Aktuelle Informationen aus Elbenau und Umgebung – Archiv 2022
31.12. Jahresrückblick
Heute ist nun schon wieder Silvester, das Jahr ist um. Zeit und Gelegenheit,
auf die letzten 365 Tage zurückzublicken und die knapp 18.000 Wörter in der
Rubrik "Aktuelles", die selbst ohne die 170 Fotos den Platz von 33 eng
beschriebenen Textseiten brauchen, hier in aller Kürze zusammenzufassen.
Themen, Ereignisse, Veranstaltungen
Die wohl wichtigste Veranstaltung des zurückliegenden Jahres war das Dorffest
zum 100. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Elbenau, die vom Feuerwehrförderverein
gemeinsam mit den anderen Elbenauer Vereinen veranstaltet wurde. Ein großes
Fest vereinte viele Elbenauer und Gäste auf der Festwiese an der Liesekuhle.
(Leider war das Redaktionsteam von elbenau.de an diesem Wochenende komplett
auswärts unterwegs, so dass ausführliche Informationen dazu fehlen,
möglicherweise werden diese aber wenigstens für das Archiv noch nachgetragen).
Überhaupt konnte in diesem Jahr wieder einiges von dem stattfinden, was in
den zurückliegenden Jahren coronabedingt abgesagt wurde, wie zum Beispiel
das Osterfeuer oder Konzerte in der Kirche.
Während Corona ihren Schrecken verloren hatte und allmählich ausklang,
begann im Februar mit dem russischen Überfall auf die Ukraine eine neue Krise.
Auch in Elbenau gab es Hilfsaktionen, bei denen Hilfsgüter gesammelt und in
die Ukraine gebracht wurden. Die sich später anschließenden Folgen, vor allem
im Energiebereich, aber auch die Wirkungen auf die Wirtschaft, bekamen auch in
Elbenau viele zu spüren, egal ob durch höhere Energiepreise oder Lieferprobleme.
Eine Auswirkung der Energiekrise ist auf den Dächern zu sehen: 2022 wurden
auch in Elbenau so viele Phtovoltaikanlagen installiert wie noch nie in einem Jahr.
Auf dem Gelände der Elbenauer Waldschule wurde der Ende 2021 begonnene Abriss des ehemals
"Neuen" Schulgebäudes vollendet. Dieses zweistöckige Gebäude mit Flachdach
war schon einige Zeit nur noch Ruine, in der es durchs Dach regnete. Jetzt
ist dort nur noch eine Rasenfläche zu sehen.
Vereinsleben
Der Feuerwehrförderverein ist seit diesem Jahr im Vereinsregister eingetragen
und als e.V. anerkannt. Damit können Spenden an den Verein, mit denen letztlich
die Feuerwehr unterstützt wird, auch steuerlich anerkannt werden.
Infrastruktur
Darf man das Wort "Glasfaser" überhaupt noch erwähnen, ohne schräg angeschaut
zu werden? Es wurde von MDDSL zwar mitgeteilt, dass nun auch die östlich
gelegenen Bereiche angeschlossen werden sollen und dort um Anschlussverträge
geworben wird, aber mehr ist nicht passiert. Ein Baubeginn wurde für 2023
in Aussicht gestellt.
Wetter
Das Jahr 2022 war ein sehr heißes und trockenes Jahr. Wieder einmal, so wie
auch schon die Vorjahre. Der Jahresmittelwert betrug 11,53 °C. Als tiefste
Temperatur wurden im Dezember -13,8 °C gemessen und bei der höchsten Temperatur
wurde im Juli mit 39,8 °C die 40-Grad-Marke knapp verfehlt.
Es gab zwar 150 Tage mit Niederschlag, die insgesamt aber nur 383 Liter je
Quadratmeter ergaben. Das ist nur 16 Liter mehr als im bisher trockendsten
Jahr 2018. Damit setzt sich die Serie von trockenen Jahren weiter fort.
Auch der Grundwasserstand ist weiterhin sehr niedrig. Das Grundwasser steht
bei einer Tiefe von 3,39 Meter bzw. bei 44,63 m ü.HN.
31.12. Wetterrückblick auf den Dezember: Eiskalt und nass
Niederschlag:
Summe: 52,0 mm
8,9 mm/d am 05.12.
2,0 mm/h am 24.12.
Niederschlagstage: 20 Tage
Temperatur:
max + 17,7 °C am 31.12.
min. - 13,8 °C am 16.12.
Mittelwert + 1,3 °C
Der Dezember brachte gleich zwei Wetterextreme: starken Frost mit zweistelligen
Minusgraden in der Mitte des Monats und zweistellige Plusgrade am letzten
Tag des Jahres. Die zehn Tage Dauerfrost vom 9. bis zum 19. Dezember
ergaben eine am Ende 12 Zentimeter starke Eisdecke auf der Alten Elbe. Als
am 19. Dezember Tauwetter einsetzte, war die Gelegenheit zum Wintersport
aber schnell wieder vorbei.
An zwei Tagen im Dezember schneite es, insgesamt 10 Zentimeter Schnee fielen
vom Himmel. Insgesamt gab es, ausgenommen die niederschlagsfreien Eistagen,
an jedem der übrigen Tage des Monats Niederschlag. Es war, als sollte schnell
noch das Niederschlagsdefizit des Jahres aufgeholt werden. Insgesamt kamen
so über 50 Liter je Quadratmeter zusammen. Das sind zwölf Liter mehr als der
Dezember-Durchschnitt, diese Menge reichten aber gerade so aus, um in der
Jahressumme etwas mehr Regen zu haben als im bisher trockendsten Jahr 2018.
30.12. Einbruch im Friedwald
Irgendwann während der Weihnachtstage wurde in den Waldarbeiterwagen des
Elbenauer Friedwaldes eingebrochen. Spuren davon sind noch zu sehen.
24.12. Heiligabend in Elbenau
Der Heiligabend-Gottesdienst konnte in diesem Jahr wieder ohne Corona-Auflagen
durchgeführt werden, die Kirche war wie gewohnt voller Leute. Und doch blieb
Corona auch in diesem Jahr nicht ohne Einfluss. "Ihr wundert Euch bestimmt,
dass wir heute zu zweit kommen", sagte Pfarrer Johannes Beyer. "Eigentlich
war Tobias Müller für Elbenau eingeplant, dann bekam er Corona und ich hatte
dann auch den Gottesdienst in Elbenau übernommen – Tobias ist aber
inzwischen wieder gesund und nun teilen wir uns den Gottesdienst".
Einleitend sprach Johannes Beyer von den Sternen, die in der heiligen Nacht
schienen und den Engeln, die dem Jesuskind mit dem Funkeln der Sterne zuzwinkerten.
"Vielleicht hören wir die Stimme des Engels ja auch heute."
Das Krippenspiel der Kinder und Jugendlichen wurde gestaltet von Evi und
Hanna Jungnickel, Maja und Jule Dannenberg, Kerli und Taya Kreutzberg und
Lea Apelt.
Der Gottesdienst begann musikalisch. Sabine Seering spielte Klavier und
begleitete später auch den Gesang am Klavier, als die Gemeinde Lieder wie
"Es ist ein Ros entsprungen" oder "Oh Du fröhliche" sang. Maja Dannenberg
spielte zu Beginn ein Stück auf der Violine.
Eine schöne und interessante Änderung des sonst gewohnten Ablaufs, dass
den Kindern und Jugendlichen über das Krippenspiel hinaus noch mehr Raum
eingeräumt wurde und nicht der Pfarrer, sondern Jule und Maja Dannenberg
aus der Weihnachtsgeschichte lasen. Die gelesenen Texte
aus dem Jesaja-Buch bekamen dadurch etwas frisches und aktuelles. Aber auch
vom Inhalt her schien der Text so aktuell wie lange nicht, als darin von der
Finsternis des Krieges, stampfenden Stiefeln und Mänteln voll Blut die Rede
war und der Hoffnung, dass das neugeborene Kind Frieden und Gerechtigkeit
bringen würde.
In seiner Andacht nahm Tobias Müller die vier Kerzen auf seinem Pult zu Hilfe,
um mit den vier nacheinander entzündeten Lichtern vier Gedanken zusammenzufassen.
"Was eigenet sich besser über Gott nachzudenken als Weihnachten", sagte er
und machte das am Inhalt der Weihnachtsgeschichte deutlich. Gott sieht Dich,
sagte er, so wie Maria, die ein eigentlich unscheinbares Leben führte, er ist
Dir nah, so wie bei Maria und Joseph, als sie Unterkunft suchten, er braucht
Dich, so wie die Hirten, um die Botschaft des Engels zu verbreiten und er
sagt Dir etwas, so wie die Fohe Botschaft "Euch ist der Heiland geboren".
Beim folgenden Krippenspiel stellten die Kinder und Jugendlichen die
Weihnachtsgeschichte dar, angefangen von der Verkündigung durch den Engel,
dass Maria ein Kind erwarten wird, der Reise von Maria und Joseph nach
Bethlehem, der Stadt ihrer Vorfahren.
Die Szene in der Herberge – mit einer Wirtin, die ihre Rolle sehr
überzeugend spielte (und über die ihre große Schwester anerkennend sagte,
"sie kann noch gar nicht lesen, aber sie kennt das ganze Stück auswendig").
Für Maria und Joseph gab es dann den Platz "dahinten im Stall". Reminiszenz
an Elbenau: die Herberge heißt "Zur Goldenen Blume". Diese alte Gaststätte
befand sich bis Anfang der 1990er Jahr genau gegenüber der Kirche. Inzwischen
ist sie abgerissen, übriggeblieben ist nur noch der Türstock, der von einem
Elbenauer gerettet wurde und in der Kirche ausgestellt ist.
Den Hirten, die sich auf dem Feld am Feuer wärmten, verkündete der Engel
"Euch ist ein Kind geboren. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet das Kind
finden in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend".
Die Hirten machten sich auf nach Bethlehem, um an der Krippe das neugeborene
Kind anzubeten.
Interessant an der diesjährigen Aufführung war, dass die Handlung der
Weihnachtsgeschichte nicht einfach nur vorgespielt wurde, sondern darin auch
der gemeinsame Gesang der gesamten gemeinde eingebunden wurde, mit Liedern
wie "Vom Himmel Hoch da komm ich her" oder "Ihr Kinderlein kommet". Am Ende
dann, als alle um die Krippe herum versammelt waren, erklang "Ich steh an Deiner
Krippen hier", das gut zum Ende des Krippenspiels passte.
Hanna Jungnickel kündigte im Anschluss an das Krippenspiel an, wofür in diesem
Jahr die Kollekte bestimmt war: für die Hilfsaktion "Brot für die Welt", um
Menschen in armen Ländern zu helfen, dort ein eigenständiges Leben aufzubauen.
Pfarrer Johannes Beyer schloss in sein Gebet den Frieden ein, so dass dieser
Gedanke auch wenn er nicht vordergründig war, doch den Charakter des
Heiligabend-Gottesdienstes bestimmte. Er sprach auch über das Friedenslicht,
das er mit nach Elbenau brachte. "Schon seit einigen Jahren wird in der Adventszeit in Betlehem
eine Friedenskerze entzündet und ihr Licht von Mensch zu Mensch weitergegeben,
eine Kerze an der anderen anzündend. Eine brennende Kerze gelangt in einem
Spezialbehälter im Flugzeug bis nach Europa, bis nach Wien. Von dort aus wird
ihr Licht weiter verbreitet, im Zug, im Auto und zu Fuß". In der Woche vor
Weihnachten kam das Friedenslicht in Schönebeck an. Er lud dazu ein, sich
nach dem Gottesdienst mit eigenen Kerzen das Friedenslicht mitzunehmen und
so den Frieden mit nach Hause zu nehmen und auch weiterzugeben. Das taten
dann einige Elbenauer auch.
22.12. Friedenslicht zu Heiligabend
Das Friedenslicht (Symbolfoto) ist eine in Österreich entstandene, inzwischen auch in
Deutschland übliche, Konfessionen und Religionen übergreifende Friedensaktion.
In jedem Jahr wird in Bethlehem ein Friedenslicht entzündet und deren Licht
als Friedenskerze nach Europa und auch nach Deutschland gebracht. In der
Weihnachtszeit wird mit diesem Licht die Friedensbotschaft verteilt. Wie
Pfarrer Johannes Beyer mitteilte, wird er eine brennende Friedenskerze auch
nach Elbenau zum Heiligabend-Gottesdienst mitbringen. Wer eine Kerze in einer
Laterne, einem Glas oder einem ähnlich wetterfesten Gefäß mitbringt, kann
am 24.12. sein eigenes Friedenslicht mit nach Hause nehmen.
Selbstverständlich wird es auch in diesem Jahr wieder ein Krippenspiel geben,
das die Kinder und Jugendlichen schon seit einige Wochen einüben. Beginn ist
am 24.12. um 15 Uhr in der St.-Pankratius-Kirche.
14.12. Weihnachtsmarkt der Waldschule Elbenau
An der Waldschule Elbenau gab es heute einen Weihnachtsmarkt für Schüler,
Eltern und Großeltern. Aus jeder Klasse hatten sich Eltern gefunden, die
einen Stand betreuten, sei es bei Spielen wie dem Büchsenwerfen oder bei
Verpflegungsständen. Feuer loderten hell und es dampfte und duftete überall,
nach Stockbrot, Würstchen und Waffeln. Buntes Licht verbreitete eine
geheimnisvolle Stimmung, vom CD-Player kam Weihnachtsmusik.
Musikalischer Höhepunkt war der Auftritt des Kinderchores, der vom Musiker Jerzy Bojanowski
auf seiner Klarinette begleitet wurde. Die Kinder hatten ihr Programm gerade
erst beim Elbenauer Adventskonzert vorgetragen. Das war allerdings in der
geheizten Elbenauer Kirche. Heute Abend aber waren es minus neun Grad, was
man auch an den aufsteigenden Atemwolken erkennen konnte. "Bei der Kälte können wir nur
eine Auswahl unserer Lieder bringen", sagte Chorleiterin Heike Harpke.
Auch für Jerzy Bojanowski waren die Temperaturen zu kalt, um lange zu spielen.
"Das ist echt krass", sagte er nach dem Auftritt mit dem Kinderchor bei minus
neun Grad, "ich merke meine Finger kaum noch". Kurzerhand zog er mit der
Klarinette und seiner Lautsprecherbox um in das Hortgebäude, wo er im
Warmen mit den Kindern musizieren konnte.
14.12. Frost und Eis
Heute ist der sechste Frosttag in Folge und schon hat sich eine feste Eisdecke
auf den Gewässern gebildet. Das weckt Begehrlichkeiten, endlich wieder
Schlittschuhlaufen zu können. Das geht natürlich nur bei ausreichend
dickem Eis.
Eine (nichtamtliche) Messung an der Haberlandbrücke ergab etwa fünf bis sechs
Zentimeter Eisdicke (die rote Markierung am Bohrer rechts im Bild ist bei
zehn Zentimetern angebracht).
Nach den "Eisregeln" der
Wasserwacht des DRK reicht das bereits für
Einzelpersonen aus. Sicherer ist es aber abzuwarten, bis das Eis acht
Zentimeter dick ist und auch Personengruppen trägt.
Der für die nächsten Tage vorausgesagte Frost dürfte das Eis dicker werden
lassen. Wie viel dicker das Eis in Abhängigkeit von der Temperatur wird hängt
von vielen Faktoren ab. Die Temperatur ist nur einer davon. Aber auch ob es
einen klaren Himmel mit freier Abstrahlung der Temperatur gibt oder Bewölkung,
ob am Tage Sonne auf das Eis scheint, ob es windig ist oder ob es Wasserströmungen
gibt, all das hat Einfluss.
Dennoch gibt es eine Faustformel, die oft genannt wird:
Die Formel für die Eisdicke hE beruht auf dem Betrag der aufsummierten
Durchschnittstemperaturen Td der Frosttage.
Diese Zahl geht mit einer Wurzelfunktion in die Berechnung ein. Der Korrekturfaktor
alpha beträgt etwa 0,35. Bisher hatten wir in Elbenau etwa 25 Gradtage, das
passt dann zu dem gemessenen Wert. Bei der vorausgesagten Temperaturentwicklung
könnte die Eisdicke am Wochenende etwa acht Zentimeter betragen.
Wichtig ist in jedem Fall, sich richtig und sicher zu verhalten. Die Wasserwacht
des DRK hat die wichtigsten Verhaltensregeln im nebenstehenden Plakat
veröffentlicht (anklicken zum Vergrößern). So muss zu offenen Stellen (zum
Beispiel mit fließendem Wasser) genügend Abstand gehaöten werden, unter
Schnee ist die Eisdicke geringer, bei dünnem Eis Abstand zueinander halten.
Bis zum kommenden Wochenende soll der Frost anhalten, danach setzt das
Weihnachts-Tauwetter ein. Mit einer amtlichen Freigabe des Eises dürfte
deshalb nicht zu rechnen sein. Die Elbenauer Feuerwehr warnte heute vor
dem Betreten unsicherer Eisflächen.
10.12. Adventskonzert und Adventsgrillen
Der Elbenauer Frauenchor (unter Leitung von Friedrich Harwig) hatte heute
nachmittag, am Vorabend des dritten Advent, zum Chorkonzert geladen. Mit
dabei waren die ßwiet ßisters aus Pretzien (gleichfalls von Friedrich Harwig
geleitet) und der Kinderchor der Waldschule Elbenau (Leitung: Heike Harpke).
Die Kirche war sehr gut gefüllt, nur ganz hinten gab es noch ein paar freie
Stühle. Es freuten sich eben viele, endlich wieder das Adventskonzert hören
zu können. Die gleichen Gedanken hatte Pfarrer Johannes Beyer bei seiner
Begrüßung: "Es ist schön, wieder zum singen zusammenzukommen". Tatsächlich
merkte man beim Hören der ersten Lieder, wie schön live gesungene Lieder klingen,
zumal der Elbenauer Chor nach der langen Zeit mit eingeschränktem Probe- und
Konzertbetrieb sein Niveau halten konnte. Allerdings konnten heute nur 13
Sängerinnen anwesend sein, die dann umso fröhlicher Lieder wie "Es ist Advent
nun wieder", "Vorfreude schönste Freude", "Tal und Hügel sind verschneit"
oder ein Ave auf ein Glöcklein anstimmten.
Ein ganzes Stück umfangreicher war der Schulchor der Waldschule. Die Schülerinnen
und Schüler belebten mit ihren jungen Stimmen und Weihnachtsmedleys. Sie sangen
vom Nussknacker, der alle Nüsse knackt und nur bei den harten Macadamia-Nüssen
Probleme bekommt oder vom Weihnachtsmann, der keine Zeit hat. "Dezemberträume"
wurden in den Lieder wahr.
Die ßwiet ßisters, deren Spezialität mehrstimmige englische und irische
Traditionals sind, hatten auch davon wieder eine Auswahl mitgebracht.
Georg Friedrich Händels bekanntes "Joy to the world" oder das irische Lied
"Christmas in the old mans hat", dessen Text von der Ungleichheit handelt,
die es bereits in der kleinen Welt eines Kindes gibt und dazu aufruft, in
der Weihnachtszeit großzügig zu sein und dem Alten Mann "einen Penny in den
Hut zu werfen". Im Refrain heißt es:
Christmas is coming
And the goose is getting fat
Hey, put a penny
In the old man’s hat
Light up the fire
The wind is blowing cold
Santa Claus is getting old.
Am anrührendsten war wohl das deutsche Weihnachtslied "Tausend Sterne sind
ein Dom", auch dieses mehrstimmig gesungen, oder Leonhard Cohens "Halleluja".
Pfarrer Johannes Beyer brachte zum Advent eine Geschichte seines sächsischen
Kollegen Dietrich Mendt mit. "Als ich nach Weihnachten meine 32 Weihnachtsengel
einpackte, behielt ich einen zurück. 'Etwas von der Weihnachtsfreude für das
ganze Jahr behalte' dachte ich mir", erzählte Beyer. Der Engel erwies sich
dann als einer, der sprechen kann – und noch viel schöner: einer, dem
man alle seine Sorgen, all seinen "Seelenmüll", anvertrauen kann.
Auch Gedichte waren im Programm. Martina Dannenberg (links) rezitierte das Gedicht
vom richtigen Schlauberger, der sich eine List ausdenkt, um an den
Weihnachtswunsch seiner Mutti zu kommen.
Susann Arndt (rechts) erzählte die
Geschichte von vier Adventskerzen, die in diesem Jahr so sehr passend ist.
Am Adventskranz brannten vier Kerzen. Draußen lag Schnee und es war ganz still.
So still, dass man hören konnte, wie die Kerzen miteinander zu reden begannen.
Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht gibt
Sicherheit, doch auf der Welt gibt es so viele Kriege. Die Menschen wollen
mich nicht." Ihr Licht wurde kleiner und kleiner und verglomm schließlich
ganz.
Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße GLAUBEN. Aber ich fühle
mich überflüssig. Die Menschen glauben an gar nichts mehr. Was macht es
für einen Sinn, ob ich brenne oder nicht?" Ein Luftzug wehte durch den Raum,
und die zweite Kerze verlosch.
Leise und sehr zaghaft meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: "Ich heiße
LIEBE. Mir fehlt die Kraft weiter zu brennen; Egoismus beherrscht die Welt.
Die Menschen sehen nur sich selbst, und sie sind nicht bereit, einander
glücklich zu machen." Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses
Licht ausgelöscht.
Da kam ein Kind ins Zimmer. Erstaunt schaute es die Kerzen an und sagte:
"Warum brennt ihr nicht? Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein."
Betrübt ließ es den Blick über die drei verloschenen Kerzen schweifen.
Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Sei nicht traurig,
mein Kind. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen immer
wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG."
Mit einem kleinen Stück Holz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte
Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.