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Hinweise zum sicheren Radfahren 

Hinweise

Radfahren ist sicher, genauso sicher wie z.B. das Autofahren. Dennoch sollen hier einige wichtige Hinweise zum sicheren Fahren und zum Vermeiden von Fehlern und Unfällen gegeben werden. Die hier angegebenen Sicherheitshinweise beruhen auf jahrzehntelangen Erfahrunge von Alltagsradfahrern. Manche Hinweise werden Ihnen vielleicht etwas paradox erscheinen, z.B. nicht zu weit rechts zu fahren, oder Radwege zu meiden. Jedoch zeigt auch gerade die Auswertung von Unfällen im Bereich der VG Schönebeck oder des Landkreises Schönebeck, daß durch das Beachten dieser Hinweise viele Unfälle hätten vermieden werden können.

Fahren Sie berechenbar

...fahren Sie nicht anders, als Sie es z.B. auch mit dem Kraftfahrzeug tun würden. Ordnen Sie sich zum Abbiegen ein, vermeiden Sie z.B. das Linksabbiegen vom rechten Fahrbahnrand aus.

Fahren Sie sichtbar

...dazu gehört u.a., nicht zu dicht am rechten Fahrbahnrand zu fahren. Dort verschwinden Sie wegen ihrer schmalen Silhouette aus dem aktiven Sichtfeld von Führern von Kfz. Die Erfahrung zeigt zudem, daß Radfahrer, die zu weit rechts fahren, mit zu geringem Abstand überholt werden. Ein guter Anhaltspunkt für den Abstand nach rechts ist oft die Stelle, an der die rechten Räder von Pkw entlangrollen. Die Beleuchtung von Fahrrädern spielt dagegen kaum eine Rolle, was deren Sichtbarkeit angeht. Jedenfalls im Stadtverkehr auf beleuchteten Straßen. Außerorts dagegen ist die eigenen Beleuchtung ein unbedingtes Muß.

Vermeiden Sie  das Fahren auf Radwegen

...denn auf denen werden Sie von auf der Fahrbahn fahrenden Kfz nicht wahrgenommen. Ebenso sind Gehwege tabu. Und noch schlechter werden Sie auf linken Rad- oder Gehwegen gesehen - vermeiden Sie diese also unbedingt. Das Unfallrisiko auf Rad- und Gehwegen ist drei bis zwölf mal höher als auf der Fahrbahn.
Radfahr-Risiko
Unfallrisiko beim Fahren auf unterschiedlichen Verkehrswegen, Geradeaus fahren auf der Fahrbahn ist dabei gleich 100% (1,0) gesetzt.

Das obige Bild stammt aus schwedische Untersuchungen (Quelle: ADFC Forschungsdienst Fahrrad Nr. 173) Daß in Schönebeck die Hälfte der schweren Unfälle auf der Fahren auf Rad- und Gehwegen zurückgehen, entspricht den dort aufgeführten Untersuchungsergebnissen.

Halten Sie Abstand zu parkenden Fahrzeugen

...denn Sie können nicht voraussehen, ob vor Ihnen plötzlich eine Autotür geöffnet wird. Bei einer Geschwindigkeit von z.B. 20 km/h legen Sie in der sogenannten Schrecksekunde etwa 6 m zurück und laufen Gefahr, beim plötzlichen Ausweichen zu stürzen, bzw. benötigen bei etwa 7 m Bremsweg 13 m zum anhalten. In der Schrecksekunde selbst, also etwa eine Autolänge hinter dem Pkw, wird ein Ausweichen nicht gelingen.
Gesetzlich ist deshalb vorgeschrieben, mindestens 1 m Seitenabstand zu halten, gemessen ab Lenkerende. Dies gilt auch für das Fahren auf Radwegen neben parkenden Kfz. Leider sind einige Radwege so angelegt, daß man darauf diesen Abstand nicht einhalten kann. Dann sollte man besser auf der Fahrbahn fahren.

Merkblatt

Die oben genannten Hinweise und noch weitere sind hier auf den Seiten von Bernd Sluka übersichtlich zusammengefaßt und erläutert. Zum Ausdrucken und Mitnehmen sind sie als Faltblatt in einer pdf-Datei herunterzuladen.

Maßnahmen zur Erhöhung der Radfahrsicherheit

Leider muß hier festgestellt werden, daß in der Öffentlichkeit vor allem zwei Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit des Radverkehrs propagiert werden: Radwege und Radhelme. Seit etwa 1990 auch hierzulande. Radhelme sind einfach nur lästig, und ein Schutz vor Unfällen bzw. Unfallfolgen konnte bisher noch nie nachgewiesen werden. Übrigens behaupten das nicht einmal die Hersteller dieser Utensilien. Wer gezwungen wird, Radhelme aufzusetzen, wird ganz einfach den Spaß am Radfahren verlieren.
Aus diesen Gründen hat sich der ADFC gegen die Fahrradhelmpflicht ausgesprochen.
Ein Riesengeschäft für die Hersteller wäre es allerdings, müßten alle 80 Millionen Bundesbürger einen Fahrradhelm kaufen. 
Radwege machen das Radfahren nicht etwa sicherer, sondern gefährlicher. Die Analyse der Pressemeldungen der für Schönebeck zuständigen Polizeidirektion Magdeburg führte zu dem erschreckenden Ergebnis, daß im Bereich der VG Schönebeck von den gemeldeten 78 Unfällen etwa die Hälfte durch die Benutzung von Rad- und Gehwegen verursacht wurde. Dagegen fällt die Bilanz der Unfälle, vor denen Radwege schützen sollen (Unfälle im Längsverkehr, z.B. Auffahren auf Radfahrer oder Kollision beim Überholen) mager aus.  
Paradox ist, daß alle die, die sich (auch von berufs wegen) mit der Unfallursachenforschung beschäftigen, inzwischen auf das erhöhte Risiko beim Benutzen von Radwegen hinweisen - und daß dennoch nach vielen Bundes-, Landes- und ähnlichen Förderprogrammen Radwege gebaut und gefördert werden. Dabei führen die Förderprogramme oft dazu, daß Radwege - gegen besseres Wissen - bereits allein wegen der dafür vergebenen Fördermittel gebaut werden. Nach den Risiken für Radfahrer fragt dann keiner mehr. So gibt es von der Gesetzlichen Unfallversicherung eine Broschüre zum Toten Winkel, in der zu Unfällen im Toten Winkel von Lkw geschrieben wird: "Es ist nicht einfach, eine Prognose für die nächsten Jahre abzugeben: Einerseits ist die Zahl der Verkehrsopfer seit Jahren rückläufig – eine Tendenz, die sich in den nächsten Jahren aufgrund der gesetzgeberischen Maßnahmen vermutlich fortsetzt. Andererseits gibt es auch Anzeichen, die auf eine künftig verstärkte Gefährdung schließen lassen: Die zunehmende Propagierung des indirekten Linksabbiegens (Linksabbiegen ohne sich links einzuordnen), die steigende Beliebtheit des Fahrrads und der verstärkte Bau von Radwegen". Gegen diese Gefahr wird auf technische Maßnahmen verwiesen, z.B. zusätzliche Spiegel. In der Uniroyal-Verkehrsuntersuchung Nr. 27 gaben befragte Lkw-Fahrer dagegen überwiegend an, daß sie nicht damit rechnen, daß durch die neuen Spiegel die Verkehrssicherheit für Radfahrer steigt. Daß sich dies leider bewahrheitet, darauf deuten leider auch aktuelle Unfallzahlen aus den Niederlanden hin, wo nach der verpflichtenden Einführung technischer Maßnahmen wie Zusatzspiegel und Kamerasysteme Radfahrunfälle zwischen Lkw und Radfahrern zunächst zurückgingen und nun wieder ansteigen: Anscheinend waren nicht die technischen Maßnahmen selbst, sondern die aufgrund öffentlicher Diskussion erhöhte Aufmerksamkeit ursächlich für den Rückgang der Unfallzahlen - die wieder anstiegen, als man sich daran gewöhnt hatte und die zusätzlichen Spiegel nicht mehr besonders beachtet wurden. Schließlich ist die menschliche Wahrnehmungsfähigkeit endlich und wird deshalb auf die Fahrbahn konzentriert.

Literatur zum Radfahren

Links zum Radfahren

(noch in Bearbeitung)

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Stand der Bearbeitung: 29.11.2008