anderem mit Technikvorführungen rund um's Brandlöschen.

Wirtschaft
Zwei bekannte Betriebe in Elbenau stellten ihre Arbeit ganz oder teilweise ein. Die Elbenauer Fischräucherei beendete im September ihren Geschäftsbetrieb vollständig. Inhaber Bernd Fronecke sagte, das Geschäft lohne sich nicht mehr, wozu wohl auch der infolge der Sperrung der Haberlandbrücke zurückgehende Durchgangsverkehr beigtragen haben dürfte. Statt des Fischverkaufs bietet er jetzt Schlauchboottouren an.
Die Fleischerei Meyer hat ihren Verkauf in Elbenau eingestellt. Jedoch produziert sie weiter wie bisher und beliefert ihre beiden Verkaufsstellen in Magdeburg.

Verkehr
Die Haberlandbrücke entwickelt sich zur Dauerbaustelle. Statt geplanter 7 Monate dauern die Arbeiten voraussichtlich 15 Monate. Dabei war nicht das Hochwasser Grund für die Verzögerung der Arbeiten, sondern Reste alter Fundamente, die Nachverhandlungen der Bauleistungen notwendig machten. Im Nachhinein betrachtet wäre eine Sanierung wesentlich schneller und preiswerter zu haben gewesen. Bis zur Fertigstellung der Brücke erfreut sich bei Ortskundigen ein nur für landwirtschaftliche Fahrzeuge und Busse freigegebener Schleichweg größerer Beliebtheit. Dieser Weg ist aber auch der Polizei bekannt, die dort gelegentlich kassiert.

Wahlen
In diesem Jahr gab es drei Wahlen: die zum Bundestag sowie die Abwahl des alten und die Wahl des neuen Oberbürgermeisters von Schönebeck. Bei der Bundestagswahl entsprach das Elbenauer Ergebnis ungefähr dem bundesweiten bzw. es war ein wenig konservativer. Bei der Abwahl des Schönebecker OB fiel das Ergebnis in Elbenau ebenso eindeutig gegen den bisherigen OB Hans-Jürgen Haase aus wie in den anderen Wahlbezirken. Die Abwahl des OB machte die Neuwahl eines neuen notwendig. Zur Wahl stellte sich auch der Elbenauer Holger Goldschmidt. In der ersten Runde schaffte er es als unabhängiger Kandidat auf den zweiten Platz, hinter dem CDU-Mann Bert Knoblauch. Die Stichwahl findet erst im neuen Jahr statt. Es wird auf jeden Fall spannend, wie die Abstimmung am 12. Januar 2014 ausgeht – vielleicht kommt der neue Oberbürgermeister aus Elbenau.


30.12. Still ruht der Bau

Haberlandbrücke Haberlandbrücke
Stille herrscht auf der Dauerbaustelle der Haberlandbrücke. Anfang Dezember wurde in die Spundwände eine Grundschicht aus Beton gegossen. Darauf wurde dann Armierungsstahl aufgebracht und begonnen, das Fundament der Brücke zu gießen. Das war es dann für dieses Jahr, in der letzten Arbeitswoche des Dezember wurden einige der Baucontainer abtransportiert und auch der Aussichtshügel abgebaggert, der dem Fotografen den Blick von oben auf die Baustelle ermöglichte.
Die Bauarbeiten begannen im April mit dem Abriß der Brücke. Die anfangs für Oktober 2013 geplante Fertigstellung wurde nun auf den 30. Juni 2014 verschoben. Bei einer Bauzeit von mehr als einem Jahr für ein so kleines und überschaubares Projekt sei die kritische Nachfrage gestattet, ob es nicht auch eine Nummer kleiner und dafür schneller gegangen wäre. Denn nach dem Abtragen der oberen Betonschicht der alten Brücke zeigte sich, daß die darunterliegende Bausubstanz noch gut und fest war. Zu diesem Zeitpunkt hätte eine Änderung der Pläne entschieden werden können – eine neue Deckschicht aus Beton hätte gereicht, das wäre eine Sache von wenigen Wochen gewesen und die Brücke wäre längst wieder nutzbar. Der gleichen Ansicht war ein Bauingenieur, der mir sagte "Eine Schicht aus armiertem Beton drauf und die Brücke hätte noch hundert Jahre gehalten. So haben wir das auch bei anderen Brücken gemacht". Schade um die vertane Chance.

29.12. Deichbauarbeiten an der Dreibogenbrücke

Auf der anderen Seite der Alten Elbe wird an den Dämmen gebaut. Genauer: am linken Damm des Ehlekanals, der niedriger als der rechte ist und beim Hochwasser überspült wurde. Dieser Damm wird zwischen Schäfer- und Dreibogenbrücke durch das Einbringen von Spundwänden verstärkt und anschließend erhöht.
Auf der Elbenauer Seite der Alten Elbe stehen dagegen die Instandsetzungsarbeiten der Deiche noch aus.

29.12. Weihnachtsbaum an der Sandgrube

Weihnachtsbaum an der Sandgrube
Bei einer Radtour auf die andere Seite der Alten Elbe (die durch die fehlende Haberlandbrücke nur umständlich zu erreichen ist) entdeckten wir diesen Weihnachtsbaum an der Sandgrube, bunt mit Kugeln geschmückt und sogar mit einem Gästebuch, in das man sich eintragen kann.

24.12. Krippenspiel in voller Kirche

Auch wenn die Elbenauer Kirche in jedem Jahr zu Weihnachten voll ist – in diesem Jahr kamen besonders viele Besucher zum Heiligabend-Gottesdienst mit der Krippenspielaufführung der Elbenauer Kinder. Unten waren ausnahmslos alle Sitzplätze besetzt und auf dem Rang, wo es nur wenige Stühle gibt, standen die Leute.
Pfarrer Johannes Beyer wies auf die kurzfristigen Probleme bei der Musikbegleitung hin. Einige Lieder wurden von Sven Koch aus Schönebeck auf der Elektroorgel begleitet, bei anderen griff Pfarrer Beyer selbst zu Gitarre und kam damit gut an.
Eine kurzfristige Improvisation mußten auch die jungen Krippenspiel-Schauspieler hinbekommen: Pfarrer Beyer erklärte dazu: "in diesem Jahr haben wir es nicht hinbekommen, daß zu den Proben alle Mitspieler anwesend waren, auch zur Generalprobe nicht. Da ist dann eben das heutige Krippenspiel so etwas wie eine Generalprobe. Außerdem hatten wir bisher noch nicht mit den Musikeinspielungen geprobt". Die mitspielenden Kinder und Jugendlichen aus Elbenau ließen sich davon jedoch nicht beeindrucken. Sie hatten ihre Rollen lange genug geprobt, um sie frei und sehr lebendig zu verkörpern. Alles klappte wie selbstverständlich und die vorher noch vorhandene Aufregung war vergessen. Für die Besucher des Gottesdienstes war es eine Freude, beim Krippenspiel zuzusehen. Auch wenn es vom Aufbau her recht traditionell war (mit Erzähler, Maria und Joseph, Wirten, Hirten, Engel und Königen), so enthielten doch die Texte auch einiges an leiser Situationskomik. Den Besuchern gefiel es, und man konnte hinterher von vielen hören "das haben die Kinder so richtig schön gemacht".
Hier gibt es ein paar Bilder vom diesjährigen Krippenspiel.

24.12. Der Weihnachtsmann kommt auf seiner roten Schwalbe

Der Weihnachtsmann kommt auf seiner roten Schwalbe
Die Kinder sollten wegen des gar nicht winterlich aussehenden Wetters nicht traurig sein. Der Weihnachtsmann kommt trotzdem zu ihnen – jedenfalls, wenn sie artig waren. Statt des Schlittens hat er sich ein anderes Transportmittel genommen: heute Mittag wurde er in Elbenau auf einer roten Schwalbe gesichtet.

23.12. Krippenspiel-Generalprobe

Krippenspielprobe
Heute haben sich die Elbenauer Kinder zur Generalprobe des Krippenspiels getroffen. Ein wenig holperte es noch, mußten einige Szenen mehrfach geprobt werden und auch die Musik fehlte heute. Es muß also morgen sicher ein wenig improvisiert werden. Vertraut man jedoch der alten Theaterweisheit, daß nach einer nicht ganz so optimalen Generalprobe die Aufführung dann um so besser wird, dann wird auch das morgige Krippenspiel gut werden. Spaß hatten die Kinder jedenfalls und in ihre Rollen haben sie sich gut hineinversetzt, um sie lebendig spielen zu können. An dieser Stelle sei noch nicht verraten, in welcher Weise die alte Weihnachtsgeschichte diesmal dargestellt werden wird. Höchstens so viel: das Stück ist diesmal wieder nahe an der traditionellen Art eines Krippenspiels gehalten. Wenn Sie dabei sein wollen: Heiligabend um 15 Uhr in der Elbenauer Kirche. Rechtzeitiges Kommen sichert gute Plätze.

15.12. Elbenauer Adventsbasar – draußen Wärme am Feuer und drinnen der Weihnachtsmann

In diesem Jahr war das Wetter am dritten Advent eher herbstlich, von Winter keine Spur. Dennoch wurde die Wärme des offenen Feuers in einer Blechtonne dankbar angenommen, schon der Gemütlichkeit wegen. Für innerliche Wärme sorgte der Glühwein, und auch zu Essen gab es genug – entweder frisch gebackene Waffeln oder, wer es lieber herzhaft mochte, Grillwürste, Bratklopse und Steaks, dazu Grünkohl.
Für die Kinder kam nicht ganz unerwartet der Weihnachtsmann. "Wer ein Geschenk haben möchte, der hebt die Hand", sagte er, und die Finger der Kinder gingen sofort hoch. Aber natürlich gab es das Geschenk nicht einfach so – zuvor wollte der Alte ein Gedicht oder ein Lied hören. Zum Schluß sang dann auch der Weihnachtsmann noch ein paar Weihnachtslieder gemeinsam mit den Elbenauern. Es sei nicht verschwiegen, daß dabei weder der Weihnachtsmann noch die Gäste im Saal eine besonders gute Figur machten. Die Kinder konnten das besser. Bis Weihnachten müßt ihr noch etwas üben, lieber Weihnachtsmann und liebe Elbenauer. Es ist ja noch etwas Zeit bis dahin und dann klappt es Heiligabend auch mit den Geschenken.
Hier gibt es ein paar Fotos vom Adventsbasar.

15.12. Wahl des Oberbürgermeisters – wie wurde in Elbenau entschieden?

Noch bevor das Wahllokal 16 im Gebäude der Elbenauer Feuerwehr um 18 Uhr schloß, war das Elbenauer Ergebnis zu ahnen: schon aus Lokalpatriotismus würde hier wohl der Elbenauer Holger Goldschmidt vorn liegen.
Von den 483 Elbenauer Wahlberechtigten gingen immerhin 283 zur Wahl. Diese 58,5 Prozent Wahlbeteiligung waren zwar viel zu wenig für eine Entscheidung, die die Wähler viel direkter betrifft als z. B. eine sehr fern liegende Bundestagswahl. Aber immer noch viel mehr als die nur 35,9 Prozent insgesamt für Schönebeck. Die meisten Elbenauer gingen am Nachmittag zur Wahl, vielleicht, weil da das Wetter besser wurde. Bis zum Mittag waren nur rund hundert Stimmen, um 15 Uhr etwa zwei Drittel der Stimmzettel in der Wahlurne gelandet.
In den beiden Diagrammen sehen Sie die Ergebnisse aus Elbenau und das Schönebecker Gesamtergebnis.
Es steht nun also fest, daß es eine Stichwahl geben wird zwischen den beiden Bestplazierten; zwischen Bert Knoblauch (CDU) und dem unabhängigen Bewerber Holger Goldschmidt. Daß Holger Goldschmidt nicht nur von der Mehrheit der Elbenauer gewählt wurde (was vorauszusehen war), sondern auch aus den übrigen Schönebecker Ortsteilen etwa 1800 Stimmen erhielt, zeigt, daß er in Schönebeck gut punkten konnte.
Bei der Stichwahl am 12. Januar wird es nochmal spannend. Zum einen gilt es für Goldschmidt, die Stimmen der jetzt unterlegenen Kandidaten auf sich zu vereinen und zum anderen, einen möglichst großen Anteil derjenigen für sich zu gewinnen, die heute zu Hause geblieben sind. So wird es für Goldschmidt in diesem Jahr wohl nichts mit ruhigen Weihnachtstagen. Denn als Einzelbewerber hat er keine Partei im Rücken, die ihn im Wahlkampf unterstützt und muß er selbst und aus eigener Kraft den Wahlkampf bestreiten.
Bevor es in die nächste Runde geht, zunächst von hier aus einen herzlichen Glückwunsch für Holger Goldschmidt für den zweiten Platz und den Einzug in die nächste Runde.

Kandidat Elbenau Schönebeck (gesamt)
Holger Goldschmidt Wahlergebnis 67,8% (192) Wahlergebnis 20,0% (2006)
Heinz-Werner Herrler (Linke) Wahlergebnis 7,1% (20) Wahlergebnis 18,1% (1816)
Bert Knoblauch (CDU) Wahlergebnis 17,7% (50) Wahlergebnis 40,1% (4022)
Robert Leubeling (Grüne) Wahlergebnis 0,0% (0) Wahlergebnis 1,1% (110)
Frank Schiwek (SPD) Wahlergebnis 7,1% (20) Wahlergebnis 18,2% (1826)
Peter Volz Wahlergebnis 0,0% (0) Wahlergebnis 2,5% (251)
ungültige Stimmen Wahlergebnis 0,4% (1) Wahlergebnis 0,7% (75)

13.12. Weihnachtsstern leuchtet über Elbenauer Kirche

Bei der Montage war etwas Schwindelfreiheit schon erforderlich – schließlich hat die kleine achteckige Dachlaterne des Elbenauer Kirchturms kein Geländer. Dann war es aber soweit: seit dem vergangenen Wochenende steht der Weihnachtsstern hell über der Elbenauer Kirche.

13.12. verirrte Kirschblüte kurz vor Weihnachten

Nach altem Brauch holt man am Barbaratag, dem 4. Dezember, die sogenannten Barbarazweige ins Haus – Zweige von sonst im Frühjahr blühenden Sträuchern oder Bäumen. Diese blühen dann genau zu Weihnachten. Daß es auch anders geht, zeigt diese Kirschblüte im Elbenauer Kirchgarten. Trotz der nachts schon eisigen Kälte trieben an der Zierkirsche einzelne Blüten aus.

12.12. Wir haben die Wahl

Man könnte es beinahe übersehen – aber bereits in drei Tagen ist wieder eine Wahl: die des Schönebecker Oberbürgermeisters. Zur Wahl treten insgesamt sechs Kandidaten an. Darunter Holger Goldschmidt aus Elbenau. Seit einigen Tagen können Sie sich auch auf seiner Webseite holgergoldschmidt.de über ihn und seine Ziele und Vorstellungen vom Amt des Oberbürgermeisters informieren. Vielleicht kommt der Schönebecker Bürgermeister bald aus Elbenau.
Sie haben die Wahl – nutzen Sie diese Möglichkeit! Das Wahllokal befindet sich wie immer im Elbenauer Feuerwehrgebäude und ist kommenden Sonntag von 8 bis 18 Uhr geöffnet.

08.12. Einladung zum Adventsbasar

Gärtners Bistro lädt am dritten Advent, am Sonntag, dem 15. Dezember, zu einem Adventsbasar ein. Es gibt Grünkohl und Knacker, Speisen vom Grill, Waffeln, Kaffee und Glühwein. Draußen im Biergarten und bei kaltem und feuchtem Wetter im Saal. Für die Kleinen kommt 17:30 der Weihnachtsmann mit kleinen Geschenken, für die Großen gibt es von 18:15 bis 22 Uhr Familientanz. Der Eintritt ist frei.

08.12. Kein Nikolausfest

In den vergangenen Jahren (Foto: 2012) gab es nach dem Adventskonzert das Nikolausfest, veranstaltet gemeinsam von Bürger- und Kulturverein und Sportverein. In diesem Jahr blieb der Grill kalt, gab es weder Glühwein noch den Nikolausumzug für die Kinder. Warum das? Die beteiligten Vereine stellten fest, daß die öffentliche Resonanz in den letzten Jahren geringer wurde und vor allem die eigenen Mitglieder und ein paar Freunde und Bekannte kamen. "Für uns allein brauchen wir den großen Aufwand nicht zu machen", sagte Sabine Krause vom Bürger- und Kulturverein auf dessen Jahresversammlung. Immerhin ist mit der Vorbereitung derartiger Veranstaltungen erheblicher Aufwand verbunden. Falls Sie es ebenso wie ich schade finden, daß wieder eine der wenigen Veranstaltungen in Elbenau wegfällt, dann sagen Sie das den Vereinen. Diese sind über Rückmeldungen dankbar und würden sich – sollte doch noch Interesse da sein und wieder mehr Besucher kommen – eine Neuauflage sicher vorstellen können.

07.12. Adventskonzert in Elbenau

Der Elbenauer Frauenchor "Concordia" hatte in die Elbenauer Kirche zum Adventskonzert geladen. Die beiden Bilder stehen für Beginn und Schluß des Konzertes, den stimmungsvollen Einzug der "ßwiet ßisters" in das schummrige Dunkel der nur von ihren Adventskerzen erleuchteten Kirche und den gemeinsamen Abschlußgesang der Chöre und der Konzertbesucher. Die weiteren Mitwirkenden des Konzertes waren der Pretziener Männerchor "Orpheus", die Kinder der Elbenauer Waldschule und Ina Dubnitzka am Keyboard. Friedrich Harwig dirigierte diesmal sowohl "seine" Chöre, den Elbenauer Frauenchor und die ßwiet ßisters, als auch den Pretziener Männerchor (in dem er sonst mitsingt). Die Elbenauer Waldschulkinder wurden von Frau Harbke geleitet.
Musikalisch eingerahmt wurde das Konzert von Klavierstücken, die Ina Dubnitzka auf ihrem Keyboard spielte. Als Ersatz für die Elbenauer Orgel, die noch immer defekt und unbespielbar ist. Die ßwiet ßisters bringen mit ihren an Gospel angelehnten Vertonungen von Kirchengesängen immer eine ganz besondere Stimmung mit, hatten aber auch Weihnachts- und Winterlieder im Programm. Besonders beeindruckend ihre Adaption des Liedes "Winterland" des Sängers Graf von der Popgruppe Unheilig. Auch Chorleiter Harwig gefällt es, ab und zu selbst bei seinen "Sisters" mitzusingen, so wie beim "Veni Jesu". "Ich würde ja gerne öfter mitsingen, aber die lassen mich ja nicht", bemerkte er nach dem Konzert scherzhaft. Die Elbenauer Frauen hatten schöne Adventslieder im Programm, so das "Vorfreude, schönste Freude", ihr fast schon Markenzeichen gewordenes (so lange ist es schon im Programm) "Gloria" oder das Lied vom Tannenbaum und seinem grünen Kleid. Der Pretziener Männerchor sang das "Kommet Ihr Hirten" mit seinen kräftigen Baßstimmen - man konnte sich gut vorstellen, wie damit alle Dorfbewohner zusammengerufen werden sollten, zur Krippe zu kommen. Besinnlicher klangen dann die Lieder "Es wird schon gleich dunkel" und "Guten Abend, Gute Nacht". Die Kinder der Elbenauer Waldschule bildeten im Adventskonzert einen stimmlichen Gegenpunkt zu den Liedern der Großen. Mit ihren hellen Kinderstimmen und Freude an der Musik sangen sie Advents- und Weihnachtslieder, zum Schluß das stimmungsvolle "Feliz Navidad".
Statt der gewohnten Worte zum Advent gab es diesmal eine ebenso vergnügliche wie auch nachdenkliche Nikolausgeschichte, vorgelesen von Andrea Krüger. Eine Geschichte, in der ein Kind erfährt, daß der Nikolaus nur gespielt wurde und zwei Sichtweisen darauf gegeneinander stehen - die der Erwachsenen, die meinten "jetzt sei der Zauber dahin" und die des Erzählers, der merkt, daß das Kind so die wirkliche Geschichte des Nikolaus hört, und daß so die Geschichte in der Überlieferung weitergegeben wird, wodurch der Zauber der Geschichte immer weiter lebt.
Das Konzert voller Weihnachtslieder brachte die Elbenauer der Weihnachtszeit auch vom Gefühl her ein Stück näher. Zur adventlichen Stimmung fehlte dann nur noch der Schnee – aber darauf hatten die Veranstalter keinen Einfluß. Auch wenn die Temperaturen draußen noch nicht sehr winterlich waren, lag die Temperatur in der Kirche am Morgen bei nur 3 Grad über Null. Die elektrische Heizung schaffte es bis zum Konzert auf immerhin 11 Grad. Die Kälte wurde durch dicke Sachen und die Wärme der Adventskerzen ausgeglichen.
Fotos vom Konzert finden Sie hier.

30.11. Elbenauer Frauenchor beim Chorkonzert in Pretzien

Der Elbenauer Frauenchor Concordia trat am Sonnabend beim Adventskonzert in Pretzien auf. Das Konzert wurde veranstaltet von Pretziener Männerchor Orpheus. Die Zusammenarbeit der beiden Chöre ist dabei nicht ganz zufällig. Natürlich auch durch die Nachbarschaft der beiden Dörfer bedingt, eine nicht unwichtige Rolle spielt sicher auch, daß Elbenaus Chorleiter Friedrich Harwig zugleich auch Sänger im Pretziener Männerchor ist. Und auch Leiter der ßweet Sisters, die unbedingt zu dem Chortrio dazugehören. Das Adventskonzert in Pretzien war eine sehr schöne und stimmungsvolle Einstimmung auf die Weihnachtszeit, die teils altbekannten, teils neuen Weihnachtslieder wurden sehr schön interpretiert. Das Konzert können Sie in ähnlicher Form (mit Ausahme des Gommeraner Chores) am kommenden Sonnabend in Elbenau erleben. Seien Sie herzlich dazu eingeladen, am 7. Dezember um 15 Uhr in der Elbenauer Kirche.


links oben: Frauenchor Concordia Elbenau (Leitung Friedrich Harwig), rechts oben: ßweet Sisters aus Pretzien (Leitung Friedrich Harwig), links unten: Männerchor Orpheus Pretzien (Leitung Bernhard Janowski), rechts unten: gemischter Chor Gommern (Leitung Mathias Rickmann)
Die Chöre sangen je nach ihrer musikalischen Ausrichtung unterschiedlich, gemeinsam aber war allen eine sehr gelungene Stimmführung in den unterschiedlichen Stimmlagen. Der Männerchor Pretzien interpretierte die Weihnachtslieder mit stimmgewaltigem Baß, sang alte Volkslieder, bei denen die Hirten auf dem Felde deutlich vorstellbar wurden. Der Elbenauer Frauenchor dagegen sang um einiges höher, die gefühlvollen Frauenstimmen kündeten von der glücklichen Weihnachtszeit. Ganz anders und immer wieder wunderbar zu hören: die ßweet Siters. Ihr musikalischer Schwerpunkt liegt auf Gospelgesang, jedoch gab es auch andere Lieder. Ihr neu einstudiertes "Winterland" war ein sehr berührendes Lied über die Kälte draußen und die Wärme drinnen. Der Gommeraner Chor besitzt als gemischter Chor einen sehr großen Stimmumfang und brillierte durch die sehr schönen alten lateinischen Kirchengesänge. Ein Konzert, das am Vorabend des ersten Advent sehr schön auf die kommenden Adventswochen einstimmte.

30.11. Vorbereitung auf den Auftritt

Vor dem Pretziener Adventskonzert hat sich der Fotograf in den Probenraum des Elbenauer Chores eingeschlichen. Die Elbenauer Frauen machten ihre Stimmen mit kleinen Gesangsübungen geschmeidig, von Chorleiter Friedrich Harwig lustig kommentiert. Was zeigt, daß professionelle Vorbereitung den Spaß keinesfalls ausschließt.

30.11. Drückjagd in Elbenau

Jedes Jahr Ende November/Anfang Dezember gibt es eine Drückjagd im Elbenauer Forst. Verkehrszeichen an den Straßen um Elbenau herum wiesen Autofahrer bereits mit dem Zeichen "Achtung Treibjagd" auf erhöhte Aufmerksamkeit hin. Aber wenn da Treibjad steht – was ist dann eigentlich eine Drückjagd? Der Autor mußte sich da gleich einen bei jagdlichen Laien verbreiteten Irrtum erklären lassen: eine Drückjagd ist keine Treibjagd. Bei einer Drückjagd gehen die Treiber ruhig durch das Jagdgebiet, um das Wild lediglich zu veranlassen, seine Verstecke zu verlassen und relativ langsam auf andere, ruhigere Plätze zu wechseln (und dabei den im Wald verteilten Jägern vor die Flinte zu laufen). Bei Treibjaden dagegen wird das Wild von den Treibern vor sich her in eine bestimmte Richtung getrieben.
Etwa 40 Jäger (überwiegend aus dem Salzlandkreis, einige aber auch aus weiter entfernten Gegenden, wie den Kreisen Potsdam und Wittenberg oder sogar aus Nordrhein-Westfahlen) und 20 Treiber versammelten sich am Sonnabendmorgen auf der Wiese nahe der Haberlandbrücke. Nach Einschreibung in eine Anwesenheitsliste und Kontrolle der Jagdpapiere hieß es Antreten zum Appell. Vier Jagdhornbläser (darunter auch der Grünewalder Förster Andreas Goldschmidt) bliesen zur Eröffnung der Jagd. Ruhe breitete sich unter der Jägerschaft aus, die sich vorher noch fröhlich unterhalten hatte. Selbst der nicht jagderfahrene Autor konnte die andächtige Stimmung nach diesen Signalen spüren. Dann hatte der Leiter des Forstreviers Elbaue, Jens Dedow aus Plötzky, als Leiter der Jagd das Wort. Zunächst gab er wichtige Hinweise zur Sicherheit – immerhin sind die Jagdwaffen nicht nur für das Wild tödlich. Zur Sicherheit ist für alle Jäger und Treiber das Tragen von orangen Westen oder Jacken vorgeschrieben, außerdem gelten Sicherheitsabstände bei der Annäherung der Treiber. Anschließend verlas Förster Dedow die zum Abschuß freigegebenen Tierarten. Er wies darauf hin, daß es infolge des Hochwassers Ausfälle beim Wildbestand gab und deshalb vorzugsweise schwache Tiere geschossen werden sollen. Vom Abschuß ausgenommen war außerdem Damwild, ebenso durften keine Wildscheine geschossen werden, die noch Frischlinge haben oder als führende Bachen die Rotte anführen. Ohne Einschränkung dagegen war das Raubwild wie Fuchs, Waschbär, Marderhund und Mink zur Jagd freigegeben.
Am Ende der Jagd waren 7 Rehe und zwei Wildschweine zur Strecke gebracht. Was passiert eigentlich mit dem Wildfleisch? Dazu sagte Jens Dedow: der Forstbetrieb hat einen Vertrag mit einer Wildfleischerei, die zuerst das Recht hat, sich Fleisch auszusuchen. Wenn dann noch etwas übrig bleibt, dann können auch die Jäger Fleisch erwerben. Aber unabhängig davon wird das Fleisch zunächst tierärztlich untersucht (z.B. auf Trichinen), bevor es zum Handel freigegeben wird.

30.11. Einladung zum Adventskonzert in Elbenau am 2. Advent

Am Vorabend des zweiten Advent lädt der Elbenauer Frauenchor Concordia herzlich zu seinem Adventskonzert in die Elbenauer Kirche ein: Sonnabend, 07. Dezember, 15:00 Uhr.
Neben dem Elbenauer Frauenchor wirken mit:
- die ßwiet Sisters aus Pretzien
- der Männerchor Orpheus aus Pretzien
- Kinder der Waldschule Elbenau
- Ina Dubnitska (keyb)
Pfarrer Johannes Beyer wird mit Worten zum Advent auf die kommende Weihnachtszeit einstimmen.

26.11. Weihnachtsbasteln bei Beymes in Pechau

Vor dem Weihnachtsbasteln der Frauen aus Elbenau und Grünewalde stand erst einmal eine längere Besichtigung der diesjährigen Weihnachtsdekoration, die im Verkaufsraum des Pflanzenhofes Beyme in Pechau liebevoll angeordnet war. Frau Beyme hat in jedem Jahr etwas neues im Weihnachtssortiment. Wenn man daran einen Weihnachtstrend 2013 ausmachen wollte, so gehört auf jeden Fall die Nostalgie dazu. Schaukelpferde, Weihnachtsbäume mit Stoffschleifen und (im linken Bild wegen der geringen Bildgröße nur schwer zu erkennen) eine weihnachtlich geschmückte Geige. Musikliebhaber seien getröstet: es handelte sich um kein echtes Instrrument. Nach den Erklärungen von Frau Beyme ging es dann zwei Stunden voller Konzentration ans Werk. Natürlich auch voller Spaß, denn es gab auch Glühwein und selbst gemachte Plätzchen, dazu genug Gelegenheit zum Schwatzen. Am Ende hatte jeder ein oder auch mehr Adventsgestecke fertig - und beim Basteln die erste weihnachtliche Stimmung bekommen.

14.11. Morgen starten die Proben zum Krippenspiel

Es ist mal wieder so weit, daß das Krippenspiel eingeübt werden muß. Schließlich soll zur Aufführung am Heiligabend alles klappen. Die Kinder, die bereits im letzten Jahr dabei waren, wurden bereits über den Termin informiert. Wer noch hinzukommen möchte ist gern eingeladen: am Freitag, dem 15.11. um 18 Uhr im Gemeinderaum der Elbenauer Kirche.

14.11. Die Weihnachtsvorbereitungen beginnen – auch beim Bürger- und Kulturverein Elbenau

Alljährlich im November heißt es, sich allmählich auf die bevorstehende Weihnachtszeit einzustellen. Der Bürger- und Kulturverein Elbenau lädt zu zwei vorweihnachtlichen Veranstaltungen ein:

Weihnachtsbasteln am Dienstag, dem 26. November, 19:00 Uhr, im Pflanzenhof Beyme in Pechau.
Der Verein hat wie schon in den Vorjahren das Basteln von Weihnachtsgestecken organisiert, unter fachlicher Anleitung von Frau Beyme. Jedes Jahr die selben Gestecke, das geht im Fachhandel nicht, und auch zu Hause ist etwas Abwechslung ganz schön. Deshalb gibt Frau Beyme jedes Jahr neue Anregungen, weist auf aktuelle Trends hin, hilft beim Anfertigen von außergewöhnlichen Gestecken und zeigt, was alles geht. So gelingen immer wieder viele kunstvolle Kreationen. Das Mitbringen von eigenen Bastelgrundlagen wie Tannengrün, Baumscheiben und Gesteckgefäßen, Kerzen und Schmuck ist ebenso möglich wie das hinzukaufen von fehlenden Dingen. Für die Anleitung und Kleinmaterialien werden vor Ort 5 Euro kassiert, selbstgebackene Kekse und Glühwein inklusive. Der Verein bittet um eine telefonische Voranmeldung bei Susanne Brandt (Tel. 402222).

Am Freitag, dem 6. Dezember um 19:00 Uhr findet im Elbenauer Bistro Gärtner die Weihnachtsfeier des Bürger- und Kulturvereins Elbenau statt. Dazu sind nicht nur die Vereinsmitglieder, sondern auch alle anderen Elbenauer eingeladen. Traditionell bringt jeder Gast ein kleines Geschenk im Wert von 5 Euro mit, das in den Sack des Weihnachtsmanns kommt und nach dem Zufallsprinzip verteilt wird – aber nur gegen ein kleines Gedicht oder Lied. Der Spaß dabei, sich auch als Erwachsener diesen kindlichen Ritualen zu unterziehen, ist immer wieder groß. Der Verein bittet um eine telefonische Voranmeldung bei Susanne Brandt (Tel. 402222) oder Heike Severin (Tel. 4899735).

04.11. Bürgerforum mit Holger Goldschmidt

Der Saal bei Gärtners in Elbenau war gut gefüllt, als sich Holger Goldschmidt aus Elbenau als Kandidat für den Posten des Oberbürgermeisters vorstellte. Zu den Besuchern der Veranstaltung zählten nicht nur Elbenauer, sondern auch Bürger aus den anderen ostelbischen Dörfern. Holger Goldschmidt berichtete über seine bisherigen Erfahrungen in der öffentlichen Verwaltung, die er in eine Tätigkeit als Bürgermeister einbringen würde. Die Besucher stellten Fragen zu vielen Themen, wie zum Beispiel (in den ostelbischen Dörfern nur zu verständlich) dem Hochwasserschutz und Deichbau, aber auch zum Straßenbau oder zu Bildung und Kultur.

18.10. Einladung zum Bürgerforum zur Wahl des Oberbürgermeisters – mit Holger Goldschmidt, Elbenau

Der Elbenauer Holger Goldschmidt kandidiert für die Wahl zum Oberbürgermeister der Stadt Schönebeck. Damit stellt sich erstmals auch jemand aus den ostelbischen Dörfern zur Wahl, ein gutes Zeichen für die Zukunft dieser immer ein wenig abgelegenen Ortsteile von Schönebeck.
Am Montag, dem 4. November 2013, um 19 Uhr im Elbenauer Bistro Gärtner, stellt sich Holger Goldschmidt vor und erläutert seine Vorstellungen von der Entwicklung Schönebecks und ganz besonders auch der ostelbischen Ortsteile. Der Bürger- und Kulturverein lädt alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu diesem Forum ein, den Kandidaten kennenzulernen und ihn ausführlich zu seinen beruflichen Erfahrungen und seinen Plänen zu befragen.

18.10. Warten auf den Deichbau

Bereits im vergangenen Jahr, also noch weit vor dem diesjährigen Hochwasser, sprach ich schon einmal mit Christian Jung, dem Leiter des Flußbereichs Schönebeck des Landesbetriebes Hochwassserschutz über die Sanierung des für Elbenau bedeutsamen linken Umflutdeichs. Der rechte Umflutdeich war damals schon von der Haberlandbrücke bis nach Heyrothsberge neu gebaut. Hoch, breit und fest, mit Asphaltwegen auf der Deichkrone und am Deichfuß. Schon damals sagte Jung, daß demnächst auch der linke Deich ebenso ausgebaut werden soll, vom Pretziener Wehr bis nach Heyrothsberge. Als Zeitschiene nannte er damals 2013 für die Planungsarbeiten und 2014/15 für die Durchführung der Bauarbeiten.
Inzwischen, nach dem großen Hochwasser, stellen sich die Fragen nach dem Neubau bzw. der Reparatur der Deiche am Umflutkanal und an der Elbe in Grünewalde mehr denn je. Noch dazu, da schon Gerüchte die Runde machten, daß das noch ewig dauern könnte, beispielsweise wegen europaweiter Ausschreibungsverfahren oder aus Naturschutzgründen. Deshalb befragte ich Christian Jung jetzt nach dem aktuellen Stand.
Von Verzögerungen gegenüber den bereits genannten Zeiträumen war dabei nichts zu hören. Allerdings bestätigte Jung, daß die Planungen normalerweise hätten wirklich in einem komplizierten europäischen Verfahren ausgeschrieben werden müssen. Wegen der Dringlichkeit der Beseitigung der Hochwasserschäden konnte das Land dieses Verfahren umgehen. Und so sind derzeit drei regionale Planungsbüros (Wetzel & Fiedler aus Gommern, Muting aus Magdeburg und die Ingenieurgesellschaft Gübs) mit den Planungen der Bauarbeiten beschäftigt. Durchgeführt werden die Arbeiten dann wie bereits lange geplant in den Jahren 2014 und 2015, evtl. mit Restarbeiten 2016. Ebenso ist derzeit auch der Elbedeich bei Grünewalde in der Planungsphase und wird im kommenden Jahr saniert.
Auch am linken Ehledeich sind Arbeiten zur Stabilisierung und Erhöhung vorgesehen. Dieser Deich ist etwas niedriger als der rechte. Und so wurde er vom zurückgestauten Wasser des Umflutkanals überspült, das dann auf dem Acker beinahe bis an die Rinderställe und an die Sandgrube lief. Derzeit klafft dort noch die große Lücke, die in den Deich geschlagen wurde, um die Ackerflächen zu entwässern. Der Deich wird erhöht und durch Spundwände verstärkt.
Eine weitere Frage an Christian Jung betraf die Beräumung der Deiche. Bereits vielen wird aufgefallen sein, daß die Sandsäcke auf den Deichen zwar größtenteils weggeräumt wurden, an einigen Stellen aber noch große Sandsackmengen an den Deichen liegen (wie auf dem Foto, nahe der Haberlandbrücke). Jung sagte dazu: "Das ist Absicht. An Stellen mit Setzungserscheinungen oder begonnenen Böschungsrutschungen bleiben die Verbaumaßnahmen bestehen, um den Deich zu stabilisieren. Eventuelle werden diese Stellen noch mit Erde abgedeckt. Auf den Deichkronen werden die Sandsäcke aber beräumt".

Kommentar
Der erst langsam anlaufende Deichbau mag manchem zu langsam vorangehen – angesichts der weit größeren Schäden an anderen Stellen im Land ist es eher beruhigend, daß es hier bei uns planmäßig weitergeht und es nicht nur kleine Reparaturen, sondern einen grundhaften Ausbau der Deiche geben wird. Denn die in den letzten Jahren neu gebauten Deiche (zum Beispiel rechts des Umflutkanals oder an der Elbe bei Ranies) hielten selbst dem diesjährigen Jahrhunderthochwasser problemlos stand. Geplant war die Erneuerung der noch verbliebenen alten Deichabschnitte schon länger, das große Hochwasser kam einfach drei Jahre zu früh. Wenn 2015 die Deiche neu gebaut sein werden, dann werden die Bewohner des Elbenauer Werders und auch die der etwas weiter elbabwärts gelegenen Magdeburger Stadteile wieder ohne Sorge vor Hochwasser leben können. Bis dahin gilt das Prinzip Hoffnung, bleibt zu hoffen, daß die nächsten Hochwasser ein Stück niedriger als 2002, 2006, 2011 oder 2013 ausfallen werden.

12.10. Klavier, Klarinette, Geigen und ganz viele Celli brachten die Kirche zum klingen

Ein großes Ensemble von Musikern kam zum Konzert nach Elbenau. Überwiegend Celli, denn organisiert wurde das Konzert von der Elbenauerin Beate Dawils, die selbst erwachsene Musikschülerin der Kreismusikschule ist und die Celloklasse ihres Cello-Lehrers Bernhard Winkler nach Elbenau holte. Für musikalische und klangliche Abwechslung sorgten Gastmusiker an Klavier, Klarinette und Violine. Die Musikschüler waren sowohl Kinder und Jugendliche (die jüngste Musikerin geht in die dritte Klasse) als auch Erwachsene, für die das Spielen eines Instrumentes ein schönes Hobby ist. Vorab gab es bei allen etwas Lampenfieber vor dem Auftritt, von dem dann aber im Konzert nichts zu merken war. Nachdem beim ersten Musikstück das komplette Endemble ein Canon des Engländers Thomas Tallis spielte, gehörte ein Großteil der Zeit kleinen Solostücken der einzelnen Musiker. Den Abschluß des Konzertes bildeten dann wieder Werke für größere Cellobesetzungen. Das Programm reichte von Klassik bis Jazz und Rock, darunter auch ein Stück der Cello-Rockband Apocalyptica. Auf die Frage, wie lange man für so ein Konzert üben muß, sagte Beate Dawils: "In diesem Jahr war das etwas einfacher, da hatten wir ein ähnliches Programm schon im April gespielt. Aber dann kam erst durch das Hochwasser und dann durch die Ferien eine große Pause. Nach den Ferien begannen dann gleich die Vorbereitung auf das Konzert".
Bereits im vergangenen Jahr kamen die Musiker nach Elbenau. Wie nach dem Konzert zu hören war, ist ihnen dieser Auftrittsort schon ein wenig ans Herz gewachsen und so werden sie hoffentlich auch im kommenden Jahr wieder hier auftreten. Bernhard Winkler jedenfalls zeigte sich da zuversichtlich: "Für die Musiker ist so ein öffentlicher Auftritt etwas besonderes, und das wollen wir auch im nächsten Jahr wieder organisieren".
Der Eintritt zum Konzert war frei, dennoch konnte wer wollte am Ausgang etwas spenden. Nach Abzug der Unkosten blieben 105 Euro übrig, die für die Reparatur der Elbenauer Orgel gespendet werden.
Bilder vom Konzert gibt es hier.

10.10. Am Sonnabend: Konzert "Celloträume"

Am Sonnabend, dem 12. Oktober spielen Schüler der Celloklasse Bernhard Winkler von der Kreismusikschule "Bela Bartok" in der Elbenauer Kirche. Das Konzert trägt den Titel "Celloträume". Auf dem Programm stehen Komposition aus verschiedenen Epochen und Genres. Unterstützt werden die Cellisten von Gästen an Violine, Flöte, Klarinette und Klavier.
Zu den Musikern gehören sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene, die ihr Instrument an der Musikschule erlernen und sich bereits seit einiger Zeit auch zu gemeinsamen Konzerten treffen. Mit dabei ist auch die Elbenauerin Beate Dawils, die das Konzert in Elbenau organisiert hat. Sie spielt ebenso wie ihr Sohn Carl selbst mit.

Der Eintritt ist frei. Um eine Spende, die der Sanierung der Elbenauer Orgel zugute kommt, wird gebeten.

05.10. Erntedankfest – anschließend Übergabe der Elbenauer Chronik

Fleißige Hände (unter anderem Ingrid Osten, Susanne Brandt und Gundel Kerger) hatten die Kirche zum Erntedankfest außen und innen mit Blumen und Feld- und Gartenfrüchten bunt geschmückt. Weizen und Mais gab es, Möhren und Kohl, Pfirsiche, Pflaumen, Äpfel und Quitten. Auf dem Altar standen Brot und Wein. Vieles davon aus dem eigenen Garten mitgebracht – man konnte sich an die Zeiten zurückerinnert fühlen, da Elbenau noch um vieles mehr landwirtschaftlich geprägt war und das Erntedankfest eine noch viel ursprünglichere Bedeutung hatte.
Pfarrer Johannes Beyer begann den Erntedankgottesdienst mit Betrachtungen über ein Bild, das ausgedruckt mitbrachte. Der italienische Renaissance-Maler Giuseppe Arcimboldo, war einst berühmt für seine Porträts, die er aus Abbildungen von Früchten oder Tieren zusammensetzte. So beispielsweise das Porträt des Kaisers Rudolf II., der wie aus der ganzen Fülle eines Erntedank-Korbes zusammengesetzt zu sein scheint. Eine verblüffende Darstellung, die heute wohl als Karrikatur angesehen werden würde, galt damals aber als allegorisches Sinnbild für die Veränderung der Natur.

Im Anschluß an den Erntedank-Gottesdienst gab es noch ein für Elbenau wichtiges Ereignis: die Unterlagen zur Elbenauer Chronik wurden an den Elbenauer Bürger- und Kulturverein übergeben.
Diese Chronik wurde von Hermann Heuer (Foto links) zusammengestellt. Bereits sein Vater, Hermann Heuer sen., war Lehrer in Elbenau und führte die Dorfchronik. Hermann Heuer jun., gleichfalls Lehrer in Elbenau, aber auch Organist und Leiter des Elbenauer Frauenchors, setzte diese Arbeit weiter fort. Das Leben im Dorf dokumentierte er bis Mitte der 1990er Jahre schriftlich und mit Fotos, später dann mit der Videokamera.
Nach dem Tod von Hermann Heuer im Jahr 2011 kamen die Dokumente zu seiner Tochter, Birgitt Grunert, nach Schönebeck. Dr. Susanne Brandt vom Bürger- und Kulturverein Elbenau wandte sich mit der Bitte an sie, Hermann Heuers Chronik dem Bürger- und Kulturverein Elbenau zu überlassen. Am Sonnabend wurde das Erntedankfest zur Übergabe der Texte, Fotos und Videos genutzt.
Birgitt Grunert wandte sich in einer kurzen Rede an die Elbenauer und erinnert an das Wirken Ihres Vaters als Ortschronist. "Bei Ihnen ist die Chronik in guten Händen", sagte sie, "und vielleicht wird sie ja auch weiter fortgesetzt". Das konnte Dr. Thoralf Winkler, der die Chronik entgegennahm, auch bestätigen. Er sagte "Bereits seit 2006 führe ich auf der Elbenauer Internetseite die Chronik, deshalb freue ich mich sehr über die Dokumente von Hermann Heuer".
Der Bürger- und Kulturverein Elbenau wird die Chronik nun erst mal sichten. Stephan Grunert, der die Alben seines Opas vor der Übergabe schnell noch durchgeblättert hatte, deutete an, daß diese Arbeit sicher einige Zeit brauchen wird. "Nur das Durchblättern hat Stunden gedauert", sagte er. Deshalb ergänzte Winkler auch, an die Elbenauer gewandt: "Bitte haben da noch etwas Geduld - das wird wohl frühestens im Winter etwas werden". Die langen dunklen Abende werden die Mitglieder des Bürger- und Kulturvereins dann nutzen, um sich gemeinsam an die Arbeit zu machen. Dass das interessant werden wird, zeigte sich schon am Sonnabend, als es nach dem Erntedankfest noch Kaffee und Kuchen gab. Die ersten Neugierigen nutzten da die Gelegenheit, in die Alben zu schauen, wen sie denn wiedererkennen würden. Eine erste Idee existiert auch schon: die Chronik dann in einem Vortrag öffentlich vorzustellen. Und als längerfristiges Ziel für die Überarbeitung der Chronik nannte Susanne Brandt schon mal das 725jährige Dorfjubiläum Elbenaus im Jahr 2018.

linkes Foto: Birgitt Grunert bei einer kurzen Ansprache zum Wirken Ihres Vaters in Elbenau. Neben ihr hält ihr Sohn Stephan Grunert die Kartons mit den Dokumenten.
rechtes Foto: Dr. Thoralf Winkler, Dr. Susanne Brandt, Birgitt Grunert (v.l.n.r.)

linkes Foto: Dr. Thoralf Winkler, Birgitt Grunert, Sabine Krause, Stephan Grunert (v.l.n.r.)
rechtes Foto: die ersten Elbenauer schauen interessiert in das Album

27.09. Archiv der Dorfchronik kehrt bald nach Elbenau zurück

Die Elbenauer Dorfchronik wurde lange Zeit vom 2011 verstorbenen Ortschronisten Organisten und Chorleiter Hermann Heuer geführt. Seine Tochter Birgit Grunert übergibt die Chronik und das von ihm hinterlassene Archiv während des diesjährigen Erntedankgottesdienstes an den Elbenauer Bürger- und Kulturverein. Nach und nach wird es gesichtet und später vieles auch an dieser Stelle veröffentlicht werden.
Eine herzliche Einladung geht daher auch an die, die sich für Elbenaus Geschichte interessieren. Im Anschluß gibt es Kaffee und Kuchen – und dabei sicher auch die Möglichkeit, sich über die Geschichte Elbenaus zu unterhalten. Sonnabend, den 5. Oktober, um 15:30 in der Elbenauer Kirche.

27.09. Ballonlandung in Elbenau

Es gab durchaus schon Zeiten mit häufigeren Ballonlandungen in Elbenau. Aber heute war es mal wieder soweit, daß die Winde einen Ballon nach seiner Fahrt über Magdeburg nach Elbenau lenkten, wo er dann am Richtung Randau führenden Feldweg sanft aufsetzte. Der Ballon mit der Werbung einer großen Kaubonbon-Marke ist mit 8500 Kubikmetern heißer Luft, 40 Metern Höhe und einem Korb für 12 Personen einer der größten in Deutschland gebauten Ballons.

22.09. Bundestagswahlen und Abwahl des Oberbürgermeisters – wie wurde in Elbenau entschieden?

Das Wahllokal 16 im Gebäude der Elbenauer Feuerwehr beendete Punkt 18 Uhr die Wahl, dann wurden die Wahlurne geleert und die Stimmen gezählt. Die Auszählung der Stimmen zur Bundestagswahl dauerte etwa eine Stunde, da die Wahlzettel mehrfach sortiert werden mußten: nach Stimmengleichheit oder unterschiedlichen Erst- und Zweitstimmen sowie im zweiten Schritt bei Wahlzetteln mit unterschiedlichen Stimmen nochmals jeweils einzeln nach der Erst- und Zweitstimme. Und zum Schluß mußte die Summe der Stimmen unter dem Strich und als Kontrolle auch noch der Zahl der Wähler entsprechen. Einige Stapel mußten bis zur Übereinstimmung aller Zahlen mehrmals neu gezählt werden, bis alles stimmte. Ein etwas umständliches Verfahren, aber dafür ein sicheres und überprüfbares. Um 18:53 Uhr wurde das Elbenauer Ergebnis an die Wahlleitung gemeldet. Mit der telefonischen Meldung der Wahlergebnisse endete für die Wahlhelfer in Elbenau Wahlbüro ein langer Sonntag.
Von den 494 Wahlberechtigten in Elbenau hatten sich 55 für eine Briefwahl entschieden. Von den übrigen 439 Wahlberechtigten gingen 315 zur Wahl, was einer Wahlbeteiligung von 71,8 Prozent entspricht. Geht man davon aus, daß alle Briefwähler ihre Stimmen auch abgeschickt haben, dann wären es sogar 74,9 Prozent Wahlbeteiligung. Allerdings werden die Stimmen der Briefwähler zentral erfaßt und können deshalb hier nicht lokal berücksichtigt werden. Der größte Teil der Elbenauer gab bereits am Vormittag ihre Stimme ab. Um 13 Uhr waren etwa zwei Drittel der Stimmzettel in der Wahlurne gelandet.
In den beiden Diagrammen sehen Sie die Ergebnisse der Bundestagswahl, getrennt nach Erst- und Zweitstimme. In Klammern angegeben ist die Zahl der Stimmen für die jeweilige Partei.
Erststimme
Die Linke, Dr. R. Hein Wahlergebnis 17,5% (55)
CDU, T. Sorge Wahlergebnis 44,1% (139)
SPD, B. Lischka Wahlergebnis 23,8% (75)
FDP, S. Fricke Wahlergebnis 1,0% (3)
Grüne, S. Bischoff Wahlergebnis 6,0% (19)
Piraten Wahlergebnis 1,3% (4)
NPD, G. Haenschke Wahlergebnis 0,6% (2)
MLPD, D. Wiegenstein Wahlergebnis 0,0% (0)
-- Wahlergebnis
-- Wahlergebnis
Freie W., Dr. C. Heinemann Wahlergebnis 3,2% (10)
-- Wahlergebnis
Tierschutzpartei, J. Fassl Wahlergebnis 0,6% (2)
ungültige Stimmen Wahlergebnis 1,9% (6)
Zweitstimme
Die Linke Wahlergebnis 16,5% (52)
CDU Wahlergebnis 47,0% (148)
SPD Wahlergebnis 18,7% (59)
FDP Wahlergebnis 2,2% (7)
Grüne Wahlergebnis 6,0% (19)
Piraten Wahlergebnis 1,0% (3)
NPD Wahlergebnis 0,3% (1)
MLPD  Wahlergebnis 0,3% (1)
AfD Wahlergebnis 4,1% (13)
pro D Wahlergebnis 0,0% (0)
Freie Wähler Wahlergebnis 1,3% (4)
ÖDP Wahlergebnis 0,3% (1)
-- Wahlergebnis
ungültige Stimmen Wahlergebnis 2,2% (7)

Außer den Wahlen zum Bundestag stand am heutigen Tag noch die Frage zur Abstimmung, ob Schönebecks Oberbürgermeister Hans Jürgen Haase weiter im Amt bleiben oder abgewählt werden soll. Wie bei kommunalen Wahlen üblich lag das Wahlalter bei 18 Jahren, deshalb gab es mit 501 etwas mehr Wahlberechtigte als bei der Bundestagswahl. Von diesen beantragten 51 die Briefwahl. Von den übrigen 450 Wahlberechtigten gingen 314 zur Wahl (69,8 Prozent).
Diese Stimmauszählung war sehr viel einfacher und so stand das Ergebnis der Auszählung sehr schnell fest. In Elbenau entschieden sich 235 Wähler für die Abwahl (74,8 %) und 71 dagegen (22,6 %). 8 Stimmen waren ungültig.
Das Abwahlverfahren ergibt sich aus der Gemeindeordnung Sachsen-Anhalts. Dort heißt es in § 61: "Ein Bürgermeister kann von den Bürgern der Gemeinde vorzeitig abgewählt werden. Er ist abgewählt, wenn sich für die Abwahl eine Mehrheit der gültigen Stimmen ergibt, sofern diese Mehrheit mindestens 30 vom Hundert der Wahlberechtigten beträgt." In real verständliche Sprache übersetzt heißt das: Mehr als 50 Prozent der Wähler müssen für die Abwahl stimmen, zugleich muß die Zahl dieser Stimmen mehr als 30 Prozent der Zahl der Wahlberechtigten betragen. Bezogen auf die Elbenauer Zahlen heißt das, daß mindestens 151 Stimmen für eine Abwahl erforderlich gewesen wären.

17.09. Erster Rauhreif

Der Morgen des heutigen Tages begann mit klarem Himmel und einer Temperatur von nur noch 5 Grad – und einer ersten dünnen Schicht Rauhreif auf den Flachdächern. So kündigt sich ein paar Tage vor dem Herbstanfang tatsächlich der Herbst an.

17.09. Es tut sich was an der Haberlandbrücke – nur was?

An der Haberlandbrücke kommt nach drei Monaten wieder Bewegung auf. Die Baufirma verteilte Schotter im Flußbett. Nach Aussagen von Ralf Felgenträger von der Straßenbauverwaltung des Salzlandkreises werden jetzt noch einige Restarbeiten aus der bisherigen Ausschreibung des Brückenbaus ausgeführt, die noch vor einer Neuplanung erledigt werden können, wie zum Beispiel die Beseitigung der Fundamente der Radwegbrücke. Über den weiteren Fortschritt der Planungen und der Neuverhandlungen mit dem Land über eine finanzielle Beteiligung konnte er jedoch noch keine Angaben machen. Damit rückt auch die Fertigstellung der Brücke in eine noch unbestimmte Ferne.
Wie auch immer, jedenfalls wird man, wenn die Arbeiten so weitergehen, den Umflutkanal bald trockenen Fußes auf einem Schotterdamm überqueren können.

14.09. Feuer und Rauch – beim Sommerfest der Feuerwehr wurde es heiß

Das diesjährige Sommerfest stand vor allem im Zeichen des zwanzigsten Jubiläums der Jugendwehr. Diese wurde am 1. Oktober 1993 gegründet und ist mit ihren zwanzig Jahren inzwischen älter als das Höchstalter von Jugendwehren. Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren können in der Jugendwehr die Kenntnisse und Fertigkeiten der Feuerwehrleute erlernen, von Brandbekämpfung bis zur Hilfe bei Bergung verunfallter Fahrzeuge. Neben der Freizeitbeschäftigung sorgt die Feuerwehr so selbst für ihren personellen Nachwuchs. Bestes Beispiel dafür ist Andy Bitter, der bei der Gründung der Jugendwehr dabei war und heute Wehrleiter der Elbenauer Freiwilligen Feuerwehr ist.
Am Vormittag wurde das Fest vorbereitet, und es gab für das einheitliche Erscheinungsbild neue T-Shirts, mit der Aufschrift "Jugendfeuerwehr Elbenau" und dem Elbenauer Wappen.
Am Nachmittag hatte die Elbenauer Jugendwehr dann die Jugendwehren der anderen Ortsteile zu Gast: aus Ranies, Felgeleben, Salzelmen und Schönebeck kamen die Kinder und Jugendlichen (rechtes Foto).
Der Nachmittag begann mit Gratulationen und besten Wünschen zum Geburtstag. So von der Ranieser Feuerwehr (linkes Foto) und von Christa Beier von der Schönebecker Linkspartei (rechtes Foto). Sie überbrachte neben den Glückwünschen auch eine Spende von Sabine Dirlich in Höhe von 250 Euro, die damit die Schönebecker Jugendfeuerwehren unterstützen möchte. Auf dem Fest wurden schon erste Ideen durchgesprochen, was man damit machen könne. Vielleicht einen gemeinsamen Kinobesuch aller Jugendwehren.
Bei den Technikvorführungen gab es allerhand an Feuerwehrtechnik im praktischen Einsatz zu sehen. So zum Beispiel die Drehleiter, die Schönebecks Jugendwart René Zander aus der Feuerwehr Tischlerstraße mitbrachte und die nicht nur zum Löschen hoher Gebäude dient, sondern auch als Kran zum Abseilen von Feuerwehrleuten auf Gebäudedächer oder in Schächte sowie zum Retten von Personen in speziellen Rettungsliegen. Christian Werner von der Elbenauer Feuerwehr schwebte wie ein rettender Engel über den Köpfen der Zuschauer.
Bei einem Hausbrand (in dem Fall war es nur ein mit Stroh gefülltes anderthalb Meter hohes Holzhaus) zeigten die Elbenauer Nachwuchsfeuerwehrleute, wie sie beim Löschangriff vorgehen, Schläuche verlegen und anschließen, bevor es dann "Wasser marsch!" heißen kann und das Feuer gelöscht wird.
Die wohl spektakulärste Vorführung war die Wirkung von Wasser, mit dem man brennendes Fett zu löschen versucht. Das ist etwas, was man tunlichst lassen sollte. Stattdessen sollte man zum Pulverlöscher oder einer Löschdecke greifen – oder im Haushalt am einfachsten: beherzt einen Topfdeckel auf die brennende Pfanne decken. Was passiert, wenn man es falsch macht und Wasser auf den Topf mit dem brennenden Öl kippt, demonstrierte die Felgeleber Feuerwehr. Das Wasser verdampft in dem heißen Öl sofort, dabei spritzt eine große Menge Öl aus dem Topf. Dieses Öl hat nun eine wesentlich größere Oberfläche zum Brennen. Deshalb entwickelt sich eine riesige Feuerwolke, die in der Wohnung verheerende Folgen hätte und selbts im offenen Bereich auch noch in großem Abstand einen deutlichen Eindruck der Wärmewirkung hinterließ. In der hier zu sehenden animierten Gif-Datei werden die bei der Fettexplosion gemachten Fotos in Echtzeit wiedergegeben.
Die Fotos vom Sommerfest der Feuerwehr können zum Vergrößern angeklickt werden. Eine separate Fotostrecke wird demnächst noch eingestellt. Schauen Sie in den nächsten Tag nochmal auf dieser Seite nach.

08.09. Tag des offenen Denkmals

Die Elbenauer Kirche ist normalerweise nur zu den Gottesdiensten geöffnet, deshalb kennen viele die schmucke Kirche nur von außen. Am Tag des offenen Denkmals kamen den Nachmittag über etwa 40 Besucher. Die meisten waren aus der näheren Umgebung, aus Schönebeck oder Magdeburg, so wie die Gäste auf dem Foto. Am weitesten gereist war eine Radtouristin aus Aschaffenburg, die auf dem Elberadweg unterwegs ist und gerade in Schönebeck Pause macht. Den Tag des offenen Denkmales nutzte sie für Kirchenbesichtigungen in der Gegend von Schönebeck.

03.09. Einladung zum Sommerfest der Feuerwehr am 14. September in Elbenau

Auf dem nebenstehenden Flyer ist einer der Anlässe des diesjährigen Feuerwehrfestes zu lesen: die Jugendfeuerwehr Elbenau wird in diesem Jahr 20 Jahr alt. Dies feiert sie mit einem bunten Programm, bei dem man sich die Feuerwehrtechnik ausgiebig erklären lassen und auch selbst mal anfassen kann. Unter anderem wir an einem (beinahe) realen Hausbrand das Brandlöschen demonstriert und die Bergung nach einem Unfall gezeigt.
Die Jugendfeuerwehr ist sowohl eine nützliche und interessante Freizeitbeschäftigung für Kinder und Jugendliche als auch Nachwuchsgewinnung für die "große" Feuerwehr. In den vergangenen 20 Jahren sind schon viele Kameraden aus der Jugendfeuerwehr in die Elbenauer Feuerwehr aufgerückt.
Der Abend geht dann in das Feuerwehrfest über, das in jedem Jahr zum Ende des Sommers gefeiert wird. Die Feuerwehr lädt alle ganz herzlich zum mitfeiern ein. Wie immer wird es Speisen vom Grill und ein frisch gezapftes kühles Bier geben.

Eine Anmerkung der Redaktion von elbenau.de möchte ich der Einladung hinzufügen: auch wenn (oder vielleicht gerade weil) es um das vergangene und hier glimpflich überstandene Hochwasser schon wieder sehr ruhig geworden ist, können die Elbenauer den Besuch des Feuerwehrfestes nutzen, um denen Danke zu sagen, die in Zeiten des Hochwassers rund um die Uhr im Einsatz waren und geholfen haben, Elbenau vor den Fluten zu retten.

03.09. Einladung nach Pechau – Stummfilmkino am Deich

Am kommenden Dienstag, 10. September, kommt das zum Wanderkino umgebaute ehemalige Feuerwehrauto nach Pechau und holt dort am Deich den Stummfilmabend nach, der drei Monate zuvor buchstäblich ins Wasser fiel. Beginn: nach Einbruch der Dunkelheit, ca. 20 Uhr. Gezeigt wird ein aus verschiedenen Filmen aus den Jahren 1913-1920 gemixtes Programm, mit Livemusik von Piano und Geige. Das Kinomobil baut seine Leinwand im Umflutgelände auf, etwa in Höhe des Gasthauses Kelly. (Einladung als pdf)

28.08. Am Ende der Elbenauer Schweiz: Die alte Holzbrücke ist weg

Früher führte am Ende der Elbenauer Schweiz, dem romantisch schönen Stück der Alten Elbe, an der Stelle auf dem linken Foto eine kleine Holzbrücke über das Wasser, zum Weg in Richtung der Chaussee. Diese Brücke war im Frühjahr noch vorhanden. Beim vergangenen Hochwasser muß das Wasser in der Alten Elbe so hoch gestanden haben, daß die Holzbrücke weggeschwommen ist. Jetzt liegt sie dreißig Meter weiter im Schlamm.
Es ist bedauerlich, daß sich anscheinend niemand für die kleinen Wanderwege durch den Wald verantwortlich fühlt. Dagegen werden die großen Wege zum Holztransport immer schön frei gehalten.

24.08. Unfall am Ortseingang: Motorradfahrer prallt gegen Geschwindigkeitsmesser

Mit dem Motorrad über kurvenreiche Strecken fahren macht Spaß – aus diesem Grund sind die Straßen um Elbenau herum bei Motorradfahrern beliebt. Daß das auch schiefgehen kann, zeigte ein Unfall am Donnerstagabend: ein 24jähriger Motorradfahrer kam in der Kurve am Elbenauer Ortseingang nach rechts von der Fahrbahn ab und prallte gegen den Mast des dort angebrachten Geschwindigkeitsanzeigers. Der Motorradfahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt. Lebensgefahr besteht nach Auskunft der Polizei jedoch nicht.
Der Geschwindigkeitsanzeiger, der vor überhöhter Geschwindigkeit im Bereich der Elbenauer Waldschule warnen sollte, ist seit dem Unfall außer Betrieb.

21.08. Neues von der Haberlandbrücke


Zeichnung: Salzlandkreis
So wie auf der Skizze soll die neue Haberlandbrücke aussehen. Allerdings existiert die Brücke nach wie vor nur auf dem Papier. Viele, die ab und zu an der Baustelle vorbeischauen, haben es schon gemerkt: seit Wochen ruht dort der Bau.
Ralf Felgenträger, Leiter des für den Bau zuständigen Kreiswirtschaftsbetriebes des Salzlandkreises erläuterte die Gründe dafür. Zunächst habe natürlich das Hochwasser für einige Wochen Pause gesorgt. Die Ursachen für den nun schon seit über zwei Monaten dauernden Baustop liegen aber tiefer – im Wasser des Umflutkanals. Dort wurden bei den Abrißarbeiten Reste eines im 2. Weltkrieg zerstörten Vorgängerbaus der bisherigen Brücke gefunden. Diese waren vor den Bauarbeiten nicht bekannt und machen nun Änderungen der Fundamente notwendig. Das bedeutet eine teilweise Neuplanung und damit nicht unerhebliche Mehrkosten.
Ein Teil der Bausumme wird aus Fördermitteln des Landes bereitgestellt. In den nächsten Tagen finden Gespräche mit dem Landesverwaltungsamt über die weitere Verfahrensweise statt. Über die Dauer der eintretenden Bauverzögerung konnte Ralf Felgenträger deshalb noch keine Auskunft geben. Zumindest konnte er în einem Punkt Entwarnung geben: die Brücke wird auf jeden Fall gebaut werden. "Grundsätzlich wird an dem Neubau festgehalten. Es wird kurzfristig geklärt, wie weiter gebaut wird", teilte er mit.

12.08. Verfall der Sandsackburg geht schneller als der Deichbau

Im Wettlauf mit dem Deichbau war die Sandsackburg schneller. Die Burg, die von den Kameraden der Paderborner Feuerwehren als witziges "Denkmal" an den Hochwassereinsatz erbaut wurde, ist längst verfallen, bevor mit der Sanierung des Deiches nebenan überhaupt begonnen wurde. Schade, denn besser wäre es anders herum gewesen. Aber vor dem Beginn des Deichbaus stehen sicher noch diverse Planungs- und Ausschreibungsverfahren. Bis dahin bleibt den Elbenauern nur die Hoffnung auf ein paar Jahre ohne großes Hochwasser.

08.05. Rotes Licht für die Haberlandbrücke?

Das Hochwasser ist schon seit sechs Wochen verschwunden, und tatsächlich wurde bald nach dem Sinken des Pegelstandes im Umflutkanal die Baustelle der Haberlandbrücke wieder eingerichtet. Bereits vor vier Wochen standen die Baustellencontainer wieder an der bisherigen Stelle. Seitdem herrscht aber Ruhe auf der Baustelle, nur die roten Warnlichter leuchten still vor sich hin.
Über die Gründe für den Baustop kann nur spekuliert werden. Vielleicht hat die Baufirma anderenorts mit dringenderen Arbeiten zu tun, möglicherweise zur Beseitigung von Hochwasserfolgen. Oder die immer noch bestehenden Fundamentreste der Radfahrerbrücke erweisen sich als so fest und unzerstörbar, daß erst noch ein Weg gefunden werden muß, sie in die neue Brücke zu integrieren... (Fortsetzung folgt)

21.07. Hungerstein ist wieder sichtbar

Nach dem Hochwasser ist der Pegelstand der Elbe nun soweit gesunken, daß der Hungerstein wieder sichtbar ist. Erfreulich dabei: er scheint an seinem neuen Standort, an den er vom Wasser- und Schifffahrtsamt gebracht wurde, liegengeblieben zu sein. Das extreme Hochwasser hat ihn nicht weggespült.
Mit der Verlegung Hungersteins hat das Wasser- und Schifffahrtsamt ihn zugleich höher gelegt. Und die Bedeutung des Steins damit an die Erfordernisse der heutigen Schiffahrt auf der Elbe angepaßt. Zeigte sich der Hungerstein zuvor erst bei Unterschreitung von 160 Zentimeter Fahrrinnentiefe, so ist er jetzt bereits ab etwas 250 Zentimeter Fahrrinnentiefe sichtbar. Das ist etwa die Wassertiefe, die heutige Frachtschiffe benötigen. Unterhalb dieses Wertes findet kaum noch Güterverkehr auf der Elbe statt. Früher mußten die Elbeschiffer dann Hunger leiden – heute weichen sie auf andere Strecken aus. Die Fahrgastschiffahrt ist davon nicht betroffen: die Marco Polo (im Hintergrund des Bildes, an ihrem Anleger in Schönebeck) fährt auch noch bei 140 Zentimeter.

29.06. Erste Hochzeit in der Elbenauer Kirche seit vielen Jahren

Von den Elbenauern konnte sich niemand daran erinnern, wann in der Elbenauer Kirche zum letzten Mal eine Trauung stattfand. Vor 1989 schon ewig nicht, weil die Kirche damals seit langer Zeit baufällig war, und nach den Sanierungs- und Renovierungsarbeiten der letzten Jahre auch nicht. So ungefähr müssen Zeitabschnitte aussehen, die man mit "seit Menschengedenken" umschreibt. Da ist es schon ein großes und für Elbenau ungewohntes Ereignis, wenn in der Kirche seit Menschengedenken wieder eine Hochzeit stattfand. Vor dem Traualtar standen Anna Törmer und Stephan Grunert aus Magdeburg. Stephan Grunert hat seine Wurzeln zum Teil auch in Elbenau, sein Großvater war der langjährige Elbenauer Organist, Chorleiter und Ortschronist Hermann Heuer.
Vor dem Kaffetrinken im Festzelt wurde der Kirchgarten für ein Gruppenfoto genutzt. Im leider immer stärkeren Nieselregen, der zugleich aber ein gutes Zeichen war: Regen bei der Hochzeit bedeutet im Volksmund Glück für viele Jahre. Der Fotograf auf der Leiter rief den Hochzeitsgästen zu: "je besser ihr mitmacht, um so eher könnt ihr wieder rein".
Die Trauung nahm Pastorin Elfriede Begrich vor, die von 1982 bis 1989 für Elbenau zuständig war und der die Rettung der Kirche vor dem schon geplanten Abriß zu verdanken ist. In ihrer Ansprache erinnerte sie sich an die Elbenauer Kirche als ihrer "Lieblingskirche", aber auch daran, daß zu ihrer Elbenauer Zeit eigentlich nichts schönes darin war: "Das Dach war undicht, die Bänke zerbrochen", sagte sie, "aber wir haben auch schönes hier gemacht". So merkte man ihr die Freude darüber an, nun wieder in Elbenau zu stehen und dort sogar ihre ehemaligen Konfirmanden trauen zu dürfen. "Ich habe mich sehr gefreut, als die beiden mit ihrem Wunsch auf mich zukamen", sagte sie.
Nach der Trauung sagte sie, daß die Kirchgemeinde mit der Elbenauer Kirche ein echtes Schmuckstück habe: "Eine ideale Hochzeitskirche". In Berlin, wo sie jetzt lebt, "suchen sich die Leute zum Heiraten gerade solche kleinen Kirchen auf dem Lande aus, in denen man nicht im Raum großer Hallen untergeht". Diese kleine Fachwerkkiche, mit dem hübschen Rosenweg davor, könnte ruhig öfter für Hochzeiten genutzt werden. "Es fehlen eigentlich nur eine Orgel und das Glockengeläut". Nach dem Hinweis, daß zumindest für die Glocken schon Aussichten auf Reparatur bestehen, meinte sie lachend, "dann gibt es die nächste Trauung ja vielleicht schon mit Glocken".

29.06. Grundwasserstand sinkt wieder

Wer auf die Grundwasserwerte schaut sieht, daß sie seit über einer Woche wieder sinken, täglich um etwa 3 Zentimeter. Inzwischen hat das Grundwassers bereits um 25 Zentimeter abgenommen. Das ist bereits ein Wert, bei dem viele die Pumpen im Keller wieder abstellen konnten. Verglichen mit der Situation 2011 waren die diesjährigen Grundwasserprobleme zumindest hier in Elbenau nicht so dramatisch, im Januar 2011 war der Grundwasserstand um 15 Zentimeter höher als 2013.
Auch die jetzt wieder steigenden Wasserstände der Elbe werden daran nichts grundsätzlich ändern. Die Vorhersagen für den Barbyer Pegel liegen bei etwa 5 Meter. Das ist weit unterhalb des Wertes, bei dem das Pretziener Wehr gezogen werden müßte (5,95 Meter). Während der Höchststand hier für Sonntag Abend vorhergesagt wird, fallen in Sachsen die Wasserstände bereits wieder. Also besteht kein Grund zur Sorge.

26.06. Am Sonnabend: Hochzeit in der Elbenauer Kirche

Am Sonnabend findet zum ersten Mal seit langem wieder eine Trauung in der Elbenauer Kirche statt. Vor dem Traualtar stehen dann Anna Törmer und Stephan Grunert. Stephan Grunert ist der Enkel des langjährigen Elbenauer Ortschronisten Hermann Heuer. Der öffentliche Traugottesdienst beginnt um 14 Uhr.

25.06. Überschwemmung an der Dreibogenbrücke

Bei Hochwasser ist die Gegend hinter dem Umflutkanal von Elbenau aus unerreichbar. Nur spärlich drangen Nachrichten von dort herüber. Es hieß, der Ehledeich sei an der Dreibogenbrücke zu niedrig gewesen und überflutet worden und das Wasser sei bis zur Sandgrube ("AWG-See") gelaufen. Erst als man merkte, daß das Wasser den Kuhstall an der Alten Ziegelei zu überfluten drohe, habe man den Deich durch Sandsäcke erhöht. Jetzt war Gelegenheit, zu schauen, wie es dort "auf der anderen Seite" aussieht.
Wie auch immer die Überschwemmung und die Sicherungsarbeiten abliefen, tatsächlich stand das Wasser teilweise so hoch in dem Gebiet hinter den Deichen, daß es auf dem unteren Deichverteidigungsweg des rechten Umflutdeiches noch 30 Zentimeter hoch stand (sichtbar am Schwemmgut im linken Foto).
An einigen Stellen hat die Kraft des über den Deich strömenden Wassers den Ehledeich durch Unterspülung und Materialabtrag stark beschädigt (Foto rechts).
Um das Gebiet hinter den Deichen zu entwässern, wurden erst riesige Pumpen eingesetzt. Vor ein paar Tagen, als das Pretziener Wehr geschlossen und das Wasser entsprechend gesunken war, wurde der Ehledeich geöffnet. Durch die etwa zehn Meter breite Lücke strömt schwarzes Wasser in den Ehlekanal (Foto links), über der gesamten Gegend liegt der Geruch von Jauche. Der Wasserstand im Überschwemmungsgebiet ist durch die Öffnung des Deiches inzwischen um etwa einen Meter gesunken.
Die gute Nachricht: das in das Gebiet eingeströmte Wasser scheint die Sandgruben nicht erreicht zu haben. Das Wasser in den Seen sah klar aus und war geruchlos. Die einzig sichtbaren Verunreinigungen waren die leider schon üblichen Hinterlassenschaften von Idioten, die ihren Müll nicht mitnehmen.

23.06. Unkenrufe

An den warmen windstillen Sommerabenden tönt von den um Elbenau herum befindlichen Wasserlöchern, zum Beispiel den alten Tonkuhlen, ein seltsames summendes Geräusch. Es sind die Rufe von hunderten von Rotbauchunken. Zumindest diese Amphibien fühlen sich jetzt bei dem hohen Wasserstand wohl. Foto: Benny Trapp, Wikipedia.

22.06. Elbenauer feiern ihre Hochwasser-Überstanden-Party bis in die Nacht

Jana und Mario Bolze hatten ganz spontan die Idee, sich nach dem für Elbenau gut ausgegangenen Hochwasser mit anderen Elbenauern zu einem kleinen Straßenfest zu treffen. Und das klappte auch ohne große Vorbereitung, viele brachten Stühle oder Bänken selbst mit und dann war der Gehweg der Randauer Straße gut gefüllt. Manche hatten noch anderes vor und kamen wenigsten kurz zum Hallo-Sagen vorbei, viele blieben bis spät in die Nacht (oder wenigstens bis zum weit nach Mitternacht einsetzenden Regen), und so konnten man über den Abend hinweg gemeinsam feiern und mit vielen über die anstrengenden und oft nervenaufreibenden Hochwasser-Tage sprechen. Auch die Getränke waren selbst mitgebracht und wurden immer wieder von zu Hause nachgeholt.
Dabei war es keine Party aus reiner Feierlaune – immer wieder drehten sich die Gedanken und Gespräche um das "Was wäre wenn", kam man auf die Orte zu sprechen, die es schlimmer getroffen hatte. Auch die Elbenauer Feuerwehr, die eine Dankeschön-Party verdient hätte (die es auch noch geben wird) konnte nicht dabei sein, weil sie den ganzen Tag in Groß Rosenburg zum Wasser pumpen im Einsatz war.
Foto unten links: Natürlich war auch an die Sicherheit gedacht.

22.06. "Hochwasser-2013-Überstanden"-Party

Jana und Mario Bolze aus der Randauer Straße 17 haben aus Anlaß des überstandenen und für uns bis auf das etwas höhere Grundwasser folgenlos gebliebenen Hochwassers kurzfristig zu einem improvisierten Straßenfest aufgerufen. Sie schreiben dazu:
Wir haben zusammen Sandsäcke geschippt, zusammen gebangt und gehofft, unser zu Hause verlassen, sind trockenen Fußes zurückgekehrt und haben es zusammen überstanden. Darum laßt uns zusammen feiern!
Kurzfristig laden wir zum Straßenfest ein, vor der Randauer Str. 17, neben Partyservice Thiel.
Trinken, Knabberzeug und Plastikbecher bitte mitbringen. Wer hat kann auch Sitzgelegenheiten, Stühle oder Bänke, mitbringen.

21.06. Übungstag der Jugendfeuerwehr

Nach dem Hochwasser kehrt auch bei der Elbenauer Feuerwehr der Alltag ein. In Anlehnung an einen alten Fußballspruch könnte man sagen "Nach dem Ernstfall ist vor dem Ernstfall", und für den muß regelmäßig geübt werden. Dazu traf sich heute die Elbenauer Jugendfeuerwehr wie an jedem Freitag. Elf Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 17 Jahren sind dort Mitglied. Für ein so kleines Dorf wie Elbenau ist das schon eine schöne Zahl, schließlich kann nur so der Nachwuchs für die örtliche Feuerwehr langfristig gesichert werden.
Der Fotograf traf am Löschfahrzeug ein, als die jungen Feuerwehrleute grad mit den Übungen auf dem Sportplatz fertig und die zum Üben ausgerollten Schläuche bereits wieder im Löschfahrzeug verstaut waren. Vor der Rückfahrt ins Elbenauer Gerätehaus stellten sie sich schnell noch für ein Foto auf.

21.06. An der Haberlandbrücke

Die Haberlandbrücke (bzw. deren ehemaliger Standort) ist wieder zu Fuß erreichbar. Heute mußte man dazu noch die Schuhe ausziehen, weil auf der Fahrbahn noch zwei Zentimeter Wasser standen. Oder mit dem Fahrrad durchfahren. Warum man, wie auf dem Foto, unbedingt mit dem Auto bis auf die Brückenrampe fahren muß, erschließt sich mir dagegen nicht. Diese Art von Katastrophentourismus brauchen wir auch jetzt nicht.
Die Brückenbaustelle hat das Hochwasser ohne Schäden überstanden. Auch die noch nicht abgerissenen Reste der Fundamente der ehemaligen Fußgängerbrücke sind noch im Wasser zu sehen (Foto rechts). Das Wasser ist, abgesehen von der braunen Farbe, überraschend klar und hat nichts mehr mit dem trüben Elbwasser gemeinsam, das noch vor ein paar Tagen hier entlangfloss. Vielleicht weil es jetzt das Wasser aus dem Dornburger Siel ist, das die Dornburger Wiesen entwässert. Dort wird sich ein großer Teil der im Wasser mitgeführten Schwebstoffe inzwischen abgesetzt haben.

19.06. Ist die B246A frei oder gesperrt?

Verwirrend sind die Angaben zur Befahrbarkeit der Straße an der Alten Fähre. In Schönebeck steht an der Brückenabfahrt der Elbebrücke nach wie vor der Hinweis "Frei bis Ranies". Nach dem Abzweig Ranies und nochmals vor der Brücke Alte Fähre steht ein Sperrschild. Man dürfte dort also nicht weiterfahren. Und das, obwohl das Wasser einen weiteren halben Meter zurückgegangen, die Straße und sogar der tiefer liegende Radweg vollständig trocken sind. An der Straße stehen an einigen Stellen, an denen das Bankett der Straße teilweise weggespült ist, Warnbaken. Die Straße ist also auch gesichert, aber dennoch gesperrt. Am Pretziener Wehr wiederum hängt ein Hinweis des LHW, die Wehrbrücke bleibe ab 18 Uhr für Passanten gesperrt, da die B246A wieder freigegeben sei.
Weiß da wieder eine Behörde nichts von der anderen (und setzten sich damit die Kommunikationsprobleme auch nach dem Hochwasser fort) oder hatte die Straßenwacht ganz einfach schon Feierabend, als die Freigabe beschlossen wurde und hat nur deshalb die Sperrschilder nicht entfernt? So bleibt die Entscheidung dem Autofahrer überlassen – bis auf weiteres den Umweg über Magdeburg zu nehmen oder den kurzen Weg über die Alte Fähre und dabei 35 Euro Bußgeld riskieren.

18.06. Wasserstand sinkt weiter

Heute morgen war das Wasser im Umflutkanal bereits etwa 2,50 Meter unter den Höchststand gefallen. Am Vormittag meldete dann auch der Lagebericht, daß wegen der stark gefallenen Wasserstände der Elbe die Alarmstufe 4 für den Bereich von Aken bis Tangermünde aufgehoben wird.
Am Abend lag der Wasserstand an der Haberlandbrücke schon unter den Stand vom 4. Juni und damit so niedrig, daß schon höher gelegene Wiesen im Umflutgelände aus dem Wasser herausragten. Grund genug, auch noch zur Alten Fähre zu fahren.

18.06. Alte Fähre wieder frei

Als wir die Brückenabfahrt der Alten Fähre herunterfuhren, dort wo am 8.6. die Amphibienfahrzeuge eine ideale Rampe fanden, um ins Wasser zu fahren, war die Fahrbahn noch ein sehr langes Stück trocken. Ganz weit hinten, kurz vor Plötzky, sah man Radfahrer auf dem Wasser fahren (Bild 1). Beim dichter heranfahren sah man, daß das Wasser nur noch einen halben Zentimeter hoch über die Straße floss (Bild 2 und 3). Also wurde die kleine Radtour gleich noch bis nach Gommern ausgedehnt (was sonst über Magdeburg etwa 30 Kilometer Umweg gekostet hätte). Auf der Rückfahrt war die Straße auf der rechten Hälfte bereits fast trocken, floss kein Wasser mehr hinüber. Drei Radfahrer kamen entgegen und fuhren aus Spaß durchs Wasser, einer auf dem etwas tiefer liegenden Radweg. Von dem muß er dann aber seitlich abgekommen sein, denn plötzlich hörte man ihn fluchen "Sch..., ich bin steckengeblieben!" (Bild 4).
Offiziell ist die Straße allerdings noch gesperrt. Und aus eigener Erfahrung weiß ich, daß es 35 Euro kostet, wenn die Polizei einen mit dem Auto erwischt. Etwas Kontrolle ist sicher nicht verkehrt, schließlich kann die Fahrbahn auch unterspült sein und unter dem Gewicht eines Autos einbrechen, wo sie zuvor noch Fußgänger oder Radfahrer ausgehalten hat. Da aber der LHW auch schon zur Alten Fähre unterwegs war, bleibt zu hoffen, daß die Straße begutachtet und dann wenigstens halbseitig und ggf. mit Tempo 30 wieder freigegeben wird.
Verwundert hat, daß die Straße bereits jetzt frei war, obwohl das Wehr doch erst am Donnerstag geschlossen werden soll. Oder wurde es doch bereits heute geschlossen?
Alte Fähre wieder befahrbar Alte Fähre wieder befahrbar Alte Fähre wieder befahrbar Alte Fähre wieder befahrbar

18.06. Pretziener Wehr noch offen - Schließung am Donnerstag

Obwohl die Straße an der Alten Fähre bereits befahrbar ist, ist das Pretziener Wehr noch in der gesamten Breite geöffnet. Bei einem Pegelstand von 5,48 Meter in Barby reicht die Dimensionierung der Brücke an der Alten Fähre und der kleineren Brücke bei Plötzky also bereits aus, das noch durch das Wehr fließende Wasser aufzunehmen.
Ein Zettel am Tor zur Wehrbrücke teilt mit, daß das Wehr am Donnerstag, dem 20. Juni ab 6 Uhr geschlossen wird. Gleiches sagt auch der Lagebericht vom 18. Juni.
Während der Arbeiten zur Schließung des Pretziener Wehrs darf die Wehrbrücke nicht von Fußgängern begangen werden. An dem Tag haben dann die Elbenauer und Grünewalder Kinder, deren Schulweg bei Hochwasser über das Wehr führt, schulfrei.

18.06. Wasser marsch!

Das Grundwasser steigt immer noch stetig und steht nun bereits in einigen Kellern. So laufen nun wieder die Pumpen, um das Wasser aus dem Haus zu befördern.
Bitte leiten Sie das Wasser auf die Straße, nicht in die Abwasserleitung. Denn von der Abwasserleitung würde es nach Schönebeck in Klärwerk gepumpt werden und dadurch die Abwasserentsorgung in Elbenau überlasten.
Der Anstieg des Grundwassers ist zwar in den letzten Tagen etwas langsamer geworden, siehe Notiz rechts oben (javascript erforderlich), hat aber noch nicht aufgehört. Pro Tag steigt es etwa zwei bis drei Zentimeter.
Stagnieren oder wieder weniger wird es wohl erst in ein paar Tagen, wenn das Wehr geschlossen ist und das Sickerwasser der Deiche aus dem Gebiet um Elbenau herum abgeflossen ist.
Der Wert in der Tabelle gibt den Wasserstand unterhalb des Messpunktes an. Dieser Messpunkt hat eine Höhe von 48,02 m über Normal Null, das entspricht etwa der Höhenlage der Randauer Straße.

18.06. Erdbeeren zum Selberpflücken

Bereits seit dem vergangenen Wochenende weht über Elbenau wieder die Erdbeerfahne. Erdbeeren zum Selberpflücken gibt es, wenn man auf halbem Weg von Grünewalde nach Elbenau links abbiegt.

16.03. Spenden für Flutopfer!

Die Luftbildkarten des ZKI des DLR bilden in sehr nüchterner Form die Überschwemmungsgebiete ab: das Wasser ist blau in die Luftbilder eingezeichnet. Wieviel persönliches Leid, wieviele materielle Verluste daran hängen, kann man daraus nicht entnehmen.
Auf der nebenstehenden Karte sind unter anderem die durch Deichbrüche überfluteten Gebiete bei Groß Rosenburg und bei Fischbeck enthalten, die das Schicksal ereilt hat, das uns erspart blieb. Wer direkt beim ZKI des DLR nachschaut, bekommt auch die übrigen Hochwassergebiete zu sehen, weiter elbaufwärts, an der Saale und an der Donau.
Ich möchte an dieser Stelle zu Spenden für die aufrufen, die diesmal von der Flut getroffen wurde. Spenden zur Fluthilfe werden derzeit von den Hilfsorganisationen, aber auch von Rundfunksendern und Tageszeitungen gesammelt. Eine Empfehlung für eine bestimmte Spendensammelaktion mag ich an dieser Stelle nicht abgeben. Im Internet können Sie sich z.B. darüber informieren, auf welchem Weg das Geld den Flutopfern zugute kommt.
Und bitte befolgen Sie die Hinweise der Polizei, die inzwischen bereits vor Betrügern warnt, die sich für Spendensammler ausgeben und Bargeld sammeln. Spenden Sie per Überweisung an die Konten von bekannten Hilfsorganisationen oder an Hilfsaktionen der Tageszeitungen oder Sender, damit stellen Sie sicher, daß Ihre Spende richtig ankommt. Und auch beim Finanzamt können Sie nur per Überweisung bezahlte Spenden anrechnen.

16.06. Fallende Pegel

Die Deichüberfahrt an der Haberlandbrücke war heute ein beliebtes Ausflugsziel. Und dort – auf der asphaltierten Straße – besteht auch keine Sorge vor Schäden, deshalb spricht nichts dagegen, sich persönlich ein Bild von den fallenden Pegeln zu machen. So wie Olli aus Elbenau, der mit seinem Fahrrad bis ans Wasser fuhr. (mit dem Fahrrad ist es kein Problem, aber bitte lassen Sie Ihr Auto unten geparkt und fahren nicht bis auf den Deich!)
Anhand der durch die Deichwachen immer noch vorgenommenen farbigen Markierungen sieht man gut die fallenden Wasserstände. Im Vordergrund der 14., dann der 15. und 16. Juni. Jetzt, am Abend haben wir in Schönebeck noch einen Pegelstand von 5,88 Meter, in Barby 5,97 Meter. Die Pegel fallen derzeit relativ langsam. In den Lageberichten der Hochwasservorhersagezentrale des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft ist noch nichts von einer bevorstehenden Schließung des Pretziener Wehres zu lesen. Wenn das Wehr planmäßig bei einem Barbyer Pegel von 5,25 Meter geschlossen wird, so dauert das nach den aktuellen Wasserstandsvorhersagen noch bis zum 20. oder 21. Juni.
Wichtig ist noch die folgende Information des LHW, daß aufgrund der Situation der Deiche an der Elbe weiterhin die Alarmstufe 4 gilt, auch bei Unterschreitung von normalerweise für die Alarmstufen geltenden Pegelwerten. Das bedeutet weiterhin das Verbot, die Deiche zu betreten. An der Haberlandbrücke z.B. wurden bereits Spaziergänger auf den Deichen beobachtet.

16.06. In eigener Sache

In den letzten Tagen erhielt ich eine große Anzahl an Reaktionen auf die Berichterstattung der letzten Tage. Gespräche hier im Ort, E-Mails und Anrufe von Leuten aus Elbenau und Umgebung, aber auch von deren Angehörigen aus weiter entfernten Gegenden, die sich dafür bedankten, auf dem Laufenden gehalten zu werden was hier in Elbenau passiert.
Ich konnten nicht auf jede E-Mail sofort antworten, deshalb auch an dieser Stelle: die E-Mails an webmaster@elbenau.de sind angekommen und gelesen – danke für diese Rückmeldung, ich habe mich sehr darüber gefreut.
Angesichts magerer offizieller Informationen und einiger Falschmeldungen in den Medien schien es wirklich wichtig zu sein, zum einen ohne Sensationshascherei und zum anderen auch mit ein paar Hintergründen zu berichten. Dabei konnte ich auch jederzeit die Kameraden der Elbenauer Feuerwehr fragen, deshalb auch an diese einen herzlichen Dank von mir.
Da auch für mich der berufliche Alltag wieder begonnen hat und einiges liegengeblieben ist, habe ich noch nicht alle Fotos vom Hochwassereinsatz sortieren können. In den nächsten Tagen wird es hier noch einen Rückblick geben.

16.06. Danke!

Nach der an Elbenau gerade noch mal vorbeigegangenen Flutkatastrophe bleibt, allen Helfern von nah und fern Danke zu sagen. Den Kameradinnen und Kameraden von Feuerwehr, THW, DLRG und DRK und den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr, aber auch all denen, die "einfach so" geholfen haben, beim Sandsäcke füllen, Sandsäcke schleppen, mit Verpflegung und mit Trost. Danke auch an diejenigen Arbeitgeber, die ihren Arbeitern und Angestellten frei gegeben haben, um während des Hochwassers sich um ihr gefährdetes Eigentum kümmern oder anderen helfen zu können.
Die schnell auf Stoff oder Pappe gemalten Banner und Schilder mit herzlichen Grüßen und Dank an die Helfer zeigen, daß die Leute hier in Elbenau (und ebenso auch in den anderen Orten) genau wissen, daß es ohne die viele Hilfe keine Chance gegen das Hochwasser gegeben hätte.
Deshalb auch an dieser Stelle: Danke für Eure Hilfe!

16.06. Ein Rückblick der Feuerwehren des Detmolder Reservezuges auf den Hochwasser-Einsatz

In Schönebeck und den ostelbischen Dörfern waren die Feuerwehren der Bezirksreserve Detmold 3, Zug 33/34 eingesetzt. Diese Reserve besteht aus den Feuerwehrwehren des Kreises Paderborn. Von ihnen bekam ich den Link zu dem folgenden Video zugeschickt. Die Kameraden haben aus ihren Fotos vom Einsatz in Schönbeck, Elbenau und Grünewalde eine Videodokumentation erstellt, in der sie auf die ereignisreiche und anstrengende Woche zwischen Alarmierung und Anmarsch am frühen Morgen des 7. Juni bis zur Rückfahrt am 14. Juni zurückblicken.

15.06. Wasserstand gesunken - Deichwachen nur noch bis zum Sonntag

Der Wasserstand an der Haberlandbrücke ist weiter gefallen. In blauer Schrift der Wasserstand vom 12.6, dahinter der vom 14.06. Heute steht das Wasser schon unterhalb der Markierung des 5.6. (im Bild nicht erkennbar), dem Tag nach der Öffnung des Pretziener Wehrs.
Die bis gestern vormittag hier eingesetzten Feuerwehrkräfte sind weiterkommandiert, an die Brennpunkte im Norden Sachen-Anhalts. Die Deichwache wird jetzt wieder durch die Elbenauer Feuerwehr übernommen. Noch bis Sonntag kontrollieren die Feuerwehrleute die Sicherheit der Deiche. An der Alten Fähre trafen sich die Teams des Abschnittes bis zur Haberlandbrücke (einschließlich Deichwachhund) und des Abschnittes bis zum Pretziener Wehr. An den entspannten Gesichtern sieht man, daß am Deich alles ruhig ist.

15.06. Eroberung der Wewelsburg

Gestern schaute Familie Krüger aus Elbenau an der Haberlandbrücke nach dem Wasserstand im Umflutkanal. Dabei entdeckten sie auch die Wewelsburg, die von den Kameraden der Paderborner Feuerwehren als Andenken an den Einsatz in Elbenau und als Mahnung für den Neubau des Problemdeiches gebaut wurde. Jonah und Noah haben nicht lange gewartet und die Burg sofort erobert. (Foto: Jens Krüger)
Per E-Mail meldete sich Sven Butz, der in Elbenau aufgewachsen ist und jetzt in der Nähe von Paderborn wohnt (woher wiederum viele der Feuerwehren kamen - so schließen sich dann wieder die Kreise). Er verfolgt mit viel Interesse die Nachrichten aus Elbenau und schrieb mir später noch "die Wewelsburg kenne ich auch, sie ist von mir nur 10 Minuten entfernt", und schickte ein Foto der originalen Burg mit.

15.06. Grundwasserstand steigt stetig weiter

Das Grundwasser steigt seit dem Beginn des Hochwassers stetig an. Waren es anfangs durch den Regen bedingt nur wenige Zentimeter pro Woche, so sind es jetzt vier bis fünf Zentimeter pro Tag.
Hier sind die Werte der letzten Tage, gemessen ab einer Höhe von 48,02 üNN aus (das ist etwa das Straßenniveau der Randauer Straße).
05.06. -2,05
06.06. -2,04
07.06. -2,01
08.06. -1,98
09.06. -1,95
10.06. -1,89
11.06. -1,85
12.06. -1,81
13.06. -1,76
14.06. -1,72
15.06. -1,68
Betrachtet man den Verlauf der Werte, dann ist ein Ende des Grundwasseranstiegs noch nicht abzusehen. Der hohe Grundwasserstand erinnert an den Winter 2010/11. Damals lag der Höchststand des Grundwassers bei -1,41 Meter unter dem Meßpunkt.

Bald werden auch in Elbenau wieder die Pumpen laufen, um Wasser aus den Kellern zu pumpen.
Bitte leiten Sie das abgepumpte Wasser auf die Straße ab, nicht in die Abwasserleitung.
Elbenau hat separate Systeme für Regen- und Abwasser. Das Regenwasser läuft vor Ort in den Graben. Das Abwasser dagegen muß über eine Pumpstation zum Klärwerk gepumpt werden. Diese würde überlastet werden und damit die Abwasserentsorgung in Elbenau gefährden.

14.06. Abfluss des Drängwasser in die Alte Elbe

Das lange Zeit bestehende Hindernis (bei dem nicht ganz klar war, ob es nun ein Biberdamm oder eine zufällig entstandene Anschwemmung von Holz war) im Elbenauer Landgraben, das den Abfluss behinderte, wurde rechtzeitig vor dem Hochwasser entfernt (links). Das aus den Deichen sickernde Drängwasser wird nun ungehindert in die Alte Elbe geleitet (rechts). Durch das geringe Gefälle ist die abgeführte Wassermenge jedoch begrenzt. Viel mehr als jetzt geht nicht.

13.06. (20 Uhr) Die letzte Nacht in Elbenau, dann geht es nach Hause

Am Abend kam wie nach jeder 12-Stunden-Wache die Ablösung für die am Tag an der Haberlandbrücke eingesetzten Kameraden aus Paderborn. Die Nacht über tun die etwa 70 Kameraden aus Höxter ihre Pflicht. "Das haben wir aber schlecht gewählt", sagte Zugführer Jürgen Schmits scherzhaft. "Seit letzten Freitag immer nur die Nachtschicht". Die sei nicht nur gefährlicher, weil man nicht so viel sehe. Dagegen helfe die Beleuchtungstechnik des THW. Auch die Mücken stechen nachts wie wild. "Was habt ihr denn hier für Mücken? Die Biester stechen durch die Kleidung durch", sagte jemand. Deshalb war die erste Handlung nach der Ankunft: Antimückenspray auftragen und möglichst keine Körperstelle frei lassen.
"Die Nacht heute ist unsere letzte hier", sagte Schmits, "und dann geht es zurück nach Hause". Das wäre dann genau eine Woche Dauereinsatz, denn meist blieb es auch nicht bei den 12 Stunden, kamen noch unverhoffte andere Einsätze dazwischen. "Zu Hause können wir dann mal erzählen, was ein richtiges Hochwasser ist", sagte jemand. "Bei uns ist vielleicht mal eine Straße unter Wasser". Der Einsatz wird wohl vielen lange in Erinnerung bleiben. Und im positiven Sinn der zwischen Haberlandbrücke und Pretziener Wehr. Denn die gelungene Sicherung der Deiche, die Verhinderung einer Katastrophe können die Kameraden der Feuerwehrzüge aus dem NRW-Regierungsbzirk Detmold für sich als Sieg mit nach Hause nehmen – der kräftezehrende Einsatz hat sich gelohnt. Neben dem Schaden für die Anwohner wäre es auch frustierend gewesen, hätte man umsonst gekämpft, sagte einer der Kameraden.

So wie sich die Lage am Deich normalisierte, so ändert sich in den letzten Tagen auch die Stimmung von Anspannung und Arbeiten rund um die Uhr zu einem entspannten Abwarten, aber immer bereit für den Ernstfall. Die Kameraden vom DLRG hatten ihre Boote im Wasser liegen, waren aber genauso gelassen davon überzeugt, daß ein ernsthafter Einsatz wohl nicht mehr kommen werde. Als kleine Anekdote am Rande berichteten die Feuerwehrleute davon, daß sie mit den DLRG-Booten mal mitgefahren seien, und dabei versuchten, die von Wasser überspülte Haberlandbrücke zu finden. Trotz GPS-Navigation war da nichts. Wir Elbenauer konnten dann aufklären, warum die Brücke nicht gefunden wurde: die ist gerade abgerissen worden und wird jetzt (nach dem Hochwasser) wieder neu aufgebaut.
An den farbigen Markierungen kann man das Steigen und wieder Abfallen des Wasser ablesen: in orange der 6. und 7. Juni, als das Wasser noch anstieg. Der rote Strich für den höchsten Wasserstand am 9. Juni. Und weiß am linken Fahrbahnrand der 10.6.
Auch die Kameraden aus Paderborn müssen wie bereits am Tag zuvor einen ruhigen Tag ohne größere Probleme am Teich gehabt zu haben. Denn bauten sie gestern die Sandsackburg, so war es heute ein Deichwachhaus. Aus dem, was grade im Überfluß da war: Sandsäcke, Paletten und Folie.



Als bei den ersten ankommenden Löschzügen ein Krad-Fahrer vorneweg fuhr, freuten sich die Elbenauer Kameraden "so was hatten wir auch mal, es kommt also alles mal wieder neu". Der Motorradfahrer aus Höxter sagte dagegen, den Krad-Einsatz gibt es dort schon ewig, und "gut daß wir die Motorräder nicht abgeschafft habe, damit kommen wir überall durch und können schon mal vorfahren und die Lage klären. "In der einen Woche hier im Einsatz habe ich über 2000 Kilometer auf dem Tacho, dazu kommen dann noch die je 300 Kilometer An- und Abreise", sagte er.
Zwischen den Kameraden aus Höxter und denen aus Elbenau gab es gleich nach der Ankunft Gespräche über den Einsatz, aber auch über vieles andere drumherum (rechtes Foto).

Nach der Ankunft vor Ort bereiteten sich die Kameraden auf die Nacht vor. Die besteht – so keine Probleme am Deich auftreten – vor allem aus Abwarten. Die Nächte sind durchaus noch kühl und bringen Tau mit sich, heute Nacht gibt es sogar Regen. Dummerweise waren keine Zelte mitgenommen worden. Statt sich zu ärgern, bauten sich die Höxteraner improvisierte Übernachtungsmöglichkeiten, stellten ihre Feldbetten auf die Ladeflächen der Fahrzeuge, spannten Planen zwischen die Fahrzeuge oder verbreiterten einen VW-Bus durch Folien, so daß ein Feldbett quer hineinpaßte. Die Straße sah aus wie ein riesiger Campingplatz. Selbst solcher Comfort wie ein Kühlschrank für die Getränke fehlte nicht.

13.06. (19 Uhr) Der Wald steht voll Wasser

Kaum fährt man ein paar Meter in den Wald vor der Haberlandbrücke hinein, verhindert Wasser die Weiterfahrt. Das Wasser auf dem Weg ist bald mehr als gummistiefeltief. Der komplette Wald steht unter Wasser. Das Wasser drängt als Sickerwasser durch die Deiche und läuft entweder in den Elbenauer Landgraben oder geht in das Grundwasser über. Daß es nun nur noch kurze Zeit braucht, bis das Wasser in vielen Kellern stehen wird, kann sich jeder leicht vorstellen. Es wird wohl mal wieder Zeit, die Entwicklung der Grundwasserstände zu veröffentlichen: aktuell sind es 1,75 Meter unter der 48,02 m üNN gelegenen Meßstelle (entspricht etwa der Höhe der Randauer Straße). Einziger Trost, es ist dann klares Grundwasser statt braunem trüben Elbwasser.

13.6. (18 Uhr) Der kleine rote Traktor darf nach Hause

Nicht nur die Menschen wurden evakuiert. Als ich den kleinen Trecker nach Magdeburg in eine trockene Garage evakuieren wollte, war nur noch der Weg über die A14 frei. Das wollte ich mir und dem Traktor dann doch nicht antun. Stattdessen durfte der Traktor dann auf einem der alten, auf angeschütteten Hügeln höher gelegenen Grundstücken stehen. Dort wäre er wohl hochwasserssicher gewesen. Heute durfte auch der kleine rote Traktor wieder nach Hause. (Foto: Katrin Wilke)

13.6. (10 Uhr) Sperrgebiet aufgehoben

Nach der Hochwassermeldung Nr. 71 ist die Verfügung über das Sperrgebiet und das Betretungsverbot für Grünewalde, Elbenau und Ranies ersatzlos aufgehoben.

13.06. (8 Uhr) Allmähliche Rückkehr zur Normalität

Noch ist das Hochwasser nicht ganz vorbei, doch so langsam kehrt der normale Alltag wieder zurück. Erstes Zeichen hier: bei Gärtners gibt es ab heute wieder frische Brötchen von Bäcker Bauer (der zum Bringen seiner Backwaren ins Sperrgebiet gelassen wurde) und es ist dort heute wieder Suppentag. "Heute gibt es hier Nudelsuppe", sagte Heiner Gärtner. Viele Elbenauer fahren wieder zur Arbeit. Sicher mit einem immer noch nicht ganz sicheren Bauchgefühl und ein Ohr am Telefon, ob denn zu Hause alles in Ordnung bleibt.
Auch ich werde ab heute wieder normal meiner Arbeit nachgehen. Deshalb wird es hier erst am Abend wieder eine Aktualisierung geben. Und in den kommenden Tagen auch noch den einen oder anderen Rückblick, auch mit weiteren Fotos vom Hochwasser und den Sicherungsarbeiten. Schauen Sie also auch weiterhin ab und zu auf diese Seite.

Neben der bisher zum Glück ausgebliebenen Katastrophe wird ein Zusammengehörigkeitsgefühl zurückbleiben. Vielleicht auch weil man vor Ort selbst nicht viel tun konnte, die Arbeiten am Deich zu gefährlich für zivile Helfer waren und man zur Untätigkeit gezwungen war, ergaben sich in den zurückliegenden Tagen viele Gelegenheiten zu Gesprächen mit Nachbarn oder mit Leuten, die man sonst nur vom Sehen und Hallo sagen kennt. Und natürlich ging es dabei vor allem um eine Frage: Kommen wir nochmal davon? Oder auch: Was habt ihr ausgeräumt, wo sind die Kinder, was tut man um das Haus zu sichern und vieles mehr.

12.06. Fast geschafft?!

Nach den überstandenen Beinahe-Katastrophen im Bereich Elbenau, den vielen Schäden an den Deichen, dem Riß bei Ranies und dem verhinderten Deichrutsch in Grünewalde zeigt sich in der Bevölkerung schon eine gewisse Erleichterung über das anscheinend schon überstandene Hochwasser. Beinahe meint man, alles sei schon vorüber. Dabei sollte aber bedacht werden, daß wir immer noch Hochwasser haben, mit Wasserständen über dem Niveau der umgebenden Landschaft. Für eine grundsätzliche Entwarnung ist es deshalb immer noch zu früh. Vielleicht am Wochenende kann man dann sagen, "wir haben es geschafft". Aber bereits jetzt zeigen die Berichte über die kritischen Einsatzstellen der letzten Tage, daß es wirklich sehr knapp für uns war. Nur dank der vielen Helfer haben die Deiche bisher gehalten. Jetzt sind sie aber sehr weich und empfindlich und werden nur durchhalten, wenn sie die nächsten Tage hinweg beobachtet und auch kleinste Schäden sofort behoben werden. Zuversichtlich stimmt dabei, daß der Pegelstand der Elbe stündlich um etwa einen Zentimeter fällt, und damit von Tag zu Tag die möglichen Schäden geringer werden, sollte doch noch ein Deichbruch eintreten.

12.06. Einsatz an der Alten Fähre: Mit Manpower den Deich gerettet

Gunnar Ulrich (linkes Foto) schaut an der Alten Fähre inzwischen relativ ruhig auf das Hochwasser. Als Einsatzleiter ist er gemeinsam mit seinem Schwager Martin Hopfer für die Koordination der Arbeiten und der Einsatzkräfte für drei Deichabschnitte zuständig. Deiche, die aufgrund ihres kritischen Zustandes beinahe zum Schicksal für Grünewalde, Elbenau und Ranies wurden: von Calenberge bis zur Haberlandbrücke, von dort bis zur Alten Fähre und dann weiter bis nach Grünewalde. Als Ranieser Feuerwehrmänner kennen beide die Deiche und die örtliche Situation genau. Die 2002er Elbeflut hatte Ulrich damals noch in Pechau mitgemacht. Eigentlich wären Schichten von 12 Stunden noch "normal", aber er weiß genau, daß in den schwierigen Situationen der vergangenen Tage die Ortskenntnis und Erfahrung nicht zu ersetzen sind. So sind die beiden Einsatzleiter seit letzten Donnerstag beinahe rund um die Uhr im Einsatz. Für die Einsatzbereitschaft der vielen Hilfskräfte aus der gesamten Republik hat er großes Lob übrig. Vor allem für die etwa 500 Mann der Bundeswehr, die am Freitag und Sonnabend zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre eingesetzt waren. An den Deich kamen wir dort von der Landseite kaum heran, mußten ihn aber mit mehreren Reihen Sandsäcken erhöhen und zusätzlich Sandsäcke an Schadstellen bringen. Da half nur Manpower, also Handarbeit beim Transprt der Sandsäcke auf dem 2,2 km langen Abschnitt zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre. "Um es kurz zu sagen", fügte er hinzu, "die Bundeswehr hat uns den Arsch gerettet". Es war eine "Wahnsinnsleistung", die die Soldatinnen und Soldaten vollbracht haben. Die Bundeswehr wurde inzwischen an andere Einsatzorte verlegt. Seit dem Abzug der Bundeswehr sind in dem Bereich nun 260 Kameraden der Feuerwehr aus dem Regierungsbezirk Detmold in Nordrhein-Westfahlen im Einsatz.
Die Verhältnisse vor Ort waren mehr als schwierig. Der Deichverteidigungsweg auf der Landseite war faktisch nicht vorhanden oder wenn, dann kaum nutzbar. Teilweise bis zu ein Meter Wasser steht dort landseitig am Deich. So kamen auch ungewohnte Hilfsmittel zum Einsatz. Beispielsweise ein Förderband des Elbenauer Landwirts, mit dem Sandsäcke über das Wasser hinweg auf den Deich transportiert wurden. Oder die Amphibienfahrzeuge der Bundeswehr-Pioniere, die man schon auf dem Elbenauer Sportplatz sehen konnte. Diese fuhren von der Wasserseite an den Deich heran und brachten Sandsäcke an die Mitte des Abschnittes. Um dabei Schäden am Deich zu verhindern, wurde dort aus Sandsäcken eine Art Landungsbrücke errichtet.
Ulrich berichtete auch von dem Riß im Deich zwischen Alter Fähre und Pretziener Wehr, der Auslöser der Evakuierung des Elbedorfs wurde. Auf der Deichkrone wurde auf vier Meter Länge ein zehn Zentimeter breiter und 60 Zentimeter tiefer Riß sichtbar. Zeichen dafür, daß die Landseite des Deiches auf dieser Länge unmittelbar abzurutsche drohte. Der geplante Hubschraubereinsatz mit den schon bekannten anderthalb Tonnen schweren Big Bags verzögerte sich, denn die kamen zu der Zeit am Deichbruch in Groß Rosenburg zum Einsatz. Dann verhinderte das Wetter den Einsatz der Hubschrauber. "Diese Situation ließ uns keine andere Wahl als Ranies zu evakuieren", sagte Ulrich, "denn bei einem Deichbruch wäre die einzige Straße nach Ranies innerhalb kurzer Zeit weg gewesen". Zm Glück hielt der Deich noch, bis die Hubschrauber kamen. Auf 15 Meter Länge wurden dann die Big Bags an den Deichfuß plaziert. Sie dienten dort als erster Schutz gegen das Abrutschen und als Widerlager für die anschließend auf den Deich gepackten Sandsäcke. Viele der Arbeiten am Deich hätten für die Helfer auch gefährlich werden können, zum Glück gab es aber bisher keine Personenschäden.
Auf die Koordination zwischen den verschiedenen Ebenen des Katastrophenschutzes, zwischen Landkreis, Stadt, technischen Kräften und LHW angesprochen sagte Ulrich "auf der Einatzebene, also unter den Kameraden der verschiedenen Einsatzkräfte vor Ort lief das am besten".
Zum Einsatz kommen an der Alten Fähre auch die Kameraden vom DLRG. Gerade heute wurden die seit letzter Woche in Schönebeck und Umgebung eingesetzten Kameraden durch neue Kräfte ersetzt. Zugführer Dirk Kleeschulte vom DLRG Büren (rechtes Foto, 1.v.l.) weist die Kameraden in die Verhältnisse vor Ort ein und zeigt an der Karte die Einsatzorte. Am Einsatzort Alte Fähre übernimmt die DLRG neben der Sicherung der Arbeiten von der Wasserseite her auch die regelmäßigen Deichwachen. Fachlich wurden die Kameraden durch den LHW eingewiesen. "Der Deichzustand ist jetzt stabil", sagte Kleeschulte. "Es kommt aber jetzt darauf an, jegliche Veränderung wahrzunehmen und sofort weiterzumelden, um so auch kleinste Schäden zu verhindern". Jetzt müsse man noch einige Tage lang das Abfallen des Wasserspiegels überwachen, so Kleeschulte. Denn auch dann können Schäden eintreten, wenn auch im Deich der Wasserspiegel sinkt und das in das Flussbett zurückströmende Wasser zum Beispiel Lehm oder Sand aus dem Deich mit sich führt.
Die Tauchergruppe der DLRG hatte ihre Tauchanzüge einsatzbereit an einem Transporter hängen. Nein, nicht um jetzt noch am Deich zu tauchen und ihn von der Wasserseite stabilisieren zu müssen. Das sei an der Alten Fähre nicht mehr nötig, sagten die DLRG-Taucher. Dort kamen sie auch nur an einer Stelle zum Einsatz, wo ein Loch auf der Wasserseite gestopft werden mußte. Vorgesehen sind sie jetzt nur noch für Notfälle. Bei den Grünewalder Deicharbeiten vom Montag allerdings waren sie an mehreren Stellen unter Wasser eingesetzt.

Diese beiden Bilder geben einen Eindruck von den Arbeiten am Deich im Bereich alte Fähre. Neben der Erhöhung des Deiches um bis zu fünf Schichten wurden an vielen Stellen sogenannte Quellkaden errichtet (siehe Eintrag vom 07.06.). Diese umfangreichen Sandsack-Verbaue liegen bereits auf den ersten hundert Metern dicht an dicht.
Auf dem Deich sieht man regelmäßig die Deichwachen der DLRG. Daß sie bei ihrer Arbeit Schwimmwesten tragen, ist nicht einfach Folge irgendwelcher Vorschriften. Es ist Zeichen der immer noch bestehenden Gefahr eines plötzlichen Deichbruches. In dem Fall würden Einsatzkräfte keine Chance gegen die Strömung haben.

12.06. Voll bis zum Rand

Durch den hohen Wasserstand der letzten Tage dringt besonders viel Sickerwasser durch die Deiche. Im Elbenauer Landgraben, hier an der Kap-Straße nach Ranies, fehlt nicht mehr viel bis zum Erreichen der Straße. Auch der Grundwasserstand steigt täglich um vier bis fünf Zentimeter. Für viele Elbenauer wird das auch nach dem Abfließen des Hochwassers noch lange Zeit Wasser im Keller bedeuten.

12.06. Feuerwehr Paderborn baut Elbenauern eine Burg

Ob die Feuerwehrleute aus dem Kreis Paderborn (linkes Foto: anklicken zum Vergößern) wohl gewußt haben, daß Elbenau mal eine Burg hatte? Die Burg Elbenau steht schon seit 1800 nicht mehr, nur noch vereinzelte Scherben von Dachziegeln oder Stücke von Mauersteinen findet man am ehemaligen Standort. Jetzt steht kurz vor der Haberlandbrücke eine neue Burg, gebaut aus Sandsäcken. Sie soll an das Hochwasser 2013 erinnern. "Wir haben die Form der Burg der Wewelsburg mit ihrem dreieckförmigen Grundriß nachempfunden", sagte Andreas Müller, Teilverbandsleiter der Bezierksreserve Paderborn. Diese Burg ist als Logo stilisiert auf die T-Shirts der Feuerwehr gedruckt. Auf einem schnell gemalten Stoff-Banner bedanken sich die Kameraden für die "Super-Unterstützung" durch die Bevölkerung. "So wie beispielsweise am Montag in Grünewalde, als die Bürger Kaffee und Kuchen brachten, und dann tatkräftig mit anpackten", sagte Müller, und fügte hinzu "ohne die vielen freiwilligen Helfer hätten wir das in Grünewalde wohl nicht so schnell geschafft". Aber auch allgemein findet er die Aufnahme durch die Bevölkerung super, ob es nun die Hilfe bei den Sandsäcken ist, oder einfach nur, wenn man mal irgendwo klingelt, weil jemand mal auf die Toilette muß, sagte er. Und niemand fühlt sich hier durch die hunderten Helfer genervt, die überall durch die Gegend fahren und die Straßen blockieren.
Rechts auf dem Foto sind die Mitglieder der DLRG aus Brakel zu sehen, die hier an der Haberlandbrücke vor allem unterstützend tätig sind, die sogenannte wasserseitige Unterstützung vornehmen. Das kann auch das Heranschaffen von Sandsäcken bedeuten, oder Tauschereinsätze wie in Grünewalde, hier geht es aber vor allem um die Bereitschaft, falls jemand aus dem Wasser gerettet werden muß.

Der inzwischen gelassenere Umgang der Einsatzkräfte vor Ort mit dem Hochwasser kann schon ein Zeichen sein für eine allmähliche Entspannung der Lage. "Wir machen natürlich halbstündlich unsere Kontrollgänge auf dem Deich", sagte Einsatzleiter Müller, "hauptsächlich müssen wir aber hier vor Ort sein, um an Gefahrstellen unverzüglich etwas tun zu können". Den Einsatzkräften, die wie die Feuerwehrleute aus NRW oder die Mitglieder des DLRG bereits seit sechs Tagen in Zwölf-Stunden-Schichten am Deich oder in Schönebecks Überflutungsgebieten ihren Dienst tun, ist diese Ruhe auch nur zu wünschen. Damit aber keine Langeweile aufkommt, tönte es grad aus dem Lautsprecher "15 Uhr Fußballspiel Paderborn gegen Detmold im Elbenauer Waldstadion". Gemeint war natürlich nicht der Elbenauer Sportplatz, sondern ein freies Stück Straße vor der Haberlandbrücke - denn noch müssen die Kameraden vor Ort einsatzbereit sein. Die endgültige Entwarnung ist jedoch noch ein gutes Stück weit entfernt.
Die Kameraden, die seit Freitag früh hier sind und an vielen kritischen Punkten in Schönebeck eingesetzt waren, können morgen wieder zurückfahren. Sie werden dann durch frische Kräfte ersetzt, denn noch müssen an diesem schwierigen Deichabschnitt genügend Kräfte rund um die Uhr vor Ort sein, um ihn notfalls schnell zu sichern.

Was die Sandsackburg als Denkmal angeht: eine sehr schöne Idee. Sicher wird sie irgendwann wie eine alte Burgruine verfallen und verschwunden sein. Aber ein Weilchen sollte sie schon noch stehen und an den Deich erinnern, der in diesem Jahr so viele Sorgen machte. Und mahnen, endlich auch diesen Abschnitt neu zu bauen. Bereits Anfang des Jahres teilte Christian Jung, Flußbereichsleiter vom LHW, mit, daß die Planungen für den linken Umflutdeich in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen und der Bau für 2014/15 vorgesehen ist. Dann wird er so wie der rechte Deich aussehen und stabil genug sein. Das aktuelle Hochwasser kam drei Jahre zu früh.

12.06. Sperrzone für Anwohner frei

Verwirrung gab es seit gestern abend um die Auslegung der Sperrzone für Grünewalde, Elbenau und Ranies. Nachdem bereits am Dienstag morgen ein Teil der Anwohner Elbenaus zurückgekehrt war, wurde gestern abend ab etwa 18 Uhr kaum noch jemand durchgelassen, auch heute früh hieß es noch gegenüber einem Elbenauer, der zur Arbeit wollte: "Raus aus dem Sperrgebiet dürfen Sie, zurück aber nicht". Daraufhin kehrt er wieder um und mußte er sich einen weiteren Tag freinehmen. Dann folgte ein Hin und Her. Ließ man vormittags Leute wieder rein, hieß es gegen Mittag wieder, nein, keine Weiterfahrt. Die Polizeibeamten erklärten bedauernd "das entscheiden nicht wir – wir bekommen auch nur über Funk die Anweisung über die aktuelle Verfahrensweise".
Eine unschöne Erfahrung mußte auch ein älterer Elbenauer machen, der am Dienstag nur mal schnell zu Friseur nach Schönebeck rüberfuhr, mit kurzer Hose und nichts als seiner Geldtasche (und vermutlich auch dem nötigen Ausweis). Bei der Rückkehr wurde er nicht nach Elbenau gelassen, sondern stattdessen in ein Notquartier gebracht. Auf seinen Einwand hin, er habe doch nicht mal seine dringend notwendigen Medikamente dabei fuhr das DRK nach Elbenau, aber nicht um ihn auf kurzem Dienstweg nach Hause zu bringen, sonder nur um die Medikamente zu holen.

Seit heute Mittag ist nun in der Hochwasserinformation Nr. 64 der Stadt Schönebeck zu lesen: "Die Bürgerinnen und Bürger Ostelbiens, hat der Katastrophenstab des Salzlandkreises jetzt entschieden, können ab sofort durch Vorzeigen des Personalausweises von auswärts zurück in die heimischen Ortsteile und Wohnungen gelangen. Touristen oder auswärtige Besucher werden streng kontrolliert und zurückgewiesen, da es sich um ein Sperrgebiet im Katastrophenfall handelt. Nur in Elbenau, Grünewalde und Ranies Wohnende werden akzeptiert. Dringendste Notfälle bilden eine Ausnahme".
Dieser Teilaufhebung der Sperrzone liegt eine heute vormittag stattgefundene gemeinsame Begutachtung des Deiches zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre durch den Katastrphenschutz, den LHW und die Stäbe der Einsatzkräfte (Feuerwehr, THW, DLRG, DRK) zugrunde.

11.03. (24 Uhr) Elbenauer Feuerwehr

Die Feuerwehren sind rund um die Uhr im Einsatz, da kommt jede Gelegenheit zum kurzen Ausruhen recht. In Elbenau wurde vor dem Gerätehaus über einem Feldbett aus Decken kurzerhand ein Zelt nach Pfadfinderart errichtet. Es schläft sich an der frischen Luft einfach besser als im von der Sonne aufgeheizten Feuerwehrhaus. Die aufgespannten Decken geben Schutz vor der heißen Sommersonne.
Am Abend ergab sich zum Wachwechsel die seltene Gelegenheit, fast alle Elbenauer Kameraden auf's Bild zu bekommen. Meist sind einige von ihnen im Einsatz am Deich, für kurze Zeit trafen sie sich am Gerätehaus, um Details für den Einsatz der kommenden Nacht abzustimmen.

11.06. Polizeistreifen

Wie angekündigt fährt bzw. geht die Polizei bereits seit gestern Streife im teilweise evakuierten Ort, um Einbrüchen vorzubeugen. Den Autor dieser Zeilen, der grad auf der Straße mit einem anderen Elbenauer sprach, fragten Sie: "Sind Sie Anwohner?" und fügten hinzu "Wir erhielten die Meldung, daß Leute von Haus zu Haus gehen, die sich als Pressevertreter ausgeben". Auf meine Kamera deutend sagte ich "Also Leute wie wie ich...?", konnte aber glaubhaft machen, daß ich kein Ganove bin.
Unabhängig von dieser kleinen Anekdote ist die Polizeipräsenz durchaus wichtig. Ansonsten würden solche zumindest offiziell völlig leeren Orte ein leichtes Ziel von Einbrechern werden können.

11.06. Sperrgebiet

Fährt man über die Schönebecker Elbebrücke, so ist Elbenau das einzig mögliche Ziel (linkes Foto). Dort angekommen sieht man, daß in Elbenau die Welt zu Ende ist, nichts geht mehr. Nicht nach Magdeburg, nicht nach Plötzky.
Inzwischen ist jedoch selbst Elbenau kaum noch zu erreichen. Seit gestern ist es Sperrgebiet, nur noch Anwohner kommen hinein. Manchmal jedoch nicht einmal die, und woran dies liegt, weiß niemand so genau. So war den ganzen Tag über nach Vorzeigen eines Ausweises mit Elbenauer oder Grünewalder Adresse die Einreise in das Grenzgebiet Sperrgebiet problemlos möglich. Dagegen wurde am Abend niemand mehr über die Brücke gelassen. Unbegründet und willkürlich, ohne daß sich an der Lage vor Ort etwas geändert hätte. In der Anordnung der Sperrgebietes heißt es, "der Vollzug der Anordnung wird in das Ermessen der Einsatzkräfte vor Ort gestellt". Wie es scheint, wird hier dieses Ermessen überschritten. Noch dazu, da inzwischen von Magdeburg aus eine Einreise in die Zone ohne Kontrolle möglich ist.

11.06. (13 Uhr) Erste Rückkehrer nach Elbenau

Noch ist die Anordnung von Sperrgebiet und Evakuierung nicht aufgehoben, doch kehren nach der Sicherung des Deiches immer mehr Anwohner nach Elbenau zurück. Bei der Stadt wußte man noch nichts über eine offizielle Regelung, da die Evakuierung durch den Landkreis angeordnet worden war. Es scheint aber so zu sein, daß durch die Polizei Anwohner (die anhand der Adresse im Ausweis als solche erkennbar sind) über die Brücke zurück nach Elbenau gelassen werden. Auch die Telefon-Hotline des Kreises konnte dazu nichts genaueres sagen, demnach scheint es eine Ermessensentscheidung der Beamten vor Ort zu sein. Diese Ermessensentscheidung ist dem Wortlaut der Anordnung nach zulässig.

11.06. Gestern: Einsatz von DLRG und Feuerwehr am Grünewalder Elbedeich

Dank des nächtlichen Einsatzes vieler Helfer wurde der Deich in Grünewalde gesichert. Dabei kamen auch Taucher der DLRG (Foto: DLRG-Fahrzeuge warten gestern in der Randauer Straße auf den Einsatzbefehl) zum Einsatz, die den Deich von der Wasserseite aus auf Schäden und Löcher untersuchten und diese abdichteten. Eine schwierige Arbeit, sich bei Strömung und faktisch ohne Sicht am Deich entlangzutasten. Wie zu erfahren war, fanden sie dabei einige Stellen mit von Tieren gegrabenen Löchern, durch die Wasser in das Innere des Deiches eindrang.
Von der Landseite aus ist der Deich mit tausenden von Sandsäcken gesichert worden, die von der Feuerwehr, aber auch von Grünewalder Bürgern und weiteren Helfern transportiert wurden. (siehe auch Eintrag 10.06. 13 Uhr)

11.06. (7 Uhr) Deich gerettet, alles trocken

Am Abend wurden die Elbenauer Einwohner durch das Ordnungsamt zum Verlassen des Ortes aufgefordert. Die meisten hatten da Elbenau bereits mit eigenen Fahrzeugen verlassen. Durch Polizeihubschrauber wurde das Gebiet kontrolliert.
In den Nachtstunden arbeiteten die Einsatzkräfte in Grünewalde am Elbedeich und auch an der Alten Fähre am Umflutdeich weiter. Nach telefonischem Bericht aus Grünewalde konnte der Deich dort gesichert werden. Während Elbenau noch von Strom versorgt wird, ist dieser in Grünewalde bereits abgeschaltet.
In Elbenau ist derzeit alles noch trocken. Und wie auch immer es letztlich ausgeht – danke an die vielen Einsatzkräfte für die bisher erfolgreiche Arbeit! Die Pegel fallen derzeit nur sehr langsam und liegen mit aktuell 6,96 m in Barby und 7,03 m in Schönebeck nur knapp unter den 2002er Werten. Das bedeutet weiterhin eine starke Belastung der Deiche. Die Gefahr ist zwar für's Erste gebannt, aber noch immer nicht vorbei.
In den Hochwasserinformationen № 53 und 54 teilt die Stadt mit, "Die Evakuierung von Grünewalde, Elbenau und Ranies ist abgeschlossen. ... Die Lage an den Deichen in diesem Bereich ist angespannt. Alle Schutzlinien sind derzeit aber unter Kontrolle. Es gibt keine akute Gefährdung durch einen Deichbruch. Auf Grund der Lage wird es zu Stromabschaltungen in dem evakuierten Gebiet kommen beziehungsweise sind bereits vorgenommen. Die Zufahrten nach Ostelbien in das Sperrgebiet sind gesperrt."

10.06. (19:30) Sirene – Bei Dauerton: Evakuierung

Eben ertönte die Elbenauer Feuerwehrsirene. Von der Feuerwehr wurde vor Ort mitgeteilt, daß dies die Vorwarnung für einen möglichen Deichbruch im Bereich der Grünewalder Gärten sei. Dort sei der Damm im Bereich des Dammfußes stark gefährdet, da er im unteren Bereich von Autoreifen beschädigt und zu schmal sei. Außerdem sei der Damm dort schon sehr weich. Ein Deichbruch können jederzeit eintreten.
Allerdings warnte Stadtwehrleiter Ronald Mühlsiegel, der als Elbenauer die Verhältnisse vor Ort kennt, vor übertriebener Panik. Es werde an der Stelle mit Hochdruck gearbeitet und vielleicht schaffen es die Einsatzkräfte rechtzeitig, den Deich zu stabilisieren. Der Sirenenalarm (dreimal kurz) war derzeit eine erste Vorwarnung. Wenn aber die Sirene mit Dauerton zu hören sei, dann solle man sich in Sicherheit bringen.
Von der Stadtverwaltung werden dazu Busse bereitgestellt.

Über die Höhe eines dann zu erwartenden Wasserstandes konnte keine genaue Angabe gemacht werden. Das Wasser werde erst einmal Richtung alter Elbe strömen und erst später Richtung Elbenau zurückstauen. Möglicherweise auch mit geringerer Höhe, da das Wasser sich zum Teil auch den Weg flussabwärts Richtung Randau nehmen könnte.

Es kann sein, daß in Vorbereitung eines Deichbruches demnächst der Strom abgestellt wird und dann (der Computer geht dann halt nicht mehr) von hier aus keine Meldungen mehr kommen können.

10.06. (16 Uhr) Abfalltermine

In dieser Woche wäre planmäßig die Abfallabholung (gelbe und blaue Tonne) dran. Die für die Entsorgung der gelben Tonne zuständige Firma Udo Achtert sitzt in Aken und teilte mit, daß sie durch das Hochwasser bedingt nicht nach Elbenau durchkommen. Ob es einen Ersatztermin gibt oder die nächste Entsorgung in zwei Wochen stattfinden wird, konnte noch nicht gesagt werden. Der Hausmüll dagegen wird durch den Kreiswirtschaftsbetrieb des Salzlandkreises wie geplant am Donnerstag abgeholt. Auch die für morgen in einigen Haushalten geplante Sperrmüllabholung erfolgt. Beides gilt natürlich nur, sofern Elbenau zugänglich ist.

10.06. (13 Uhr) Vorbereitung für Sicherungsarbeiten in Grünewalde

Seit dem Vormittag steht auf der Elbenauer Straße in Grünewalde (Foto: Blick Richtung Elbebrücke) eine lange Reihe von Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr. Die Kameraden aus NRW warten auf einen möglichen Einsatz am Grünewalder Elbedeich. Einzelne Kameraden haben Feldbetten aufgestellt und nutzen die Wartezeit, sich im Schatten der Bäume auf dem Wiesenstreifen vor der Kleingratenanlage auszuruhen. Derweil begutachten Fachleute des LHW und der Einsatzkräfte den in Richtung Magdeburg führenden Deich. Wie die Stadt später in der Hochwasserinformation № 50 mitteilt, hat sich am Deich in Grünewalde, Magdeburger Richtung, ein Problem ergeben. Gegenüber den Gärten wird dort von 120 Einsatzkräften eine kritische Sickerstelle bekämpft.
In der Brüderstraße warten weitere Einsatzkräfte, Fahrzeuge des DLRG mit Rettungsbooten. Auch auf der Elbbrücke stehen Feuerwehren in Warteposition, ebenso in einer Hälfte des Kreisverkehrs. Auf dem Foto begegnen den wartenden Fahrzeugen die in Richtung Elbenau fahrenden Feuerwehren. Der Platz für die Rettungskräfte ist an dieser Stelle beengt.
Am Parkplatz der Brückenauffahrt warten Grünewalder Bürger bereits darauf, ob Ihre Hilfe benötigt wird. Sie stehen für den Fall bereit, daß auch hier Sandsäcke zur Sicherung des Deiches notwendig sind und transportiert werden müssen.

10.06. Abfluß des Drängwassers

Der Elbenauer Landgraben führt das durch die Deiche sickernde Wasser in Richtung Alte Elbe ab. Paul und Fritz aus Elbenau schauen sich den Wasserstand an Lausch' Brücke an. Der Graben ist schon weit gefüllt und reicht nun bis an die Hausgärten heran. Bis zur Fahrbahn sind noch etwa 1 Meter Platz, es kann aber mit einer weiteren Zunahme des Wasserstandes im Graben und damit auch des Grundwassers gerechnet werden. Derzeit liegt der Grundwasserstand bei etwa 46,1 m üNN.

10.06. (10 Uhr) Alles trocken

Noch ist die Lage hier unverändert, vielleicht kann man sogar schon von leicht positiv sprechen. Die Hochwasserinformationen № 46 bis 49 geben zwar keine grundsätzliche Entwarnung (dafür wäre es auch viel zu früh), geben aber immerhin diese hoffnungsvolle Nachricht: "Die Rissstelle im Deich bei Ranies konnte in der Nacht durch Big Bags gechlossen werden, die von der Bundeswehr mit Hubschraubern abgesetzt worden sind, unterstützt wurden die Sicherungsmaßnahmen durch 131 Einsatzkräfte der DLRG, THW und der Feuerwehren".
Auch die Elbenauer Feuerwehr ist derzeit zuversichtlich, was die Lage am Deich zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre betrifft. Allerdings rücken jetzt auch Deichabschnitte im Bereich der Elbe Richtung Grünewalde verstärkt in die Aufmerksamkeit der Hilfskräfte. Denn auch wenn die Pegelstände merklich gefallen sind, so liegen sie auch jetzt immer noch 20 Zentimeter höher als 2002, und es sind noch einige Tage zu überstehen, in denen die Deiche zunehmend feuchter werden und durch den Wasserdruck immer noch stark belastet sind.
Bei der Stadt ist weiterhin zu lesen: "Die Evakuierung in Ranies, Grünewalde und Elbenau ist in Ruhe abgeschlossen worden. Die vorbereiteten Notunterkünfte wurden nicht in Anspruch genommen." Jedoch standen auch heute morgen noch zwei Busse vor der Feuerwehr. Unterdessen kommen bereits einige Einwohner Elbenaus, die gestern abend abgefahren sind, wieder zurück. Zumindest den Tag über. Es ist eben doch ein sichereres Gefühl, im Notfall zu Hause etwas tun zu können.

10.06. (0:30 Uhr) Deichzustand weiter kritisch

In der aktuellen Hochwassermeldung Hochwasserinformation № 46 teilt die Stadt mit "... Auch im Bereich Haberlandbrücke und Alte Fähre ist der Zustand kritisch. Die Einsatzkräfte der DLRG, FW und THW stabilisieren weiterhin die Deiche. +++ Die freiwillige Evakuierung in Ranies, Grünewalde, Elbenau wird in Ruhe durchgeführt. +++ Der Pegel fällt..."
Damit bleibt weiter das Hoffen auf trockene Füße.

09.06. (23 Uhr) Lage derzeit stabil, Gefahr aber noch nicht vorbei

Die Stadt teilte am Abend in ihrer Hochwasserinformation № 45 mit: "Weitere freiwillige Evakuierungen werden aktuell in Ranies, Grünewalde, Elbenau durchgeführt. In den Orten werden Transportmöglichkeiten zur Verfügung gestellt. Der Transport wird zur Registrierung der Bevölkerung in die Bördehalle Eggersdorf durchgeführt. Bitte sichern Sie die Strom- und Gaszufuhr (Strom abschalten, Hauptsicherung entfernen; wenn möglich, Absperrhähne vor den Gas- und Wasserzählern schließen), Ihre persönlichen Unterlagen und folgen Sie zum Schutz von Leib und Leben den Anweisungen der aktiven Einsatzkräfte."
Ob die Meldung auf konkreten Gefahrmeldungen beruht (am Abend war noch nichts davon zu hören) oder allgemein vorsorgenden Charakter hat (da die Deiche zunehmend weicher werden), kann momentan nicht festgestellt werden. Auf jeden Fall laufen die Arbeiten zur Deichsicherung weiter, fliegen Hubschrauber, sieht man am östlichen Horizont den Wiederschein der Arbeitsbeleuchtung an den Deichen. An der Bushaltestelle neben der Feuerwehr steht ein Bus für eventuell notwendige Evakuierung bereit.
Im Ort selbst herrscht eine beinah gespenstische Ruhe. Keine Verkehrsgeräusche sind zu hören, viele Häuser sind bereits dunkel. Um Einbrüchen in leerstehenden Häusern vorzubeugen, läuft die Polizei Streife im Ort.
Im Moment können die im Ort verbliebenen Einwohner nichts tun als auf die fallenden Pegelwerte zu schauen und zu hoffen, daß durch niedrigere Wasserstände die Belastung auf die Deiche allmählich sinkt und die Deiche noch ein paar Tage durchhalten. Eine aktive Hilfe am Deich ist aus Sicherheitsgründen nicht möglich – so schwer das Nichtstun auch fällt.
Seit dem Höchststand am Morgen ist der Pegel der Elbe kräftig gefallen, von 760 auf aktuell 733 Zentimeter. Wie jeder weiß, sind die Ursache dafür die Deichbrüche bei Groß Rosenburg und Breitenhagen. Ohne das dort abfließende und die dort gelegenen Ortschaften überflutende Wasser hätten wir den Vorhersagen nach noch 20 Zentimeter mehr Wasser.

09.06. (20 Uhr) Evakuierung (vorerst) abgesagt

In Elbenau standen bereits vier Busse mit weit offenen Türen zur Abfahrt bereit, um die Elbenauer zu evakuieren. Derweil hatten seit dem Nachmittag bereits einige Familien Elbenau mit ihren eigenen Autos verlassen oder zumindest Frau und Kinder zu Freunden und Verwandten gebracht. Andere entschieden sich für das Hierbleiben. Wie auch immer, die Busse blieben leer und nach einiger Zeit kam bei den mit nach Elbenau gekommenen MItarbeitern des Ordnungsamtes die Nachricht der Leitstelle an, daß die Evakuierung erst einmal aufgehoben wurde. In Grünewalde und Elbenau sollte aber jeweils ein Bus stehenbleiben, für den Fall, daß plözlich wieder eine Gefahrensituation entsteht. Den Elbenauern fiel bei dieser Nachricht natürlich ein Stein vom Herzen, bedeutet es doch im Umkehrschluß auch, daß der gefährdete Deich bei Ranies gehalten werden konnte.
Dies wurde auch von der Feuerwehr bestätigt. Allerdings wiesen die Kameraden darauf hin, daß die Gefahr noch nicht völlig gebannt sei. Die Deich würden zunehmend weicher.

09.06. (14 Uhr) Droht eine Evakuierung?

14 Uhr: Die Lage um Elbenau herum ist derzeit etwas unklar. Gerade wurde durch die Stadt mitgeteilt, daß Ranies wegen eines 10 cm breiten Risses im Deich vorsorglich evakuiert wird. Für Elbenau gibt es noch keine offizielle Mitteilung. Allerdings kann sich jeder ausrechnen, daß im Falle eines Deichbruches bei Ranies auch Elbenau bald unter Wasser steht. Die Elbenauer Feuerwehr berichtete indes, daß an den Deichen immer noch alles versucht wird sie zu halten. An der Haberlandbrücke sind seit heute vormittag 120 Feuerwehrleute aus Paderborn und Detmold im Einsatz, weitere 200 an der Alten Fähre. Verloren gegeben ist dieser Bereich noch nicht.
Sofern es weiter Strom gibt lesen Sie hier demnächst näheres.

09.06. (8 Uhr) Hochwasserscheitel erreicht Schönebeck und Elbenau

In den Morgenstunden des 9. Juni hat der Scheitel des Hochwassers Schönebeck erreicht, mit einem Höchstwert von 7,60 Metern am Pegel Schönebeck. Das entspricht einer Höhenlage von 50,30 m üNN. In Barby liegt der Pegelwert derzeit bei 7,61 Meter.
Damit haben die Pegelstände tatsächlich die hohen Werte erreicht, wie sie am 4. Juni prognostiziert wurden. Danach wurden die Vorhersagewerte weiter nach unten korrigiert. Die schwankenden Vorhersagewerte erklärt der Lagebericht der Hochwasserzentrale vom 8. Juni: "Da Vorhersagemodelle für solche noch nicht beobachtete Ereignisse nicht kalibriert werden konnten, ergeben sich entsprechende Unsicherheiten bei der aktuellen Vorhersage". Anders als zunächst erhofft sind die Hochwasserwellen von Saale und Elbe zeitlich zusammengetroffen. Damit ergaben sich dann die hohen, noch nie dagewesenen Pegelstände.
Die Stadt Schönebeck teilt in Ihren Hochwasserinformationen № 36 und 37 zur Lage in den ostelbischen Gebieten mit: "Die Deiche im Bereich Haberlandbrücke und Alte Fähre werden ständig kontrolliert und Einsatzkräfte sind mit Technik und Material vor Ort. ... An der Haberlandbrücke und an der Alten Fähre werden die Verbauungen, Sicherung und Überwachung derzeit durchgeführt und ständig durch die unermüdlichen Einsatzkräfte kontrolliert. Auch wenn die Lage hier kritisch ist, sind weitere Einsatzkräfte in diesem Bereich sehr aktiv."
Außerdem informiert die Stadt darüber, daß es im Bereich Grünewalde, Ranies und Elbenau zu Stromabschaltungen kommen kann. Die Bevölkerung solle sich darauf vorbereiten.
Solange es Strom gibt, wird auf elbenau.de weiter über die Situation vor Ort informiert.
Die Elbenauer (und auch viele Leute von außerhalb) schauen gebannt auf die Pegelstände und die Lage am Deich des Umflutkanals. Auch am Deich der Elbe (Foto: Deichüberfahrt des Elberadweges, an der "Grenze" zwischen Elbenau und Randau) steht das Wasser bis kurz unter der Deichkrone. Der Elbedeich scheint derzeit aber unkritisch zu sein. Auf dem daneben liegenden Acker steht schon Sickerwasser, aber in einem nur geringen Ausmaß.

08.06. Keine Prognose

Zur Zeit (20 Uhr) sagen die Informationen aus Schönebeck, daß die Situation am Deich des Umflutkanals stabilisiert werden konnte. In Schönebecks Hochwassermeldung № 34 heißt es: "Es gibt trotz allem auch positive Nachrichten: Es ist gelungen, den Deich bei Elbenau durch den beherzten Einsatz der Bundeswehr bis auf Weiteres stabil zu halten und zu sichern". Aus Pechau wurde nach der Zehn-Uhr-Meldung, der Deich werde gehalten, nichts neues gemeldet. Ich gehe deshalb davon aus, daß auch dort die Situation stabil ist.
Die Elbenauer Feuerwehr bestätigte die Aussagen zum Umflutdeich. Die Bundeswehr habe unter Einsatz der Amphibienfarzeuge von der Wasserseite aus weitere Sandsäcke an den Deich herangebracht und die bisher drei Sandsackschichten auf fünf erhöht. Mehr sei wegen der zusätzlichen Masse nicht möglich. Und mehr wohl auch nicht nötig, denn der Scheitel des Hochwassers dürfte inzwischen beinahe erreicht sein.
Eine genaue Aussage über den Wasserstand in Schönebeck kann man aktuell nicht machen, denn bei Pegelonline ist der letzte Wert auf 13 Uhr datiert, da waren es 7,45 Meter. In Barby ist der Pegel zwischen 13 und 19 Uhr nur noch um 2 Zentimeter gestiegen. Ähnlich dürfte das in Schönebeck sein.
Aber egal ob nun 7,45 oder 7,47 Meter – das Problem sind die nur langsam fallenden Pegel und damit die lange Belastung der Deiche. Nach den aktuellen Prognosen dauert es noch etwa 5 Tage, bis der Pegel Barby um einen Meter gefallen ist. Soweit die Vorhersage für den Wasserstand. Ob der Deich noch solange durchhält, darüber dürfte es wohl keine Prognose geben. So bleibt vorerst das Abwarten und die Hoffnung. Und die stirbt bekanntlich zuletzt.

Die Feuerwehr teilte weiter mit, daß nach Ende der Sicherungsarbeiten noch eine kleine Besatzung von 39 Bundeswehrsoldaten am Deich geblieben ist, um bei auftretenden Lecks schnell eingreifen zu können. Die übrigen Soldaten wurden an andere Einsatzorte kommandiert. Weitergezogen ist auch die Pioniereinheit mit ihren Amphibienfahrzeugen.

08.06. Kein Deichbruch

Im Live-Ticker von MDR Info gab es heute morgen gegen 9 Uhr die folgende Meldung: "...Im Salzlandkreis gibt es auch Probleme mit einem Deich in Elbenau bei Schönebeck. Eine MDR-Reporterin berichtet, es gebe mehrere Risse. Man versuche derzeit mit schwerer Technik, den Deich zu sichern." Auf Grund dieser Meldung kursierten schon Gerüchte, der Deich wäre gebrochen. Auch bei Focus online
(Eintrag 9:04) war zu lesen: Nach Informationen von "MDR Info" ist in Elbenau bei Schönebeck der Deich an mehreren Stellen gebrochen. Man versuche nun mit schwerer Technik den Deich zu sichern.
Nach Rücksprache mit der Elbenauer Feuerwehr kann zu diesen Meldungen gesagt werden, daß es derzeit keinen Deichbruch gibt (natürlich sickert Wasser durch den Deich, aber in einem normalen Maß, und daß die Bundeswehr mit schwerem Gerät im Einsatz ist, ist hier auch schon berichtet worden). Auch vom Deich bei Pechau ist derzeit durch die Stadt Magdeburg keine akute Gefährdung gemeldet. Dort heißt es heute um 10 Uhr: "Die Verbaumaßnahmen am Umflutdeich in Pechau wurden auch in der vergangenen Nacht mit Hochdruck fortgesetzt. Kleinere Deichverstärkungsmaßnahmen wurden auch in der Kreuzhorst vorgenommen. Aufgrund des hohen Wasserstandes gibt es vielfach Sickerstellen an den Sandsackwällen. Die Verbauten werden ständig kontrolliert."

Was den Deichbereich bei Elbenau angeht, so ist dort die Elbenauer Feuerwehr als ortskundige Wehr unmittelbar an der Haberlandbrücke und auf dem Abschnitt bis zur Alten Fähre eingesetzt und damit auch in den Funkverkehr des Gebietes eingebunden. Wenn wirklich eine aktute Gefahrenlage bestünde, dann hätte sie von dieser über Funk als erste etwas zu hören bekommen. Und derzeit gibt es solche Meldungen nicht.

08.06. Bilder vom Hochwassereinsatz

Möglicherweise war der gestrige Sonnabend der entscheidende Tag im Kampf um die Rettung des Deiches am Umflutkanal. Wissen wird man es erst, wenn das Wasser auf ungefährliche Pegelwerte gefallen ist. Hier gibt es eine Bilderstrecke vom Einsatz der vielen Hilfskräfte von Feuerwehr, THW, Bundeswehr und DLRG.

Eine Aktualisierung der Information wird es an dieser Stelle erst am Nachmittag geben – bis dahin melde ich mich zur Deichwache ab.

07.06. Amphibienfahrzeuge

Am Nachmittag rückte die Bundeswehr mit schwerem Gerät in Elbenau ein. Eine Pioniereinheit aus Minden wartet auf dem Sportplatz auf ihren Einsatz. Die Amphibienfahrzeuge M3, die auf den ersten Blick großen Urzeitmonstern aus Stahl ähneln, können sowohl als Brücke, als auch als Boot genutzt werden. Sie sollen beladen mit Sandsäcken an der Alten Fähre ins Wasser fahren und diese Sandsäcke dann von der Wasserseite aus an den Deich bringen.
Das sieht dann so aus wie auf den Fotos unten (vom 8.6., Foto: Benedikt Michaelis).

07.06. Hochwasser-Lagebericht

Der aktuelle Hochwasser-Lagebericht von heute nachmittag nennt als Ursache für die zwischenzeitlich wieder etwas nach oben korrigierten Pegelvorhersagen das Zusammentreffen der Pegel von Elbe und Saale. Zusammen ergeben die beiden Flüsse so große Wassermengen, daß die Rechenmodelle an ihre Grenzen stoßen. Immerhin ist der Scheitelwert bereits sichtbar, er wird für mortgen nachmittag erwartet. Dann sinkt das Wasser wieder, aber zunächst sehr langam.

Unterdessen bestätigte auch Schönebecks Stadtwehrleiter und Elbenauer Feuerwehrmann Ronald Mühlsiegel, was bereits die Stadtverwaltung in ihrem Lagebericht schrieb: der Deich scheint durch die Sicherungsmaßnahmen so stabilisiert bzw. in der Höhe aufgebaut worden sein, so daß momentan keine Gefahr ausgeht. Aber auch er wies darauf hin, daß das Wasser noch eine Weile so stehen wird, was eine hohe Belastung für den Deich ist. Auch wenn er zuversichtlich ist, daß der Deich hält. "Dieser Deich war bisher noch einer der besten, er ist aus gutem bindigen Material aufgebaut, das nicht so schnell weggespült wird". Er verwies auf eine Ausage von Flußbereichsleiter Christian Jung, wonach es einfach ein unglücklicher Zufall sei, daß nach so kurzer Zeit wieder ein Extremhochwasser aufgetreten sei. Da der Deich vom Material her bisher gut war, sei der Abschnit von der Alten Fähre bis nach Magdeburg als letzter für einen bereits eingeplanten Neubau vorgesehen gewesen. Noch in diesem Jahr sollten die Planungen für den neuen Deich fertiggstellt und der Deich innerhalb der folgenden zwei Jahregabaut werden.

07.06. Keine Evakuierung geplant

Aus der Hochwasser-Mitteilung Nr. 21 der Stadt Schönebeck zur Lage in den ostelbischen Orten:
Nach fachlichem Urteil zeigt sich der als bis kritisch eingeschätze Deichabschnitt des Umflutdeiches auf der ostelbischen Seite doch als relativ stabil, Unwägbarkeiten eingeschlossen. Der Deich wird durch intensiven Einsatz freiwilliger Kräfte unter maßgeblicher Nutzung von Sandsackverbau erhöht.
Die vorbereitenden Maßnahmen zur Sicherstellung einer möglichen Evakuierung der ostelbischen Ortsteile und Ortschaften werden deshalb zur Zeit eingestellt. Die Bürgerinnen und Bürger sind zu Ruhe und Besonnenheit aufgerufen.

Das ist eine sehr gute Nachricht für Elbenau. Unabhängig vom tatsächlichen Ausgang der Bemühungen der Einsatzkräfte (den man letztlich erst in ein paar Tagen sehen kann, wenn der Deich bis zum Rückgang der Pegel hält): Ein herzlicher Dank an alle Rettungskräfte, an Feuerwehr, THW, DLRG, Bundeswehr und alle freiwilligen Helfer. Wir wünschen Euch die nötige Ausdauer!

Gestern Nacht hieß es noch bei der Einsatzstelle der Stadt, daß im Bereich Elbenau freiwillige Helfer benötigt werden. Heute morgen sagte mir der Einsatzleiter vor Ort, daß er aus Sicherheitsgründen nur noch ausgebildete Einsatzkräfte an den Deich schickt. Das hat wohl weniger mit der Gefahr zu tun, der Deich würde brechen als vielmehr damit daß die Einsatzkräfte wie Feuerwehr, THW und Bundeswehr gewohnt und verpflichtet sind, auf Befehl zu handeln und diese damit sicherer arbeiten.
Sollten doch noch zivile Helfer benötigt, so erfahren Sie das hier oder besser noch: direkt bei der Elbenauer Feuerwehr.

Von der Stadt wurde außerdem noch darüber informiert, daß 100 Tonnen Sand nach Elbenau unterwegs sind.

07.06. Unterstützung von allen Seiten

Elbenau ist seit gestern abend ein Stück weit mehr von anderen Orten abgeschnitten: bei Pechau wird der Deich des Umflutkanals erhöht, auf der Straße in Höhe Pechauer Siel ist die Einsatzstelle aufgebaut. Deshalb ist die nach Magdeburg führende Straße gesperrt. Die Feuerwehren kamen aus Braunschweig und Umgebung. Außerden ware Soldaten zum Verlegen der Sandsäcke eingesetzt. Infolge der wenigen Zufahrten zum Damm mußten sie weit bis zum Verlegeort laufe: der Weg dorthin dauerte etwa 20 Minuten.
Die Sperrung der Straße nach Magdeburg dauert auch am Abend noch an.
Auch am Deich zwischen Haberlandbrücke und Alter Fähre wird gearbeitet. Seit gestern abend sind Feuerwehr und THW im Dauereinsatz. Die Elbenauer Feuerwehr wird dabei unter anderem von den Feuerwehren aus Welsleben und Unseburg, später dann auch aus Ranies unterstützt. Die Kameraden der Feuerwehr berichteten davon, daß sie mit nur zwei bis vier Stunden Schlaf seit über zwanzig Stunden auf den Beinen sind.
Unterstützung kommt aus dem ganzen Bundesgebiet. So kommt beispielsweise das THW aus Bünte bei Bielefeld und aus Münster, die DLRG aus Berlin und weitere Feuerwehren am Damm Richtung Pechau aus Braunschweig und anderen niedersächsischen Orten. Seit heute ist eine Kompanie der Bundeswehr im Einsatz an Haberlandbrücke und an der Alten Fähre (dort konnte man dann auch den Elbenauer Schubkarren begegnen). Standort der Bundeswehrkompanie ist zwar Eutin bei Lübeck, jedoch war von einzelnen Soldaten zu hören, die aus Sachsen-Anhalt kommen, beispielsweise aus Halle und Parey, also gleichfalls vom Hochwasser der Saale und Elbe betroffenen Orten.

Mit Christian Jung vom LHW sprach ich zur Situation an den Deichabschnitten Pechau und Haberlandbrücke bzw. Alte Fähre. Trotz des austretenden Sickerwassers sieht er noch keine akute Gefahr für den Deich. "Der Deich besteht hier aus bindigem Material, ich bin mir sicher, daß er halten wird", sagte Jung. Allerdings ist er an einigen Stellen zu niedrig, so daß er um 3 Sandsackreihen erhöht wird. An einigen Sickerstellen wurden sogenannte Quellkaden angelegt: Sandsackwälle, vor denen sich das Sickerwasser staut und durch die Stauhöhe dann ein Gegendruck aufgebaut wird, der dem weiteren Durchsickern von Wasser entgegenwirkt.

Die Fotos lassen erahnen, welche Leistung die Männer der Bundeswehr, der Feuerwehr und des THW vollbringen, die über lehmigen Boden hinweg die Schubkarren voller Sandsäcke über den Deich schieben. Die Strecke zwischen Alter Fähre und Haberlandbrücke ist immerhin über 2 Kilometer lang. Und die legten sie bei Temperaturen von 25 Grad und über rutschigen Boden hinweg zurück.

Auch heute gab es wieder Gerüchte, daß Elbenau evakuiert werden muß. So wurde angeblich in einem Radiosender gesagt, Schönebeck solle sich darauf vorbereiten, die Bewohner von Grünewalde und Elbenau aufzunehmen. Zur Zeit sind dies nur Gerüchte, die nach der aktuellen Situation am Deich keine Grundlage haben.

06.06. An der Haberlandbrücke – noch etwas Platz bis zur Deichkrone

Wann man auch zur Haberlandbrücke (oder wie auch immer die Stelle ohne Brücke jetzt heißt, also vielleicht einfach Haberland...) trifft man immer Leute. Leute, die man nicht alle als Hochwassertouristen bezeichnen kann. Manch ein besorgter Anwohner ist darunter, der einfach das machen will, was Politiker ständig tun: "sich ein Bild von der Lage verschaffen". Und diese Lage ist inzwischen eine noch nie dagewesene. Seit Bau des Pretziener Wehres herrschten noch nie so hohe Wasserstände. In Barby wie auch in Schönebeck wurden sowohl die Wasserstände des Hochwassers 2002 übertroffen als auch die nur wenig niedrigeren des Jahres 1876, als das Wehr sein erstes Hochwasser erlebte und dabei beim Öffnen mit Eisproblemen zu kämpfen hatte.
Schaut man sich beim Gang über die Deichüberfahrt den Wasserstand an (dabei bitte auf der Straße bleiben und den Deich nicht unnötig betreten!), dann sieht man, wie wenig Platz noch bis zur Deichkrone bleibt. Waren es gestern noch 140, so blieben heute abend nur noch etwa 80 Zentimeter. Ein Trost: das Wasser soll nur noch um etwa 25 Zentimeter steigen und der Scheitel der Hochwasserwelle soll nicht sehr lange bestehen bleiben. Bereits am 9. und 10. Juni soll das Wasser wieder deutlich zurückgehen. Zu sehen in den Vorhersagen auf elbenau.de/elbe und im heutigen Lagebericht.

06.06. Endlich Sandsäcke

Von Nachbar zu Nachbar sprach sich herum – an der Feuerwehr gibt es Sandsäcke zum Selberfüllen. Und ruck-zuck waren eine Menge Leute unterwegs, die mithalfen, die Sandsäcke zu füllen, um sie dann mitzunehmen oder von einigen hilfsbereiten Leuten mit Pkw-Hänger oder Pickup abholen zu lassen. Was sich erst etwas später herausstellte: der Sand und die Säcke waren nicht von offizieller Stelle angeliefert, sondern von einem Elbenauer privat angeliefert und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt worden.

06.06. THW-Einsatz am Umflutdamm – mit Schubkarren auf dem Deich

Am Abend ging bei der Elbenauer Feuerwehr über Funk die Meldung ein "Bringt Eure Schubkarren sofort zur Einsatzstelle Haberlandbrücke". Etwas ratlose Gesichter: 'wir haben doch gar keine Schubkarren'. Kurz darauf rief Feuerwehrmann Andy Bitter die Elbenauer dazu auf, alle verfügaren Schubkarren heranzuholen, und kurz darauf waren so viele da, daß eine Fuhre mit dem Einsatzwagen nicht ausreichte.
Das THW wartete schon, ließ den Fotografen aber nicht an die Einsatzstelle. "Aus Sicherheitsgründen", wie es hieß. Immerhin sagte ein THW-Mitarbeiter, daß es am Deich etwa 900 Meter Richtung Alte Fähre eine Sickerstelle gebe. Dorthin waren dann THW-Mitarbeiter und freiwillige Helfer mit den inzwischen eingetroffenen Schubkarren voller Sandsäcke unterwegs, um sie dann am Deich aufzustapeln.
Auf die Frage, warum es so wenig Infos gebe (in Elbenau kursierten – auch wegen des THW-Einsatzes – zu der Zeit schon Gerüchte, der Deich würde bald nachgeben), sagte der Mitarbeiter des THW, man hänge solche Einsätze gerade deshalb nicht an die große Glocke, um keine Panik aufkommen zu lassen. Zumindest versuchte er zu beruhigen, "machen Sie sich keine Sorgen, das ist nur ein wenig Sickerwasser, da kommen ein paar Sandsäcke drauf und dann war's das". Hoffen wir mal, daß das THW die Sache unter Kontrolle hat. Und dennoch wäre etwas mehr Information über derartige Einsätze besser und würde vor allem Vertrauen schaffen.

06.06. Satellitenauge blickt auf das Hochwasser

Das Zentrum für Satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat bereits seit einigen Jahren Technik im Einsatz, mit der von Satelliten aus weltweit Fotos von Überschwemmungs- und anderen Katastrophengebieten möglich sind. Damit können dann Einsatzkräfte bei der Koordinierung von Maßnahmen unterstützt werden. Beim aktuellen Hochwasser wurde dieser Dienst auch wieder für Deutschland aktiviert.
Nach den Donaugebieten und Sachsen gibt es nun auch die ersten Lagebilder für Sachsen-Anhalt. Die nebenstehende Karte, die Überschwemmungsflächen an der Elbe von Aken bis Schönebeck und an der Saale von Bernburg bis Barby zeigt, kann hier in zwei unterschiedlichen Auflösungen heruntergeladen werden.

05.06. Gute Aussichten – Elbenau bleibt trocken

Im aktuellen Bericht der Hochwasservorhersagezentrale wird für den Pegel Barby der Hochwasserscheitel am Sonntag und Montag mit 7,30 Metern erwartet. Das sind "nur" 30 Zentimeter mehr als 2002 und ein ganzes Stück weniger als befürchtet (prognostiziert wurden vor ein paar Tagen noch 7,84 Meter). Heute 16 Uhr wurde in Barby ein Pegel von 6,49 Meter gemessen. Das heißt, es wird dort noch ein Anstieg von 81 Zentimetern erwartet.
Für den elbabwärts liegenden Pegel Magdeburg wird noch ein Anstieg um 1,67 Meter auf 7,20 Meter erwartet. Daß das Wasser in Magdeburg stärker ansteigt erklärt sich dadurch, daß die Elbe in Magdeburg nicht so viel Platz hat. Das Wasser kann sich nicht in der Breite verteilen und fließt dort entsprechend schneller und höher.

Was bedeuten die erwarteten Pegelstände für Elbenau?
Dazu erklärte Schönebecks Dezernent Joachim Schulke, der zur Zeit im Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) tätig ist: "Durch den erwarteten Hochwasserscheitel werden die Deichhöhen nicht erreicht, weder am Deich der Elbe noch am Deich des Umflutkanals. Die Deiche werden nicht überspült werden. Deshalb sind aktuell keine Maßnahmen wie zum Beispiel eine Erhöhung der Deiche durch Sandsäcke notwendig." Er sagte weiter, daß die Höhenreserven auch so weit ausreichen, daß auch bei Wellengang kein Wasser über den Deich strömen wird. Schulke erläuterte die Arbeit des SAE, der sich in Schönebeck zweimal täglich mit dem LHW und dem THW trifft, um die aktuelle Situation zu beraten. Dabei werden auch jedesmal die Hochwasserprognosen zugrundegelegt und notwendige Maßnahmen abgestimmt. Wenn sich daraus eine konkrete Gefahr für Elbenau abzeichnet, dann wird entsprechend reagiert.

Der aktuelle Wasserstand am Deich scheint die Aussagen zur ausreichenden Deichhöhe zu bestätigen. Das Wasser stand heute abend am Deich des Umflutkanals (Foto: an der Überfahrt zur Haberlandbrücke) bereits recht hoch. Leider war die Markierung nicht mehr sichtbar, mit der jemand beim Hochwasser vor zwei Jahren den Höchststand auf der Straße farbig markiert hat. Ansonsten hätte man einen kleinen Anhaltspunkt für die noch zu erwartenden Wasserstände gehabt.

Bei einer Messung um 20 Uhr stand das Wasser noch etwa 140 Zentimeter unterhalb der Deichkante. Auf Grundlage des Barbyer 20-Uhr-Wertes und der Prognosen ist bis Sonntag ein Anstieg des Wassers um etwa weitere 75 Zentimeter möglich. Dann bleiben aber immer noch 65 Zentimeter bis zur Deichkrone.

Inzwischen waren sogar schon Gerüchte zu hören, Elbenau würde evakuiert werden. Dazu sagte Joachim Schulke, daß dies keinesfalls so sei, und "wenn Evakuierungen geplant wären, hätten wir in Elbenau schon längst informieren müssen und die Elbenauer entsprechend benachrichtigt".

Eine Garantie, daß die Deiche halten, kann sicher niemand abgeben. Wichtiger ist dabei, daß deren Zustand ständig kontrolliert wird und daß sie nicht durch unbefugtes Betreten oder Befahren beschädigt und geschwächt werden. Vor allem sollten sich die Hochwassertouristen bitte auf das Betreten der asphaltierten Bereiche wie beispielsweise der Deichüberfahrten beschränken oder von der Elbebrücke aus auf das Hochwasser schauen, nicht aber auf dem Deich laufen.

Angesichts der etwas reduzierten, aber immer noch sehr hohen Prognosewerte kann man die Lage derzeit mit "ernst, aber nicht hoffnungslos" umschreiben. Vor allem besteht kein Anlaß zu Panik. Die hier auf elbenau.de veröffentlichten Zahlen zu möglichen Überflutungshöhen waren nur dazu gedacht, einen Anhaltspunkt für mögliche Wasserstände zu geben. Etwa wenn jemand vorsorglich wichtige Papiere, Fotos und elektronische Geräte in höher gelegene Bereiche bringen möchte und dazu erstmal wissen muß, wie hoch das sein müßte. Daß ein solcher Ernstfall tatsächlich eintritt, braucht zumindest nach derzeitigem Stand nicht befürchtet werden.

04.06. Neue Hochwasservorhersagen machen etwas Hoffnung

Inzwischen kam die aktuelle Hochwasserinfo herein, deren Vorhersagewerte bzw. Abschätzungen für den Hochwasserscheitel um 20 Zentimeter nach unten korrigiert wurden. Statt 7,85 Meter werden am Sonntag am Barbyer Pegel 7,65 Meter erwartet. Das sind immer noch 65 Zentimeter höher als 2002, gibt aber schon wieder etwas Hoffnung. Schaut man sich die Übersicht der Pegelwerte der Elbe an, dann wird jetzt für Schöna und Dresden bereits für den 6.6. ein Scheitelpunkt prognostiziert, ab da geht es (flußabwärts mit entsprechender zeitlicher Verzögerung) wieder leicht abwärts. Bleiben noch Mulde und Saale als Risikofaktor, denn beide Nebenflüsse der Elbe haben noch steigende Pegel. Wenn alles gut geht, kommt der maximale Saalepegel bereits vor dem der Elbe. bei uns an.

04.06. Höhenangaben für Elbenau

Aktuell fragt sich wohl jeder, wie hoch liegt eigentlich mein Haus? Die Schachtdeckel von Regen- und Abwasserkanal sind von der Höhe her genau eingemessen und können zur Abschätzung der Höhenlage genutzt werden.
Auf eine Anfrage nach diesen Daten reagierte das Tiefbauamt sehr schnell. Danke dafür an die Mitarbeiter des Tiefbauamtes, vor allem an Regina Schäfer, die die Daten aus den Plänen heraussuchte und in diese Tabelle eintrug.
Darin sind für die Elbenauer Straßen die entsprechenden Hausnummern angegeben, vor denen sich Kanaldeckel befinden, und dazu die Höhenangabe (mit dem Zusatz R – Regenwasser bzw. S – Schmutzwasser). Eine Angabe von z.B. 18/R47.18 heißt dann, daß der Regenwasserschacht vor Hausnummer 18 eine Höhenlage von 47,18 Meter hat.
Diese Angaben können dann (wie am 3.6. beschrieben) mit den Höhenangaben des Schönebecker Pegels verglichen werden, um einen Anhaltspunkt für mögliche Überflutungsgefahren zu erhalten.

03.06. Noch mehr Hochwasser

Das Pretziener Wehr wurde heute nachmittag gezogen, damit wird der Umflutkanal geflutet, die Straße zwischen Schönebeck und Gommern ist damit nicht mehr passierbar.
Während es auf der Wehrbrücke von Mitarbeitern des Landesbetriebes für Hochwasserschutz LHW wimmelte, lockte die Ziehung des Wehres auch wieder viele Schaulustige an. Sicher auch, weil das Hochwasser nun doch ein großes zu werden droht.
Die aktuelle Hochwasserlage stellt sich nach den Vorhersagen (z.B. auf elbenau.de/elbe) nun doch bedrohlicher dar als es zunächst aussah. Die Pegelvorhersagen bei ELWIS werden unterschieden in Vorhersagewert und Abschätzung. Die Vorhersagewerte treffen zuverlässiger ein, während die für mehrere Tage im Voraus angegebenen Abschätzungen dagegen etwas ungenauer sind.
Wurde für den Pegel Barby gestern noch ein Scheitelwert von 7,05 Meter abgeschätzt, also knapp über dem 2002er Pegelstand, so wird dieser Wert nun schon am Morgen des Mittwoch, 5. Juni, erreicht. Als Vorhersagewert, also wird er relativ sicher auch so eintreffen. Viel schlimmer ist dann aber der Blick auf die darauffolgenden Schätzwerte: Für Donnerstag, 6. Juni, werden 7,55 Meter und für Freitag, 7. Juni dann 7,84 Meter erwartet. Das wären dann über 80 Zentimeter mehr als 2002. Ähnliches gilt auch für den abwärts von Elbenau gelegenen Pegel Magdeburg. Dort werden 7,43 Meter erwartet, das sind 70 Zentimeter mehr als 2002 (6,72 Meter).
Die Hochwasserzentrale Sachsen-Anhalt meldet in ihrer heutigen Information, daß an der Elbe die Alarmstufe 4 erwartet wird. Da der Server anscheinend immer noch überlastet ist, können Sie die heutige Meldung hier nachlesen.

Ohne jetzt Panik verbreiten zu wollen: aber räumen Sie zumindest mal Ihre Wertsachen in höher gelegene Stockwerke des Hauses. Denn die Deiche sind zwar relativ gut in Ordnung, aber es hat immerhin drei Wochen lang geregnet, sie könnten also weicher sein als für die Standsicherheit gut ist. Und wenn ich an die Zeit als Deichwache während des 2002er Hochwassers denke, so war damals nicht mehr viel Platz vom Wasserspiegel im Umflutkanal bis zur Deichoberkante.

03.06. Im schlimmsten Fall – wie hoch würde in Elbenau das Wasser stehen?

Angesichts der aktuellen Hochwassersituation und der für Ende der Woche vorhergesagten überaus hohen Wasserstände stellt sich vielen die Frage, was im schlimmsten Fall passieren würde. Wie hoch würde also das Wasser in Elbenau bei einem Deichbruch stehen?
Elbenau liegt auf dem Elbenauer Werder, einer ehemaligen Elbinsel zwischen der heutigen Elbe und der Alten Elbe bzw. jetzt dem Umflutkanal. Der Elbenauer Werder liegt bei Hochwasser tiefer als der Wasserspiegel der Elbe. Im Fall eines Deichbruches würde das Wasser aus der Elbe bzw. dem Umflutkanal in das Gebiet des Elbenauer Werders einströmen und das Gebiet zwischen den Deichen mit Wasser füllen. Der Wasserstand würde dann auf den Wasserstand der Elbe an der Stelle des Deichbruches ansteigen.
Auf der Hochwasserstele am Schönebecker Elbufer (Foto) sind einige Hochwasserstände der vergangenen 200 Jahre eingetragen, einschließlich der Höhen über Normalnull. Zum Vergleich: Die Randauer Straße in Elbenau liegt in Höhe der Einmündung der Neuen Straße bei 48,20 m HN. Der Wasserspiegel der Elbe lag 2002 bei 49,81 m üNN, also 1,61 Meter höher als die Randauer Straße. Bei einem nach aktueller Vorhersage 80 Zentimeter höherem Hochwasser könnte bei einem Deichbruch das Wasser dort also 2,40 Meter hoch stehen.

Einen genauen Anhaltspunkt geben auch die Pegelwerte der Elbe am Pegel Schönebeck. Pegel geben einen relativen Wert für den Wasserstand an. Die Pegelwerte eines Pegels beziehen sich auf dessen Pegel-Nullpunkt (PNP). Der PNP ist vergleichbar mit der Höhenlage der Null auf einem senkrecht gehaltenen Lineal. Für den Schönebecker Pegel beträgt der PNP 42,702 m üNN. Addiert man zum PNP den aktuellen Pegelstand, so erhält man die Höhe des Wasserspiegels der Elbe über Normalnull.
Heute abend 19 Uhr lag der Pegelstand bei 543 cm. Damit stand die Elbe bei 48,13 m üNN. Also bereits knapp unterhalb der Fahrbahn der Randauer Straße.

Einen entscheidenden Einfluß auf die Höhe des Wasserstandes hätten dann aber noch Faktoren wie der genaue Ort eines Deichbruches oder ob das Wasser nach dem Überfluten des Gebietes zwischen den Deichen stehen bleibt oder wieder irgendwo hinausströmt. Die Elbe hat bei uns ein Gefälle von etwa 17 Zentimetern je Elbkilometer. Damit liegt die Elbe am Beginn des Elbenauer Werders, bei Ranies und der Abzweigung der Alten Elbe etwa 1,70 Meter höher als bei Schönebeck. Am Ende des Elbenauer Werders, bei Prester, liegt sie 1,70 Meter tiefer. Bei einem flussabwärts gelegenen Deichbruch würde das Wasser entsprechend weniger hoch steigen. Bei einem flussaufwärts gelegenen dagegen würde das Wasser höher stehe, allerdings nur etwas, da es weiter unterhalb den Deich von hinten überströmen und weiterfließen würde.

03.06. Filmtip – Stummfilm mit Live-Begleitung

Ein Hinweis auf eine Veranstaltung im Nachbardorf Pechau: dort gibt es einen Stummfilm zu sehen. Open Air und mit Livebegleitung an Piano und Geige, aufgeführt durch das Wanderkino "Laster der Nacht" aus Leipzig. Eine Änderung wurde bereits mitgeteilt: wegen des Hochwassers gibt es den Film nicht hinterm Deich des Umflutkanals, sondern am Pechauer See. Wenn das Wetter nicht mitspielt und es regnet, wird der Film in einer Scheune gezeigt (ist im Ort ausgeschildert).

02.06. Update der Hochwasserinfos

Inzwischen ist bei ELWIS der für den Pegel Barby vorhergesagte Hochwasserstand auf 6,98 Meter aktualisiert worden (siehe elbenau.de/elbe/) und liegt damit dicht am Höchststand des Jahrhunderthochwassers des Jahres 2002. Im Hochwasserlagebericht stehen für den 07.06. sogar 7,05 Meter drin. Sollten diese Werte, die allerdings derzeit nur als Abschätzung eingetragen sind, tatsächlich erreicht werden, hätten wir ein relativ kurzes Jahrhundert gehabt.
Allerdings sollte dieser Vergleich zum Hochwasser des Jahres 2002 kein Grund zu übertriebener Besorgnis sein. Das Hochwasser 2002 hätte eigentlich einen noch höheren Wasserstand in unserer Region zur Folge gehabt, wären nicht weiter oberhalb Deiche gebrochen. So gesehen fällt das aktuelle Hochwasser insgesamt gesehen doch noch etwas kleiner aus. Für unsere Region würde das Hochwasser aber dennoch so wie das 2002er Hochwasser ausfallen. Problematisch könnte (aber dazu gab es noch keine konkreten Aussagen) werden, daß die Deiche möglicherweise durch den Dauerregen schon stark durchfeuchtet und nicht mehr 100%ig stabil sind.
Die Hochwasserlageberichte sind normalerweise bei der Hochwasserzentrale des Landes Sachsen-Anhalt zu finden. Derzeit scheint der dortige Server von den vielen Anfragen überlastet zu sein. Sie können sich den heutigen Bericht jedoch hier herunterladen.
Am 3. Juni wird das Pretziener Wehr gezogen. Noch ist für unseren Bereich nur die Alarmstufe 1 angegeben. Allerdings wird im Lagebericht schon darauf hingewiesen, daß nicht ausgeschlossen werden kann, daß die Pegel-Richtwerte für die Alarmstufe 4 erreicht werden. Während Alarmstufe 3 ständigen Wachdienst auf den Deichen, auch durch freiwillige Helfer, bedeutet, würde die Alarmstufe 4 dann bereits Katastrophenalarm bedeuten.

02.06. Ziehung des Pretziener Wehrs für morgen angekündigt

Die Hochwasservorhersagezentrale des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft teilte mit, nach der aktuellen Hochwasserberechnung werde der Richtwert für die Öffnung des Pretziener Wehres (Anm.: dieser liegt bei einem Pegelstand von 5,95 Meter am Pegel Barby) mit steigender Tendenz überschritten. Die Öffnung des Pretziener Wehrs sei daher für Montag, den 03.06. geplant. Die Vorbereitungen dafür sind schon in Gange, die Technik zum Heben der Platten ist einsatzbereit und auch die Sicherungsnetze für die Nutzung der Wehrbrücke durch Fußgänger sind bereits angebracht.
Der Hochwasserbericht wird heute 13 Uhr aktualisiert. Nach den aktuellen Vorhersagen (siehe www.elbenau.de/elbe) soll der Pegel in Barby bis auf 6,70 Meter steigen. Zum Vergleich können die Werte der zurückliegenden Hochwasser herangezogen werden: beim Jahrhunderthochwasser 2002 lag der Barbyer Pegel bei 7,00 Meter, bei den auch schon recht hohen Hochwassern der Jahre 2006 und 2011 bei 6,53 Meter. Es ist also kein so ganz kleines Hochwasser, das da auf uns zu kommt.

01.06.Wetterrückblick Mai

Niederschlag
Summe: 147 mm
Maxima: 49,7 mm/d am 07.05.
17,6 mm/h am 07.05.
Niederschlagstage: 16 Tage
Temperatur
max. + 26,2 °C am 17.05.
min. + 4,3 °C am 23.05.
Mittelwert + 14,03 °C.

Der Mai 2013 wird als durchweg verregnet in Erinnerung bleiben, auch wenn er einen sonnigen Beginn und auch zwischendurch einige schöne, sonnige Abschnitte mit sommerlichen Temperaturen hatte. Zwischen diesen allerdings regnete es dann beinahe täglich. Die höchsten Niederschläge waren am 7. Mai (50 mm) und am 25./26. Mai (45 mm) zu verzeichnen.
Die Landwirte dürfte das feuchte Wetter freuen, denn die Kulturen bekommen so auch ohne künstliche Beregnung das zum Wachstum nötige Wasser. Nur auf den Acker kommen sie mit ihren Maschinen jetzt nicht drauf. Zum guten Wachstum fehlte allerdings noch die Wärme. Pünktlich zu den Eisheiligen gab es kalte Nächte mit wenigen Grad über Null und leichtem Rauhreif, und bis Ende Mai immer wieder Perioden mit Durchschnittstemperaturen von unter 10 Grad.

01.06. Hochwasservorbereitungen

Infolge des stetigen Regens (auch in den oberhalb gelegenen Einzugsgebieten von Elbe und Saale) stieg der Wasserstand in den Flüssen. Jetzt ist für Montag oder Dienstag bereits die Öffnung des Pretziener Wehrs angekündigt. Die Baufirma OST-Bau aus Osterburg, die die Haberlandbrücke baut, ließ bereits heute die Brückenbaustelle räumen und transportierte die Baustellencontainer aus dem Umflutgelände ab. Mit Öffnung des Wehres wird Elbenau temporär wieder zur Insel, mit links der Elbe und rechts dem Umflutkanal.
Auch das Grundwasser stieg im Mai weiter an, um etwa 30 Zentimeter. Seit Mitte Dezember hat die Elbe kontinuierlich einen hohen bis mittleren Wasserstand, deshalb ist das Grundwasser seit seinem Tiefststand Mitte Dezember in den letzten 5 Monaten um etwa 95 Zentimeter gestiegen. Noch ist es nicht besorgniserregend, weil es damit immer noch ca. 2 Meter unter Straßenniveau steht, bis zum Kellerboden bleibt dann allerdings auch nicht mehr viel...

13.05. Rauhreif am Morgen

Rauhreif am Morgen
Auf die Eisheiligen – gestern Pankratius, heute Servatius – ist noch Verlaß: nach einer sternenklaren Nacht lag leichter Rauhreif auf den Dächern. Die Temperaturen sanken auf etwa 4 Grad. Gärtner und Landwirte indes können aufatmen, Rauhreif gab es nur auf den isolierten Flachdächern. Frostschäden an Pflanzen gab es nicht.

09.05. Herrentagsausflug bei beinahe perfektem Wetter

Herrentagsausflug
Der Himmelfahrtstag begann mit leichtem Regen, der aber gegen zehn Uhr aufhörte. Spätestens dann brachen die Herren zu ihrem Herrentagsausflug auf, viele davon auf der Strecke nach Ostelbien. Nach der ersten Station in Grünewalde lag der nächste Haltepunkt in Elbenau. Ein paar Fotos davon und auch von einer kleinen eigenen Herrentagsrunde mit dem Trecker gibt es hier.
Am Nachmittag gab es dann noch ein paar Regentropfen, aber das gehört irgendwie auch dazu. "Zu Himmelfahrt gibt es immer etwas Regen", stellten viele schon fest. Und der war in diesem Jahr mit nicht mal einem halben Millimeter kaum der Erwähnung wert.

08.05. Umleitung für Radfahrer

Umleitung für Radfahrer
Wie angekündigt wurden noch vor dem Himmelfahrtstag die Schilder aufgestellt, die den Radfahrern den kürzesten Weg um die abgerissene Haberlandsbrücke weiter nach Plötzky weisen. Ein Dank für die schnelle und unbürokratische Reaktion auf die Anfrage geht an die Schönebecker Stadtverwaltung und das Straßenbauamt des Salzlandkreises.

07.05. Mehr Regen, als der Boden fassen kann

Wasser im Garten Regenguß
Am Morgen des heutigen Tages mochte man noch denken, die zwei Millimeter Niederschlag der vergangenen Nacht waren dringend nötig und es könne durchaus noch ein wenig mehr sein. Doch schon einen halben Tag später hörte man förmlich die Rufe in den gewitterschwarzen Himmel: "schließe deine Schleusen wieder". Die knapp 50 Millimeter Regen, die bis dahin gefallen waren (davon 18 Millimeter allein in einer Stunde) waren mehr als genug, mehr als der Boden fassen konnte. In den Gärten und auf Äckern standen Pfützen. Auch konnten (anders als auf dem Foto) nicht alle Gullys den Niederschlag aufnehmen, so sah man in der Randauer Straße Anwohner den Gully vor dem Haus säubern, damit das Wasser der Straße nicht auf den eigenen Hof fließt.
Der Weg der Regengebiete auf dem Radarfilm des Wetterradars war dabei ungewöhnlich: der Niederschlag kam von Südosten herangezogen, über Tschechien und Sachsen hinweg. Und damit entlang des Niederschlagseinzugsgebietes der Elbe. Das erinnerte an die seltenen Wetterlagen, wie sie zum Hochwasser 2002 führten. Normalerweise kommen Niederschlagsgebiete eher von Westen, vom Antlantik her. Auch wenn es im gesamten Elbegebiet ähnlich wie in unserer Gegend geregnet hat – die Wasserstandvorhersage läßt derzeit keine erhöhten Wasserstände erkennen.

05.05. Umleitung für die gesperrte Haberlandbrücke

Zur Zeit sieht man in Elbenau – oder auch an der Haberlandbrücke, wo es jetzt wirklich nicht mehr weitergeht – oft Radfahrer, die wegen einer fehlenden Umleitungsbeschilderung nicht weiter wissen. Was für die Elbenauer selbstverständlich ist, ist für Ortsfremde nicht ersichtlich: die Umleitung für Radfahrer führt über den asphaltierten Feldweg zur B246A und dort weiter über die Brücke an der Alten Fähre nach Plötzky.
Bei der Stadtverwaltung ist die Aufstellung eines entsprechenden Hinweisschildes angefragt. Nach Weiterleitung dieser Anfrage an das für die Baustelle zuständige Straßenbauamt des Salzlandkreises wird die Baufirma am Mittwoch ein Umleitungsschild für Radfahrer aufstellen.
Bis dahin der Hinweis für Ortsunkundige: biegen Sie an der Kirche nach rechts in die "Liesekuhle" ab (linkes Foto). Die Lieskuhle führt sie zum Elbenauer Sportplatz. An der Einfahrt zur Liesekuhle (rechtes Foto) ist auf dem grünen Hinweisschild der Weg zur "Alten Fähre" ausgeschildert. Vom Elbenauer Sportplatz aus führt ein asphaltierter Feldweg zur B246A, an der entlang ein Radweg Richtung Plötzky führt.

01.05. Start der Biergartensaison in Gärtners Bistro, lange Schlangen am Eiscafé Ebeling

Am ersten Mai eröffnete Elbenaus Bistro Gärtner die Biergartensaison und lud mit 1-Euro-Preisen für Bier und Würstchen dazu ein. Veronika Gärtner hatte gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen am Nachmittag alle Hände voll zu tun, als zahlreiche Radtouristen bei sonigem Wetter zu einer Pause in den Biergarten kamen (linkes Foto).
Auch im Eiscafé Ebeling herrschte Hochbetrieb. Am Nachmittag reichte die Schlange am Eistresen zeitweise bis auf die Straße (rechtes Foto).
So zeigte sich am ersten Mai, daß Elbenau trotz Sperrung der Straße nach Plötzky immer noch ein bekanntes und lohnendes Ausflugsziel ist. Der nächste Ausflugs-Höhepunkt wird dann sicher der Himmelfahrtstag in der kommenden Woche sein.

01.05. Kirchenradtour legt im Elbenauer Kirchgarten Kaffeepause ein

Kirchenradtour
Die etwa 40 Radfahrer der Kirchenradtour der Schönebecker St.-Jakobi-Gemeinde hatten schon etwa 30 Kilometer zurückgelegt, als sie in Elbenau eintrafen. Ihr Weg führte sie über Ranies nach Prödel und von dort über Dornburg zurück. Mit etwas Muskelkater, ansonsten aber glücklich über das schöne Radfahrwetter ließen sie sich im Schatten der Bäume des Elbenauer Kirchgartens Kaffee und Kuchen schmecken.

27.04. Elbenauer Frühlingsfeuer

Frühlingsfeuer
Bis in den Nachmittag hinein sah man Autos, Trecker und Mopeds mit Anhängern, aber auch Schubkarren und Handwagen, mit den die Elbenauer Baumschnitt, Sträucher und ähnliche Gartenabfälle zum nachgeholten Osterfeuer auf den Sportplatz brachten. Die Mitglieder der Feuerwehr, die das Aufschichten des Haufens überwachten, stellten erstaunt fest, daß sogar noch eine ganze Menge Weihnachtsbäume dabei waren. Der Haufen wuchs bis zum Nachmittag auf eine ansehnliche Größe an.
Allerdings spielte Petrus wieder nicht ganz mit – herrschte bis Freitag sommerliches Wetter mit Temperaturen von 24 Grad, so gab es die ganze Nacht über kräftigen Landregen, auch am Sonnabend noch Nieselregen, und einen Temperatursturz von 15 Grad. Alles andere als angenehmes Frühlingswetter. Die Aussichten stehen aber ganz gut, daß es zum Abend hin trockener wird, so daß es dann ein schönes Elbenauer Frühlingsfeuer gibt. Für Getränke und Speisen vom Grill ist ab 19 Uhr gesorgt und die Elbenauer sind sich sicher, daß am Abend viele Gäste kommen. Das Feuer wird zu Einbruch der Dunkelheit entzündet und sorgt dann für gemütliche Wärme.

24.04. Es geht weiter mit dem Brückenabriß

Auf der Elbenauer Seite sind noch Betonreste übrig, seit dieser Woche steht der Bagger aber erst einmal auf der Plötzkyer Seite des Umflutkanals und reißt von dort aus die Brücke weiter ab.

22.04. Boot an der Brückenbaustelle gestohlen

Boot an der Haberlandbrücke
Am vergangenen Wochenende wurde an der Haberlandbrücke das Boot der Baufirma gestohlen. Eine völlig unverständliche Tat, war es doch nur ein einfaches und ziemlich altes Plastikboot, ohne jede Extras. Deshalb liegt die Vermutung nahe, jemand habe sich einen schlechten Scherz erlaubt, und das Boot den Kanal hinabtreiben lassen oder damit ein wenig auf der Alten Elbe herum gepaddelt. Wie auch immer - wem irgendwo ein solches blaues Plastikboot auffällt, der möge sich an die Polizei oder die Abrißfirma wenden. Seit die Brücke abgerissen wurde, benötigen die Arbeiter das Boot, um über den Umflutkanal zu kommen.

21.04. Pilger halten Einkehr in Elbenau

Pilger in der Kirche
Etwa siebzig Pilger, vor allem aus dem Salzlandkreis, waren seit Freitag zu Fuß auf dem Weg von Egeln nach Pretzien. Die erste Etappe war die längste, sie führte von Egeln nach Eggersdorf, wo in der Sporthalle übernachtet wurde. Am Sonnabend ging es von dort aus nach Schönebeck und heute über Elbenau weiter nach Pretzien.
In Elbenau wurde eine kleine Andacht gehalten und die schmucke Elbenauer Kirche bewundert. Anschließend wartete noch das eigentlich nur kurze Stück bis Pretzien. Aber wenn man schon fünfzig Kilometer in den Beinen hat, dann können auch weitere sieben Kilometer ganz schön anstrengend sein.

16.04. Die Haberlandbrücke verschwindet Stück für Stück

Heute wurde mit dem endgültigen Abriß der Haberlandbrücke begonnen. Mit dem hydraulischen Betonmeißel des Baggers wurde die tragende Struktur zerstört, wodurch die Brücke ins Wasser des Umflutkanals kippte. Nun sieht es an der Brücke sehr nach Zerstörung aus: die östliche Brückenhälfte liegt noch im Wasser, die westliche ist bereits zum überwiegenden Teil in kleinere Betonstücke zerkleinert. Der 25 Tonnen schwere Bagger hat dabei mit seinen 180 PS mächtig zu tun.

15.04. Brückenabriß beginnt

Bagger an der Haberlandbruecke
Jetzt wird es Ernst mit dem Brückenabriß. Seit heute hat ein Komatsu PC 240 NLC mit dem Abriß der Brücke begonnen. In ein paar Tagen wird sie wohl verschwunden sein.
Allerdings sieht der Beton unter dem bereits abgetragenen Pflaster noch gar nicht so schlecht aus - würde womöglich eine Erneuerung der oberen Stahlbetonschicht ausreichen, deren Bewehrung zuletzt durch Betonschäden freilag? Und könnte in dem Fall eine Menge Geld (und Zeit) gespart werden?

13.04. Volksstimme erinnert an die Goldene Blume

Goldene Blume
Golden Blume (Foto leider nicht datiert).
Anklicken für größere Auflösung.
Das Bild des Heimaträtsels der Volksstimme war diesmal die Goldene Blume - für Elbenauer war es kein Problem, auf die Lösung zu kommen. In der Wochenendausgabe löste die Volksstimme das Rätsel auf und erinnerte zugleich an die traditionsreiche Elbenauer Gaststätte. Der Artikel ist hier nachzulesen.
Zahlreiche Volksstimme-Leser erinnerten sich an das gute und preiswerte Essen und die Faßbrause, andere an die Diskos im Saal oder die Kinovorführungen des über die Dörfer ziehenden Landkinos.
Einen Fehler muß ich dabei selbst eingestehen: in meiner Zuschrift erinnerte ich an den damals bestehenden Denkmalschutz und nannte dabei eine um hundert Jahre zu alte Jahreszahl. Richtig wäre 1737 gewesen, worauf mich ein Elbenauer aufmerksam machte.

10.04. Osterfeuer wird nachgeholt – nun als Elbenauer Frühlingsfeuer

Das wegen Unbespielbarkeit des Platzes ausgefallene Osterfeuer wird am letzten Aprilwochenende nachgeholt. Am Sonnabend, dem 27.04. wird zu Einbruch der Dunkelheit das Feuer entzündet. Wegen des um einen Monat verschobenen Termins und wegen der Sommerzeit geht die Sonne fast zwei Stunden später als zum ursprünglichen Termin unter – erst um 20:30 Uhr, und so richtig dunkel wird es erst 22 Uhr. Die gastronomische Versorgung ist natürlich bereits früher gewährleistet.
Auch zu diesem Termin gilt, daß das Brenngut erst im Verlauf des Sonnabend angeliefert werden darf.
Nähere Informationen können Sie später hier nachlesen.

05.04. Straßensperrung

Straßensperrung Elbenau
Für die aus Richtung Magdeburg kommenden Autofahrer ist es seit dem 2. April deutlich gekennzeichnet: die Straße Richtung Plötzky ist gesperrt. Grund sind die Bauarbeiten an der Haberlandbrücke. Konnte man die Absperrung am Nachmittag des 2. April noch umfahren und die Brücke benutzen, so ist dies ab jetzt nicht mehr möglich. Und so sah man heute einige Autofahrer am Baustellenzaun kehrtmachen. Radfahrer und Fußgänger konnten jedoch die Baustellenabsperrung umgehen und dennoch die Brücke benutzen. Damit wird es wohl in einigen Tagen vorbei sein, wenn die alte Brücke gänzlich abgerissen wird. Unterdessen haben bereits die ersten Inline-Skater die Straße von Elbenau zur Haberlandbrücke für sich entdeckt, die sie ohne Autoverkehr in voller Breite ganz für sich haben.

04.04. Alles bleibt beim alten

Wie viele haben in den letzten Tagen beim Vorbeifahren aufmerksamer auf das Verkehrsschild geschaut? Und sich über die falsche Berichterstattung gewundert? Wenn ich jetzt sagen würde, 'Alles nur ein Aprilscherz', dann stimmte das nicht ganz. Denn die Meldung zum hundertsten Jubiläum der Eingemeindung Elbenaus ist voll und ganz richtig: am 1. April 2013 wurde Elbenau Stadtteil von Schönebeck.
Ein weithin übersehenes Jubiläum (jedenfalls war anderenorts bisher nichts darüber zu lesen oder hören), bei dem inzwischen von einigen Elbenauern die Frage zu vernehmen war, ob es das wirklich Wert sei zu feiern.
Einer solchen Frage möchte ich an dieser Stelle entgegenhalten, daß ein hundertjähriges Jubiläum zumindest zum Nachdenken darüber anregen könnte, was die Eingemeindung für Elbenau gebracht hat, und ob Elbenau nicht sogar besser dastehen würde, wenn es bis 2009 ein eigenständiges Dorf geblieben wäre, dann vielleicht mit einer Stärke ähnlich seiner Nachbardörfer. Denn auch wenn deren Ortschaftsräte nicht viel mehr als eine Alibifunktion haben, so müssen doch in Schönebeck die Stimmen aus diesen Ortsteilen zumindest gehört werden. Das soll nicht pauschal heißen, daß Elbenau von Schönebeck außen vor gelassen würde – das neue Feuerwehrhaus oder zuletzt der DSL-Ausbau zeigen das Gegenteil.
Es ist eher festzustellen, daß es zunehmend an einem eigenen dörflichen Zusammenhalt fehlt. Wenn beispielsweise die Dorffeste und andere Veranstaltungen nicht mehr stattfinden, weil die Veranstalter für die nur wenigen Besucher kaum noch bereit sind ihre Freizeit zu opfern, dann liegen die Ursachen neben einer vielfältigeren Freizeitgestaltung sicher auch in einer fehlenden dörflichen Identifikation. Im Vergleich mit seinen Nachbardörfern schneidet Elbenau darin jedenfalls nur schlecht ab. Kann natürlich sein, daß diesen Dörfern – auch als Folge einer unsinnigen Gebietsreform – ein solcher Prozeß noch bevorsteht oder bereits begonnen hat.
Soweit der Beitrag von elbenau.de zum ausgefallenen hundertsten Jubiläum der Eingemeindung. Sollten Sie Meinungen dazu haben, die an dieser Stelle veröffentlich werden sollen, so können Sie die gern per E-Mail mitteilen.
Ach ja, da bliebe nur noch die Sache mit dem Ortseingangsschild aufzulösen: wie Sie hier im originalen Foto sehen, brauchen Sie keine Sorge haben – in Elbenau bleibt alles beim alten.

01.04. Neues Ortsschild zum hundertsten Jahrestag der Eingemeindung Elbenaus

Auf den Tag genau heute vor 100 Jahren wurde Elbenau nach Schönebeck eingemeindet. Die Eingemeindung war damals eine Voraussetzung, den Bau der Schönebecker Elbbrücke genehmigt zu bekommen. Damit konnte Schönebeck auf einen ostelbischen Stadtteil als Grund für die Notwendigkeit einer Brücke verweisen. Das Beispiel zeigt, daß auch damals schon in die Trickkiste gegriffen wurde, um Bauvorhaben durchzusetzen.
Obwohl schon hundert Jahre Stadtteil, hat Elbenau seinen dörflichen Charakter nie ganz verloren – dennoch ist es gegenüber anderen Dörfern benachteiligt. Als vor vier Jahren Elbenaus Nachbardörfer Plötzky, Pretzien und Ranies gleichfalls Stadtteile von Schönebeck wurden, durften sie im Gegensatz zu Elbenau zumindest einen Teil ihrer Eigenständigkeit behalten, indem sie weiterhin einen Ortschaftsrat und ein eigenes, wenn auch kleines Budget haben. "Für Elbenau können wir das nachträglich nicht mehr ändern", teilte Schönebecks Verwaltung auf Anfrage von elbenau.de per E-Mail mit. Allerdings wurde eine andere Möglichkeit vorgeschlagen, Elbenaus Bedeutung als eigenständigen dörflichen Ortsteil hervorzuheben: "Zum hundertsten Jubiläum der Eingemeindung Elbenaus werden wir auf den Ortsschildern die Bezeichnung Dorf hinzufügen", hieß es in der E-Mail weiter, "auch wenn das nur von symbolischer Bedeutung ist". Dieser Vorschlag wurde inzwischen umgesetzt und von den Elbenauern überwiegend begrüßt.

30.03. Der Osterhase kommt im Schnee

Schneehase
Der diesjährige Winter wird wohl allen als nicht enden wollend in Erinnerung bleiben. Bis Ende März Schnee, wenn auch mit Unterbrechungen, das gab es schon lange nicht.
Im Garten eines Hauses in der Plötzkyer Straße haben Kinder aus Schnee einen riesigen Schneehasen gebaut, ihm einen Schal umgebunden und ihm ein Körbchen mit Ostereiern in die Hand gedrückt – vielleicht eine Aufforderung, trotz des Schnees auf jeden Fall vorbeizukommen.

28.03. Osterfeuer abgesagt

Sportplatz mit Schnee
Wie heute in der Volksstimme zu lesen war, wird das Osterfeuer wegen des zu erwartenden Tauwetters abgesagt. "Dem Wetterbericht nach würde das Osterfeuer im Schlamm versinken. Deshalb verschieben wir die Veranstaltung auf Ende April/Anfang Mai", sagte Ronald Mühlsiegel, Elbenauer Feuerwehrmann und Stadtwehrleiter der Schönebecker Feuerwehr. Die Absage ist zwar schade, aber angesichts des Wetters verständlich. Nicht so sehr wegen des Schlamms an sich, dafür gibt es Gummistiefel. Aber wenn tatsächlich ein paar Zentimeter Schlamm auf dem darunter noch gefrorenen Boden stehen, weil das Wasser nicht versickern kann, und einige hundert bis tausend Besucher über den Sportplatz laufen, dann wäre der Rasen hinterher wohl endgültig ruiniert. Denn bereits jetzt ist der Rasen auf dem Sportplatz nicht in bestem Zustand.

28.03. Weiße Ostern

weiße Eier im Schnee
Sind die Ostereier sonst bunt, um sie auf leuchtender Blumenwiese zu verstecken, so ist in diesem Jahr Weiß die Tarnfarbe, mit der man Ostereier nahezu unsichtbar machen kann. So wie diese hier, die der Osterhase schon mal probeweise versteckt hat (Idee zum Foto: Lina Winkler). Ostern wird zum großen Teil weiß bleiben. Der alte Winter aus Goethes Osterspaziergang hat sich diesmal nicht sehr weit in die Berge zurückgezogen.

24.03. Die Vorbereitungen für das Elbenauer Osterfeuer laufen

Auch in diesem Jahr bereiten die Elbenauer Feuerwehr, der Sportverein und der Bürger- und Kulturverein das Elbenauer Osterfeuer vor. Wie in den vergangen Jahren bewährt, wird auch in diesem Jahr das Feuer erst im Laufe des Sonnabends aufgeschichtet. Die Kameraden der Elbenauer Feuerwehr nehmen das Brennmaterial von 9 bis 17 Uhr auf dem Sportplatz entgegen. Abgegeben werden darf nur unbelastetes Material, keine Möbel oder behandeltes Holz. Bitte nichts vorher abladen! Ansonsten droht eine kostenpflichtige Entsorgung.
Durch die Aufschichtung an nur einem Tag und nuter Aufsicht wird eine illegale Entsorgung von Abfällen verhindert und zugleich vermieden, daß Tiere unter dem Haufen Schutz suchen und dann im Feuer verbrennen.
Bei der Anlieferung von Brennmaterial wird um eine Spende für die Entsorgung der Asche gebeten. Die Entsorgung der Reste des Osterfeuers muß von den Vereinen bezahlt werden und kostet in jedem Jahr einige hundert Euro.
Das Osterfeuer wird bei Einbruch der Dunkelheit, also irgendwann zwischen 19 und 20 Uhr entzündet. Bereits ab 19 Uhr sorgen der Sportverein Elbenau und der Elbenauer Bürger- und Kulturverein für die Versorgung mit Speisen vom Grill und Getränken. Bei den aktuellen Wetterverhältnissen wird wohl der Glühwein heiß begehrt sein.
Spannend wird die Frage, ob überhaupt genügend Brennmaterial zusammenkommt. Denn bei vielen hat die Gartensaison noch gar nicht richtig begonnen, steht noch nicht wie sonst viel Baum- und Heckenschnitt zur Verfügung. Da hilft nur, daß am Sonnabend (da soll es auch etwas wärmer werden!) alle nochmal in ihren Garten gehen und aufräumen.
Außerdem kann der Sportplatz am Sonnabend schon recht matschig werden. Für Sonnabend sind bereits plus neun Grad vorhergesagt, da kann dann oben der Schnee getaut sein, während der Boden in einigen Zentimetern Tiefe noch gefroren ist. Elbenaus Nachbardorf Randau hat aus diesem Grund sein Osterfeuer abgesagt. Schaun wir mal, wie es am Sonnabend bei uns aussieht. Dann kann man immer noch das passende Schuhwerk aussuchen. Und warme Sachen, denn abends wird es wieder kühl.

24.03. Eisiger Frühling – minus 11 Grad im März

Thermometer
Blauer Himmel, Schnee und kräftiger Frost – alles andere als Frühlingswetter. Minus 10,8 Grad betrug die Tiefsttemperatur der vergangen Nacht, und selbst am Tag kletterte das Quecksilber nicht über Null (gestern Mittag waren es minus 2,7 Grad). Das läßt an den Dezember oder Januar denken, als die Tiefsttemperaturen ähnlich tief lagen (-10,5 °C bzw. -11,6 °C). Obwohl die Sonne schon kräftig scheint, kommt sie nicht gegen die arktische Kaltluft an, die derzeit von Nordosten her einströmt. Während die Sonne Ende Dezember nur 14,6 Grad über dem Horizont stand und 7:44 Stunden schien, steht sie heute mittag 39,6 Grad hoch. Die Tageslänge beträgt 12:19 Stunden, also fast 5 Stunden mehr. So bleibt zu hoffen, daß es bald wärmer wird. Die Meterologen sind sich noch nicht ganz sicher, ob es bis Ostern weiter kalt bleibt oder eine warme Luftströmung aus Richtung Frankreich endlich den Frühling bringt. Hoffentlich wird es bald wärmer, denn wen man auch fragt – alle haben genug vom Winter.

09.03. Jahresrückblick der Elbenauer Feuerwehr


(Foto: www.schoenebeck.de)
Bei der Jahreshauptversammlung der Elbenauer Feuerwehr am 1. März erinnerte Wehrleiter Andy Bitter an die Einsätze des vergangenen Jahres. Dazu gehört unter anderem die Suchaktion nach einem vermißten Kind, das möglicherweise ertrunken war – was sich dann zum Glück als Fehlmeldung herausstellte. Insgesamt gab es sieben Einsätze der Feuerwehr, was im Vergleich zu anderen Jahren wenig ist. Im einzelnen waren das neben der bereits erwähnten Suchaktion noch die Beseitigung von Sturmschäden auf der B246a und einer Ölspur auf der Elbbrücke, eine technische Hilfeleistung bei einem Verkehrsunfall zwischen Elbenau und Plötzky, der Brand in einem Keller, in einer Tischlerei in Pretzien und in einem Chemiebetrieb.
Zur Feuerwehr gehören 19 Kameraden, darunter fünf Frauen. Dennoch kann die Einsatzbereitschaft nur am Wochenende voll gewährleistet werden kann, da viele Mitglieder der Feuerwehr außerhalb arbeiten. Nachwuchs bekommt die Feuerwehr durch die derzeit acht Mitglieder der Jugendfeuerwehr. Unter Anleitung des Jugendwarts Sascha Kunstmann und der Kameraden Christian Werner, Torsten Pötsch und Marcel Ohle erlernen sie die für Brandbekämpfung und Vorbeugung nötigen Fertigkeiten und das erforderliche Wissen.
Bei der Versammlung waren seitens der Stadtverwaltung Schönebecks OB Hans-Jürgen Haase und Dezernent Joachim Schulke sowie Stadträte von den Fraktionen der Linken, der SPD und der FDP zu Gast. Sie dankten der Feuerwehr für ihre Einsatzbereitschaft.
Weitere Berichte gibt es bei der Volksstimme und der Stadt Schönebeck.

02.03. Sterbender Winter

Vor wenigen Tagen noch ein stattlicher Schneemann, kündet dieser Schneehaufen nun vom Ende des Winters.

02.03. Eiscafé Ebeling wieder geöffnet

Nach der Winterpause ist seit heute das Elbenauer Eiscafé Ebeling wieder geöffnet. Täglich außer Montag (ab Mai dann täglich Mo. bis So.).

24.02. Schneemannbauen

Schneemannbauen
Bevor am Nachmittag das Tauwetter einsetzte, begann der Vormittag noch ganz winterlich. Über Nacht und am Morgen waren fast 10 Zentimeter Schnee gefallen und das frische Weiß lud geradezu zu einer Winterwanderung ein. Oder auch zum Schneemannbauen, wie es diese Familie in Alt Elbenau macht.

16.02. Herr Fischer, Herr Fischer, wie tief ist das Wasser?

Die auf der Liesekuhle heute gemessene Eisdicke von 7 bis 9 Zentimeter reichte zum Betreten und hätte auch zum Schlittschuhlaufen gereicht. Das Eis war fest und hatte eine glatte Oberfläche. Da aber heute kein anderer Schlittschuhläufer Zeit hatte, machte ich mich mal an die Beantwortung einer Frage, die sich mir schon einige Zeit stellte: Wie tief ist eigentlich die Liesekuhle? Das Eis machte die Antwort relativ leicht, ansonsten hätte man erst ein Boot heranholen müssen. So mußten nur Löcher reingeschlagen und die Tiefe gemessen werden.
Die reine Wassertiefe liegt zur Zeit bei etwa 80 bis 100 Zentimeter. Dann allerdings kommt eine je nach Messort zwischen 30 Zentimeter und 1 Meter dicke Schicht aus schwarzem Schlamm. Auf den obigen Fotos (links: Wassertiefe, mitte: bis zum festen Grund, rechts: ungefähre Dicke der Schlammschicht) sind es etwa 80 Zentimeter. Das ist, auch wenn man es immer ahnte, doch erschreckend viel. Das Umfeld der Liesekuhle wurde zwar in den letzten Jahren neu gestaltet – es wäre aber nun an der Zeit, den Elbenauer Dorfteich endlich auch mal zu entschlammen, bevor er in ein paar Jahren zu einer stinkende Kloake wird.
4000 m² Wasserfläche mit durchschnittlich 50 cm Schlamm bedeuten allerdings eine Menge von 2000 m³, und selbst wenn man den Schlamm etwas entwässern würde, blieben noch um die 1000 m² übrig. Vielleicht ist das Zeug ja als Dünger zu gebrauchen?

16.02. Stau im Landgraben

Stau im Landgraben
Der Elbenauer Landgraben steht an Lausch' Brücke so hoch, daß das Wasser schon den Uferrand erreicht (linkes Bild). Inzwischen hat das Wasser eine Tiefe erreicht, bei der man – wäre es nicht so trübe und kalt – durchaus schon mit dem Kahn fahren könnte. Für den Sommer wäre das sogar eine interessante Vorstellung.
Ursache des hohen Wasserstands ist aber nicht etwa der durch das Hochwasser der Elbe inzwischen um etwa 30 Zentimeter gestiegene Grundwasserstand. Vielmehr kommt das Wasser im Graben aus Richtung Ranies herangeströmt, als Sickerwasser des am Pretziener Wehr gestauten Wassers. Außerdem ist der Graben durch ein Hindernis leicht angestaut. Und so hat Elbenau wieder einen kleinen Wasserfall (rechtes Bild). Ein wenig versteckt und nur zu Fuß zu erreichen, kurz vor der Einmündung in die Alte Elbe. Bereits seit zwei Jahren staut dort ein Damm aus Hölzern und inzwischen angespülter Erde den Graben. Der Graben wird zwar regelmäßig gereinigt, das Hindernis hat diese Grabenpflege aber bisher schadlos überstanden. Und so kann man sich jetzt eben wieder einen Wasserfall im Miniformat ansehen.
Kurz davor befindet sich ein altes, halb verfallenes und noch aus den Zeiten der LPG stammendes Meliorationsbauwerk; ein Betonklotz mit Führungsschienen für einzuschiebende Bretter, mit denen der Grundwasserstand reguliert werden konnte. Der nun natürlich vorhandene Stau geht zur Zeit nicht über das hinaus, was die Meliorateure absichtlich einstellen konnten, man könnte also zunächst "ist ja noch alles im grünen Bereich" sagen. Aber vielleicht geht ja bei der nächsten Grabenpflege auch jemand mal an den Stau heran (was in dem Fall Handarbeit bedeutet – und wohl der Grund dafür ist, daß er noch nicht beseitigt wurde).

15.02. Noch eisig

Seit über einer Woche ist es nachts wieder frostig kalt, liegen die Temperaturen auch am Tage nur kurze Zeit über Null. Anlaß, mal an der Liesekuhle nach dem Eis zu schauen. Siehe da, das Tauwetter hat den zwischenzeitlich auf das Eis gefallenen Schnee zusammengeschmolzen und eine beinahe perfekt glatte Eisfläche hinterlassen. Messungen ergaben eine Eisdicke von 6 bis 7 Zentimeter. Nun ja, gerade so an der Grenze des für Einzelpersonen zulässigen. Zumindest hat das Eis den Mann mit dem Eisbohrer auch ohne zu knacken ausgehalten. Nur an den Rändern ist durch das etwas angestiegene Grundwasser das Eis etwas dünner (ein Brett für den ersten halben Meter mitzunehmen kann nicht schaden). Und: wenn jemand auf's Eis gehen sollte, gelten natürlich immer und jetzt erst Recht die Sicherheitshinweise (siehe 19.01.).
Die heutige Nacht bringt bei sternenklarem Himmel nochmal einige Minusgrade, am Tage soll es aber wieder wärmer werden. Also wenn jemand Schlittschuhlaufen möchte, dann vielleicht eher morgens.

12.02. Kommt Anschlusszwang an den Niederschlagskanal?

Mich erreichte heute der Hinweis auf eine Protestaktion gegen den demnächst im Landtag zur Beschlußfassung vorliegenden Gesetzentwurf des neuen Wassergesetzes Sachsen-Anhalt. In diesem Entwurf sind Passagen enthalten, die es den Kommunen gestatten bzw. stark erleichtern würden, Bürger zum Anschluss der Niederschlagsentwässerung an das Abwassernetz zu verpflichten. Der Verein Bezahlbares Abwasser wehrt sich mit Protestschreiben dagegen. Dort können Sie sich ein vom Verein verfaßtes Flugblatt herunterladen, das auch eine an das Umweltministerium adressierte Protest-Postkarte enthält. Die Befürchtungen bestehen vor allem darin, daß sich Kommunen Kosten für nach der Wende überdimensioniert aufgebaute Abwasserbeseitigungsanlagen vom Bürger nachträglich hereinholen wollen.
In dem Zusammenhang soll kurz erläutert werden, wie in Elbenau die Entwässerung des Niederschlagswassers und des Abwassers funktioniert. Mitte der 1990er Jahre wurden separate Leitungssysteme für Abwasser und Niederschlag angelegt. Das erfasste Niederschlagswasser wird auf kurzem Weg in den Elbenauer Landgraben geleitet. Das separat davon erfaßte Abwasser wird mittels einer Pumpstation durch eine unter der Elbe hindurch verlegte Druckleitung bis ins Schönebecker Klärwerk gepumpt.
Die Kosten für die Leitungssysteme wurden nach Straßenlänge und Grundstücksfläche auf die Grundstücksbesitzer aufgeteilt. In den später erschlossenen Baugebieten wurden die Leitungen durch den Erschließungsträger angelegt, die Kosten auf die Käufer umgelegt und die Leitungssysteme der Stadt übergeben. Auf diese Weise sind die in Elbenau verlegten Leitungssystem bezahlt.
Allerdings wird das Regenwasser nicht in allen Straßen Elbenaus von dem Leitungssystem erfaßt, so sind beispielsweise in der Plötzkyer Straße nur Versickerungsrinnen unterhalb des gesplitteten Gehwegs angelegt. Dort soll beispielsweise das Wasser der Fahrbahn versickern. Das funktioniert mehr oder weniger. Einen Anschlußzwang für die privaten Grundstücke gibt es zur Zeit nicht, sofern das Niederschlagswasser auf dem Grundstück versickern kann.
Der neue Entwurf des Wassergesetzes geht unter anderem auf mögliche Maßnahmen gegen hohe Grundwasserstände zurück. In Elbenau würde ein Anschlußzwang jedoch nichts gegen hohe Grundwasserstände nützen, denn das Grundwasser hängt neben der Versickerung auch von anderen Faktoren ab, wie beispielsweise dem aus Richtung Pretziener Wehr durch den Elbenauer Landgraben in Richtung Alter Elbe fließenden Wassers. Und genau dorthin wird das Wasser aus dem Regenwasserkanal geleitet. Zudem würde auch nur das Wasser von versiegelten Flächen erfaßt werden, nicht aber das in Garten, Wiese und Acker weiter versickernde Wasser.

02.02. Baumfällarbeiten an der Haberlandbrücke

Baumfällarbeiten an der Haberlandbrücke
Wie angekündigt wurden bereits jetzt, vor Beginn der Brutzeit von Vögeln, einige Bäume im Bereich der Baustelle der Haberlandbrücke gefällt. Ob der dort ansässige Biber ebenfalls von den Arbeiten gelesen hatte und sich deshalb daran beteiligte, ist nicht bekannt.
Hier gibt es einen Bericht der Schönebecker Volksstimme über die an der Haberlandbrücke vorgesehenen Arbeiten.

27.01. Zugefrorene Gräben

Schlittschuhlaufen Eis auf der Alten Elbe
Nicht nur auf der Liesekuhle, sondern auch auf dem Elbenauer Landgraben (Bild links, an Lausch' Brücke) war das Eis dick genug zum Schlittschuhlaufen. Und das, obwohl dort jetzt wieder etwas Wasser entlangfließt. So brauchten diese Kinder nur wenige Schritte bis zu "ihrer" Eisbahn gehen.
Auch die Alte Elbe hinter den Kleingärten war fest zugefroren (Bild rechts). Die Frage nach der Tragfähigkeit beantwortete eine Rotte Wilschweine, die vor den Spaziergängern über das Eis geflüchtet war. Was diese Tiere trägt, sollte auch Menschen aushalten. Vom Eis aus ergab sich ein ungewohntes Bild der Elbauenlandschaft. So wird zum Beispiel sichtbar, wie hoch der hinter den Gärten angelegte Deich über dem Wasserspiegel der Alten Elbe liegt. Dieser alte Deich ist einige Jahrhunderte alt und stammt noch aus der Zeit, als ein Teil des Elbwassers durch das Bett der Alten Elbe floß. Die Deiche, die man im Gebiet der Elbenauer Schweiz an mehreren Stellen noch sehen kann, schützten das Gebiet des Elbenauer Werders bei Hochwasser vor Überschwemmungen.

26.01. Eislaufen in Elbenau

Schlittschuhlaufen Schlittschuhlaufen Schlittschuhlaufen Schlittschuhlaufen
Vor der (inoffiziellen) Freigabe des Eises wurde an mehreren Stellen mit Probebohrungen die Eisdicke auf der Liesekuhle gemessen (Bild links oben). 10 bis 12 Zentimeter waren es – nach den Eisregeln des DRK ist das ausreichend, und so stand von der Eisdicke her dem Eislaufen nichts entgegen. Natürlich mit der nötigen Vorsicht, aber die sollte ohnehin immer mit dabei sein. Hinweise zu den Verhaltensregeln finden Sie im Plakat vom 19.01. Das Eis ist von der Oberfläche her zwar nicht das beste, aber nach einem ersten Test zum Schlittschuhlaufen geeignet. Etwas wellig, aber mit glatter und harter Oberfläche, mit einer dünnen, losen Schneeschicht. Schöner wäre eine klare, spiegelglatte und ebene Eisschicht – aber wir sind hier ja nicht bei "Wünsch Dir was".
Übrigens wird das Wochenende für einige Zeit die letzte Gelegenheit zum Schlittschuhlaufen gewesen sein, denn ab Sonntag Mittag ist Tauwetter angesagt, mit Temperaturen in den kommenden Tagen bis 10 Grad.

24.01. Aktuelle Eislage

Da ohnehin danach gefragt wird – ja, es gibt neue Messwerte: Die aktuelle Eisdicke auf der Liesekuhle beträgt 8 bis 9 Zentimeter. Das ist schon erfreulich dick. Noch erfreulicher ist, daß der in den letzten Tagen gefallene Schnee durch das aufsteigende Wasser angetaut und zu Eis geworden ist. Jetzt liegt nur noch der heute gefallenene Schnee als dünne Schicht auf dem Eis. Es sollte am Wochenende also zum Schlittschuhlaufen reichen, noch dazu da für die kommenden Nächte kräftiger Frost vorhergesagt ist.

19.01. Dünne Eisdecke

Plakat Eisregeln
Seit neun Tagen herrscht frostiges Wetter mit Temperaturen, die beinahe durchgängig unter Null lagen. Da stellt sich schon die Frage, wie dick ist das Eis auf der Liesekuhle, reicht es zum Betreten aus?
Erste Messungen ergaben heute eine Eisdicke von 4 bis 5 Zentimeter, das Eis ist fest und knackt nicht beim Betreten.
Die Wasserwacht des DRK schreibt dazu recht zutreffend: "Wenn Du über das Eis laufen kannst, dann ist Winter". Natürlich beläßt sie es nicht dabei, sondern gibt in den Eisregeln des DRK Richtwerte für die notwendige Eisdicke vor. So beispielsweise für das Betreten durch Einzelpersonen eine Mindestdicke von 5 Zentimetern, für Personengruppen 8 Zentimeter.
Auch wenn das Eis schon trägt: da man aber meist nicht allein auf dem Eis ist (und dies auch nicht sein sollte) und weil es vielleicht noch ein paar dünnere Stellen geben kann, sollten vorsichtshalber noch ein paar Tage abgewartet werden, bis das Eis etwas dicker geworden ist. Der Frost wird den Vorhersagen nach anhalten und am nächsten Wochenende sind die Eisbedingungen bestimmt schon besser, dann wird es vielleicht schon etwas mit dem Eislaufen.
In jedem Fall wird dringend auf das Einhalten der nötigen Sorgfalt hingewiesen. Das abgebildete Plakat (Anklicken zum Vergrößern) verdeutlicht die Verhaltenshinweise. Diese sollten Eltern auch ihren Kindern beibringen.

15.01. Aktuelles vom geplanten Friedwald

Die Pläne der Friedwald GmbH, in Elbenau einen Friedwald (eine naturnahe Begräbnisstätte im Wald) einzurichten, kamen im vergangenen Jahr auf den Tisch des Schönebecker Stadtrates und wurden dort befürwortet. Wie geht es nun weiter mit diesem Projekt?
Dazu erklärte Friedwald-Mitarbeiter Helge Hedtke, daß man sich gegenwärtig noch im Genehmigungsverfahrens befinde. Die Zustimmung des Stadtrates war ein wichtiger Schritt, nun müsse aber noch der Landkreis als federführende Behörde zustimmen. Probleme damit befürchtet er aber nicht und ist zuversichtlich, daß der Elbenauer Friedwald noch in diesem Sommer eröffnet werden kann. Zuvor müssen aber noch ein Parkplatz und ein Andachtsplatz eingerichtet werden. Und ein paar Aufräumarbeiten im Wald könnten auch noch erfolgen, auch wenn der Wald grundsätzlich naturbelassen bleiben wird. Eine Aufgabe hat auch der Stadtrat noch zu erledigen: vor Eröffnung des Friedwaldes muß er für diesen eine Nutzungsordnung beschließen.

14.01. Wasser am Pretziener Wehr

Pretziener Wehr
Eine nicht alltägliche, zumindest aber alljährliche Sache – das Hochwasser am Pretziener Wehr. Wasser läuft durch die Ritzen zwischen den Platten und gelangt so auch nach Elbenau. In den Gräben um Elbenau herum sieht man jetzt ein wenig mehr Wasser. Besorgniserregend ist das aber keinesfalls. Auch wenn es auf dem Foto nach sehr viel Wasser aussieht, das durch das Wehr dringt - so sind es doch nur wenige Kubikmeter, die je Sekunde durch die Ritzen fließen. Kein Vergleich mit den 1732 Kubikmetern je Sekunde, die am Sonntag, dem Aufnahmedatum des Bildes, die Elbe hinunterflossen. Gäbe es das Wehr nicht, dann würde etwa ein Drittel des Wassers die Alte Elbe entlangfließen. So wie das übrigens bis 1871 bei jedem Hochwasser der Fall war, als noch ein Teil der Elbe rechts des Elbenauer Werders an Elbenau vorbeifloß.

09.01. Die Haberlandbrücke – schnell noch mal hin

Haberlandbrücke
Die monolithisch aus Stahlbeton gegossene Haberlandbrücke zwischen Elbenau und Plötzky ist mit ihrer charakteristischen Bogenkonstruktion vielen bekannt. Eine Bauweise, die typisch war für die Bauzeit der Brücke, die vermutlich in den 1950er Jahren lag. Das genaue Baujahr der Brücke, die eine Holzbrücke ersetzte, ist nicht bekannt. Ein alter Elbenauer berichtete jedoch davon, daß er dort in seiner Kindheit mit dem Pferdefuhrwerk noch über eine Holzbrücke gefahren ist. Eine Holzbrücke vermutlich der Art, wie es sie bis in die 1980er Jahre hinein auch an der Alten Fähre gab. Eine zur Haberlandbrücke baugleiche Betonbrücke führt auch in Pechau über den Umflutkanal.
Am 2. April beginnt der Abriß der Haberlandbrücke. Sie wird wegen der Schäden am Beton durch einen Neubau ersetzt. Zuvor werden werden ab dem 11. Februar bereits die Bäume im Baustellenbereich gerodet. Wer sich die bisherige Brücke also noch einmal ansehen oder sie als Erinnerung fotografieren will, sollte sich beeilen. Für einen Wochenendspazierung ist das Gebiet der Alten Elbe ohnehin immer ein lohnendes Ziel.

05.01. Grundwasserstand des letzten Jahres war niedrig

Grundwasser 2012
Noch ein Jahresrückblick: den auf das Grundwasser des vergangenen Jahres. Die nebenstehende Grafik (anklicken für größere Ansicht) zeigt den Grundwasserstand seit Ende 2010. Bereits das Jahr 2011 war ein sehr trockenes und auch das vergangene Jahr brachte wenig Niederschlag. Entsprechend niedrig war auch der Grundwasserstand im Verlauf des Jahres 2012. Zum Ende des Jahres lag der Grundwasserpegel etwa drei Meter unter dem Straßenniveau.
Elbenau liegt mittem im Urstromtal der Elbe und damit auf einem breiten Grundwasserstrom, der unterirdisch im Sandbett des Urstromtals fließt. In der Grafik ist deutlich zu erkennen, daß sich der Wasserstand im Grundwasserleiter sehr viel langsamer ändert als der stetig schwankende Wasserstand in der Elbe. Kurzzeitige Hochwässer der Elbe wirken sich anders als zu vermuten wäre nicht unmittelbar bzw. nur mit zeitlicher Verzögerung auf den Grundwasserstand aus. So lag beispielsweise das Winterhochwasser Anfang 2012 etwa zwei Meter über dem Grundwasserspiegel, der dann im Verlauf von drei Monaten um nur 30 Zentimeter stieg. Starke Regenfälle führen dagegen viel kurzfristiger zu Veränderungen im Grundwasserstand, allerdings nur im Bereich weniger Zentimeter.

03.01. Haberlandbrücke entsteht neu aus Stahl und Beton

Haberlandbrücke
Aus Stahl und Beton? Daraus besteht sie doch jetzt schon, mag man denken. Aber bereits seit einiger Zeit rostet der Stahl, bröckelt der Beton. Desbalb ist die Haberlandbrücke seit dem letzten Hochwasser halbseitig gesperrt. In diesem Jahr steht ein Neubau der Brücke über den Umflutkanal auf dem Plan.
Wie die Straßenbauverwaltung des Salzlandkreises mitteilte, wird der Neubau der Brücke als Stahlbetonrahmen mit kastenförmigen Widerlagern und Bohrpfahlgründung ausgeführt. Die Bohrpfähle sollen als Tiefgründung verhindern, daß die Strömung die Brücke unterspült. Für die Brücke selbst werden 310 m³ Stahlbeton mit insgesamt 84 Tonnen Stahl verbaut, hinzu kommen noch 212 m² Bohrpfahlwand und 230 m² Wasserbaupflaster als seitliche Befestigung. Die Brücke erhält eine Asphaltdecke.
Insgesamt sind also umfangreiche Bauarbeiten vorgesehen. Baubeginn wird der 2. April 2013 sein, als Fertigstellungstermin ist (sofern kein Sommerhochwasser dazwischenkommt) der 30. Oktober 2013 vorgesehen. In dieser Zeit wird die Umleitung von Elbenau nach Plötzky über Grünewalde und die Alte Fähre führen. Wegen der Bauarbeiten wird auch die neben der Brücke liegende Fußgängerbrücke nicht nutzbar sein. Für Radfahrer bietet sich stattdessen an, die Kapstraße von Elbenau in Richtung Alte Fähre zu nutzen. Diese Verbindung in Richtung Plötzky ist für Radfahrer übrigens ein Geheimtip, denn die Streckenlänge bis Plötzky ist dort sogar 200 Meter kürzer und obendrein viel bequemer zu befahren als der von Jahr zu Jahr holpriger werdende Radweg entlang der Kreisstraße.
Details zum Aussehen der Brücke oder den Baukosten wollte der Landkreis noch nicht veröffentlichen. Bitte schauen Sie für weitere Informationen später wieder auf dieser Seite nach.

03.01. Aufgeräumt!

Der Jahreswechsel ist oft Anlaß, Platz zu schaffen. So auch auf dieser Seite. Die Informationen des vergangenen Jahre finden Sie aber auch weiterhin, nun im Archiv unter "2012".

31.12.2012 Jahresrückblick 2012

Das Jahr 2012 ist mit der heutigen Silvesternacht Geschichte. Ein kleiner Rückblick faßt die Ereignisse der vergangenen zwölf Monate zusammen.

Wetter:
Januar und Februar zeigten sich von ihrer winterlichen Seite. Temperaturen weit unter Null ließen die Eisdecke auf der Alten Elbe auf etwa fünfzehn Zentimeter anwachsen. Die Stadtverwaltung fühlte sich nicht dazu veranlaßt, die Gewässer zum Eislaufen freizugeben und das bestehende touristische Potential zu nutzen. Den Wintersportlern und Eisanglern war das aber egal - sie nutzten das Eis für ihre Freizeitgestaltung.
Der Sommer hatte seine wärmsten Tage im Mai. Na ja, nicht ganz, aber es war schon so, daß auf den warmen und sonnigen Mai ein verregneter Juni und ein ebenso feuchter Juli folgten. Glücklicherweise blieb Elbenau von den sintflutartigen Regenfällen verschont, die Teile des Landkreises unter Wasser setzten und mit Schlammlawinen und Hagel großen Schaden anrichteten.
Erst der August holte die Wärme nach. Für die Landwirtschaft war das Wetter ideal. Der Elbenauer Landwirt berichtete davon, daß seine Maisernte so gut wie lange nicht ausfiel. Der Rest des Jahres war vom Wetter her unspektakulär. Insgesamt fiel das Jahr 2012 wie auch schon das Vorjahr trotz des verregneten Sommers relativ trocken aus.

Feste und Jubiläen:
Die Elbenauer Feuerwehr feierte ihr 90jähriges Bestehen, im Jahr 1922 wurde sie gegründet. Das Straßenfest der Feuerwehr stand im Zeichen dieses Jubiläums.
Das Elbenauer Eiscafé Ebeling feierte sein 30jähriges Firmenjubiläum mit einem kleinen Fest und einer großen Spende, die an ein Waisenhaus in Afrika ging. Die Rhönradgruppe der Lerchenfeldschule trat auf der Straße vor dem Eiscafé auf.
Der Elbenauer Frauenchor Concordia wurden in diesem Jahr 20 Jahre alt. Gefeiert wurde zunächst groß mit der Ausrichtung des diesjährigen Schönebecker Chorfestes und dann eine Woche später (und nicht viel kleiner) mit einer Feier bei "Gärtners".
Auch der Elbenauer Bürger- und Kulturverein feierte sein "zwanzigjähriges". Allerdings in kleinerem Rahmen, um Geld für die Veranstaltungen zum Dorfjubiläum 2017 zu sparen. Die Mitglieder gingen aber gemeinsam auf eine Busreise nach Dresden.
Gefeiert wurde in diesem Jahr auch wieder das Elbenauer Dorffest. Nachdem es im vergangenen Jahr ausfiel, war die Veranstaltung in diesem Jahr maßgeblich dem Engagement des Elbenauers Matthias Böhmer zu verdanken, der mit seinem neu gegründeten Veranstaltungsservice die organisatorische Ausgestaltung des Festes übernahm. Was er heranholte, konnte sich sehen lassen: ein großes Festzelt, eine Live-Band, Verpflegung und Getränke. Nur das Wetter spielte nicht mit, der verregnete Sommer wirkte sich auch auf die Besucherzahlen aus. Bleibt zu hoffen, daß sich Matthias Böhmer im kommenden Jahr nicht ermutigen lässt und auch die Elbenauer nicht hinter dem Ofen sitzen bleiben. Zwischen den Zeilen war jedenfalls zu hören, daß er es 2013 noch einmal probieren wird.
Zu Beginn des Dorffestest stand das Fußballturnier gegen Grünewalde. Elbenau verlor leider wie schon so oft in den letzten Jahren. Das Kinder- und Familiensportfest versank im Wasser des sommerlichen Dauerregens.

Kultur:
Die in den letzten Jahren auch innen restaurierte Kirche wurde für Konzerte genutzt, in diesem Jahr für ein Bläserkonzert, ein Cellokonzert und für das Adventskonzert des Elbenauer Frauenchores. Neu war in diesem Jahr, daß die Elbenauer Waldschule einige der Veranstaltungen mitgestaltete, beispielsweise das Dorffest, auf dem Tanzgruppe und Kinderchor auftraten und das Adventskkonzert, dem der Kinderchor mit seinen jungen Stimmen eine schöne Stimmung gab.
Zum Tag des offenen Denkmals war die Elbenauer St.-Pankratius-Kirche geöffnet. Das Thema des diesjährigen Denkmaltages "Holz als Baustoff" paßte ganz genau zur kleinen Fachwerkkirche.
Neu war in diesem Jahr auch der Taufstein in der Kirche, wenngleich der aus Sandstein gehauene Taufstein schon über hundert Jahre auf dem Buckel hat und aus der Schönebecker Jakobikirche nach Elbenau kam. Der neue Taufstein wurde kurze Zeit später auch gleich genutzt, zum ersten mal seit 24 Jahren fand in Elbenau wieder eine Taufe statt.

Wirtschaft:
Das Jahr begann mit der Ankündigung der Friedwald GmbH, im Elbenauer Wald eine naturnahe Begräbnisstätte einzurichten. Im Stadtrat gab es dazu kontroverse Diskussionen - einige Stadträte sahen unverständlicherweise eine Konkurrenz zu städtischen Friedhöfen. Von den Elbenauern war Zustimmung zu hören und zu lesen. Letztlich gab es aus dem Stadtrat grünes Licht, nun ist die Friedwald GmbH am Zuge.
Im Frühjahr erfolgte die Vergabe von Fördermitteln für den Internetausbau an MDDSL, im Herbst war es dann soweit, daß die Anschlüsse tatsächlich geschaltet werden können. Statt mit 1 bis 2 Mbit/s geht es nun mit bis zu 30 Mbit/s ins Netz.
Die neue Elbbrücke wurde Stück für Stück von beiden Seiten aus weitergebaut, bis sich die Brückenteile punktgenau trafen. Da die Ernst-Thälmann-Brücke aber vor einigen Jahren erst saniert wurde und weiterhin nutzbar bleiben wird, ändert die neue Brücke nichts am Verkehr nach Elbenau und auch nicht am durch Elbenau führenden Durchgangsverkehr, der überwiegend Richtung Magdeburg verläuft.
Auch zu einer weiteren Brücke gab es Neuigkeiten. Ende 2012 erfolgte die Ausschreibung für einen Neubau der Haberlandbrücke zwischen Elbenau und Grünewalde, deren Bau im Jahr 2013 erfolgen wird.

Was sonst noch passierte:
Ein tödlicher Unfall aus dem Jahr 2010 (nach dem Elbenauer Dorffest wurde ein angetrunkener Festbesucher überfahren und schwer verletzt liegen gelassen) hatte sein gerichtliches Nachspiel. Ein 24jähriger Autofahrer wurde als Unfallverursacher ermittelt. Gerichtlich geahndet wurde am Ende nur die Unfallflucht, mit einer dreijährigen Bewährungsstrafe.

Kommentar
Im zu Ende gehenden Jahr gab es erfreulich viele Veranstaltungen in Elbenau. Was mir dabei besonders deutlich auffiel: daß die kulturellen und sportlichen Termine in Elbenau ein gemeinsames Problem hatten, das mangelnder Besucherzahlen. Man mochte mitunter kaum glauben, daß Elbenau tatsächlich etwa 700 Einwohner hat. So kann man durchaus verstehen, wenn die Organisatoren sich fragen, ob es überhaupt noch Sinn hat, in Elbenau etwas zu veranstalten. Immerhin setzen diese ihre private Freizeit für die Vorbereitung von Veranstaltungen ein.
Die Analyse der Ursachen ist nicht einfach. Sicher sind die vielfältiger gewordenen Möglichkeiten der Freizeitgestaltung eine Ursache, aber in anderen Dörfern geht es ja auch. Vielleicht spielt auch eine Rolle, daß Elbenau schon seit fast hundert Jahren nach Schönebeck eingemeindet wurde und nach und nach seine Funktion als eigenständiges Dorf verlor. Anders als für die ostelbischen Nachbardörfer gibt es auch keinen eigenen Etat beispielsweise für Dorffeste. Und möglicherweise fehlt es auch allgemein an dörflicher Gemeinschaft, entwickelt sich auch Elbenau zu den Dörfern im Speckgürtel Magdeburgs, die nur zum Schlafen genutzt werden.
Wie auch immer – es bleibt zu hoffen, daß die bisherigen Organisatoren dennoch weitermachen und vielleicht im kommenden Jahr wieder mehr Elbenauer auch die Veranstaltungen im Ort besuchen.

Kulturtips

In den Vorjahren gab es hier die Rubrik Kulturtips mit einer (subjektiven) Auswahl von Hinweisen und kurzen Texten zu Kulturereignissen aus der näheren und weiteren Umgebung. Zur Zeit wird diese Seite nicht aktualisiert, vor allem aus Zeitmangel. Möglicherweise wird es irgendwann wieder eine solche Rubrik geben.

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Stand der Bearbeitung: (siehe Datum der jeweils oben stehenden aktuellsten Einträge)