Lage der Brücke, Geschichte der Brücke,
Neubau der Brücke 2014
Auf der Haberlandbrücke überquert die Kreisstraße K1296 von Elbenau nach Plötzky
den Umflutkanal. Für die Elbenauer ist sie eine wichtige Verkehrsverbindung, da
ansonsten die längere Strecke über Grünewalde und die Brücke an der Alten Fähre
genommen werden müßte.
Haberlandbrücke 1950 – 2013
Haberlandbrücke 2014
Lage der Haberlandbrücke
Die Haberlandbrücke ist im nebenstehenden Auszug aus der TOP50-Karte eingezeichnet.
Wer die Angaben in der Karte entschlüsselt, kann dort lesen: die Brücke besteht
aus Beton, ist 30 Meter lang und 5 Meter breit. Außerdem sind der Karte noch
Angaben zum Deich zu entnehmen: der hat eine Höhe von 3 Metern und die Straße
überquert den Deich bei einer Höhe von 51 Meter über Null. Zur Alten Elbe ist
angegeben: sie hat eine Breite von 40 m und eine Tiefe von 1,2 m, das Wasser hat
schlammigem Untergrund und die Fließgeschwindigkeit beträgt 0,1 m/s.
Geschichte der Haberlandbrücke
Autor des folgenden Kapitels zur Geschichte der
Haberlandbrücke bis 2013 ist Bernfried Homuth aus Magdeburg. In seinen Arbeiten
beschäftigt er sich mit dem Deichsystem und den Wasserbauwerken im Magdeburger
Raum, speziell im Gebiet östlich der Elbe.
Die Haberlandbrücke befindet sich an der Stelle, an der das Wasser der Alten
Elbe Richtung Calenberge fließt. Bei der Errichtung des linken Umflutdeiches
wurde der ursprüngliche Flußlauf der Alten Elbe aufgetrennt (an der Stelle, wo
jetzt die Straße den Deich überquert) und das Wasser der alten Elbe in die
vorbereitete Kanalmulde Richtung Norden geleitet. In dieser Gegend befand
sich auch die Straße zwischen Plötzky und Elbenau, die durch den Umflutkanal
ebenfalls unterbrochen worden war.
Wie kam es zum Bau der Haberlandbrücke?
Im Jahr 1869 wurde mit dem Bau des Umflutkanalsystems begonnen, das bei Hochwasser
einen Teil des Wassers um Magdeburg herum leitet, im Jahr 1875 wurde das zum
Kanalsystem gehörende Pretziener Wehr fertiggestellt. Nach dem Hochwasser Ende
1875 und dem schweren Hochwasser im Februar/März 1876 entschied der Preußische
Staatsminister für die landwirtschaftlichen Angelegenheiten im August 1876, daß
"die Kanalmulde für die Wege
Gübs - Magdeburg (Gübser Brücke)
Gübs - Pechau (Pechauer Brücke)
Plötzky - Calenberge (Haberlandbrücke) zu überbrücken und die
Fähre Plötzky (Alte Fähre) zu erneuern ist"
1.
Die Arbeiten wurden nicht sofort in Angriff genommen, so daß sich der Schulze
Ohle aus Plötzky Ende Mai 1877 veranlaßt sah, bei dem Königlichen Baucommissarius,
also dem Leiter der Kanalbaukommission, die Brücke am Lüg anzumahnen. Mitte Juni
1877 bat er dann noch einmal dringend, "wenigstens eine Notbrücke zu errichten,
damit die Ernte besser eingebracht werden kann".2
Bau einer Holzbrücke
Am 12. September 1879, also 3 Jahre nach dem ersten Beschluß, schreibt der
Oberpräsident der Provinz Sachsen an den Herrn Ortsvorsteher Ohle zu Plötzky:
"Durch Herstellung eines neuen bequemen, im Laufe dieses Jahres dauerhaft
gepflasterten directen Weges und durch Anlage einer über die Umfluth führenden
Brücke ist für die dortigen Grundbesitzer eine gute Verbindung mit ihren auf der
anderen Seite der Umfluth belegenen Grundstücken, dem sogenannten Haberlande,
hergestellt worden."3
Die im Jahr 1877 errichtete Haberlandbrücke hatte folgende technischen Daten:
Standort: Deich-km 10,26 des linksseitigen Umflutdeichs
Bauart und Material: Pfahljochbrücke, eichene Pfähle und Holme, kieferne Balken
und Belagsbohlen (Doppelbelag)