Der Weg zum eigenen Brot - Anleitung in 4 Schritten
Ei|gen|bröt|ler [m]: jmd., der seine eigenen Wege geht, gern allein ist
[ursprünglich: Bezeichnung für jemanden, der sein eigenes Brot backt].
Es geht nichts über ein richtiges Sauerteigbrot! Und im Sinne des Eigenbrötlers:
am besten schmeckt ein selbst gebackenes Brot.
Da auch Bäcker oft nur noch mit Fertigbackmischungen backen, die auf Effektivität und Herstellungszeit
optimiert sind und dann geschmacklich kein Erlebnis sind, backen wir seit etwa 1994
(aus diesem Jahr datiert jedenfalls die erste aufbewahrte Rechnung für gekauftes
Roggenmehl) unser eigenes Sauerteig-Brot, vor allem eben aus geschmacklichen
Gründen. Und daneben auch wegen der in käuflichem Brot üblichen, aber nicht
erwähnten Zutaten (wer z.B. einmal Bücher, s.u., zum Thema gelesen hat, wird wissen,
was da alles reindarf). Daher sollte man dann doch endlich mal das Brot-Reinheitsgebot proklamieren:
In ein Brot gehören nur Mehl, Wasser, Salz und Sauerteig.
Der hauptsächliche Anlaß, Brot selbst zu backen, war aber, daß
Anfang der 1990er Jahre erst Bäcker Wons in Elbenau und dann Bäcker Zickuhr in
Plötzky in Ruhestand gingen und ihre Bäckereien aufgaben, in den wir immer sehr
schmackhaftes, handwerklich hergestelltes Brot kauften.
Neue Rezeptur (2022)
In den letzten Monaten habe ich die Mengen und Zeiten etwas angepasst. Unter
anderem backe ich jetzt mit einem Weizen-Vorteig, dem sogenannten Autolyseteig,
mit dem der Weizenkleber besser aufgeschlossen wird. Und ich füge etwas Backmalz
hinzu, das soll durch seine enzymatische Wirkung das Brot verbessern. Die
grundlegenden Arbeitsschritte sind aber im wesentlichen dieselben wie vorher.
Daher bleibt die bisherige Beschreibung erst mal bestehen.
Elbenauer Landbrot
Roggenmischbrot mit 55 % Roggen und echtem Sauerteig
(angegebene Mengen für ein Brot von ca. 1750 Gramm, Mengen und Zeiten „nach
Gefühl“, die Zeiten sind auch von der Temperatur abhängig)
Am Vortag (ca. 12 bis 20 Stunden vor dem Backen)
Sauerteig ansetzen
600 g Roggenvollkornmehl (RVM) oder 500 g RVM und 100 g Roggenbackschrot (RBS)
520 ml Wasser (Hinweis: Wassermenge kann auch „nach Gefühl“ genommen werden...)
500 g Sauerteig (aus vorherigem Sauerteigansatz)
Am Backtag
0:00
Die am Vortag zugegebene Menge Sauerteig wieder abnehmen und in den Kühlschrank stellen
Sauerteig hält sich im Kühlschrank mindestens 6 Wochen.
0:00
Körner (Menge und Sorten nach Gefühl) vorquellen, z.B.
40 g Leinsamen
40 g Buchweizen
40 g Sonnenblumen
120 ml Wasser
Das Vorquellen dient dazu, dass die Körner dem Teig kein Wasser entziehen.
Darüber hinaus zugegebenes Wasser erhöht wiederum den Weizenanteil im
fertigen Brot (dann ist zum Fertigkneten mehr Weizenmehl erforderlich).
0:00
Autolyseteig
300 g Weizenmehl 550
185 ml Wasser
Bei der Autolyse (ca. 20 – 30 min) bildet sich der Kleber des Weizenmehls aus.
0:30
Autolyseteig und vorgequollene Körner zum Sauerteigansatz hinzufügen
35 g Salz
20 g Backmalz
alles verrühren und
mit Weizenmehl (nach Gefühl, ca. 170 g) verkneten und
zur Stockgare stellen
Den Teig nicht zu trocken kneten, nur so viel Weizenmehl wie nötig nehmen.
Stockgare: das erste Gehenlassen,
Dauer der Stockgare:
bei 25 – 27 °C ca. 90 – 120 min,
bei 20 – 22 °C ca. 3 – 4 h
1:30
Teig dehnen und falten (kurz zusammenkneten)
2:15
Teig mit etwas Mehl (auf der bemehlten Arbeitsfläche) rundwirken, in
einen Brotkorb (Brotform) geben und darin zur Stückgare stellen
Ofen rechtzeitig auf ca. 250-270 Grad vorheizen
Brotkorb vorher einmehlen
Dauer der Stückgare:
bei 25 – 27 °C ca. 60 – 70 min,
bei 20 – 22 °C ca. 2 h
3:15
Auf ein Backblech kippen, oben einschneiden und in den vorgeheizten Backofen
schieben,
etwas Wasser in den Ofen kippen (z.B. in eine flache Schale)
Backzeit insgesamt ca. 55 min, nach 30 min die Temperatur auf 130 Grad runterdrehen
Alternativ: im Ofen auf einem vorgeheizten Backstein/Pizzastein backen.
Dadurch gelangt die Temperatur des Ofens viel rascher in den Teig.
4:10
Brot aus dem Ofen nehmen, auf einem Rost abkühlen lassen
Zum Ausdrucken finden Sie das Rezept hier als pdf-Datei.
Ab hier die bisherige Brotbackanleitung
Da uns nun schon einige Leute danach gefragt haben, wie man
Brot backt, und viele denken, daß es kompliziert sei, gibt es
jetzt eine bebilderte Schritt-für-Schritt-Anleitung. Obwohl - so
schwierig ist es eigentlich gar nicht, daß man eine solche Anleitung
bräuchte.
Es gibt sie jetzt auch als 4seitige pdf-Datei zum runterladen:
brotrezept.pdf (700 kB) oder
brotrezept_klein.pdf (250 kB). Zum Ausdrucken
besser geeignet und besser formatiert als die Internetseite (die kleinere Datei
hat eine verminderter Bildqualität).
1. Vorteig ansetzen
Die
Zutaten für den Vorteig (sozusagen nach dem
Brot-Reinheitsgebot) sind:
ca. 500g Sauerteig (andere Rezepte gehen von weniger Sauerteig
aus, weniger sollte also auch reichen)
1,5 Liter Roggenvollkornmehl
0,5 Liter Roggenbackschrot mittel
ca. 1 bis 1,2 Liter Wasser
(Diese Zutaten lassen sich leichter mit dem Litermaß abmessen als mit der
Waage, wer aber abwiegen will: 1 Liter Mehl sind etwa 600 g)
Alles wird
miteinander verrührt. Wasser wird dabei
soweit zugegeben,
bis man einen dickflüssigen bzw. breiigen Teig hat. Den Teig
mit einem
Tuch bedeckt knapp einen Tag (14 bis 24 Stunden) bei Zimmertemperatur
stehen
lassen.
Ein Bäcker sagte mir mal, daß die Temperatur
Einfluß
auf die Säure des Sauerteiges hat. Wenn ich mich richtig
erinnere,
lassen niedrige Temperaturen den Teig saurer werden.
Der Vorteig verdoppelt beim Gären (und nichts anderes ist der
Vorgang der Sauerteigbereitung) sein Volumen. Also die passende
Schüssel
wählen!
Der Teig: nach dem
Rühren ...
und am
nächsten Tag.
2. Brotteig kneten
Der
Teig hat jetzt, nach der o. g. Gärzeit, einen angenehm sauren
Geruch
und Geschmack. Die vorher zugegebene Menge Sauerteig wird wieder
abgenommen
und in den Kühlschrank gestellt.
Hält sich dort mehrere Wochen. Eine andere Empfehlung - von
uns
aber noch nicht probiert - ist, den Sauerteig für das
nächste
Mal trocknen zu lassen und trocken aufzubewahren. Ob sich fertiger
(trockener
oder feuchter) Sauerteig z.B. aus dem Reformhaus oder Bioladen auch so
vermehren läßt, kann ich nicht sagen.
Jetzt kommt hinzu:
4 gehäufte TL Salz (Achtung!
Nie
das Salz vergessen! Das Brot schmeckt sonst, na ja, eben
sehr unangenehm)
100 - 200 ml Wasser (man kann das Wasser auch weglassen, dann ist am
Teig ein höherer Roggenanteil)
ca. 600 - 900 g Weizenmehl Typ 405, ein Teil davon kann auch
Vollkornmehl
sein
Körnerkram etc. nach Belieben, z.B.:
1/8 Liter Leinsamen - vorher mit der gleichen
Menge
Wasser
einweichen, sonst nimmt der das Wasser aus dem Teig
1-2 Handvoll Sonnenblumenkerne
je 1 Handvoll gebrochener Weizen, Weizenkleie, Weizenkeime
nach Geschmack und auf besonderen Wunsch auch Kürbiskern,
Kümmel,
Röstzwiebeln, Schinkenwürfel oder
Trockenfrüchte etc.
Zunächst wird alles außer dem Weizenmehl
hinzugegeben und verrührt,
zuletzt kommt nach und nach das Weizenmehl dazu. Zunächst wird
noch
gerührt; wenn der Teig dann fester wird, wird von Hand
geknetet. Die
Weizenmehlzugabe richtet sich nicht streng nach der o. a. Menge,
sondern
danach, welche Konsistenz der Teig hat. Er muß so
ähnlich wie
ein Hefeteig sein, d. h. noch nachgiebig und dehnbar, nicht mehr
klebrig,
aber nicht zu trocken. Hier muß man selbst etwas probieren:
macht
man den Teig zu trocken, ist es das Brot hinterher auch –
macht man ihn
zu feucht, klebt der Teig an der Brotform oder läuft auf dem
Blech
breit. Wenn man sich da unsicher ist, sind Kastenbrote vorteilhaft, da
dort der Teig viel feuchter und weicher gelassen werden kann.
Die angegebenen Mengen ergeben etwa 3,3 bis 3,8 kg Teig, das variiert
je nachzugebener Wassermenge. Um mehr Weizenmehl einkneten zu
können,
muß man natürlich vorher etwas mehr Wasser nehmen.
Mit dem Verhältnis Roggen- zu Weizenmehl kann man
etwas
experimentieren. Der Weizen bringt bereits mehr eigene Klebekraft mit.
Das Roggenmehl bekommt seine Klebewirkung erst durch den Sauerteig.
Insofern
beeinflußt das Verhältnis Roggen-/Weizenmehl auch
die Struktur des Brotes.
Der Sauerteig hat auch noch die Wirkung, bestimmte Inhaltsstoffe des
Mehls aufzuschließen und für den Menschen verdaulich
zu machen.
Da sich die Klebekraft des Weißenmehls auch erst nach etwa einer halben Stunde
vollständig entfaltet, ist es empfehlenswert, nicht gleich die Brotlaibe zu formen.
Stattdessen läßt man den Teig erst eine Stunde ruhen, knetet ihn dann noch mal
durch und formt dann die Laibe bzw. gibt den vorgeformten Teig in die Brotform.
Dadurch bleiben die Poren besser geschlossen und das Brot wird lockerer (die entstehenden Gase
können den Teig besser gehen lassen).
3. Brotlaibe formen
Die von Hand geformten Laibe läßt man auf einem
bemehlten
Holzbrett gehen. Bei Verwendung von Brotformen mehlt man diese aus,
legt
ein Teigstück entsprechender Form und Größe
ein und läßt
die Brote in der Form gehen. Dabei vergrößert sich
das Volumen
wieder.
Man kann das Brot
als Kastenbrot (es gibt Kastenbrotformen zu kaufen,
die
größer sind als normale Topfkuchenformen) oder als
Laib backen.
Beim Formen eines Brotlaibes muß man darauf achten,
daß man
den Teig nicht zu weich macht, sonst kann er während des
Gehens breitlaufen.
Einfacher ist es, wenn man eine Brotform nutzt. Brotformen gibt es in
unterschiedlichen
Größen und Formen althergebracht aus Peddigrohr oder
- wesentlich
preiswerter - für wenige Euro aus Holzschliff (z. B. bei der
Fa. Ernst
Birnbaum in Wermsdorf, wo man auch als Privatkunde Brotformen bekommt, auch einzelne Stücke).
Die Brotformen aus Holzschliff tun uns schon lange gute Dienste.
So sehen diese Brotformen aus Holzschliff aus.
Früher standen
hinter
der Tür der Bäckerei im Ort ganze Stapel davon.
Der Teig in der
Form. In dem Fall in zwei unterschiedlichen Größen:
eine 1-kg- und eine 1,5-kg-Form. Die kg-Angabe bezieht sich
auf das Gewicht des fertigen Brotes.
Der gegangene Teig
nach ein bis anderthalb Stunden.
Zum besseren Gehen kann man die Form mit dem Teig in den auf etwa 30
bis 40 Grad leicht angewärmten Backofen stellen.
4. Brote backen
Nach 1 bis 1,5 Stunden,
wenn die
Brote gegangen sind, wird
der Ofen auf maximale Temperatur (250 - 270°C) vorgeheizt und
eine
Schale mit Wasser auf den Boden gestellt. Die Brote
läßt man
dann vom Holzbrett auf das bemehlte Blech gleiten bzw. kippt sie aus
der
Form vorsichtig auf das bemehlte Blech. Anschließend werden
sie mit
einem Messer etwa 1 cm tief eingeschnitten und kommen gleich darauf in
den heißen Ofen. Wer das Brot nicht so bemehlt mag, kann es
vorher
noch mit Wasser einpinseln.
Auf dem Foto sind die Brote schräg eingeschnitten. In der
letzten Zeit habe ich bessere Erfahrung damit gemacht, das Brot
längs einzuschneiden (es geht dann
gleichmäßiger auf).
Die gesamte Backzeit beträgt je
nach Größe und gewünschter
Kruste etwa 65 bis 80 Minuten. Man bäckt die erste halbe
Stunde bei
voller Hitze und regelt dann runter auf etwa 160 - 180°C, die
letzte
Viertelstunde kann man die Temperatur auf 150 - 160°C
zurücknehmen.
Nach meiner Erfahrung wird bei zu langer Backzeit das Brot trockener.
Bäckt
man weniger lange, muß aber die Anfangstemperatur
höher sein
(eigenes Experimentieren gefragt). Ist die Backzeit oder die Temperatur
zu gering, bleibt das Brot klitschig.
Nach dem Backen die Brote auf einem
Rost oder einem Holzbrett,
mit einem Tuch bedeckt auskühlen lassen. Wenn es nur noch
handwarm
ist, lege ich meist noch eine Plastiktüte auf das Tuch, damit
die
Kruste nicht zu hart wird. Im Prinzip ist das Brot jetzt bereits
fertig,
aber ich kann mich noch an Sprüche erinnern, die ich irgendwann mal in meiner Jugend hörte:
"von warmen Brot bekommt man Bauchschmerzen". Ja ich weiß,
von Hefeteig
angeblich auch. Hab noch nie was von gemerkt. ;-)
Wenn das Brot nach dem Backen noch ein paar Stunden durchziehen kann,
entfaltet es seinen ganzen Geschmack.
Das fertige Brot wiegt durch Wasserverlust beim Backen etwas weniger
als die Teigmenge, es sind dann so 5 bis 6 Pfund Brot, die man gebacken
hat. Und das für incl. der Stromkosten etwa 1,20 bis 1,50 Euro
(ohne
die eigene Arbeitszeit natürlich).
Was wäre noch zum Thema zu sagen:
Woher bekommt man Sauerteig?
Ich z. B. hab ihn von meinem Bruder und der hat ihn vor Jahren mal
vom Bäcker bekommen und immer weitervermehrt. Ansonsten im
Bioladen,
Reformhaus usw. Und auch bei diesem Rezept ist es so, daß die
selbe
Menge an zugegebenem Sauerteig am nächsten Tag wieder
abgenommen und
im Kühlschrank aufbewahrt wird. Hält sich dort
mehrere Wochen.
Eine andere Empfehlung – selbst aber noch nicht probiert
– ist, den Sauerteig
für das nächste Mal trocknen zu lassen und trocken
aufzubewahren.
Ob sich fertiger (trockener oder feuchter) Sauerteig z.B. aus dem
Reformhaus
oder Bioladen auch so vermehren läßt, kann ich nicht
sagen.
Haltbarkeit des Brotes
Sauerteigbrot ist sehr lange haltbar: das Brot ist uns noch nie
schimmlig
geworden - die Säure aus dem Sauerteig wirkt konservierend.
Darin
liegt ein Unterschied zu Brot ohne Sauerteig (oft werden lediglich
Säuerungsmittel
verwendet), welches viel leichter schimmelt. Wenn man es zu lange
liegen
läßt, wird es zwar hart und trocken, aber eben nicht
schlecht.
Bewährt hat sich aber auch, einen Teil des Brotes
einzufrieren.
Und ein weiterer Unterschied zu gekauftem Gummibrot – auch
nach Tagen
noch schmeckt das Brot sehr gut. Und es sättigt mehr als solch
übermäßig
lockeres Brot, wie es meist im Handel erhältlich ist.
Mehlvorräte
Wenn man Mehl in größeren Mengen aufbewahrt, dann
sollte
man darauf achten, daß sich nicht Schädlinge daran
gütlich
tun. So wie hier
die Maden von Lebensmittelmotten (in dem Fall war es allerdings
Muesli).
Andere Schädlinge sind z.B. Kornkäfer. Gegenmittel im
Nachhinein
gibt es eigentlich nicht, man muß die Vorräte dann
vernichten.
Sauerteig selbst ansetzen
Die Informationen, die man dazu im Netz findet, u.a. irgendwo in den
angegebenen Links, lesen sich recht abenteuerlich, und beruhen darauf,
daß die für den Sauerteig nötigen
Mikroorganismen am Roggen-Korn
bereits vorhanden sind und sich entsprechend vermehren, wenn man das
Mehl
mit Wasser vermischt warm stehen läßt.
Welches Mehl woher bekommen?
Roggenmehl gehört nicht unbedingt zum normalen Sortiment von
Lebensmittelmärkten,
und wenn es welches gibt, dann mitunter recht teuer. Wir holen das
Roggenmehl
(auch Roggenbackschrot und Weizenvollkornmehl) daher immer aus einer
Industriemühle
(http://www.magdeburger-muehle.de/),
die es freundlicherweise auch an Privatkunden verkauft. Noch vor einiger Zeit packte man auf Wunsch
auch in kleinere Säcke (10 oder 15 kg) statt der sonst
üblichen 25 oder 50 kg ab. Jetzt gibt es leider nur noch 25 kg als kleinste Packungungsgröße.
Wer größere Mengen benötigt - einfach mal bei solchen Mühlen nachfragen,
ob
man dort Mehl privat kaufen kann. Kostet dann etwa soviel wie
Weizenmehl
im Supermarkt.
Weizenmehl Typ 405 ist aber das handelsübliche aus dem
Lebensmittelhandel. Besser, weil mit höherem Klebergehalt, ist Weizenmehl Typ 550.
Gibt es in größeren Supermärkten oder auch in der Mühle.
Über die Verwendung von Vollkornmehl gibt es geteilte
Meinungen.
In z.B. Udo Pollmers Büchern zur Ernährung ist
dargelegt, warum
man seit altersher Roggenmehl als Vollkorn-, Weizenmehl dagegen als
Auszugsmehl
verwendet. Hat jedenfalls was mit bestimmten Inhaltsstoffen in der
Hülle
der Körner zu tun.
Rezept-Variationen
Natürlich könnte man noch das eine oder andere
probieren, ich selbst bin dazu noch nicht gekommen, z.B.:
Zusatz von Hefe zum Knetteig, um das Brot noch lockerer zu machen.
Veränderung des Weizen-Anteils, oder Backen reinen Roggenbrotes
Verwendung selbstgemahlenen Mehls - frischgemahlenes Mehl soll besser
schmecken (Aber Achtung: nach Aussage eines Müllermeisters sind die
kleinen Getreidemühlen vom Ökoversand nicht so richtig geeignet, da das Mehl beim
Mahlen recht heiß wird)
... (kann noch weitergeführt werden)
Umluft oder Ober+Unterhitze?
Wir backen mit Ober- und Unterhitze. Umluft müßte
auch gehen,
da sollte man aber die Backzeit und -temperatur selber noch ermitteln.
Beim Backen mit Gas ist die Temperaturführung prinzipiell
dieselbe
wie beim Elektroofen.
Kann man auch einen Brotbackautomaten benutzen?
Dazu fehlen uns die Informationen. Könnte wegen der Sauerteigführung
umständlich sein.
Fragen
Natürlich wissen auch die Eigenbrötler nicht alles zum Thema Brot backen. Wer noch
Hinweise hat, kann sich gern mal melden.
So ist z.B. die Kruste relativ fest. Sie muß zwar nicht so weich wie beim
Gummibrot sein, aber wer einen Tip hat, wie man sie etwas weicher bekommt,
kann sich gern mal melden.
Nachtrag: Seit wir die Brote in der Brotform und nicht mehr auf einem
Holzbrett gehen lassen, kann der Teig wesentlich feuchter und damit
weicher sein (kann ja dann nicht mehr breitlaufen). Auch dadurch schon wird das
Brot wesentlich weicher. Außerdem kann man die Backzeit leicht verkürzen.
Wer ein Rezept für richtig dunkles Schwarzbrot hat - nur her damit.
Links & mehr zum Thema
Im Netz finden sich 'ne Menge Seiten mit Informationen rund ums
(selbstgebackene) Brot, z.B.
Die Hobbythek hatte eine Sendung (Nr. 257) zum Brotbacken gemacht und dafür
die Unterlagen im Netz hinterlegt.
Inzwischen hat der WDR das Hobbythek-Archiv eingestellt, deshalb ist diese
Sendung dort nicht mehr zu finden. Der Erinnerung nach ging es aber auch eher
um das Backen im Brotbackautomaten, daneben gab es einige Hintergrundinformationen
zum Sauerteig.
Dankenswerterweise hat das Web-Archiv auch diesen Hobbythek-Beitrag zumindest
teilweise gespeichert (schön, daß das Internet nichts vergißt!), sie ist
hier zu finden:
http://web.archive.org/web/20010302175630/www.hobbythek.de/archiv/257/
und eine schöne, im Rückblick auch amüsant zu lesende Beschreibung aus der Gegend
um Koblenz, wie dort vor 70 bis 80 Jahren im dörflichen Holzbackofen gebacken
urde, aufgeschrieben nach einem Tonbandprotokoll:
http://www.koblenz.de/sehenswertes/erlebt/ano1.htm
(nicht mehr auf der originalen Seite zu finden, stattdessen ein Link auf das
Web-Archiv):
http://web.archive.org/web/20010309125854/http://www.koblenz.de/sehenswertes/erlebt/ano1.htm Ach ja, das Thema Holzbackofen (in dem nicht nur Brote, sonder auch
Pizzen oder Spanferkel gebacken werden können) ist schon so'n Kapitel
für sich, auch dafür finden sich allerhand Anleitungen zum Selberbauen
in den Weiten des Netzes. Die Eigenbrötler hätten gern selbst einen solchen,
aber das muß wohl noch 'ne ganze Weile dauern.
... wem das nicht reicht: einfach mal selbst suchen. Wobei aber viele
Brotrezepte im Netz keine für Sauerteigbrot, sondern für für viele
verschiedene Varianten von Hefeweißbroten sind.
Im Zusammenhang mit Sauerteigbrot kann man
auch Sauerkraut
betrachten. Auch hier gilt das oben zum Geschmack gesagte. Eine
Anleitung
zum Selberherstellen von Sauerkraut findet man hier.
Es ist wie auch das Brotbacken nicht sehr aufwendig und gelingt immer.
Literatur
Backbücher habe ich bisher nicht weiter zu Rate gezogen, war
nicht
nötig. Interessant waren aber Bücher zu
Ernährungsfragen
von Udo Pollmer, der in populärer Weise gut lesbar und
verständlich,
dennoch aber wissenschaftlich fundiert darlegt, was aus unserer Nahrung
geworden ist, seit es die Nahrungsmittelindustrie gib, u. a.:
- Prost Mahlzeit! Krank durch gesunde Ernährung
- Wohl bekomm's! Was Sie vor dem Einkauf von Lebensmitteln
wissen
sollten
- Lexikon der populären
Ernährungsirrtümer
Auch wenn der Hauptgrund für das Selberbacken der unübertroffen gute Geschmack
des Sauerteigbrotes ist (schrieb ich eigentlich schon, daß nichts über ein
frisches Sauerteigbrot geht), so ist es doch interessant zu lesen, was zusätzlich
zu Mehl, Wasser, Sauerteig und Salz in gekauftem Brot drin ist bzw. drin sein
darf, und noch nicht mal deklariert sein muß.
Zuguterletzt
Es gibt auch noch die Aktion "Keine
Macht den Drogen Broten", die aufzeigt, warum Brot essen schädlich ist
und von der Gesellschaft keinesfalls länger geduldet werden sollte.